Mals - Insgesamt 37 Schüler vom Oberschulzentrum Mals sind im Schülerheim Moles untergebracht. Um das in die Jahre gekommene Heim etwas lebendiger und wohnlicher zu gestalten, hat die Sozialgenossenschaft VISO, die das Schülerheim führt, die aus dem Engadin stammende Künstlerin Madlaina Vital beauftragt, den Eingangsbereich und den Gemeinschaftsraum durch Wandmalereien etwas aufzupeppen. Bei einem Eröffnungsfest Anfang Oktober konnte die Künstlerin ihre Werke präsentieren. Madlaina Vital lebt in Zürich und verbrachte vor zwei Jahren einige Zeit in Südamerika. Dort hat sie die Straßenkunst, die Wandmalereien im öffentlichen Raum, die sogenannten Murales kennen gelernt. Im Innenbereich des Schülerheimes hat Vital ihren eigenen Stil, ihre eigene Kunstsprache zum Ausdruck gebracht. Jedes Werk besteht aus einer schwarzen Linie, gemalt mit einem Stift. Jede Linie hat einen Anfang und ein Ende, so wie das Leben. Die Linien sind wie Lebenslinien, wie ein Labyrinth mit vielen Verzweigungen und Verästelungen. Im Eingangsbereich sind diese Lebenslinien eingeschlossen in einem Kreis, der die Erde symbolisieren könnte, die für alle Platz haben sollte. Im Aufenthaltsraum befindet sich das Labyrinth mit der Lebenslinie unter dem Dach einer Gebirgskette. Die Wandfassade sieht aus wie ein großes Gebirge mit unzähligen Wanderwegen, Schluchten und Tälern. Wer lange hinschaut, kann auch Wälder, Schafe, Hirsche oder Menschen erkennen. Entstanden sind die Werke in wenigen Tagen vor Schulbeginn. In einem fast meditativen Prozess hat Madlaina Vital in vielen Arbeitsstunden ihre Linien gezogen und so ihre Werke geschaffen. Neben Familienangehörigen der Künstlerin, waren beim Eröffnungsfest auch die Schüler, Mitarbeiter und Freunde der VISO, sowie Dieter Pinggera von der Bezirksgemeinschaft, Werner Oberthaler vom Oberschulzentrum Mals und Werner Platzer, der Direktor der Raiffeisenkasse Prad/Taufers anwesend. (hzg)
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