Wenn man sie sich wegdenkt, wär’s ein Stück langweiliger, dickluftiger, kaltschnäuziger, behäbiger in diesem unserem Südtirol. Also weg mit diesem Gedanken - Fenster auf, Frischluft rein: Sie ist nicht mehr wegzudenken - die Neue Südtiroler Tageszeitung. Frech ist sie. Frivol auch. Man kann das mögen, muss man nicht. Eine Faszination, da würde jeder lügen, der anderes sagt, stellt diese Kombination allemal da. Aber eines ist sie auch: häufig verdammt gut informiert - vor allem in politischen Kreisen im Bauch des Landes, im Landtag, in den Parteien, hinter die Kulissen blickend, Teppiche lupfend. Oft dermaßen schonungslos, dass vor allem Großkopfete die kleine taz tiebetamal vor Gericht zerren. Dermaßen viel Frischluft vertragen in Südtirol offensichtlich einige (noch) nicht.
Morgen feiert sie: 15 Jahre Neue Südtiroler Tageszeitung. 1996 ist sie als „Tagesprofil“ aus dem Wochenmagazin südtirol profil hervorgegangen.
„Wir fühlen uns auch als Aufklärer, als kleiner Club Voltaire, der dazu beiträgt, Hirne und Herzen zu öffnen. Mit Leichtigkeit und Ironie“, schreibt der gleich leicht- wie scharfzüngige Herausgeber Arnold Tribus.
Also „Club Voltaire“ sorge weiterhin für ausreichend Streitkultur, baue diese gediegen aus, nach eurem Motto „Es ist ein harter Job, aber jemand muss ihn machen.“
Ad multos annos von unserer Seite!