Obwohl die SVP bei den Wahlen ein Vakuum auf der volkstumspolitischen Seite gehabt hat, sind die Konkurrenten rechts der Mitte zerbröselt. Das ist bemerkenswert. Man sagt, es seien Stimmen von den Freiheitlichen auch an die SVP zurückgeflossen. Auch von der Süd-Tiroler Freiheit. Also hat sich das volkstumspolitische Vakuum nicht verheerend auf die SVP ausgewirkt. Dafür war ein anderes Vakuum verheerend: Die Arbeitnehmer sind bei den Wahlen implodiert. Und mit ihnen die zwei Hoffnungsträger Dieter Pinggera aus Schlanders und Zeno Christanell aus Naturns. Es mögen noch anderer Gründe eine Rolle gespielt haben, aber das strukturelle Problem wird in der SVP seit langem völlig unterschätzt. Soziale Themen? Arbeitnehmer? Fehlanzeige. So ist es für den Vinschgau nicht zu einem Doppelpack Noggler-Pinggera bzw. zu einer SVP-Riege Mals-Schlanders gekommen, sondern mit Noggler-Staffler zu einer Malser Doppelzentrifuge. Der Plauser Arnold Schuler und die junge Partschinserin Jasmin Ladurner, beide SVP, waren da einzeln cleverer und sind gut gewählt.
Eine Wette in die Zukunft haben die WählerInnen, auch im Vinschgau, durch die Wahl des Teams Köllensperger abgeschlossen: 6 Abgeordnete. Das Team Köllensperger ist so etwas wie der Bitcoin, also eine virtuelle Währung, in der Südtiroler Politlandschaft. Der „freiheitliche Bitcoin“ ist innerhalb von 5 Jahren jedenfalls total abgestürzt.
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