Vom wind gefunden - Kann es sein, dass ein Vulkanausbruch in Indonesien zur Erfindung des Fahrrads in Europa führte? Es ist schwer vorstellbar, aber anscheinend war es so. 1815 gab es einen der größten Vulkanausbrüche der Geschichte. Der Ausbruch des Vulkans Tambora führte zu weltweiten Klimaveränderungen, so dass das Jahr 1816 als das „Jahr ohne Sommer“ bezeichnet wird. Die Kälte führte zu Missernten und zu den schlimmsten Hungersnöten des Jahrhunderts. Nahrungsmittel wurden teuer und alles, was essbar war, wurde gegessen. Auch die Pferde. Damit fielen diese als Zugtiere für die Pferdekutschen weitgehend aus. Der Forstbeamte und Erfinder Karl Freiherr von Drais aus Baden-Württemberg kam in dieser Situation vor 200 Jahren auf die Idee, ein muskelbetriebenes Fortbewegungsmittel zu bauen. Am 12. Juni 1817 fuhr Karl Drais erstmals mit einer „Laufmaschine“ durch Mannheim. Die Laufmaschine gilt als die Urform des Fahrrads. Seine Laufmaschine, die man später Draisine und Velocipede nannte, bestand aus einem Längsbalken mit Sattel und Rädern an beiden Enden - und zwar hintereinander. Das Vorderrad war beweglich und lenkbar, die Idee war völlig neu. Das Laufrad löste Begeisterung aus. Erst später wurde der Pedal- und Kettenantrieb erfunden. Das Mountainbike, Klapprad, Rennrad, Liegerad und das Elektrorad sind die neuesten Weiterentwicklungen des Fahrrads. Und die Entwicklung geht sicher weiter. Das Fahrrad ist bereits heute das am häufigsten gebrauchte Fahrzeug. In Baden-Württemberg, dem Land der Erfinder, Tüftler und Denker wird im Jahre 2017 diese brillantesten Erfindungen durch zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen gefeiert. (hzg)
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