Sonntag, 08 Oktober 2006 23:32

„Krisen erzwingen Wandel“

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Stress, von Medien bestimmte Denkweisen, ausufernde Konsum-Mentalität“: Don Paolo Renner stellt dem seelischen Zustand der Welt kein gutes Zeugnis aus. „Wir sind getrieben von der Logik des immer mehr Wollens,  dabei bedeutet Wohlstand nicht gleich Wohlbefinden“, sagte der bekannte Theologe aus Meran.
Die BürgergruppeCivico Naturns, eine überparteiliche, unabhängige Vereinigung von Bürgern des Dorfes, hat an Maria Lichtmess, am 2. Februar, zu einem Vortragsabend mit Don Paolo Renner und dem Vorsitzenden der Grünen in Südtirol, Sepp Kusstatscher, geladen.

Das Thema war der Wandel der Zeit und welchen Herausforderungen und Chancen die Welt in Zukunft begegnen wird. Die Krisen von heute, im Finanzwesen, im Klimas, auf dem Arbeitsmarkt, in der Armut oder bei den Ressourcen erzwingen einen Wandel, denn so wie heute könne es nicht weitergehen, ist Sepp Kusstatscher überzeugt. Er sieht die Welt inmitten einer Umbruchphase: „Wir befinden uns an einer Zeitenwende, wie beim Untergang des römischen Reiches, dem Ende des Mittelalters oder der französischen Revolution.“ Die jüngsten Ereignisse in Tunesien und Ägypten, oder die Veröffentlichungen von Wikileaks zeugen davon, „dass ein altes System bröckelt“. Und so rief Kusstatscher die zahlreichen Zuhörer auf, aktiv an diesem Wandel mitzuarbeiten, sich zu informieren, sich zu beteiligen und den Mut zu haben, die Mächtigen zu kontrollieren.
Mit einer „neuen Tugend der Nüchternheit, der Besinnung auf Werte und Prinzipien, sowie dem Streben nach dem Guten“ sei ein Wandel möglich, glaubt auch Don Paolo Renner, „damit wir unseren Kindern  eine wertvolle Welt hinterlassen“.
Bei der anschließenden Diskussion wurden die Zuhörer in vier Gruppen eingeteilt, in denen sie in vertrauterer Atmosphäre die Möglichkeit hatten, zu den Themen Dialog, Konsum, Werte und Klimakrise, Stellung zu nehmen. Die Ergebnisse der Diskussion wurden anschließend von den Diskussionsleitern der gesamten Gruppe vorgestellt.
Die BürgergruppeCivico Naturns möchte auch in Zukunft Initiativen und Informationsveranstaltungen dieser Art abhalten, um „Bürger, welche am Aufbau einer aktiven und solidarischen Gesellschaft interessiert sind, zusammenzubringen“, wie es hieß. (mp)


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