Prad am Stilferjoch - Im Rahmen der Prader Bildungstage konnte Ludwig Veith, der Heimatforscher und Dorfchronist, ein neues Dorfbuch mit vielen Informationen über die 23 Dorfpunkte in Prad, Agums und Lichtenberg vorstellen. Ludwig Veith schrieb die Abschnitte über Prad und Agums, Anton Pfitscher über Lichtenberg. Auf Anregung des Tourismusvereins von Prad wurden vor einigen Jahren an historisch wichtigen Gebäuden Informationstafeln angebracht, um auf die wechselhafte Geschichte, die Besitzer und die Funktionen hinzuweisen. Diese Geschichten über die verschiedenen Bauwerken und den Siedlungsraum mit den Bächen, ergänzt durch die vielen Bräuche im Jahreskreis, liegen nun in einem handlichen Dorfbuch von 158 Seiten vor. Es erzählt die Geschichte der Kirchen, von Gasthäusern, Bürgerhäusern, der Burg Rargitz, dem Kalkofen und den verschiedenen Bächen, die das Leben in Prad geprägt haben. Der Suldenbach und der Tschrinbach waren bis zur Verbauung zu Beginn des 20. Jahrhunderts unberechenbar. Am Mühlbach gab es insgesamt 14 Betriebe: Müller, Schmiede, Gerber und Sagschneider. Große Änderungen gab es durch die aufkommenden Pilgerströme zum Großen Herrgott in der St. Georg Kirche in Agums und durch den Bau der Stilfserjochstraße im Jahre 1825. Interessant sind die wechselhaften Geschichten der jahrhundertealten Gebäude am Dorfplatz, in der Silbergasse, am Gonderegg, in der Schmelz, in St. Johann im Winkel, sowie in Agums und Lichtenberg. Es gab Vermurungen und Brände. Die Besitzer mussten Abgaben an Grafen bzw. Klöster geben. Die Gebäude wurden um- und ausgebaut und oft geriet der Besitzer in Schulden und musste verkaufen. Manchmal blieben die Frauen mit den Kindern zurück und mussten diese durchbringen und den Betrieb alleine weiterführen. (hzg)
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