Vom wind gefunden - In 58 der 221 selbständigen Staaten der Erde gibt es Linksverkehr, das ist ein Drittel der Weltbevölkerung. Neben Großbritannien gibt es den Linksverkehr u.a. in Indien, Indonesien, Australien, Thailand, Tansania, Südafrika, Mosambik, Malta, Jamaica und Japan. Linksverkehr ist also nicht nur eine britische Besonderheit. In den Anfängen des Straßenverkehrs war das Linksfahren weltweit üblich. Das hat historische Gründe. Die Ritter des Mittelalters hielten ihre Pferde mit der linken Hand am Zügel. Mit der Rechten aber zogen sie ihr Schwert. Dementsprechend ritten sie immer auf der linken Wegseite, um einen möglichen Angreifer jederzeit mit der Waffe abwehren zu können. Kutscher saßen auf ihrem Kutschbock bevorzugt rechts, um mit ihrer schwingenden Peitsche die Passagiere nicht zu gefährden, fuhren aber aus Gründen der Übersicht bevorzugt auf der linken Straßenseite. Der Linksverkehr war also in damaligen Zeiten der wohlhabenderen Bevölkerung vorbehalten, die sich Pferde oder gar Kutschen leisten konnte, das Fußvolk hingegen ging auf der rechten Seite. Diese Regelung galt bis zur Französischen Revolution. Dann verordnete Robespierre per Gesetz den Rechtsverkehr, im Sinne der angestrebten Gleichheit aller Bürger. Anschließend wurden auch die von Napoleon auf seinen Feldzügen eroberten europäischen Länder auf Rechtsverkehr umgestellt und blieben auch dabei. Mit einer Ausnahme: die meisten Länder der Donaumonarchie stellten nach Napoleons Rückzug wieder stur auf den altgewohnten Linksverkehr um, bis 1938. (hzg)
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