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Dienstag, 26 November 2019 10:42

Maltamaschine am Joch

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ein neuer Anlauf: Die Aufwertung des Stilfserjochs ist in der Gemeinde Stilfs ein Traum. Oben am Joch soll, so die Vorstellung, das bisherige Chaos geordnet und die Festung in Gomagoi zu einem Eintritts-portal mit einer Eintrittskartensituation ausgebaut werden. Viele kleine Schritte hat man zusätzlich vor. Die Arbeitsgruppe, die seit Juni eingesetzt ist, bemüht sich, rackert sich ab. Man sagt, dass die Gründung der Gesellschaft Stilfserjoch GmbH heuer noch erfolgen könnte. Diese Gesellschaft ist notwendiger Dreh- und Angelpunkt für sämtliche Arbeitsschritte. Denn diese Gesellschaft, zu je 50% zwischen der Autonomen Provinz Südtirol und der Lombardei und zu je 150.000 Euro Gesellschaftskapital aufgeteilt, soll als Bauherr fungieren und damit Investitionen voranbringen. Man habe den Lombarden zugesagt, dass sämtliche Gelder aus den künftigen Joch-Eintritten, die in Gomagoi erhoben werden sollen, in diese Gesellschaft fließen sollen. Die Gesellschaft solle dann über die Verwendung der Gelder entscheiden. Die Lombarden sollen, so hieß es in Gomagoi (sh. Seite 4) damit einverstanden sein.
Vor drei-vier Jahren hatte man auf Südtiroler Seite bereits ein Konzept für das Joch und für die Jochstraße. Das landete in der Schublade, weil die Ansprechpartner in der Lombardei durch Neuwahlen für die Region und für das Parlament abhanden gekommen sind. Zwei auf dem Joch feierlich unterzeichnete Einvernehmensprotokolle später will man mit demselben Konzept neu starten.
Gespannt darf man sein, wie viel Wasser den Trafoibach hinunterfließen muss, bis sich die erste „Maltamaschine“ (Zitat Albrecht Plangger) auf dem Joch drehen wird.

Dienstag, 26 November 2019 08:05

Peter Oberhofer

Nachruf für Peter Oberhofer

Zum Lebenslauf

Peter wurde am 4. Juni 1961 in Martell als 2. Sohn von Rudolf und Maria geboren.
Er war stets ein lebensfreudiger und aufgeweckter Junge, der die Natur liebte und gerne in die Berge ging. In seinen jungen Jahren war Peter in mehreren Vereinen tätig. Beim AVS, der Bergrettung und als begeisterter Fußballspieler beim Fußballverein in Martell. Die Mittelschule besuchte Peter in Schlanders. Neben der Schule arbeitete er im Sommer als Hirtenjunge auf der Alm und half bei der Baufirma seines Vaters Rudolf mit.
Er besuchte zwei Jahre das Lyzeum, bevor er beschloss auf die Geometer Schule in Bozen wechseln. In dieser Zeit lernte er mit 17 seine geliebte Frau Rita kennen, mit der er sein Leben verbrachte. Nach zwei Jahren wurde er erstmals Tata von Thomas. Jeden Tag nach der Schule fuhr er von Bozen nach Graun um bei seiner Rita und seinem Sohn zu sein.
Nachdem er die Schule erfolgreich absolvierte konnte er für einige Zeit in verschiedenen Architekturbüros Erfahrungen sammeln. Anschließend gründete er sein eigenes technisches Büro in Graun. Über die Jahre hat Peter viele Projekte in und außerhalb der Gemeinde realisiert. Außerdem war er langjähriges Mitglied der Baukommission in Glurns. Sei es als Planer als auch in der Freizeit, Peter hatte stets Visionen und verfolgte diese mit Hingabe und Erfolg.
Mit 28 Jahren wurde Peter erneut stolzer Tata von Fabian.
Überall bekannt wurde er für seinen einzigartigen Humor, seine Verlässlichkeit und Freundschaft geschätzt. Oft, auch unerwartet zauberte er uns mit seinem Jodeln ein Lachen ins Gesicht.
Mit seiner Frau Rita, wurde Peter auch noch mit seiner Tochter Selin beschenkt. Er war ein liebevoller, einfühlsamer Ehemann, Vater und Opa. Mit Hingabe förderte und unterstützte er seine Kinder und begleitete sie beim Sport. Thomas beim Skifahren, Fabian beim Kiten und Selin beim Reiten. Die Freunde seiner Kinder und ihre Partnerinnen waren immer willkommen und er nahm sie herzlich in die Familie auf.
Als Gründungsmitglied der ZEITLOASEN und bei seiner langjährigen Mitgliedschaft des Kiwanis-Club Vinschgau engagierte er sich für wohltätige Zwecke.
Seine größte Leidenschaft war jedoch das Segeln. Anfangs noch allein auf dem See versuchte er immer mehr Freunde und Kameraden für diesen Sport zu gewinnen.
Und wie es sein sollte, trafen sich die richtigen Segelbegeisterten zum richtigen Zeitpunkt und es kam zur Gründung des Segelvereins Reschensee. Gemeinsam mit seinen Segelfreunden hat er dazu beigetragen, dass der Reschensee heute belebt und genutzt wird.
Es lag ihm sehr am Herzen Kinder und Jugendliche beim Segeln zu fördern.
Seinen sportlichen Ehrgeiz konnte er sowohl bei den Vereinsmeisterschaften, als auch bei der Teilnahme des Dolomity Cup sowie der Brennercom Sailing Week in Kroatien ausleben.
In seinem Verein fand er einen Ausgleich, bei dem er Energie tanken konnte.
Kameradschaft und Geselligkeit hatten immer einen großen Stellenwert für ihn.
Sei es auf dem Wasser oder nach dem Sport - bei einem Karterle und a guatn Marend
Peter wusste zu leben und zu genießen.
Der Verein und die Kameraden bedeuteten ihm und auch seiner Frau Rita sehr viel.
Als Ehemann, Vater, Freund und vieles mehr sind wir mit Peter wunderbare Wege gegangen und haben viel mit ihm erlebt. Peter wird nie vergessen sein und wir sind für immer dankbar für die gemeinsame Zeit mit ihm.

Dienstag, 26 November 2019 08:05

Premiere für „La Venosta“

Langlauf - Skilanglauffans aufgepasst! Am 14. und 15. Dezember steht das Langtauferer Tal ganz im Zeichen des Langlaufsports. Denn an diesem Dezemberwochenende feiert der Bewerb „La Venosta“, der von der renommierten Skilanglauf-Wettkampfserie „Visma Ski Classics“ in den Wettkampfkalender aufgenommen wurde und für mindestens drei Jahre Teil dieser Rennserie sein wird, seine Premiere. Zahlreiche Elite- aber auch Hobbyläufer werden in Langtaufers an den Start gehen. Während am Samstag das Rennen in der klassischen Technik (Elite-Teilnehmer müssen bei diesem Bewerb eine längere Distanz absolvieren als Hobbyläufer) ausgetragen wird, wird das Rennen am darauffolgenden Tag als Skating-Bewerb über die Bühne gehen. Alle Informationen findet man auf www.lavenosta.com/de. (sam)

Dienstag, 26 November 2019 16:00

Plaus holt sich die Herbstmeisterschaft

Plaus ist Herbstmeister! Das Team, das eine fast perfekte Hinrunde zeigte, beendete die Herbstmeisterschaft in der 2. Amateurliga auf dem ersten Platz. Erster Verfolger ist die Mannschaft aus Kastelbell, welche sechs Punkte Rückstand auf Plaus aufweist. Auf eine starke erste Saisonhälfte kann auch Goldrain zurückschauen. Mals und Oberland beendeten die Hinrunde im Mittelfeld, haben aber nur wenige Punkte Rückstand auf die vorderen Plätze.

Von Sarah Mitterer

Mit einem echten Knüller endete die Hinrunde der 2. Amateurliga. Tabellenführer Plaus empfing im Spitzenspiel das zweitplatzierte Team aus Kastelbell. Die Kastelbeller hatten vor dem Match drei Punkte Rückstand auf Plaus. Das Spiel zog die Fußballfans in Scharen an, die Tribüne beim Plauser Sportplatz war bis zum Bersten voll. Kastelbell startete besser ins Match und ging mit 1:0 in Führung. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause und Kastelbell wäre damit punktgleich mit den Plausern gewesen. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die Plauser mächtig auf, innerhalb 11 Minuten erzielten die Hausherren drei Tore und lagen plötzlich mit 3.1 in Führung. Kurz vor dem Schlusspfiff fiel noch das 4:1 für die Heimmannschaft und der Herbstmeistertitel für Plaus war unter Dach und Fach. Damit kann Plaus auf eine fast perfekte Hinrunde zurückblicken, denn man konnte bis auf ein Mal (Niederlage gegen Girlan) immer als Sieger vom Platz gehen.
Auch wenn es für Kastelbell nicht für die Spitzenposition gereicht hat, so kann man trotzdem auf einen starken ersten Meisterschaftsteil zurückblicken. Nur eine Niederlage kassierte Kastelbell, drei Mal endete ein Match mit einem Unentschieden. In der Defensive ist man mit elf Gegentreffern das stärkste Team der Liga. Mit sechs Punkten Rückstand und Platz zwei in der Tabelle ist für die Mannschaft in der Rückrunde noch alles möglich. Bereits einiges an Rückstand auf die beiden Topteams hat Goldrain. Die Goldrainer sammelten 16 Zähler und teilen sich mit Marling Tscherms den dritten Platz in der Tabelle. In den Reihen der Goldrainer befindet sich mit Lukas Schuler auch der Toptorjäger der Gruppe A (acht Treffer).
Mals beendet die Hinrunde mit 14 Zählern auf Platz 7 und hat nur zwei Punkte Rückstand auf den dritten Platz. Auch Oberland, das Position 9 belegt, ist nur knapp hinter Goldrain. Die Obervinschger (13 Punkte) sammelten gerade einmal drei Zähler weniger als die beiden drittplazierten Teams. Ein Sprung nach vorne ist alles andere als unmöglich, denn aufgrund des geringen Punkteabstandes zwischen Platz 3 und 9 kann das Klassement in der Rückrunde noch einmal ordentlich durchgemischt werden.

 

Dienstag, 26 November 2019 08:01

Sprint Champion

LAC Vinschgau - Beim Pressefrühstück am Marinushof in Kastelbell wurde der Sprint Champion von Josef Platter erstmals vorgestellt. Nun wurde das Projekt mit den Finals der Euregioregion Tirol Trentino in Innsbruck auf der Maria Theresiastraße abgeschlossen. Auf einen eigens für diese Veranstaltung ausgerollten blauen Filz spurteten die fünf besten Südtiroler Teilnehmer pro Alterskategorie gegen ihre Freunde aus dem Trentino und Tirol. Qualifiziert haben sie sich dafür bei der VSS Landesmeisterschaft in Latsch und zuvor mussten sie sich in einen der sechs Wettbewerbe behaupten. Einer davon wurde auf der Anlaufbahn beim Stabhochspringen in Schlanders s55 Daniel Maya Andreasausgetragen. Maya Schnitzer aus Partchins kann sich nun gebührend als die schnellste Sprinterin des Wettberwerbs bezeichnen. Von Sportlehrer Edi Götsch gecoacht, brachte sie die Zeitmessung nach nur 8,72 Sekunden zum Stehen. Schnell war auch in der U8 Kategorie Lilly Schuster. Sie kam bis ins Finale und wurde Vierte. Erfolgreich waren aber auch die beiden Zwillingsbrüder Holzner Andreas und Daniel. Mit einer Zeit von 8,43 und 8,45 Sekunden wurden sie Dritter und Vierter. Insgesamt nahmen an der gesamten Initiative ca. 4000 Kinder teil. Das Konzept den Sport ins Dorf zu den Menschen zu bringen ist auch hierbei aufgegangen und wurde zu einem vollen Erfolg. Nächstes Jahr trifft es Südtirol das Finale auszutragen. Die Tiroler haben durch eine perfekte Organisation die Latte sehr hoch gelegt. (MT/ lt)

Dienstag, 26 November 2019 08:00

Törggelen in Höchstgeschwindigkeit

Schlanders - Am frühen Abend des 24. Oktobers fand ein Staffellauf der besonderen Art in Schlanders statt. Der Sportverein Lac organisierte in Zusammenarbeit mit der FÜ-Gruppe des OSZ Schlanders einen Staffellauf mit anschließenden Kastanien braten.
Die Vereinsmitglieder und die Schüler des OSZ traten in eigens konzipierten Teams gegeneinander an. Alle Gruppen konnten hervorragende Ergebnisse abliefern. Mit 36,13 Sekunden aber gewann das Team bestehend aus Manuel Modica, David Traut, Michael Albrecht und Jakob Pohl die aufregende Staffel mit einem beachtlichen Vorsprungs.
Nachdem alle wieder zu Atem gekommen waren, begann auch schon das gemeinsame Kastanien braten. Gegen 20:00 Uhr endete der spannende Abend und die Athleten machten sich auf den Weg nach Hause.
Als besondere technische Herausforderung für die Sprinter zeigte sich die kurze Stadionrunde. Nicht 400m sondern nur 300m ist eine Runde auf der Laufbahn in Schlanders. So waren die drei Wechsel über 4x 75m für eine gute Zeit noch ausschlaggebender.
MT, lt

Dienstag, 26 November 2019 08:00

Im Februar geht’s wieder los

Landesliga - Die ersten Vinschger Teams, die in der Rückrunde wieder auf Punktejagd gehen, sind jene der Landesliga. Für Naturns, Partschins und Latsch beginnt die zweite Halbzeit der Meisterschaft am 16. Februar 2020. (sam)

Dienstag, 26 November 2019 07:59

Amateurliga ab März

Amateurligen - Die drei Südtiroler Amateurligen bestreiten ab März die Rückrunde. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Katharina von Alexandrien, 25. November 2019

Organisiert von den Landesjagdverbänden Südtirols, Tirols und
Bayerns, hat am vergangenen 24. und 25. Oktober im Brixner Vinzentinum ein internationales Raufußhühner-Symposium stattgefunden. In der Nr. 23/2019 dieser Zeitung vom 14.11. habe ich in einem ersten Beitrag die Inhalte und Erkenntnisse aus den Referaten zusammengefasst, die sich auf die Raufußhühner im Allgemeinen und deren Situation in Tirol bezogen haben. Im heutigen Beitrag fasse ich zwei Referate mit Südtirol-Bezug zusammen.

Das Monitoring von Schnee- und Steinhuhn
Lothar Gerstgrasser vom Südtiroler Jagdverband und Thomas Clementi vom Landesamt für Jagd und Fischerei der Autonomen Provinz Bozen Südtirol erfassen seit dem Jahr 2008 mit einem kleinen Team von Mitarbeitern den Bestand von Schneehühnern (Lagopus muta) und Steinhühnern (Alectrois graeca). In ausgewählten Transekten werden in den verschiedenen Landesteilen bei Anwendung verschiedener Zählmethoden wie dem Vorspiel von Lockstimmen vom Band oder dem Einsatz von Vorstehhunden die beiden Vogelarten in einer Frühjahrs- und einer Sommerzählung erfasst. Das nunmehr zwölfjährige Monitoring lässt folgende Ableitungen zu:

Schneehuhn
Die Bestände des Schneehuhns nehmen seit Jahren in den Frühjahrs- und Sommerzählungen leicht zu. Die mittlere Dichte im Frühjahr liegt derzeit bei 4,1 nachgewiesenen Hähnen pro 100 Hektar, im Sommer bei ca. 13 Schneehühnern pro 100 Hektar Sommerlebensraum. Unterhalb von 2.500 Metern Seehöhe sind Beobachtungen von Schneehühnern selten, der Großteil der Beobachtungen erfolgt in Höhen ab 2.700 m. Die festgestellten Zuwachsraten, sprich die Anzahl der Jungvögel von Schneehühnern ist im Vergleich zu den Angaben aus der Literatur für skandinavische Länder gering. Im heurigen Jahr 2019 gab es am meisten Gesperre und die höchste Anzahl von jungen Schneehühnern über den gesamten Beobachtungszeitraum von 2008-2019. Der vorausgehende Winter 2018/19 war schneereich und die Schneedecke hielt in den Sommermonaten 2019 lange an. Schneearme Winter scheinen sich auf den Schneehühnerbestand negativ auszuwirken, ebenfalls extrem heiße Sommer mit geringen Restschneeflächen.

Steinhuhn
Das Hauptverbreitungsgebiet des Steinhuhnes in Südtirol liegt im Westen, also im Vinschgau an der Südabdachung der Ötztaler Alpen. Das Steinhuhn ist keine nordisch boreale Art, sondern von seiner ursprünglichen Herkunft ein ostmediterraner, balkanisch-dinarischer Einwanderer. Zu Beginn des Erhebungszeitraumes gab es im Jahre 2008 ein alpenweites Hoch an Steinhühnern. Dichten von 12 balzenden Steinhühnern /100 Hektar konnten erfasst werden. 2019 gab es im Vinschgauer Erhebungsgebiet 6,3 Hähne pro 100 Hektar. Besorgniserregend sind die starken 104B1Bestandsrückgänge in den tiefen Lagen des Vinschgauer Sonnenberges (2008: 4,6 Männchen/100 ha, 2019: 0,9 M/100 ha). Auf den Annenberger Böden am Latscher Sonnenberg konnten 2008 noch vier singende Steinhähne nachgewiesen werden, 2019 keiner mehr. In seinem Brixner Referat hat Thomas Clementi folgende Gründe für den Rückgang des Steinhuhnes in den tiefen Lagen am Vinschgauer Sonnenberg genannt: Arealverkleinerung für die Vogelart durch die Schwarzföhre, Verbuschung des Lebensraumes durch die Abnahme der Schafweide, Abdrift von Spritzmitteln aus dem Obstbau durch Thermik. Steinhuhn-Küken leben in der ersten Lebensphase von Insekten und sind über die Nahrungskette betroffen.

Landschaft im Visier
Dass die Veränderung oder der Verlust von Lebensräumen vorrangig verantwortlich sind für den Rückgang von Pflanzen- und Tierarten, ist heute schon Allgemeinwissen. Es gibt keinen Artenschutz ohne Lebensraumschutz. In einer Metapher: Es gibt keine Seerose ohne einen Teich.
Birgit Unterthurner, Ornithologin und Wildtierökologin aus Rabland, hat im Rahmen des Brixner Symposiums die wertvolle und informative Publikation „Landschaft im Visier. Ein Überblick über die historische Entwicklung der jagdbaren Tierarten in Südtirol“ vorgestellt und dabei die Situation der Raufußhühner in Südtirol beleuchtet. Die wissenschaftliche Publikation ist in der Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, dem Südtiroler Jagdverband, dem Amt für Jagd und Fischerei in der Südtiroler Landesverwaltung und der Europäischen Akademie Bozen entstanden und in der Reihe eurac research 2019 auch als gedruckte Papierversion publiziert worden. Wertvoll ist die Arbeit auch deswegen, weil sie lange Datenreihen auswertet. Beim Südtiroler Jagdverband sind Abschuss-Statistiken seit 1875 verfügbar und in der oben genannten Publikation werden Langzeittrends für die Bestände der Paarhufer, Hasen und Nagetiere, Karnivoren und Vögel vorgestellt und kommentiert. Jede Tierart wird in dem Raster „Habitat und Verbreitung, Klassifizierung nach Jagdgesetz, (Langzeit-)Entwicklung der Jagdstrecke, Abschussverteilung in Südtirol, Einfluss der Jagd und Weitere Daten“ erfasst. Bezogen auf die vier Arten der Raufußhühner können aus der Studie und aus dem Referat von Birgit Unterthurner folgende Punkte zusammengefasst werden:

Auerhuhn
Die Jagd hat heute auf den Bestand des Auerhuhns keinen Einfluss mehr. Der Auerhahn ist seit 1984 nicht mehr jagdbar. Das Auerhuhn ist ein Lebensraumspezialist und reagiert besonders sensibel auf Veränderungen im Lebensraum und auf Störungen an den Balzplätzen. Die Verdichtung der Wälder, die Abnahme der Waldweide und der Nutzung von Lärchenwiesen sind ungünstig für das Auerhuhn. Seine Küken brauchen in der ersten Lebensphase viel Eiweiß, das sie vorwiegend aus den Roten Waldameisen aufnehmen. Wo Ameisenhaufen und im schattigen Unterwuchs des zu dichten Waldes die Strauchschicht mit Beeren wie etwa Schwarzbeeren fehlen, wird es für das Auerhuhn schwierig. Eine hohe Dicht von Rotwild verringert als Nahrungskonkurrent zudem das Beerenangebot als Herbstnahrung.

Haselhuhn
Das unauffällige, scheue Haselhuhn besiedelt gebüschreiche Mischwälder mit Weiden, Birken, Ebereschen und anderen Laubhölzern und steigt in Lawinenrunsen mit Erlen in den Bergen auch weit nach oben. Der Lebensraum deckt sich praktisch mit dem des Auerhuhns. Beide Arten sind Waldhühner. Für das Haselhuhn kann der Wald im Unterholz auch dicht werden, wichtig sind hohe Anteile an Laubholzarten wie sie im Mischwald des Südtiroler Unterlandes vorkommen. Eine Überjagung hat die Haselhuhnbestände in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts reduziert. 1986 wurden daraus die Konsequenzen gezogen und das Jagdverbot verfügt.

Birkhuhn
Das Birkhuhn ist wie das Auerhuhn ein Lebensraumspezialist. Der Verlust des Lebensraumes ist auch bei dieser Art einer der Hauptgründe für den Rückgang. Das Birkhuhn besiedelt den Bereich an der Waldgrenze und knapp darunter und darüber. Unterhalb der Waldgrenze sind viele Habitate durch Verdichtung des Waldes zugewachsen. Ein Höhersteigen der Art mit dem Anstieg der Waldgrenze infolge Erderwärmung ist erkennbar. Der Birk- oder Spielhahn gehört derzeit zu den jagdbaren Arten. In Südtirol wurde 1991 die Umstellung von der Frühjahrsjagd auf die Herbstjagd verfügt. In Tirol wird der Birkhahn im Frühjahr bejagt.

Alpenschneehuhn
Das Alpenschneehuhn kommt vorwiegend oberhalb der Waldgrenze vor. Im Sommer besiedelt es den Raum bis zum Gletschervorfeld auf 3.000 Metern. Das Schneehuhn ist eine kälteliebende Art. Durch die Erderwärmung kommt es in heißen Sommern in den Hitzestress. Im Klimawandel zählt es zu den Verlierer-Arten. Die großflächige Abnahme der Almwirtschaft führt zu einem vermehrten Aufkommen des Waldes und damit zu einer Verkleinerung der Schneehuhn-Habitate. Das Schneehuhn ist eine jagdbare Tierart. Die Vergabe von Gastkarten wurde seit 1997 stark eingeschränkt. In Südtirol hat es seinen Verbreitungsschwerpunkt im Norden des Landes mit den Ötztaler und Zillertaler Alpen und der Rieserferner-Gruppe.

Dienstag, 26 November 2019 15:19

Bauplatz: Bar-Restaurant „Am Platzl“

Göflan hat seit Kurzem einen öffentlichen Treffpunkt. Zu Martini hat die „Bar-Restaurant Am Platzl“ seine Türen geöffnet.

Text & Fotos: Erwin Bernhart

Kurz vor der Brücke in Göflan auf der linken Seite von Schlanders kommend ist ein Neubau der besonderen Art entstanden. Auffällig: Eine Art Turm bei der „Bar-Restaurant Am Platzl“ erinnert daran, dass hier mal die alte Feuerwehrhalle gestanden hat. Auffällig auch ist das Marmorband vor der Bar, welches sich dann durch die Räume des Restaurants durchzieht. Eine Remineszenz an den Göflaner Marmor, an den Wantl-Bruch, der im Besitz der Fraktion Göflan ist und aus der Pacht für den Marmorbruch die Fraktion Göflan einiges an Geld lukrieren kann. Vor dem Eingang des neuen Restaurants steht ein Brunnen - wie es sich für Göflan gehört - aus Marmor. Die Gestaltung ist vom Kortscher Künstler Karl Grasser, die Ausführung wurde im Werk der Göflaner Marmor GmbH vorgenommen. Die Fassade des neuen Gebäudes ist in Zirmholz gehalten.
goeflan 2Die alte Feuerwehrhalle, der Marmor, die Zirmholzfassade, ein neuer Treffpunkt: Alles hängt zusammen. Denn das Gebäude ist und war im Besitz der Fraktion Göflan, der Marmor, für dessen Abtransport - vom Wantlbruch durch Göflan nach Schlanders - die Fraktion kämpft wie eine Löwin, das Zirmholz, welches aus dem Fraktionswald stammt und vor allem die Idee, ein Gasthaus in Göflan zu errichten: Ideen und zum Teil Geldgeber ist die Fraktion Göflan um den Fraktionspräsidenten Erhard Alber und den Verwaltungsratsmitgliedern Johannes Schuster, Armin Raich, Doris Tumler und Andreas Kofler gemeinsam mit dem Fraktionssekretär Georg Sagmeister.
„Die Abwicklung der Verwaltung und der Ausschreibungen ist über die Marktgemeinde Schlanders abgelaufen“, sagt Erhard Alber. Insgesamt wurden in Göflan 2,5 Millionen Euro investiert - die Dorfplatzgestaltung, die Infrastrukturen, der Neubau.
Bis zur Verwirklichung der Idee ist einige Zeit vergangen und es hat viele Diskussionen gegeben. Die Idee eines Ankaufes des „Schwarzen Adlers“ konnte nicht verwirlicht werden. An der vor knapp 10 Jahren geborenen Idee eines von der Fraktion Göflan finanzierten Gasthauses wurde festgehalten.

 

Der Handlungsbedarf war absehbar, weil der „Schwarze Adler“ und auch die Gaststube-Pizzeria Prax ihre Schließung angekündigt hatten und Göflan dann über kein Gasthaus und über keine Bar verfügt hätte.
Es sei zwar nicht die primäre Zuständigkeit der Fraktion, aber den Schritt für die Neuerrichtung eines Gasthauses habe man für die Bevölkerung gemacht. Auch um das Geld aus dem Marmor mit einem sozialen Aspekt verbinden zu können, sagt Alber. Ein Treffpunkt, wo man miteinander in Kontakt kommt, wo man miteinander reden kann, sei wichtig. Gerade in Göflan mit seinem aktiven Vereinsleben, an dem die Feuerwehr, die Schützen, die Bäuerinnen, die Jugend, die Ministranten, der Bauernbund und viele mehr teilnehmen.
Für die Fassade und für die Innenverkleidungen wurden einheimische Materialien verwendet, sagt Erhard Alber. Vom Mitterwald, der der Fraktion Göflan gehört, wurden 60 Kubikmeter schönes Zirmholz geschlagen, abtransportiert, geschnitten, getrocknet und dann vom Zimmermann fachgerecht eingebaut. „Wir haben Wert darauf gelegt, den guten Zirm im Gebäude zu verarbeiten“, sagt Alber.
Mit Lukas Kaserer konnte nach einer öffentlichen Ausschreibung ein Pächter gefunden werden, der das Gasthaus den Vorgaben entsprechend bewirtschaftet. Ihm zur Seite stehen seine Schwester Michaela und Sarah Blaas. Noch sei hier und dort eine Schraube anzuziehen, bis alles pico bello sei, sagt Lukas Kaserer.

goeflan 3Betritt man das Lokal, findet man eine weite und geräumige Barsituation vor, weit auch nach oben mit einem Band aus Fensteröffnungen unter dem Dach. Oberhalb des Aufschankes befindet sich eine Galerie, von der man in die Bar und auf die Berge blicken kann und die noch von den Göflanern entdeckt werden will.
Der Architekt Christoph Gapp hat das Gebäudedesign entworfen- eingefärbter Sichtbeton, Glas, Metall und der Budel mit einer schönen Marmorplatte verkleidet. Der Aufschank und die Küche sind in einer Reihe ausgeführt, leicht zugänglich und dies trägt zur Erleichterung der Arbeitsschritte bei.
Eine große Terassentür hinaus in Richtung Etsch wird in den Sommermonaten neben den Göflanern und anderen Gästen wohl auch viele Fahrradfahrer zum Verweilen anregen. Der Vinschger Fahrradweg führt direkt am neuen Gasthaus in Göflan vorbei. Ein Fahrradabstellplatz aus Metall steht jedenfalls bereit. Der Fahrrad-Langes kann kommen.
Der Bau sei herausfordernd gewesen, der Bau habe sich hingezogen, sagt Erhard Alber. Es habe Diskussionen gegeben, weil es vom Abriss der Feuerwehrhalle und der Lagerräume bis zur Fertigstellung rund 2,5 Jahre gedauert habe. Aber das Resultat sei ein „schönes, flottes Lokal“, sagt Alber.
In Göflan wird wieder in einem Restaurant aufgekocht. Die Küche und die Stube wurde mit Fachleuten geplant und zwar so, dass dem Pächter und Betreiber einige Freiheiten offen stehen sollen. In der hinteren mit Holz verkleideten Stube wurden mit einer Leinwand und mit goeflan 4entsprechenden Verbindungen und Verkabelungen einige Vorrichtungen so eingeplant, dass es möglich sein wird, Versammlungen, Vorträge und Diskussionsrunden abhalten zu können. Auch das war den Fraktionsverwaltern ein großes Anliegen.
In den rund 2,5 Millionen Euro sind die Investitionen, die technischen Spesen usw. enthalten. Hinzu kommen noch die Investitionen in die Einrichtung.
Ein Gasthaus in Göflan sei wichtig, sagt ein Göflaner. Neugierig ist man auch in Schlanders und Neugier treibt auch Besucher und Gäste von umliegenden Dörfern ins neue Gasthaus nach Göflan.


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