Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Mittwoch, 21 März 2012 00:00

servus

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

als ich auf dem berg einmal jemand mit „grüß gott“ grüßte, bekam ich zur antwort: „ja, grüß ihn, wenn du ihn einmal siehst!“ man grüßt heute also anders als früher. am liebsten grüßt man sich heute mit „hallo“, das ist neutral und international. sagte der alte tiroler „griaßti“, so sagt der junge „hoi“; sagte er früher zum abschied „pfiati“ (was mit „behüten“ zu tun hat), so sagt er heute das inzwischen schon etwas abgegriffene „an schianan tog nou!“
aber der althergebrachte wunsch, jemand gott zu empfehlen, ist noch in vielen grußwörtern enthalten. aus dem lateinischen ad + deus (also „zu gott“) leiten sich ab: it. addio, dt. ade, span. adiós. und – man wird’s nicht glauben – aus adiós und adieu hat sich über niederdt. adjüs schließlich auch das modische „tschüs“ entwickelt. neben dem gottesbezug sind, wenn auch veraltet, demutsformeln geläufig: man will sich dem begrüßten unterwerfen, ihm seinen dienst anbieten: „ergebenster diener, zu diensten, womit kann ich dienen? was darfs sein? habe die ehre, mit wem habe ich die ehre?“ besonders im ex-kaiserlichen österreich und bei kellnern sind solche unterwerfungsformeln noch zu hören. aber auch das it. „ciao“ kommt von it. schiavo (sklave), und das im ganzen süddeutschen raum gebräuchliche „servus“ bedeutet lat. ebenfalls sklave, diener. mit diesem wort bezeichne ich nicht den begrüßten als meinen sklaven, sondern im gegenteil, ich sage ihm (bei begrüßung oder abschied): ich bin dein diener, ich stehe zu diensten. und weil ich selber nicht „hallo, hoi, ciao“ und „tschüs“ oder gar das norddeutsche „tach“ sagen mag, bleibe ich bei meinen liebgewonnenen „griaßti“, „pfiati“ und „servus“!


y

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3103 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.