Am meisten hat mich dann doch der Gianni überrascht. Gianni Bodini, geschätzter und feinsinniger Fotograf, alle 14 Tage mit einem vielbeachteten Foto im Vinschgerwind vertreten, wird von den Südtiroler Grünen in die Parlamentswahlen geschickt. Bodini wird für den Senat kandidieren, im Verhältniswahlkreis der Region Trentino/Südtirol. Das ist kein Ein-Mann-Wahlkreis, sondern hartes Brot. Hardigatti, allerhand, der Gianni. Bodini hat in jüngster Vergangenheit kein Hehl aus seiner Sympathie für ein pestizidfreies Mals gemacht. Also: Grün steht Gianni gut. Die Chancen für Gianni, für den Senat gewählt zu werden, stehen allerdings auf einem ganz anderen Stern.
Dafür leuchten die Sterne für Albrecht Plangger hell. Plangger hat bei seiner erneuten Kandidatur für die römische Kammer Im Wahlkreis West so etwas wie Alleinstellungswert. Bei der Basiswahl hat er mehr als 85 % der Stimmen der SVP-Mitglieder erhalten. Trotz der niedrigen Beteiligung (im ganzen Lande an die 7.500 SVP-Mitglieder) an der Vorwahl, die auch im Falle Plangger keine war, wird dieses Ergebnis parteiintern als Rückendeckung interpretiert. Für den Senat wird die Ex von Karl Zeller Julia Unterberger kandidieren. Unterberger stand schon lange vor den Vorwahlen als Kandidatin fest - wegen der im Wahlgesetz vorgesehenen Frauenquote. Die Vorwahlen - vor allem im Wahlkreis West - waren demnach ein Witz. Den SVP-Mitgliedern konnte man da nichts vormachen. Die geringe Wahlbeteiligung spricht nicht gegen die Intelligenz der SVP-Mitglieder. Im Gegenteil. Wäre die Wahlbeteiligung bei diesen parteiinternen Vorwahlen hoch gewesen... Spätestens jetzt ist allen SVP-lern klar, dass am Statut der SVP einige Änderungen mehr als angebracht sind.
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