pr-info bildungsprogramm - Es kratzt im Hals, es dröhnt der Kopf, die Nase läuft –wer kennt das nicht? Doch Erkältungen und dergleichen müssen nicht sein. Linde, Thymian, Königskerze und viele andere Kräuter sind schützende, stärkende und heilsame Wegbegleiter durch die kalte Jahreszeit und steigern zudem Vitalität und Leistungsfähigkeit. Eine Kursreihe, organisiert von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig, Samstag, 09.11. und 16.11.2019 jeweils von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr eine gute Gelegenheit, Portraits der bewährtesten Kräuter zu erfahren, die das Immunsystem stärken und bietet viele weitere hilfreiche Tipps und Rezepte aus der Volksmedizin, welche gemeinsam zubereitet werden. Am Samstag, 23.11. 2019 wird noch eine Einheit zum Thema: „Heilkräuter für ein ganzes Frauenleben“ angeboten, bei welchen Frauenkräuter kennengelernt, Anregungen und bewährte Rezepte aus der Frauenheilkunde vorgestellt und gemeinsam ein harmonisierender Balsam für Körper und Seele zubereitet wird. (lu)
Informationen und Anmeldung unter www.gwr.it oder 0473 616166
pr-info Natursteine Lechner - Jeder Mensch ist einzigartig – so wie die Erinnerung an ihn. Das Grab ist Trost einerseits und Gedenken andererseits. Es schafft Erinnerung und ist vor allem auch ein persönliches Denkmal.
Mit dem nötigen Fachwissen hilft man den Angehörigen bei Natursteine Lechner in Eyrs bei der Auswahl des individuellen Grabsteines oder Grabkreuzes. Qualitative und sehr persönlich gestaltete Unikate entstehen im bewussten Umgang mit individuellen Wünschen des Kunden. Zur Auswahl stehen auf der Ausstellungsfläche von Natursteine Lechner verschiedene Arten von Natursteinen.
Der Anspruch im Betrieb ist eine Rund-um-Betreuung, das heißt sämtliches Grabzubehör, Zierkies, Weihwasserschalen oder Laternen sind bei uns erhältlich, kurzum, alle Grabzeichen, die das Grab des lieben Verstorbenen zu einem besonderen Ort des Gedenkens machen. Damit die Erinnerung lebendig bleibt, werden Schriftergänzungen gemacht, genauso wie Gräber restauriert und Urnen und Gedenktafeln handwerklich gefertigt. Auch Keramikfotos sind erhältlich. (ap)
Besuchen Sie die Ausstellung an der Staatsstraße in Eyrs
Vinschgauerstraße 26
info@natursteine-italien.com
www.natursteine-italien.com
Tel. 0473 739796
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 08:00 – 12:00 Uhr & 13:00 – 18:00 Uhr
Samstag: 09:00 – 12:00 Uhr
(Termine auch nach Vereinbarung)
Partschins - Zum 70 Geburtstag von Matthias Schönweger hat der Bildungsausschuss Partschins eine Leseperformance veranstaltet. Schönweger hat mit musikalischer Begleitung vom befreundeten und Literatur-Doktor Karl Erlacher im Ansitz Gaudententurm Aphorismen, Bonmots, Wort- und Sprachwirbel vorgetagen. Walli Nardelli, die Präsidentin des Bildungsausschusses konnte Freunde und Bekannte des umtriebigen und aus Partschins stammenden Künstlers in der bemerkenswerten Umgebung des Gaudentetumgartens willkommen heißen. Schönweger, der einige Bücher veröffentlicht hat und mit einem neuen aufwartet, erklärt Partschins, den Ort seiner Geburt und Jugend, kurzerhand zum Weltkulturerbe und kündigt einen eklektischen Abend mit Auszügen aus seinem neuen Buch „Spuren im Schnee von gestern“ an. Das „Tagwerk“ mutiert auf einer Flipchart zum „Werktag“ und in ähnlicher Weise löst „Hiasi“ zusammengesetzte Wörter in seine Bestandteile auf und lässt eine Neufassung, neue Bedeutungen erst in den Köpfen der Zuhörer entstehen. Pausen sind nicht vorgesehen, so dass ein ständiges Neuinterpretieren von Wörtern, ein Umbauen, eine Blickwinkeländerung, entzückende und erschreckende Erkenntnisse vonnöten sind, um Schönweger in seinen Schnee- und Sprachspuren folgen zu können. Unter den Literaten in Südtirol, dozierte Karl Erlacher, sei Schönweger ein Sonderfall, ein eigenartiger zudem. Schönweger sagt selbst von sich, er sei „ein Randkünstler, obwohl die Kunst bei mir zentral ist.“ „Miar kennen hoam gian, Migranten nit“, sagt Schönweger unter anderem und lässt den Satz ohne Zusatz einfach wirken. Bis zum Ende seiner Performance sind die Seiten des Flipcharts, deren Inhalte in ähnlicher Weise auch im Buch auftauchen, vollgeschrieben, Karl Erlacher hat auf dem Klavier und mit unbeantwortet gebliebenen Fragen an Schönweger - etwa warum Schönweger denn aus Partschins weggezogen sei - inspirierend begleitet. Erlacher sagt, er habe das neue Buch gewogen, es wiege mehr als einen Kilogramm, es sei also ein schweres Buch.
Eine Pause wurde dem Publikum erst zum Schluss gegönnt, bei Wein und Imbiss, kredenzt von der Hausherrin im Garten des Gaudententurms Christine Schönweger. (eb)
Glurns/Palabira Tage - Früher war im Flurinsturm das Gefängnis, das „Glurnser Loch“, heute ist „Flurin“ ein modernes Restaurant mit einer Bar in einem 800 Jahre alten Gebäude. Ganz oben, im dritten Stock, im Flurinsturm, wurde durch die Restaurierung Platz gemacht für verschiedene Events. Im Rahmen der Palabira Tage organisierte der Bildungsausschuss Glurns am 10. September eine szenische Lesung mit Musik. Die Germanistin Maria Raffeiner und der Historiker Christof Anstein haben Texte aus dem Mittelalter und der Renaissance zum Thema Liebe zusammengetragen und in einer szenischen Lesung den vielen Besuchern im großen Turmraum dargeboten. Auf den Spuren der Liebe wurden Gedichte, Lieder und Erzählungen in früh- und neuhochdeutscher Sprache präsentiert. Erzählt wurden alte Legenden, vom Liebestrank, der Tristian und Isolde verzauberte, vom Minnegesang und den vielen Helden, die große Gefahren auf sich nahmen, um die heiß Geliebte zu erobern. Gesprochen wurde von der hohen Minne, dem Minnedienst, der ebenen und der niederen Minne, vom Begehren, Verlieben und der erotischen Liebe. Texte von Walther von der Vogelweide, Hartmann von Aue, Oswald von Wolkenstein und Vigil Raber wurden rezitiert, aber auch die moderne Interpretation der Nibelungen von Michael Köhlmeier. Erzählt wurde über die verschiedenen Formen der Liebe, von der schwärmerischen Liebe, von Liebeseroberungen und der Liebe, die in den Tod führt, vom Begehren junger Frauen und einem alten Mann, der seine vier Töchter verheiraten wollte. Neben den mittelalterlichen Texten, die zum Schmunzeln und zum Lachen verführten, passten im Gegensatz dazu die englischen Lieder und modernen Love Songs. Der junge Musiker Noah Thanei aus Schlanders spielte auf seiner Gitarre und trug die Lieder mit einer klaren und kräftigen Stimme vor. (hzg)
Glurns/Gemeinschaftsgarten - Zum 80. Geburtstag von Paul Flora wurde im Jahre 2002 vom Land Tirol ein Kunstpreis zur Förderung von jungen Tiroler Künstlern geschaffen. Die erste Preisträgerin war neben einem Nordtiroler Künstler die aus Laatsch stammende Esther Stocker. 2005 erhielt ein weiterer Vinschger, nämlich Tomas Eller aus Langtaufers den Preis. Nach dem Tod von Paul Flora im Jahr 2009 wurde der Förderpreis ab 2010 gemeinsam von der Landesregierung Tirols und Südtirols ausgerichtet und abwechselnd in Innsbruck und Glurns vergeben. Zur 10. Gesamttiroler Preisverleihung konnte der Glurnser BM Luis Frank am 14. September bei strahlendem Wetter im Gemeinschaftsgarten von Glurns die beiden Kulturlandesräte Beate Palfrader und Philipp Achammer, sowie viele Kunstfreunde, Bekannte und Verwandte des diesjährigen Preisträgers Sven Sachsalber aus Laatsch begrüßen. Sowohl die beiden Landesräte als auch Sabine Gamper, Kuratorin und Mitglied der Jury, betonten den konsequenten und nicht konformen Weg von Sven Sachsalber, der nach der Sportoberschule in Mals, Kunst in London studierte und derzeit in New York lebt. Sven Sachsalber macht Zeichnungen, Videos und Performances. So hat der Künstler 2014 in Paris 30 Stunden die Nadel im Heuhaufen gesucht und 2013 zwei Tage lang alleine mit einer Kuh mitten in der Scheiße in einem Kuhstall verbracht. Seine Kunst ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit den Machtstrukturen und den Rahmenbedingungen der Kultur. Er will mit seiner Kunst vor allem das Bauchgefühl und die Emotionen der Menschen erreichen. So wie Paul Flora arbeitet Sachsalber mit spitzer Feder, mit Humor und Ironie. In seinen Zeichnungen bringt er ganz unterschiedliche Figuren zu Papier: Totenköpfe, Dämonen, Leid, Verderben, Max und Moritz, verschiedene Comicfiguren wie Pumuckl, aber auch das Faschingstreiben in seinem Heimatdorf Laatsch oder den gekreuzigten Christus. Am Ende der Festreden erhielt Sven Sachsalber das Preisgeld von 10.000 Euro, die Stadtkapelle spielte den Paul-Flora-Marsch und die Bürgergenossenschaft „da“ präsentierte regionale Speisen und Getränke. (hzg)
Glurns/Palabira Tage - Bwereits zum 10. Mal gab es im Rahmen der „Palabira Tage“ in Glurns das „Morgenerwachen“, eine musikalisch-literarische Wanderung bei Sonnenaufgang. Zum 10. Mal hat Christof Anstein eine Wanderroute ausgesucht, Texte aus der Sammlung der bisherigen Wanderungen ausgewählt und einen Musiker engagiert. Wegen der schlechten Witterung wurde aus der geplanten Wanderung über Söles ein Stadtrundgang mit verschiedenen Stationen. Dort gab es stimmungsvolle Musik von Gernot Niederfriniger und nachdenkliche Texte, ausgewählt von Christof Anstein. Die Gruppe traf sich um sieben Uhr in der Frauenkirche zu einem besinnlichen Einstieg mit Harfenmusik und einem Text über die Sehnsucht und die Zuversicht. Die nächsten Stationen des Rundgangs waren unter den Lauben und anschließend bei der Stadtmühle. Dort las Christof Anstein Texte von Theodor Fontane (Unterm Birnbaum) und von Andreas Gryphius (Es ist alles eitel) über die Schrecken des Krieges. Bei der nächsten Station unter den Lauben gab es einen Text über den Schöpfungsmythos aus China. Die letzten Stationen waren beim Schludernser Torturm und beim Rondell am Ende des Wehrgangs entlang der mittelalterlichen Stadtmauer. Dort erzählte Anstein die „Sage vom armen Grafen“ und las einen Reisebericht aus Glurns vor. Zum Abschluss des Stadtrundgangs präsentierte Anstein im Torturm den Text „Die dralle Fremde“, eine Hymne an die „Palabir“. „Eine Ausländerin ist sie. Sie ist keine Dame, mehr ein Mädchen vom Lande, etwas plump und unförmig…Vielleicht ist sie gerade deshalb geblieben und eine Vinschgerin geworden.“ Nach dem musikalisch-literarischen Stadtrundgang gab es im Stadtsaal ein üppiges Frühstück, zubereitet vom Organisationskomitee „Palabir“. (hzg)
Vinschgau/Landeck - Zu einem besonderen Treffen kam es kürzlich in Landeck: Auf Einladung der Frauen in der Wirtschaft Tirol und der Jungen Wirtschaft Tirol besuchten die Frauen im lvh und die Junge Wirtschaft Südtirol die Bezirkshauptstadt.
Vor der Kulisse des wunderschönen Bergpanoramas des Venet begegneten sich Südtiroler und Tiroler Unternehmerinnen und Jungunternehmer. Zum Treffen eingeladen hatten die Bezirksvorsitzenden der Frauen in der Wirtschaft in Tirol Petra Erhart-Ruffer und Marina Bunte sowie die Vertreter der Jungen Wirtschaft Tirol Patrick Schwarz und Benedikt Kapferer. Bereits zum vierten Mal fand das Netzwerktreffen statt mit dem Ziel, Erfahrungen auszutauschen und die Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus auch branchenübergreifend zu verstärken.
Die Jungunternehmer und Unternehmerinnen begannen den Tag auf 2.212 Meter Meereshöhe auf der Venet Gipfelhütte. Nach einer kleinen Stärkung mit interessantem Gesprächsaustausch folgte die rasante Abfahrt mit der 806 Meter langen Bobbahn. Anschließend informierte Andreas Penz in einem spannenden Vortrag zum Thema „Wer auf ein breites Netzwerk zurückgreifen kann, dem öffnen sich Türen und Tore“. Gerade im Wirtschaftsleben komme es immer wieder auf die richtigen Kontakte an – sie verschaffen Aufmerksamkeit und es bieten sich viele tolle, neue Möglichkeiten. Doch nicht jedem falle es leicht, sich mit neuen Menschen bekannt zu machen. Tipps und Tricks, diese Anfangshürden zu überwinden, auf neue Menschen zuzugehen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, gab es für die zahlreich erschienenen Besucherinnen.
Taufers i. M. - Bei Bilderbuchwetter trotteten die Kühe am späten Vormittag über die Almweiden im Avingatal bei Taufers i. M., begleitet vom Almpersonal. An einem Zaun, der als Wegsperre dient, machten sie Halt. Vor dem Zaun im Gras lagen große Kuhschellen und aufwändig gestalteter Kopfschmuck für jene Kühe, die den Sommer über die besten Milchleistungen erbracht hatten. Es war dann kein leichtes Unterfangen, und er brauchte tatkräftige Unterstützung mehrerer Bauern, die ausgewählten Kühe der Reihe nach damit zu schmücken, zumal die Blumengewinde ihnen teilweise die Augen verdeckten. Doch schließlich konnte der Abmarsch beginnen und der Zug der Kühe erreichte den Festplatz, wo er von zahlreichen Schaulustigen erwartet wurde. Den Abschluss bildete die traditionelle Kuh aus Heu, kreiert von Rudi Spiess. 85 Kühe verbrachten den Almsommer auf der Mitteralm im hinteren Avingatal auf 2024 Metern Meereshöhe. Für einwandfreie Almprodukte wie Käse und Butter sorgte die Sennin Martina Schäfer. Die junge Frau aus Deutschland ist Akademikerin und war Immobilienmaklerin bevor sie sich dazu entschied, aus ihrem bisherigen Beruf auszusteigen und neue Aufgaben in den Bergen zu finden. Sie wählte das Almleben und absolvierte einen Sennkurs. Nach einem Jahr in Langtaufers wechselte sie auf die Mitteralm. Dort unterstützten sie Matthias Ziernhöld, Ann Sophie Otto und Hubert Stocker. Beim Almabtrieb-Fest konnten die Gäste dann Martinas Alpkäse probieren. Es gab durchwegs Lob und sie wurde gefragt, ob sie im Almsommer 2020 wiederkommen will. Ihre Antwort steht noch aus. (mds)
Laatsch - Kürzlich lud der Pfarrgemeinderat von Laatsch seine Mitglieder und die neu entstandene Mesnergruppe zu einem Ausflug in die Bergwelt von Langtaufers ein. Ziel war die in den Sommermonaten in Betrieb genommene Sternwarte auf Maseben. Nach einer kräftigen Stärkung durch ein köstliches Nudelgericht, war die Gruppe bereit, sich von Wolfgang Thöni in den extraterrestrischen Raum entführen zu lassen. Nach seinem interessanten und auch für Laien nachvollziehbaren und verständlichen Vortrag im Bergrestaurant, wagte sich die Gruppe ins Freie, um die verschiedenen Sternbilder, die Milchstraße und die der Erde am nächsten liegende Andromeda-Galaxie auszumachen und zu bestaunen. Der Ausflug bot auch die Gelegenheit, mit einem guten Tropfen auf PGR-Präsident Robert Wolf anzustoßen, der am Hohen Frauentag in Innsbruck die Verdienstmedaille für seinen unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz für die Pfarrgemeinde und die gesamte Dorfbevölkerung erhielt. Dekan Stefan Hainz, der die Gruppe ebenfalls begleitete, dankte auch den neuen Mesnern für ihren übernommenen Dienst am Herrn und an der Pfarrkirche von Laatsch.
Laas/Franz-Tumler-Literaturpreis - Am 20. September wurde in Laas der 7. Franz-Tumler-Literaturpreis vergeben. Angela Lehner erhielt mit ihrem Roman „Vater unser“ den Preis. Den Publikumspreis bekam Lola Randl mit ihrem Roman „Der Große Garten“.
Die Spannung blieb bis zuletzt. Die 5-köpfige Jury, bestehend aus namhaften Literaturkritikern, Literaturwissenschaftlern, Autoren, Journalisten, Lehrbeauftragten und Lektoren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, nominierte 3 junge Schriftsteller und 2 Schriftstellerinnen aus dem deutschen Sprachraum mit ihrem Erstlingsroman. Am 20. September lasen die Autoren am Vormittag und am Nachmittag im Josefshaus rund eine halbe Stunde aus ihrem Werk. Anschließend gaben die Jurymitglieder ihre Statements ab und diskutierten über die vorgestellten Werke. Sehr groß war auch die Beteiligung des Publikums. Viele Oberschüler und Erwachsene verfolgten aufmerksam die Lesungen und Diskussionen. Sehr viele haben bereits in den Sommermonaten die Bücher gelesen und sich für ihren Lieblingsroman entschieden. Ferruccio delle Cave, Vizepräsident des Südtiroler Künstlerbundes, Kurator des Preises und Mitglied des Organisationsteams, betonte vor der Preisverleihung in der Markuskirche das hohe Niveau der fünf Romane. Die fünf Autoren behandeln fünf unterschiedliche Themen und Motivkreise. Marco Dinic schreibt in „Die guten Tage“ über die Traumata des Krieges, die Flucht aus Belgrad und den Neubeginn in Wien. Ein Kunstroman auf mehreren Ebenen ist das Werk „Gelenke des Lichts“ von Emanuel Maeß. Um Angst, Scham, Schuldgefühle und wilde Träume geht es im Buch „Dort“ des Schweizers Niko Stoifberg. Das Leserpublikum entschied sich für den Roman „Der Große Garten“ von Lola Randl. Geschrieben wie ein Nachschlagewerk mit vielen Kapiteln über das Zusammenleben von Menschen, Pflanzen und Tieren im „Großen Garten“, wird über die Dorfbewohner, die verschiedenen Typen und die Geschichte des Dorfes erzählt. Es geht um Städter, die aufs Land ziehen und dort nach dem Lebenssinn und dem Glück suchen. Erzählt wird auch von Regenwürmern, Schnecken und Bienen, von Blüten und einem Liebespaar, einer Heilerin, einem Analytiker, von großen und kleinen Gefühlen, von Lust und Midlife-Crisis. Das preisgekrönte Werk „Vater unser“ der Österreicherin Angela Lehner ist ein Psychiatrieroman über eine starke Frauenfigur, die alle verunsichert und immer wieder auf falsche Fährten führt. Eva Gruber, die Hauptfigur, erzählt den Irrweg einer Familie. Geprägt durch ihr eigenes Trauma und durch ein katholisches Umfeld, landet sie in einer Wiener Irrenanstalt, um in der Nähe ihres Bruders zu sein. Ihren Vater möchte sie am liebsten umbringen und mit Gott Vater hat sie auch ihre Probleme. Es ist ein vielstimmiger Roman, frech, dynamisch und komplex, wie die Jury in ihrer Begründung anführt, aber auch unterhaltsam, spannend und von hohem literarischem Niveau. (hzg)
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