Dienstag, 07 August 2018 09:26

Nationalpark Stilfserjoch - Schmetterlinge - stark bedrohte Bioindikatoren

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197C3Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ignatius von Loyola,
31. Juli 2018

Die Schmetterlinge gehören zu den Insekten oder Kerbtieren. Insekten haben im Unterschied zu den Spinnen im Erwachsenenstadium drei Beinpaare.

Spinnen haben vier Beinpaare. Insekten machen eine vollkommene Entwicklung (Metamorphose) vom Ei über Larve und Puppe zum Vollinsekt durch. Unter den zahlreichen Ordnungen, in welche die Insekten in der zoologischen Systematik unterteilt werden, sind die vier Ordnungen der Hautflügler (Hymenoptera), der Zweiflügler (Diptera), der Käfer (Coleoptera) und der Schmetterlinge (Lepitoptera) mit Abstand die artenreichsten. In diesen vier Ordnungen sind über zwei Drittel der einheimischen Tierarten enthalten. Während unsere Kenntnisse über die Wirbeltiere und unter diesen vor allem über die Vögel und Säugetiere recht umfangreich sind, wissen wir über viele Insekten und andere wirbellose Tiere noch sehr wenig.
In der „Roten Liste gefährdeter Tierarten in Südtirol“ von 1994 schreibt der Brixner Entomologe Klaus Hellriegl, dass zum Stand von damals für Südtirol 4.500 Käferarten und 3.200 Schmetterlingsarten beschrieben sind. Und in der gleichen Publikation schreibt der Innsbrucker Schmetterlingsexperte Peter Huemer schon 1994: Schmetterlinge zählen heute in Mitteleuropa zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen. Die Ursachen für den teils dramatischen Arten- und Individuenrückgang sind vielfältig und beruhen zum überwiegenden Teil auf anthropogenen Einflüssen. Auch in Südtirol ist die zunehmende Einengung bzw. ersatzlose Zerstörung vieler Lebensräume durch Verbauung und Verkehrserschließung, durch Restbiotopzerstörung und zu einem erheblichen Anteil durch Änderungen der Bewirtschaftungsform zur Intensivbewirtschaftung (Monokultur, Düngung, Entwässerung, Pestizide) hauptverantwortlich für den Umfang der Regression und Extinktion der Schmetterlingsfauna.“ Seit 1994 hat sich die Situation für die Schmetterlinge nicht verbessert, sondern stark verschlechtert. Entsprechend selten oder gar nicht mehr fliegen die Gaukler der Lüfte an Orten, wo wir sie als Kinder noch bestaunen konnten. Den Schmetterlingen in Bildern sei deswegen die heutige Doppelseite gewidmet, auf dass unsere Sensibilität für die empfindlichen Umweltzeiger, unsere Umwelt, unsere Landschaft und deren Lebensräume zunehme.

Die Schmetterlinge sind in über 100 Familien aufgeteilt. Der besseren Übersicht unterteilt man die Schmetterlinge in Tagfalter und Nachtfalter. Diese Begriffe zur Unterteilung sind aber keine auf Verwandtschaft begründeten Einheiten. Eine andere Unterteilung der Schmetterlinge ist jene in Großschmetterlinge (Macrolepitoptera) und Kleinschmetterlinge (Microlepitoptera). 95% der in unserem Gebiet vorkommenden Falterarten gehören zu den Nachtfaltern und nur 5% zu den Tagfaltern. Auf der gesamten Erde rechnet man mit weit über 100.000 Schmetterlingsarten, von denen noch ziemlich viele unbekannt sind, besonders in den tropischen Ländern.

 

{vsig}park_16-18|width=500|right=2{/vsig}

{vsig_c}0|016C4.jpg|Zitronenfalter Gonepteryx rhamni.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|197C3.jpg|Kaisermantel, Argynnis phphia Brauner Bär, Arctia caja.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|247C2.jpg|Kleiner Fuchs Aglais urticae.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|028C2.jpg|Admiral Vanessa atalanta.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|028C4.jpg|Großes Nachtpfauenauge Saturnia pyri.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|001C2jpg|Segelfalter Iphiclides podalirius.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|DSC_0632.jpg|Schachbrettfalter Melanargia galathea.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|055C1.jpg|Bläulinge .|{/vsig_c}

{vsig_c}0|111C1.jpg|Dukatenfalter Heodes virgaureae.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|240C1.jpg|Schwalbenschwanz Papilio machaon.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|090C3.jpg|Weißling Pieris spec..|{/vsig_c}

{vsig_c}0|118C1.jpg|Apollo Parnassius apollo.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|073C32.jpg|Kaisermantel Argynnis paphia.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|046C2.jpg|Stutzflügelzygäne Syntomis phegea.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|266C1.jpg|Brombeerzipfelfalter Callophrys rubi.|{/vsig_c} 

{vsig_c}0|203C1.jpg|Veilchenscheckenfalter Euphydryas cynthia.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|054C1.jpg|Widderchen Zygaena.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|154C4.jpg|Spinnen haben im Unterschied zu Insekten 4 Beinpaare: Röhrenspinne Eresus niger.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|203C3.jpg|Schmetterlinge machen vom Ei zum Vollinsekt eine vollständige Umwandlung durch. Raupe des Schwalbenschwanzes auf der Wilden Möhre als Futterpflanze.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|083C2.jpg|Beginnende Verpuppung beim Schwalbenschwanz.|{/vsig_c}

{vsig_c}0|083C3.jpg|Schlupf des Schwalbenschwanzes aus dem Puppenkokon.|{/vsig_c}

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