Dienstag, 12 Dezember 2017 12:00

2017 Jahresrückbick

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rueckblick 1

Eingeebnet.

rueckblick 2Alles eben, auch schön? Schöneben schluckt heuer tatsächlich die Haideralm. Der gemeindeintern mit den Skiliften beauftragte VizeBM Franz Prieth zeigt dem amtierenden BM Heinrich Noggler, wer in Graun die Hosen anhat, macht kurzen Prozess und kann sich auf eine neue Mannschaft unter anderem mit Präsident Andreas Lechthaler und Computerspezialist Christian Maas stützen: Das Ergebnis ist, dass es die Haider AG seit 1. Dezember nicht mehr gibt. Die Haideralm ist nun Teil vom erfolgreichen Schöneben, die Gemeinde Graun ist das rund 60%ige Aktienpaket an der defizitären Haideralm los. Und anstelle des von Nauders gekündigten Skipasses Reschenpass hat man die Nauderer in die größere 2-Länder-Skiarena und sogar in die Ortler Skiarena hineingelupft.

 

Bio-Fit.

rueckblick 3Der Obmann der Genossenschaft Juval Luis Alber hat seine Bauern überzeugen können, die Kastebeller Juval als Zentrum für Bioäpfel umzukrempeln. Die Bagger schneiden derzeit die alten Kühlzellen auf und es soll ein Hochregallager entstehen. Rückendeckung kommt mit VIP-Obmann Thomas Oberhofer aus dem gesamten Vinschger Obstbau.

 

Wechsel.

rueckblick 4Die Politik ist draußen: Die Gemeinde Mals hat heuer ihre Anteile an der Touristik (TuF) und Freizeit AG an den Tourismusverein Obervinschgau verkauft. Damit wechselt der Watles Besitzer und wird seit dem Sommer von der Ferienregion um Präsident Lukas Gerstl verwaltet. Notwendig war der Schritt auch deshalb, weil sich die Gemeinde von Beteiligungen an defizitären Gesellschaften trennen hat müssen. Präsident und Geschäftsführer der TuF bleibt Günther Bernhart, der heuer erstmals am Watles - mit Erfolg - im Sommer Schnee auf einen Haufen (snow farming) gespeichert hat.

 

Startklar.

rueckblick 5Die Raiffeisenkassen im Untervinschgcau läuten das Jahr 2017 mit konkrteten Fusionsgedanken ein: Kastelbell/Tschars, Schnals und Naturns wollen zur „Raiffeisenkasse Untervinschgau“ zusammenwachsen. Miteingeladen ist auch die Partschinser Raika. Im Verwaltungsrat gibt es von einigen Bedenken, der Obmann Christian Ungerer und der Direktor Christoph Ladurner bremsen. Das Bremsen gelingt und die Raika Partschins bleibt außen vor. Derweil machen die drei anderen Raikas Nägel mit Köpfen, entsprechende Beschlüssen, Gutachten der Banca d’Italia... Ab 1.1.2018 startet die „Raiffeisenkasse Untervinschgau“.

 

Glokal.

rueckblick 6Mit heuer endet das bisher durchaus erfolgreich arbeitende Vinschgau Marketing. Direktor Kurt Sagmeister ist zu Höherem bestimmt und startet mit 1.1.2018 als Direktor der DME West, dem touristischen Gebilde Burggrafenamt-Vinschgau. In Richtung Zentralisierung. Erfolgreich lokal  agiert die Vinschger Strommarke VION. Unter Präsident Alexander Telser wächst und gedeiht im heurigen Jahr der Stromlieferant und das VEK betreut seit Beginn des Jahres eigenständig das Stromnetz zwischen Laas und Mals.

 

Ober-Kellner.

rueckblick 7Mit unserem Titelbild „Oberkellner“ haben wir in Naturns ins Schwarze getroffen. Komplimente vor allem wegen des Inhalts und Rügen wegen des Titelbildes trudelten in der Redaktion ein. BM Andreas Heidegger, dem wir vorgeworfen hatten, Diener der mächtigen Naturnser Hotellerie zu sein, wurde dann mit dem mehrheitlichen Beschluss des Gemeindesrates etwas rehabilitiert und gerettet. Unterstützung in die Richtung, dass die Bauten in Naturns in die Höhe gehen sollten, findet Heidegger unter anderem auch lautstark von VizBM Helmut Müller, der anderweitig weitsichtig bereits die Bauernschürze angelegt hat. Die Ära Nach-Heidegger ist in Naturns also bereits eingeläutet. Es herrscht bereits richtungsweisender Wahlkampf. Denn auch eine haarige und im Wortsinn spitzige (weil ein Grundstück höchstens mit einer Spitze an die B-Zone grenzt) Bauleitplanänderung brachte Heidegger im Gemeinderat, trotz SVP-internem Grimmen, mehrheitlich durch.

 

Big-Problem.

rueckblick 8Der Latscher BM Helmut Fischer geht nicht mit den BM des Tales konform. Oder umgekehrt, die BM haben Fischer nicht im Griff. Auch Bezirkspräsident Andreas Tappeiner bringt Fischer nicht aus dem Tritt. Latsch hat mit seinem Sonderbetrieb ein Big-Problem. Große Schulden. Um dem Problem Herr zu werden, hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, das Stromnetz an die „Edyna“ zu verpachten, weil die einfach mehr zahlt als das Vinschgauer Energiekonsortium. Latsch goes Bozen?

 

Verständnisvoll.

rueckblick 9Sapperlot. Der Gemeinderat in Partschins mit BM Albert Gögele an der Spitze reißt heuer im April in Sachen Rablander Umfahrung das Ruder herum. Mehrheitlich beschließt der Rat, der Landesregierung die Umfahrungsvariante D für die Eintragung in den übergemeindlichen Bauleitplan zu empfehlen. Heftig fällt der Protest aus. Gögele lässt gemeinsam mit dem für die SS38 zuständigen Referenten Hartmann Nischler im November über die örtliche SVP Florian Mussner einladen. Mussner sagt in Rabland klar, wofür er bzw. die Landesregierung steht: für die Variante D. Eine andere werde er, Mussner, nicht unterschreiben. Schließlich sei das Land Bauträger und trage somit die Verantwortung. Der Protest des Moarhofbauern Hans Bonani, durch dessen Gründe ein Teil der Umfahrung führen würde, wird verständnisvoll angehört, bleibt aber dann ohne Konsequenzen. Derzeit wird in Bonanis Gründen gebohrt, um festzustellen, ob der Tunnel länger werden könnte.

 

Porzellana.

rueckblick 10In Glurns erdreistet sich der Jungbauer Boris Sprenger, vor den Stadtmauern in der Bannzone Holzsäulen  mit Bäumen aufzustellen. Rückendeckung hat er von der Landesregierung. Nicht aber von BM Alois Frank und vom Großteil des Gemeinderates. Und schon gar nicht von den Heimatpflegern, die Sturm laufen. Frank stellt eine Abbruchverfügung aus und legt mit mehrheitlichem Auftrag des Rates Rekurs gegen den Beschluss der Landesregierung ein.

 

Teufl auch.

rueckblick 11LR Arnold Schuler hat in Alexander Schiebel einen Narren gefressen. Schuler hat Schiebel wegen seines Buches „Das Wunder von Mals“ wegen verleumderischer Aussagen angezeigt. Mehrmals gehen heuer öffentliche Duelle der beiden über die Bühne. Überhaupt spielt auch in diesem Jahr das Pestizidthema eine große Rolle. Schuler holt sich den bayrischen Agrarminister Helmuth Brunner ins Land, um die Bedeutung des Umweltinstitutes München relativieren zu lassen. Ein Rekurs von vielen Bauern gegen die Malser Pestizid-Abstands-Verordnung von BM Ulrich Veith wurde vom Gericht abgewiesen.

 

Jubiliert.

rueckblick 12Gründe zum Feiern gab es heuer gar einige: Mit 90 Jahren ist das E-Werk Prad mit Präsident Georg  Wunderer (v.l.)das älteste im Vinschgau. Die Fraktion Laas  mit Präsident Oswald Angerer (Mitte) feierte ihre 60 Jahre mit einer schlichten Zeremonie im Josefshaus. Anders wurden 40 Jahre Industriezone Vetzan gefeiert: Offene Türen, viele Begegnungen und bleibende Eindrücke. Das gab es auch auf Mals. Mit einem großen Fest feierte die ganze Schulgemeinschaft 50 Jahre Oberschule Mals, darunter auch der erste Direktor Max Bliem (Bild r.). Auch Firmen haben jubiliert: 111 Jahre Avanti, 60 Jahre Mairösl Josef, 55 Jahre Ivoclar Vivadent, 50 Jahre Salon Priska, 40 Jahre Spedition Mayr, 40 Jahre Metzgerei Muther und 10 Jahre Holzius sind nur einige davon. Wir gratulieren! (ap)

 

Polit-Hirsch.

rueckblick 13Albrecht Plangger geht lieber auf die Jagd als sich im Parlament mit den Polit-Hirschen dort zu messen. Plangger fehlt häufig bei Sitzungen in Rom. Dafür versucht er als Platzhirsch die Bezirks-SVP zusammenzuhalten, die heuer arg unter Mitgliederschwund leidet. Als Kandidat für die Kammer steht Plangger 2018 wieder zur Verfügung.

 

Ausgebremst.

rueckblick 14Als Zauderer erweist sich die Landesregierung heuer in Sachen Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal. Die Machbarkeitstudie liegt seit langem vor und ist mehrheitlich vom Grauner Gemeinderat positiv begutachtet. Einem negativen Urteil des Umweltbeirates im Langes folgt ein zweites im Herbst. Dagegen steht die wirtschaftliche Betrachtung. LH Arno Kompatscher ist Tourismus- und Wirtschaftslandesrat, Richard Theiner, von dem man weiß, dass er gegen einen solchen Zusammenschluss ist, ist Umweltlandesrat. Ein Kräftemessen in der Landesregierung - bisher unentschieden.

 

Verkauft.

rueckblick 15Das Kloster Marienberg verkauft die Fürstenburg. Abt Markus Spanier hat den Deal im Kapitel besprechen und beschließen lassen und sich das notwendige Gutachten aus Rom geholt. Das Land wird das Schloss, in dem die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft untergebracht ist, um 4,1 Millionen Euro kaufen. 

 

Hinauf.

rueckblick 16Matsch wird heuer erstes „Bergsteigerdorf“ in Südtirol. Das vom deutschen und vom österreichischen Alpenverein vergebene Label soll Matsch bergsteigerischen, also touristischen Aufschwung bringen. Ohne dass irritierende Infrastrukturen entstehen sollen.

 

Fortüne.

rueckblick 17Hanspeter Gunsch, geschäftsführender Amtsdirektor des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch, hat bei der offiziellen Amtsdirektorenprüfung heuer keine Fortüne. Er rasselt im schriftlichen Teil durch und darf deshalb zum mündlichen nicht antreten. Trotzdem hatte Gunsch Fortüne: Keiner der Mitbewerber schafft die Prüfung.

 

Flucht.

rueckblick 19Alle Hände voll zu tun hat heuer die Direktorin der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Karin Tschurtschenthaler. BM und Gemeinderäte sind von der Sinnhaftigkeit des staatlichen SPRAR-Programmes für Flüchtlinge zu überzeugen. Tschurtschenthaler gelingt die Aufklärung, so dass entsprechende Beschlüsse gefasst werden. Die Nagelprobe wird wohl erst im kommenden Jahr kommen.

 

Kuschelkurs.

rueckblick 18Die SVP-Frauen im Vinschgau - so scheint es - begnügen sich mit einem Mauerblümchen-Dasein. Heidi Gamper aus Martell wird im April zur Chefin gewählt und beerbt Anni Thaler. Sichtbar war Thaler nicht. Und sichtbar ist - bislang zumindest - auch Gamper nicht. Mit Evi Kirmair aus Laas, der Vize, gibt es hingegen ein neues, unverbrauchtes Gesicht auf der politischen Bühne. Sonja Platzer, die Latscher Vizebürgermeisterin hat sich dieses Jahr in Position gebracht und will das wahr machen, was Rosalinde Koch Gunsch - Vinschgaus erste und einzige Bürgermeisterin - in der Vergangenheit verwehrt blieb: Ein Landtagssessel in Bozen. Platzer, das ist ein offenes Geheimnis will mit Sepp Noggler nach Bozen fahren. In Schlanders hingegen sind mehrere Frauen - und das gilt auch für die einst renitente Oppositionelle Dunja Tassiello - auf Kuschelkurs. (ap)

 

Moni&Schorsch.

rueckblick 20Unter heftigem Beschuss steht in diesem Jahr die Malser Gemeindesekretärin Monika Spiess Platzgummer. Angeforderte Dokumente wurden nicht oder verspätet ausgehändigt. Georg Sagmeister lässt Kritik erst gar nicht aufkommen. Der Sekretärs-Notstand macht Sagmeister auch in diesem Jahr zum General-, Stadt- und Dorfsekretär  von Taufers, Glurns und Schlanders. Und: Sekretär der Fraktion Göflan. Der Sekretär im XXL-Format sorgt nicht nur unter seinesgleichen für Stirnrunzeln. (ap)

 

Träumer.

rueckblick 21Gegen unseren Vorwurf, dass die Schlanderser Politik bei der Verlegung der Glasfaser im Zentrum von Schlanders schlafe, wehrt sich BM Dieter Pinggera in der Gemeindezeitung „Schlanderser Rundschau“: Die Politik in Schlanders schlafe nie. Fake-News oder Alternative News wirft uns Pinggera vor. Dabei haben wir den Vorwurf in Form eines Kommentars, also einer ausgewiesenen Meinungskolumne, gebracht. Auf der anderen Seite ist die Schlanderser Politik in diesem Jahr traumwandlerisch unterwegs: das riesige Kasernenareal. Pinggera stellt mit Begeisterung einen möglichen Bebauungsplan des Kasernenareals vor: 150 Wohnungen, ein Gründerzentrum, Forschungslabors... Zukunftsträume kommen dem politischen Temperament Pinggeras durchaus entgegen. Allerdings vergisst er im Laufe des Jahres dabei mitunter die Gegenwart. Deshalb auch unser Vorwurf des Verschlafens der Glasfaserverlegung im Ortszentrum.

 

Nirvana.

rueckblick 22Im Vinschgau ist man so auf die Erlebnisstraße Stilfserjoch, auf Erlebniscard und auf Erlebniswelt fixiert, dass die neu aufflammende und vom letzten Joch-Mohikaner Karlheinz Tschenett lancierte Idee einer Seilbahn von Trafoi auf’s Joch im Nirvana verpufft. Dabei wären private Investoren bereit, das Joch mittels Seilbahn auch im Winter mit Leuten zu beschicken, ohne Autos und ohne aufwändige Schneeräumung.

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