Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Mittwoch, 21 März 2012 00:00

Das Angebot

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

 Laas/Schlanders

s5_2203Auch mit einer Art „unmoralischem Angebot“ hat Georg Lechner die Göflaner und die Schlanderser dazu bewegen wollen, ihren Abtransport des Marmors über die Schienen in Laas abzuwickeln. Das Angebot, welches im Gespräch mit LH Luis Durnwalder am 7. Februar 2012 in Bozen vorgetragen worden ist: Die Lasa Marmo kauft gemeinsam mit der Gemeinde Laas und der Fraktion Laas einen Euro-5-LKW. Der Marmortransport vom Göflaner Wantl bis zum Weißwasserbruch erfolgt auf Kosten der Lasa und der Fraktion Laas.

Im Gegenzug verpflichtet sich die Gegenseite aber, dass die Lasa bis zu 2.500 Kubikmeter Schuttmaterial beim Göflaner Bruch kippen kann. Derzeit, so Lechners Argumentation, habe der Bruchbetreiber in Göflan die Möglichkeit, die anfallenden Schuttmengen zu kippen, während diese Möglichkeit beim Weißwasserbruch nicht bestehe, im Gegenteil. Dort müsse die Lasa monatlich rund 30.000 Euro dafür aufwenden, das anfallende Abraummaterial zu brechen und aufzuhämmern. Der Marmorkies wird dann in stillgelegte Stollen verfüllt.
Mit einer gewissen Empörung hat man diese Argumentation in Göflan und in Schlanders zurückgewiesen. Kippen komme nicht in Frage. Göflan bzw. Schlanders, vertraglich an den Abtransport des Marmors vom Göflaner Wantl nach Schlanders verpflichtet, will allerdings auch vom Abtransport über die Laaser Schienen nichts wissen. Das sei mit insgesamt 175 Euro pro Kubikmeter zu teuer (LKW 55 Euro; Instandhaltung Straßen 20 Euro und Schrägbahnkosten 100 Euro). Nun kontern die Göflaner mit einer Ökostudie. Die soll, so BM Dieter Pinggera, aufzeigen, wie die zwei Transportwege in einer Gesamtökobilanz abschneiden. Ohne allerdings das Kippen, wie das einfache Abladen des unverwertbaren Marmors unterhalb eines Bruches im Brüchler-Jargon genannt wird, in diese Ökobilanz miteinzubeziehen. „Rechtlich ist das Kippen gar nicht möglich, weil die Bruchbetreiber strenge Umweltauflagen haben“, sagt Pinggera. Allerdings hätten die Göflaner bessere Möglichkeiten (sh. Bild: Abraumhalde am Wantl). Der Weg zur Ökostudie soll gemeinsam mit dem Nationalpark Stilfserjoch beschritten werden. LH Luis Durnwalder erteilt nur eine Genehmigung für die Straße, wenn der Nationalpark und alle Eigentümer ein schriftliches Einverständnis dazu geben.
Für die Göflaner drängt die Zeit, denn ab Frühjahr will Burkhard Pohl seinen Marmor wieder nach Schlanders bringen. Spannend bleibt die Abtransportfrage auch aus einem anderen Blickwinkel: Wie wird mit der Lechner Marmor AG verfahren, wenn diese den Bruch in der Jennwand voll in Betrieb nehmen wird? (eb)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3216 mal
Mehr in dieser Kategorie: « In der Schublade servus »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.