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Leserbriefe Ausgabe 10-19

geschrieben von

Feindbilder
Den Artikel „Grundsatzprinzip“ im Vinschgerwind 7/2019 habe ich aufmerksam duchgelesen. Ein Hotel im landwirtschaftlichen Grün – das hat Erinnerungen geweckt. Eine Generation früher ist es in Latsch schon einmal um die Mooswiesen links der „Eistschött“ gegangen. Einige Hektar Grund waren damals als Hotelzone ausgewiesen worden. Ein Riss ging damals durch die Reihen der Bauern. Auf Druck des damaligen Urbanistik-Landesrates Alfons Benedikter ist diese Hotelzone allerdings wieder in landwirtschaftliches Grün zurückgewidmet worden. Als Kompensation wurde dann die Industriezone bei der Plima um einige Hektar erweitert. Die Operation diente dem Sparen von landwirtschaftlichem Grün. Als SVP-Ortsobmann bin ich damals zum Landesrat zitiert worden, um diese urbanistischen Umwidmungen in Latsch umzusetzen. Der damalige Ortsobmann des Bauernbundes in Latsch Mohler Hias hat mich damals zum Feindbild der Latscher Bauern abgestempelt, mit der Begründung, dass ich dem Landesrat Benedikter „di Gosch voll“ angelogen hätte. Das Abstempeln wurde bis zum bitteren Ende betrieben. Mir ist kürzlich zu Ohren gekommen, dass der Mohler Hias damals für die Streichung der Hotelzone gewesen sei. Das stimmt nicht.
Der Riss durch die Reihen scheint sich in Latsch eine Generation später zu weiderholen. Mein Wunsch und meine Hoffnung ist es, dass sich der damalige Feinbildaufbau nicht wiederholt.
Reinhart Pedross

 

Stellungnahme zum Artikel “Zerrüttetes Vertrauensverhältnis“ im Tagblatt „Dolomiten“ vom 4. Mai 2019
Der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler hat mich in der Gemeinderatssitzung vom 2. Mai 2019 offen zum Rücktritt als Gemeinderat und Wirtschaftsreferent der Gemeinde Graun aufgefordert. Der Bürgermeister begründet dies mit einem nicht mehr vorhandenen Vertrauensverhältnis, unter anderem wegen meines politischen Einsatzes für die Gletscherverbindung Langtaufers-Kaunertal. Außerdem werden mir offen „Untätigkeit im Amt“ und sogar „Erpressung“ vorgeworfen, ohne diese schweren Anschuldigungen näher zu erklären. Alle diese Behauptungen weise ich entschieden zurück.
Ich setze mich seit Jahrzehnten mit voller Kraft für die wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung unserer Gemeinde und des Obervinschgaus ein und werde dies auch in Zukunft machen. Als Gemeindereferent habe ich die Beschlüsse des Gemeinderates zu respektieren und mich für deren Umsetzung stark zu machen. Das habe ich stets nach bestem Wissen und Gewissen gemacht, auch in Bezug auf das Projekt Langtaufers-Kaunertal. Die Aussagen und Rücktrittsforderungen des Bürgermeisters sind völlig absurd und zurückzuweisen.
Um aus dem in unserer Gemeinde kürzlich genehmigten Projekt Schöneben-Haideralm Rückschlüsse für das Projekt Langtaufers-Kaunertal ziehen zu können, hat die Oberländer Gletscherbahn AG im März 2019 einen einfachen Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Die Akteneinsicht ist nach dem Transparenzprinzip der öffentlichen Verwaltung ein herkömmlicher Vorgang und damit auch nichts Außergewöhnliches.
Es ist für mich daher absolut nicht nachvollziehbar, dass der Bürgermeister als Reaktion auf den Antrag der Oberländer Gletscherbahn AG meinen Rücktritt fordert und schwerwiegende Anschuldigungen ohne nähere Begründung in den Raum stellt.
Deshalb ziehe ich auch die Einleitung rechtlicher Schritte in Erwägung. Im Artikel der Dolomiten vom 4. Mai steht im letzten Satz, dass ich auf die Rücktrittsaufforderung nicht reagiert hätte. Das ist so nicht richtig. Ich habe Bürgermeister Noggler vor den versammelten Gemeinderäten gesagt, dass er über seinen eigenen Rücktritt nachdenken sollte, da er offenbar nicht bereit ist, gültige Gemeinderatsbeschlüsse zu respektieren und umzusetzen. Es ist nämlich rechtlich sehr bedenklich, dass sich der Bürgermeister mehrfach öffentlich und gegenüber den zuständigen Stellen der Provinz Bozen im Namen der Gemeinde Graun gegen die Verwirklichung eines vom Gemeinderat genehmigten Projekts ausgesprochen hat.
Der politische Wille der Gemeinde Graun für das Projekt Langtaufers-Kaunertal bleibt so lange aufrecht, bis der Gemeinderat einen neuen gesetzeskonformen Beschluss fasst, der den bestehenden Beschluss aufhebt. Die Tatsache, dass ich ein Projekt unterstütze, das vom Gemeinderat genehmigt wurde, ist sicherlich kein Grund für meinen Rücktritt.
Josef Thöni, Langtaufers,
Gemeindereferent der Gemeinde Graun

 

Wer hat versagt!
Das kann und darf es nicht sein. Zuerst fischen wir sie aus dem Wasser, päppeln sie auf und helfen, wo wir können. Wir meinen sie auf den richtigen Weg zu bringen und sie integriert zu haben, dann der „Schock“. Einige von ihnen vergehen sich an unseren Kindern. Erwachet, liebe Politiker. Oder was muss noch Schlimmes geschehen? Wir haben keine Sicherheitsproblem in unserem Land, wird immer so hoch gepriesen: So kann und darf es nicht weitergehen, auf keinen Fall - oder? Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt natürlich dem Mädchen und seiner Familie.
Sepp Wallnöfer, Schluderns

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