Schnalstal/Ötztal
Vielfach in Vergessenheit geraten ist, dass Vent, die älteste Siedlung im Ötztal – im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt – von Südtirol aus besiedelt wurde. Die ersten Siedler waren Schafhirten aus dem Schnalstal. Anlässlich des Jubiläums des Fundes von „Ötzi – dem Mann aus dem Eis“ vor 20 Jahren wurden diese uralten Bindungen wieder intensiviert. Etwa 50 Touristiker aus Nordtirol besuchten jetzt den Südtiroler Nachbarn und stellten fest, dass es auch heute noch viele Gemeinsamkeiten gibt: Beide hochalpinen Talschaften sprechen ein Berg begeistertes Publikum mit den Themen „Wandern und Bergsteigen zwischen Almen und Gletscher“ sowie „Ski & Snowboard“ an.
Wirtschaftlich sieht es im Ötztal rosiger aus: Der TVB beschäftigt insgesamt 110 Mitarbeiter, verteilt auf sechs Büros, eines davon nur für russische Gäste. „Wir bringen es auf 3,5 Millionen Nächtigungen pro Jahr und dementsprechend sind wir mit 12 Mio. Euro Jahresbudget finanziell bestens ausgestattet. Die Finanzmittel stammen aus Kurtaxe, finanzieller Beteiligung aller Wirtschaftstreibenden und Finanzierung durch die Gemeinde Sölden,“ berichtet Direktor Oliver Schwarz. Das kann Manfred Waldner – Tourismusdirektor Schnals – nicht sagen: „Das ist bei uns nicht der Fall, ein solides Finanzierungssystem ist in Südtirol in Ausarbeitung oder immer noch ausständig. Es ist eine Notwendigkeit für die Zukunft, um endlich sichere Planungen in der Produktentwicklung zu haben und um ein starkes Tal-Marketing voranzutreiben.“
Alexander Rainer, Präsident des TV Schnalstales, bestätigt: „Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Talschaften anlässlich „Ötzi 20“ war so menschlich und betriebswirtschaftlich erfolgreich, dass für die Zukunft Projekte gemeinsam umgesetzt werden. Wir als „kleines“ Schnalstal können uns überaus glücklich schätzen, wenn wir von so einem Big Player im Tourismus wie dem Ötztal mitgetragen werden.“ (ew)