pr-info Matsch - Matsch ist ein kleines Dorf, ein stilles Tal. Mit Pomp und Trara können und wollen die Matscher bei diesem Kulturfest der anderen Art nicht aufwarten.
Aber mit leisen Tönen, gutem Essen, einer langen Kulturgeschichte, traditioneller Landwirtschaft und freundlichen, entspannten Dorfbewohnern inmitten einer grandiosen Bergwelt.
Unter dem Motto „schaugn- lousn- koschtn“ lädt das Bergsteigerdorf Matsch mit all seinen Vereinen am Samstag, 19. Oktober zum Genießen und Verweilen in den Stadeln und Gassen des Oberdorfs ein.
Beim Fest „kleinDORFgeflüster“ anlässlich 150 Jahre Alpenverein in Südtirol lassen sich in den Stadeln Besonderheiten des Dorfes wie Filzen, Larven schnitzen, Heu hüpfen und noch einiges mehr erleben. Die Gerichte stammen zu 100% aus Matscher Bauernprodukten: Gemüse, Fleisch, Fisch, Säfte, Brot, Käse…
Wanderungen mit der EURAC zu einer Messstation, eine Waalbegehung mit Palaga Sepp, Matscher Musikanten und Theaterspieler runden das Festprogramm ab. Den „Schmäh“ der Matscher gibt es obendrauf!
Mit dem Citybus ist Matsch ab Mals im Stundentakt erreichbar.
Das erste Südtiroler Bergsteigerdorf setzt hier ein deutliches Zeichen für Regionalität und Nachhaltigkeit und spricht nicht nur darüber!
Schlanders/Vicenza - Bürgermeister Dieter Pinggera konnte am 21. September 2019 im Teatro Olimpico in Vicenza eine besondere Anerkennung für das Projekt „Steinschlag-Schutzdämme St.-Franziskus-Viertel“ entgegennehmen. Begleitet wurde er vom Projektanten Siegfried Pohl vom Ingenieurbüro Pohl + Partner GmbH aus Latsch, von der Direktorin der Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst, Marina Albertoni, und vom Landesgeologen Volkmar Mair.
Es ist eine Besonderheit, dass ein Zivilschutzprojekt, wie es die Steinschlag-Schutzdämme sind, überhaupt Anerkennung beim „Dedalo-Minosse-Award“ findet. Das spricht schon sehr für das Projekt, das von der Marktgemeinde Schlanders in Auftrag gegebenen wurde. Schlanders wurde zwar nicht mit einem Hauptpreis bedacht, aber das Projekt wurde von der Jury in Anbetracht der hohen Qualität als „anerkennenswert“ eingestuft. Es wurde neben den Projekten, die mit Preisen bedacht wurden, in einer Übersicht über „anerkennenswerte Arbeiten“ ausgestellt und wird im Ausstellungskatalog oder auf der offiziellen Website www.dedalominosse.org mitveröffentlicht. Für diese Anerkennung kamen nur etwa zehn Projekte in Frage.
Der renommierte, internationale Dedalo-Minosse-Preis für Architekturaufträge wurde 1997 gegründet und findet alle zwei Jahre statt. Die Besonderheit des Preises ist, dass er die einzige internationale Anerkennung ist, die dem Architekturkunden – also dem Auftraggeber - und nicht dem Architekten oder dem Werk zugesprochen wird.
Die Preise bzw. Anerkennungen werden von der internationalen Jury an öffentliche und private Auftraggeber vergeben, die im Einklang mit ihrem Architekten dazu beigetragen haben, den Bau von Werken mit besonderem architektonischen, städtebaulichen, sozialen, ökologischen und landschaftlichen Wert zu bestimmen.
Es werden vier institutionelle Preise vergeben und es können – nach Ermessen der Jury – auch Sonderpreise oder Anerkennungen verliehen werden. Vier Projekte von Südtiroler Auftraggebern sind mit Sonderpreisen bedacht worden und zwei wurden als „anerkennenswerte Projekte“ eingestuft, darunter auch jenes von Schlanders.
Zu erwähnen gilt noch, dass für den Dedalo-Minosse-Award heuer über 5.000 Projekte aus 66 Ländern eingereicht wurden.
Schloss Kastebell - Bei der diesjährigen Herbstausstellung im Schloss Kastelbell wird bis Ende Oktober ein Querschnitt der Arbeiten der Nordtiroler Künstlerin Gerhild Diesner (1915 – 1995) gezeigt.
von Heinrich Zoderer
Während Diesner in Südtirol wenig bekannt ist, zählt sie in Nordtirol und in ganz Österreich zu den herausragenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Gerold Tappeiner, der Präsident des Kuratoriums Schloss Kastelbell, betonte bei der Ausstellungseröffnung am 14. September den eindrucksvollen Lebenslauf mit den vielen Umwegen der Künstlerin. Er bedankte sich bei der Galerie Maier aus Innsbruck und bei der Raiffeisen Landesbank für die Bereitstellung der 42 Bilder. Die Nordtiroler Kunsthistorikerin Elisabeth Maireth und die Kuratorin der Ausstellung, Stefanie Moser-Maier von der Galerie Maier, beleuchteten den Lebenslauf und führten in das Werk der Künstlerin ein. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für Frauen keine Möglichkeit eine Kunstschule zu besuchen. So zog Diesner in den Dreißigerjahren nach London zu ihrer Schwester und besuchte dort die Chelsea Art School und später die School oft Art in Brighton. Anschließend setzte sie ihre Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München fort. Während des Zweiten Weltkrieges war sie als Hotelsekretärin tätig, sie besuchte Aktkurse und war im Tiroler Volkskunstmuseum mit der Trachtenbild-Bemalungen beschäftigt. Entscheidend für ihr künstlerisches Schaffen waren die Studienaufenthalte in Paris und später die vielen Auslandsreisen. Besonders die Werke von Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Henri Matisse beeinflussten ihren künstlerischen Lebensweg. Ihre Landschaftsbilder und Stillleben sind gekennzeichnet durch kräftige, klare Farben. In mehreren Bildern dominiert die Farbe Gelb, ein leuchtendes Zitronengelb, aber auch die Farben Rot, Orange, Blau und Grün setzt Diesner gekonnt ein. Neben Ölbildern, Gouachen und Kohlezeichnungen schuf Gerhild Diesner auch Mosaike, Wandbilder, Wandteppiche und Porträts. So sind ein Selbstbildnis und Porträts ihrer Kinder, sowie von Paul Flora zu sehen. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Christian Prister, Benjamin Blaas und Josef Kofler.
Der 3.703 m hohe Palòn de la Mare im nördlichen Teil des Cevedale-Vioz-Kamms war das Ziel der mittlerweile traditionellen Hochtour, die der Bezirk Vinschgau im Unternehmerverband einmal jährlich organisiert. 13 Bergbegeisterte aus den Reihen der Mitgliedsunternehmen erreichten in Begleitung von Bergführer der Alpinschule Ortler am 16. September bei idealen Verhältnissen den aussichtsreichen Gipfel. Der Aufstieg erfolgte von der C. Branca-Hütte aus.
Kolping im Vinschgau - Lohnt es sich heute noch Briefmarken zu sammeln? Ja, mit Kolping schon! Die Briefmarkenaktion ist für die Eine- Welt- Arbeit eine wichtige Säule der Finanzierung berufsbildender Maßnahmen und gibt so jungen Menschen die Chance auf ein Leben in Würde. Mit dem Verkauf von Briefmarken erhalten Jugendliche in Afrika, Lateinamerika und Asien die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Der Verkaufserlös von einem Kilogramm gestempelter und auch neuer Briefmarken liegt zwischen 8 und 20 Euro. Eine berufliche Ausbildung kostet durchschnittlich 250 Euro pro Jugendlichen im Jahr.
Wie kann geholfen werden? Jeder kann Briefmarken aus seiner täglichen Post sammeln: im Büro, im Freundes- und Bekanntenkreis. Einfach mit genügend umgebenden Rand ausschneiden, nicht ablösen. Oder jemand hat früher Briefmarken gesammelt und Alben angelegt, betreibt dieses Hobby nun nicht mehr: Kolping freut sich über diese Alben. Auch diese werden gerne angenommen.
Bereits vor einiger Zeit habe ich davon schon einmal berichtet. Vielleicht können neue Personen angesprochen werden.
Wo können die Marken bzw. Alben abgegeben werden? Im Gamperheim Dr. Karl Tinzl in Schlanders, oder in den Kolpinghäusern von Meran und Bozen.
JEDER kann mit Briefmarken helfen! Schenken Sie/Du jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung. Kolping hilft dabei.
Otto von Dellemann
Herbstlich kühl ist es geworden in Sulden und manch Alteingesessener könnte bereits jetzt den Schnee spüren, der das Bergdorf bald ins winterliche Weiß tauchen wird. So auch Franz Volgger, der langsam und bedächtig seine Spazierrunden vor seinem Haus „Waldheim“ absolviert um sich nach Hüft und Knieoperationen fit zu halten.
von Cornelia Knoll
Drinnen dann in der warmen Stube seines Eigenheimes treffen wir auch Frau Josefa und Franz erzählt mir seine Lebensgeschichte. „Hier in Sulden fühle ich mich wirklich daheim; bin am liebsten Zuhause und genieße mein Seniorenleben mit meiner Frau Josefa, den Söhnen mit Familie und den Enkelkindern, Niko, Noah und Lena“, erzählt der ehemalige Tischler.
Doch so gemütlich und fein war sein Leben nicht immer. Franz Volgger, geboren 1939, wuchs in einfachen Verhältnissen mit den Eltern und seinen 5 Geschwistern auf einem Bauernhof in Ratschings(Stange) auf.
Dort besuchte er die Schule und verdiente sich bereits in sehr jungen Jahren nebenbei auf der Teplitzer Hütte als Hirte. Später entschied er sich für eine Tischlerlehre, welche ihn nach bestandener Gesellenlehre schlussendlich nach Neumarkt führte.
Groß war seine Freude, als er sich mit dem ersten Verdienst als Tischler endlich das erste Motorrad (eine Morini) kaufen konnte. “Do honn i a mortz Stolz kopp“, freut sich der Suldner
In Neumarkt hat er auch seine zukünftige Frau Josefa aus Stilfs kennengelernt, welche dort bei der Familie Walch als Haushälterin arbeitete. Doch damals wussten beide noch nicht, dass sie sich irgendwann einmal später in Sulden wieder treffen, heiraten und eine Familie gründen würden.
Nach Sulden kam Franz das erste Mal im Winter mit einigen Freunden zum Skifahren, quartierte sich dort im Suldenhotel ein und lernte so den Besitzer Hermann Schmidt kennen und schätzen.
Schmidt war sofort sehr angetan von dem jungen Ratschingser. Von dessen ruhiger, besonnener und anpackender Art und davon, dass er als Tischler genau in seinen Betrieb in Sulden zu passen schien.
Er fragte den Franz, ob er es sich nicht vorstellen könne, hier in Sulden in seinem Hotel als Tischler und Hausmeister zu arbeiten und ihm auch bei der Organisation des anstehenden Seilbahnbaues zur Hand zu gehen.
Gesagt, getan. Einige Monate später kam Franz nach Sulden. Zuerst nur zum Aushelfen. Doch dann verstand er sich so gut mit Hermann Schmidt, für den er fast wie ein eigener Sohn wurde, und entschied sich so, bald ganz herzuziehen. Viele arbeitsreiche Jahre folgten nun als Tischler, Hausmeister, Handwerker und Personalverantwortlicher in dem wohlbekannten Hotel unterm Ortler.
Ein Hotel, welches jahrelang als erstes und bestes Haus im Vinschgau galt und viele berühmte Persönlichkeiten als seine Gäste begrüßen durfte. Als der Besitzer Herr Schmidt starb, wurde das Hotel verkauft. Franz Volgger für den dieser Ort bereits eine zweite Heimat geworden war und der inzwischen zum festen Inventar gehörte, betreute den 3-jährigen Umbau des neuen Suldenhotels und versorgte in der Küche oft bis zu 110 Arbeiter.
Goldene Jahre des Aufschwungs folgten, das Suldenhotel konnte weiter an seine besten Jahre anschließen. Bis eines Tages dann ein weiterer, neuer Besitzer ins Land kam und den langsamen Untergang des Luxushotels einläutete.
Jahr für Jahr wechselten die Hoteldirektoren. Jahr für Jahr verschwand immer mehr etwas vom ehemaligen Glanz des Grand-Hotels und führte schlussendlich dazu, dass es 2008 ganz geschlossen wurde. Dem Franz, der inzwischen eine eigene kleine Hotel-Tischlerwerkstatt aufgebaut hatte, tat das Herz im Leibe weh. Diesen langsamen Verfall mitansehen zu müssen, war schlimm für den tüchtigen Hotelmitarbeiter und so entschloss er sich das Hotel endgültig zu verlassen.
Doch wäre er nicht der Volgger Franz, wenn er nicht schon bald danach tatkräftig eine neue Tätigkeit begonnen hätte.
Mit neu erstandener Taxi-Lizenz in der Tasche, kaufte er sich seinen ersten Klein-Bus und stellte sich der großen Taxifahrerkonkurrenz in Sulden. Zuerst darauf angewiesen, dass seine Berufskollegen den einen oder anderen Gast gegen Bezahlung abgaben, konnte Franz schon bald mit seinem neuen Bus mit Klimaanlage und schönen Sitzen punkten und sich ein solides und bis heute erfolgreiches Unternehmen aufbauen.
Nebenbei musste auch das eigene Eigenheim, nahe des Suldenhotels, aufgebaut werden, welches Franz heute mit Familie bewohnt. Ein schönes Haus, dessen Aufbau damals viel Schweiß, Arbeit und Entbehrungen bedeutet hatte. Doch Familie Volgger hielt durch; trotz so manch zweifelnder Kommentare von außen.
„Jo,jo..“, lächelt der 80-jährige Suldener: “So schnell geat a Volgger nit zugrunde und inzwischen haben mich auch alle akzeptiert.“ Ob als ehemaliger Obmann der Handwerker oder als Skibus-Organisator…Ob als „Weiß-Kreuzfahrer“ oder als tüchtiger Feuerwehrman. Überall war Franz Volgger tatkräftig mit dabei und genießt nun wohlverdient seine Rentezeit.
Macht mit Ehefrau Josefa kleinere Fahrten ins Tal, besucht seine Geschwister in Ratschings und am Tegernsee und genießt sein Heim mit dem wunderschönen Ausblick auf den Ortler.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
FILAMENT – The Circus Club
Zirkusshow mit Broadway- und Las Vegas-Flair
Mit jugendlichem Charme und unbändiger Ausdrucksfreude wird „FILAMENT – The Circus Club“ (Idee und Regie: Joseph Pinzon) zu einem aufregenden, inspirierenden und sehr unterhaltsamen Theater-Zirkus-Erlebnis für die ganze Familie. Diese Show lässt akrobatisches Theater in neuem und doch vertrautem Glanz erstrahlen. Inspiriert von (High-School-)Filmen der 1980er erzählt diese Zirkusshow von acht Jugendlichen und ihren Geschichten um Selbstfindung, Akzeptanz, Liebe und Verrat. Wir treffen typische Teenager auf der Suche nach sich selbst und ihrem Platz in der Welt. Die verschiedenen Handlungsstränge verbinden sich dabei mit einem energiegeladenen Soundtrack und umwerfendem Lichtdesign zu einer Show voll atemberaubender Akrobatik.
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich. Vormerkungen: Telefon 0473 732052 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Parkhotel Zur Linde und Metzgerei & Catering Leggeri.
von Albrecht Plangger - Ex Ministerpräsident Renzi ist zurück. „Generalstabsmäßig“ hat er sich und seine Truppe nicht durch Neuwahlen nach Hause schicken lassen und jetzt hat er eine kleine, schlagfertige, erfahrene und kohärente Parlamentariergruppe um sich versammelt. Wenn zwei sich streiten (M5S und PD), freut sich meist der Dritte (Italia Viva). Somit kriegt Renzi wieder seinen Gestaltungsfreiraum. Das kann generell für das Land ein Vorteil sein. Die 5 Sterne Bewegung und der intern immer zerstrittene Partito Democratico werden sich mehr bemühen und intern mehr zusammenhalten müssen, sonst wird Renzi jede Schwäche schonungslos ausnutzen. Seine Leute sind eine „eingeschworene Truppe“, wie in der letzten Legislatur die 20 Lega Abgeordneten, die sehr viel bewegen konnten. Gerade heute wurde auch unser Arbeitsprogramm bis Jahresende beschlossen. Neben dem Haushaltsgesetz und dem DEF (documento economico e finanziario – mehrjähriges Wirtschafts- und Finanzierungsprogramm) steht jetzt noch die letzte Abstimmung der Verfassungsreform zur Reduzierung der Parlamentarier (minus 345 - Einsparungen von ca. € 500 Mio. in 5 Jahres Legislatur) an. Die Reform geht im Parlament durch, beim Referendum im nächsten Jahr habe ich meine Zweifel. Mindestens 315 Bezirke werden dann ohne politische Vertretung vor Ort da stehen und entscheiden müssen, ob ihnen wichtiger € 100 Mio. Staatschulden weniger pro Jahr sind oder der politische Ansprechpartner vor Ort die politische Vertretung. Vom Parlamentarier hat man etwas, von den einiges eingesparten € 100 Mio. spürt niemand etwas in den 315 „verwaisten“ Wahlbezirken. Sehen wir wie es ausgeht und wie das Wahlvolk nächstes Jahr entscheidet. Ansonsten kommen Gesetzesinitiativen zum Arbeitsschutz in krisengeschüttelten Betrieben, eine steuerrechtliche Neuregelung der zu Lasten lebenden Kinder, die Ent-Privatisierung des Trinkwassers, der Interessenskonflikt, Abänderung des Straßenkodex, Neuordnung Ladenöffnungszeiten, Wiedererrichtung des eigenständigen Forstkorps (ist derzeit außer in unserer Region bei den Carabinieri angesiedelt) und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit. Gerade diesbezüglich hat Südtirol einige gute Vorschläge und Forderungen.
Beim „Wilden Mann“ in Tösens - Bis auf den letzten Platz gefüllt war am Donnerstag (05.09) der Gasthof „Wilder Mann“ in Tösens, als Fabian Walch von der Tiroler FPÖ und Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit historische Pläne aus dem 19. und 20. Jahrhundert erläuterten. Anhand von Schweizer Verkehrsstudien und Beispielen innovativer Lokalbahnen zeigten die Promotoren, welche Chancen und Vorteile eine Bahnverbindung von Landeck über den Reschen nach Mals hätte. Entlang der Strecke könnten die Skigebiete direkt an die Eisenbahn angebunden werden. Der Rad- und Wandertourismus ließe sich optimal mit der Bahn verbinden. Für Pendler wäre die Bahn eine echte und schnelle Alternative zur Straße. Mit den internationalen Anschlüssen in Landeck und den Anbindungsmöglichkeiten in die Schweiz würde ein Eisenbahnnetz geschaffen und die Orte im Rhätischen Dreieck wären autofrei erreichbar. Sie lobten die Initiativgruppe aus Nauders und Graun, die sich unlängst getroffen hat, um konkrete Reschenbahnpläne auszuarbeiten. Auch Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer hat bereits sein Interesse an der Reschenbahn bekundet, da innovative Lokalbahnen eine sinnvolle Investition in die Zukunft seien. Indirekt unterstützt wird das Projekt Reschenbahn mit einer Forderung der Grünen im Bezirk. Sabine Kertess und Wolfgang Egg fordern eine Eisenbahn Ehrwald-Imst und einen zweigleisigen Bahnausbau bis Landeck. „Die Geschichte der Reschenbahn ist eine Geschichte, die uns seit 180 Jahren begleitet. Eine der Ideen war, eine Bahn von Verona nach Bregenz über den Reschen zu bauen. Wenn wir von Verkehrswegen über die Alpen reden, dann haben wir den Brenner vor uns. Die meisten Leute vergessen, dass die wichtigste Nord Süd-Verbindung über Jahrhunderte im Westen über den Reschen verlief. Schon vor der Via Claudia Augusta führten Saumwege über den Reschen“ so das Schlusswort von Knoll. (aw)
Prad/Bürgerversammlung - Alle 10 bis 15 Jahre soll eine Gemeinde unter Beteiligung der Bevölkerung eine Zukunftsvision entwickeln bzw. ein Leitbild erarbeiten, um dann längerfristige Projekte in Angriff nehmen zu können.
von Heinrich Zoderer
Das meinte Stefan Lettner von der oberösterreichischen Beraterfirma CIMA bei einer Bürgerversammlung am 26. September in Prad. Seit Jänner dieses Jahres begleitet und koordiniert Lettner einen Dorfentwicklungsprozess, um mit den Bürgern, den Vereinen, der Gemeindeverwaltung und den Betrieben ein Zukunftsprofil mit einem konkreten Maßnahmenkatalog zu erarbeiten. Zu Jahresbeginn wurde eine Datenanalyse, sowie die Stärken und Schwächen des Ortes erhoben, es gab mehrere Einzelgespräche und Ortsbegehungen. Im März wurde eine Zukunftswerkstatt initiiert und anschließend wurden drei Workshops und mehrere Sitzungen der Steuergruppe durchgeführt. Im Juli wurde ein Leitbild mit konkreten Zielen und Projekten erarbeitet. Die Ergebnisse des ganzen Prozessen, an dem rund 90 Personen beteiligt waren, wurden im Nationalparkhaus Aquaprad präsentiert. Das erarbeitete „Zukunftsprofil Prad 2030“ enthält verschiedene Leitgedanken und insgesamt 12 Projekte zu den sieben Themenbereichen: Image und Ortsmarketing, Gemeinschaft und Zusammenhalt, Ortskerngestaltung und Verkehr, Wirtschaft und Landwirtschaft, Soziales und Kultur, Wohnen und Bauleitplanung, Ökologie und Umwelt. Stefan Lettner und Tobias Stecher von der Steuergruppe präsentierten die Leitgedanken und Projekte. Betont wurde die Öffentlichkeitsarbeit nach innen und nach außen durch stärkere Bürgerbeteiligung und den Aufbau eines Ortsmarketings. Die Entschleunigung des Durchzugsverkehrs, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radinfrastruktur sind weitere Ziele. Als konkrete Projekte wurden eine bessere Anbindung an den Bahnhof Spondinig und ein Quartiers- und Leerflächenmanagement genannt. Weitere Ziele sind die Erhaltung des Nahversorgungsangebots, die Errichtung von neuen Wohnmodelle für Senioren, die Schaffung von leistbaren Wohnraum, der nachhaltige Schutz von ökologisch wertvollen Gebieten und gute Rahmenbedingungen für Gewerbe- und Handwerksbetriebe. In der anschließenden Diskussion sprachen einige der rund 80 Zuhörer vor allem die Themen Verkehr, Parkplatzregelung, Seniorenwohnheim, Shuttlebus, Ortskerngestaltung und die Situation der jungen Familien an. BM Karl Bernhart bedankte sich bei allen Bürgern und Bürgerinnen und bei der Steuergruppe für die Mitarbeit beim Dorfentwicklungsprozess und forderte die Bürger auf sich auch bei der Umsetzung der erarbeiteten Projekte zu beteiligen.
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