Dienstag, 16 Oktober 2018 12:00

Die langsame Tunnelfahrt

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s5 marlingTöll-Marling - Dass bei der Vinschgerbahn im Marlinger Tunnel etwas nicht ganz stimmt, haben Fahrgäste an der verminderten Geschwindigkeit mitbekommen. Der Zug zuckelte mit maximal 40 Stundenkilometer durch die Dunkelheit und nimmt erst im Hellen wieder Fahrt auf.

Ganz recht ist es der Südtiroler Transportstrukturen AG nicht, wenn nachgefragt wird. STA-Direktor Joachim Dejaco ist um Sachlichkeit und Aufklärung bemüht. Das Geleisbett auf Schotter und mit Schwellern musste im Hinblick auf die Oberleitungen abgesenkt werden. Damit die Oberleitungen für die Elektrifizierung im Tunnel Platz haben, legte man das Geleis tiefer und zwar direkt auf Fertigbetonplatten. Diese Methode ist im Geleisbau durchaus üblich, sagt Dejaco. „Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde im laufenden Betrieb festgestellt, dass bei einigen Betonelementen im Randbereich der Betonplatten, auf denen das Gleis über die Befestigung aufliegt, Risse entstanden sind“, sagt Dejaco, „bei 80 von 1500.“ Jedenfalls hat die STA die Risse genau beobachtet und zur Sicherheit die Geschwindigkeit des Zuges begrenzt. Eine Erklärung für die Risse liefert Dejaco mit: Von der Herstellerfirma dürften die Kräfte unterschätzt worden sein, die sich aufgrund des engen Kurvenradiusses auf das Gleis und damit auf die darunterliegenden Betonelemente bilden.
Die Herstellerfirma ist dabei, die rissigen Bestandteile mit aus Kunstharz gegossenem Material auszubessern und zwischen Geleisen und Betonplatten Gummiplatten zu montieren. Derweil und bis die Sicherheitschecks durchgeführt sind, gilt die verminderte Geschwindigkeit durch den Tunnel.
Den Vorwurf der Schlamperei lässt Dejaco nicht gelten. Denn die Methode wird allenthalben angewandt und man habe eine renommierte Firma mit dem Einbau beauftragt. „Wir hatten überhaupt keine Bedenken“, sagt Dejaco dem Vinschgerwind.
Allerdings hat man der betreffenden Firma die Rute ins Fenster gestellt. Während man bei einer ersten Abrechnung die Betonelemente bezahlt hat, hat man diesen Betrag bei einer zweiten Abrechnung wieder abgezogen. Das Geld wird jedenfalls so lange vorbehalten, bis die Strecke homologiert ist. Der STA erwachsen für die neuerlichen Arbeiten keine Kosten.
Die STA hat den TÜV Süd aus Deutschland damit beauftragt, die Reparaturen und die entsprechenden Laborarbeiten, die die Firma derzeit durchführt, zu überwachen. Das ist für STA die Garantie, dass alles korrekt über die Bühne geht.
„Dabei hatte die Sicherheit des Bahnbetriebes und der Fahrgästestets oberste Priorität und diese war und ist klarerweise immer gewährleistet“, sagt Dejaco. (eb)

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