Während die Großbauern aus Dänemark und Deutschland nur rund 27 Cent für einen Liter Milch bekommen und ums Überleben kämpfen, macht der Biobauer Alexander Agathle aus seiner Milch einen hochwertigen Käse, den er gut verkauft. Im Film kommen Manager von Molkereien zu Wort, aber auch ein EU-Parlamentarier und ein Agrarwissenschaftler. 45 Millionen Euro gibt die EU für die Landwirtschaft aus, viele der 13 Millionen Milchbauern überleben nur durch öffentliche Beiträge. Der Druck auf die Bauern wird immer größer, viele geben auf. Die Selbstmordrate unter Bauern ist sehr hoch. Das von der EU subventionierte Milchpulver wird nach Afrika verkauft und zerstört dort die lokale Produktion der Kleinbauern. In China entstehen Höfe bzw. Agrarindustrien mit 10.000 Kühen, in den USA gibt es die schon lange. Ein Bauer aus Deutschland berichtet, dass er von der Gülle, die für die Energiegewinnung verwendet wird, mehr verdient als von der Milch. Nach dem sehr gut besuchten Film, der von der Umweltschutzgruppe Vinschgau mitorganisiert wurde, gab es eine Diskussion mit Alexander Agethle und Raimund Prugger, dem Bezirksobmann des Bauernbundes. Prugger meinte, dass man bei uns diese Agrarindustrie mit so hochgezüchteten Tieren nicht anstrebt. Unsere Betriebe sind Kleinbetriebe mit einer Betriebsgröße von ca. 14 ha und 10 bis 15 Kühen. Rund 70% werden im Nebenerwerb geführt. Die Betriebe sind auch von öffentlichen Beiträgen abhängig, die Auszahlungspreise sind aber bei 55 Cent und bei Heumilch und Biomilch sogar bei 70 bis 80 Cent pro kg. Eine wichtige Rolle spielen bei uns die Genossenschaften, die die Milch veredeln und auch die Almen. Alexander Agethle betonte, dass es wichtig ist nicht nur auf den Gewinn zu schauen, sondern auch auf die Landschaft und den Boden, denn die sind unser Grundkapital. Auch das Sozialgefüge muss stimmen. Wir müssen auf Qualität setzen, die Landwirtschaft muss enger mit dem Tourismus zusammenarbeiten, regionale Kreisläufe müssen gestärkt werden. Im Vinschgau haben wir ein günstiges Klima, wo vieles gedeiht und diese Vielfalt ist unsere Stärke. Prugger meinte, dass vieles im Fluss ist, aber Veränderungen gehen langsam und brauchen Zeit.
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