Am 14. Juli 2022 organisiert das Komitee Schnolser Summerfest - nach zwei Jahren Corona-Zwangspause - wieder eine Benefiz-Wanderung mit Norbert Rier von Kurzras zur Lazaunhütte. Alle sind herzlich eingeladen. Alles, was dabei an Spenden und Einnahmen eingenommen wird, kommt der Kinderkrebshilfe Peter Pan zugute. Norbert Rier wird vor Ort ein Wanderdiplom unterschreiben.
Alle Infos www.schnolser-summerfest.com
von Albrecht Plangger - Die Referenden zur Justiz sind geschlagen. Allesamt abgelehnt. Jetzt liegen dieselben Fragen in der Justizkommission auf. Salvini ist wegen der schwachen medialen Unterstützung höchst beleidigt und will nun einfach auch die Reform über das Parlament (wie es ja richtig wäre) boykottieren. Wenig Jubel gibt es auch bei den staatsweiten Gemeindewahlen. Noch ist vielerorts der sog. „balottaggio“ zwischen den zwei besten Kandidat:innen offen und somit versuchen alle bei der Wahlkampfrhetorik zu bleiben. Aber zumindest die 5 Sterne sind abgestürzt, z.B. in Genua von 35,4% bei den letzten Parlamentswahlen auf nur mehr 4,5%. Die aktuelle Stimmung bei diesen Kollegen ist bedrückend.
Es geht auch um eine Wiederkandidatur vieler Spitzenvertreter (noch gilt 2 Mandatsgrenze) und es geht um interne Streitereien zwischen Bewegungs-Chef Conte und Außenminister Di Maio, die eskaliert sind. Auch für uns Parlamentarier ist der „Wahlkampf“ vorbei und wir haben wieder mit den Abstimmungen begonnen. Am Konkretesten war die Diskussion um Maßnahmen gegen die Schweinepest, die sich angesichts der ausufernden Zahlen von Wildschweinen zu einem echten nationalen Problem entwickeln könnte. Zum Glück haben wir uns in Südtirol schon vor 20 Jahren als „wildschweinfrei“ erklärt und betreiben eine intensive Jagd auf jedes Stück, das sich über die grüne Grenze in den Dolomiten oder über das Nonstal herauf wagt. „Hut ab“ vor dem Alt-Landeshauptmann Durnwalder, welcher dieses Prinzip damals ohne Abstriche durchgezogen hat. Welch „Geplärre“ vieler Kollegen, die immer noch glauben, dass es keine Jagd mehr brauche oder man mit ein paar uniformierten „agenti venatori“ das Problem in den Griff bekommt. Die aufgezeigten Schäden sind katastrophal. Endlich durch die Kommissionen durch ist auch die sog. „delega fiscale“. Der Maßnahmenkatalog soll nächste Woche ins Plenum kommen. Da sind einige gute Maßnahmen drinnen und somit hoffen wir, dass sich eine Verabschiedung noch innerhalb dieses Jahres ausgeht. Seit dem 17. November 2021 wurde kontrovers diskutiert und gar einige Male ist man diesbezüglich einer Regierungskrise nahe gewesen.
In Latsch werden am 2. Juli alte Filmaufnahmen gezeigt: Das Amt für Film und Medien hat im Rahmen des Projekts "bewegtes Leben" eine Filmkollage historischer Aufnahmen zusammengestellt.
Das Projekt "bewegtes Leben", in dessen Rahmen vor einigen Jahren Schmalfilmaufnahmen aus dem gesamten Tiroler Raum gesammelt und digitalisiert wurden, ist wieder auf Südtirol-Tournee:
Am Samstag, den 2. Juli
um 20 Uhr
im CulturForum
in Latsch
zeigt das Landesamt für Film und Medien in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss der Gemeinde Latsch und dem Amateurfilmer Verein Vinschgau historische Filmaufnahmen, die die Vergangenheit des Dorfes dokumentieren. Die daraus entstandene Filmkollage "bewegtes Leben – Latsch in alten Filmen" ist auch auf DVD erhältlich und wird im Rahmen des Filmabends vorgeführt. Die DVD wird kostenlos beziehungsweise gegen eine freiwillige Spende zur Verfügung gestellt.
"Bewegtes Leben – Latsch in alten Filmen" ist eine filmische Zeitreise durch die Dorfgeschichte von Latsch mit Peter Paul Mitterer und Arnold Pirhofer. Historische Schmalfilme aus den vergangenen 60 Jahren, gedreht zum Großteil von Vinschger Amateurfilmern, erzählen von Latsch und seinen Menschen. Zu sehen sind: Feiern im Dorf, Ausflüge, Prozessionen, die Freiwillige Feuerwehr, Unwetter und Brände, Fasching, Sport, das Skicenter in Latsch, die Tarscher Alm, die Fraktion Morter und Vieles mehr. Josef Rinner, Adolf Pedross und Arthur Rinner erzählen Anekdoten aus dem Dorfleben und erinnern an historische Entwicklungen.
Die Schmalfilme, die in dieser Dokumentation zu sehen sind, werden im Filmarchiv "bewegtes Leben" des Landesamtes für Film und Medien in Bozen aufbewahrt.
red/jw
Die voraussichtlich anhaltende Trockenheit und die Hitze der kommenden Tage führen zu einer großen Gefahr für Waldbrände. Landesrat Schuler mahnt zu Vorsicht.
Angesichts von Trockenheit und großer Hitze herrscht derzeit im gesamten Land erhöhte Waldbrandgefahr. Der Landesrat für Forstwirtschaft Arnold Schuler ruft daher zu großer Vorsicht beim Entzünden von Feuern in Waldnähe auf: "Besondere Vorsicht ist am kommenden Sonntag, 26. Juni, anlässlich der Herz-Jesu-Feuer geboten. Wegen der anhaltender Trockenheit kann bereits Funkenflug Waldbrände auslösen."
Nach den Bestimmungen des Landesforstgesetzes ist es ausnahmslos verboten, im Wald und in einem Sicherheitsabstand von 20 Metern, Feuer anzuzünden oder brennende Zigaretten oder Zündhölzer wegzuwerfen. Wer also am Herz-Jesu-Sonntag im Wald und in einem geringeren Abstand als 20 Meter davon ein Feuer zu entzünden beabsichtigt, braucht dafür eine Sondergenehmigung durch das gebietsmäßig zuständige Forstinspektorat; der Vordruck dafür findet sich unter diesem Link.
Wer einen Waldbrand beobachtet, muss umgehend die Feuerwehr alarmieren, und zwar unter der Notrufnummer 112. "Wir zählen darauf, dass grundsätzlich jedes Risikoverhalten vermieden wird, das einen Waldbrand verursachen könnte", sagt Landesrat Schuler.
Weitere Informationen über das Anzünden von Feuer im Wald und das Verhalten im Falle eines Waldbrandes finden sich auf den Landeswebseiten zumForstdienst sowie der Homepage der Agentur für Bevölkerungsschutz.
red
Der Gesamtwert der 2021 ausgeschriebenen öffentlichen Aufträge hat gegenüber dem Vorjahr um fast 46 Prozent zugelegt. Mit einem Plus von 155 Prozent sind die Dienstleistungen Spitzenreiter.
Öffentliche Verwaltungen in Südtirol haben im vergangenen Jahr 2021 über ihre rund 600 Vergabestellen öffentliche Aufträge im Wert von 2216,3 Millionen Euro ausgeschrieben. Der gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Zuwachs von 45,8 Prozent ist vor allem dem Dienstleistungssektor mit einem Plus von 154,9 Prozent zuzuschreiben sowie einem wichtigen Verfahren zur Vergabe des öffentlichen Personennahverkehrs. Bei den Lieferungen wurde hingegen ein Rückgang von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Die Daten über die öffentlichen Auftragsvergaben im Jahr 2021 sind dem soeben erschienenen Bericht der Landesagentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge (AOV) zu entnehmen, der die Ausschreibungstätigkeit der in Südtirol tätigen Vergabestellen dokumentiert und vollinhaltlich auf den Webseiten der Vergabestelle einzusehen ist.
Linearere Verlauf als im Vorjahr
Auch in diesem Jahr sind Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das öffentliche Vergabwesen erkennbar, allerdings weit weniger als im Vorjahr: Vergleicht man die 63.149 von den Vergabestellen in Südtirol 2021 veröffentlichten Verfahren mit denen des Vorjahres von insgesamt 61.102 ist ein leichter Anstieg zu beobachten. Die Werte der Vor-Pandemie-Zeit, des Jahres 2019 mit 66.200 Verfahren, wurden nicht erreicht. Die Vergabeagentur spricht daher für 2021 von "einem lineareren Verlauf gegenüber dem Vorjahr", als im zweiten Trimester 2020 coronabedingt ein starker Rückgang zu verzeichnen war. Die Tendenz bei der Verfahrensanzahl ähnelt also jener des Jahres 2019, ohne aber den Werten von 2019 zu entsprechen.
Von den laut jüngstem AOV-Bericht 2021 veröffentlichten 63.149 veröffentlichten Vergabeverfahren kommt die höchste Anzahl von den Gemeinden und Bezirksgemeinschaften mit 47,2 Prozent. Es folgen die Vergabestellen im Bereich von Forschung und Kultur mit 27,8 Prozent. Das Land liegt mit 10.889 Verfahren bei 17,1 Prozent. Die Landesverwaltung ist jene Vergabestelle, die im vergangenen Jahr die mit insgesamt 1320 Millionen Euro die höchsten Beträge veröffentlicht hat, gefolgt von den Gemeinden (559,9 Mio. €) und von den Sanitäts- und Pflegediensten (177,1 Mio. €).
Gros an Südtirols Wirtschaftstreibende
Dem Bericht ist zu entnehmen, dass anzahlmäßig auch in diesem Jahr das Gros der Aufträge mit 82,6 Prozent der Verfahren an Südtiroler Wirtschaftsteilnehmende gegangen sind. Was die Beträge angeht, sind es hingegen 73,8 Prozent: 91,8 Prozent bei den öffentlichen Arbeiten, 82,2 Prozent bei den Dienstleistungen und 35,9 Prozent bei den Lieferaufträgen.
Unter die Lupe genommen werden auch die Verfahrensformen: Demnach gehören Direktvergaben (96,8%) und Verhandlungsverfahren (57,9%) bei Verfahren von bis zu 40.000 Euro zu den am öftesten verwendeten.
jw
Die Euregiotour für Orangspenden und Transplantation wird am kommenden Wochenende wieder durch die Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino rollen. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden heute (20.06.2022) die Etappen und die Ziele dieser Radveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Euregiotour für Orangspenden und Transplantation ist eine grenzüberschreitende Radveranstaltung, die diesmal vom 23. bis 26. Juni stattfindet. Auf ihrer Route von Tirol über Südtirol ins Trentino durchquert sie die gesamte Euregio. Diesmal über die Route Innsbruck, Sterzing, Bruneck, Tramin und Arco.
Die Euregiotour für Orangspenden und Transplantation findet in diesem Jahr bereits zum 19. Mal statt, aber die Ziele sind seit Anbeginn die gleichen geblieben. Zum einen soll aufgezeigt werden, dass auch Menschen, die sich einer Transplantation unterziehen mussten, anschließend ein normales Leben führen und Sport treiben können. Gleichzeitig soll die Öffentlichkeit für das Thema Transplantation sensibilisiert und das Bewusstsein für die Organspende gesteigert werden.
An der Radveranstaltung beteiligen können sich sowohl transplantierte als auch nicht-transplantierte Sportler sowie Unterstützer. Veranstalter ist der Transplant Sport Club. Die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Trentino sind Schirmherren der Veranstaltung.
Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der diesjährigen Ausgabe befinden sich organtransplantierte Sportler aus Italien, Österreich, Deutschland und Großbritannien, die von Ärzten/Ärztinnen, Krankenpflegepersonals und Helfern begleitet werden.
Gemeinsam wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der rund 300 Kilometer langen Tour zeigen, dass Menschen auch nach einer Organtransplantation ein normales Leben führen und Sport treiben können. Die erste Etappe der diesjährigen Euregio Transplant-Tour führt diesmal von Innsbruck über Sterzing nach Bruneck. Am zweiten Tag geht es von Corvara über das Grödner Joch und den Sellapass nach Tramin. Die dritte Etappe führt dann von Tramin nach Arco.
Während der drei Etappen wird es für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch Gelegenheiten geben, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und so das Bewusstsein für Organspenden in der Bevölkerung zu schärfen.
Die grenzüberschreitende Route der Tour soll auch darauf hinweisen, dass die Zusammenarbeit im Bereich Transplantationstherapie zwischen Tirol, Südtirol und Trentino eine besondere und gut funktionierende ist.
Nicht zuletzt bedeutet die Teilnahme an der Euregiotour für Orangspenden und Transplantation für die transplantierten Sportler Lebensfreude und Stärkung des Selbstwertgefühls sowie ein intensives gemeinsames Erlebnis mit Gleichgesinnten.
In Südtirol ist die Bereitschaft zur Organspende noch etwas verhalten. Von 107 Provinzen steht Südtirol nur an 70. Stelle. Südtirols Transplantationszentrum ist die Universitätsklinik Innsbruck. Die „Region West“, zu der die Klinik Innsbruck gehört, ist in die „Eurotransplant-Region“ eingebunden, zu der Österreich, Deutschland, die Benelux-Länder, Slowenien, Kroatien und Ungarn gehören. Über Innsbruck ist Südtirol diesem Verbund angeschlossen. So können Südtiroler Bürger und Bürgerinnen Organe aus der Eurotransplant-Region erhalten und auch spenden. Südtiroler Patienten und Patientinnen können sich auch beim „Centro Nazionale Trapianti“ in Italien auf die Warteliste setzen lassen.
Der 1990 gegründete Transplant Sport Club APS war die erste Sportgruppe für Organtransplantierte in Italien. Das Hauptziel des Vereins ist die Förderung sportlicher Aktivitäten für Organtransplantierte und die Ermöglichung der Teilnahme der transplantierten Sportler an den World Transplant Games.
(PAS)
Eine starke Unterlage, die Wahl der am besten geeigneten Sorte, die richtigen Schnitttechniken und eine gezielte Strategie für den Pflanzenschutz: Für den Anbau von Süßkirschen gibt es viele verschiedene Faktoren, die zum Erfolg führen und dafür sorgen, dass die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern in Südtirol Früchte trägt. Dies ist auch der wissenschaftlichen Unterstützung des Versuchszentrums Laimburg zu verdanken, das die Bäuerinnen und Bauern seit Beginn des Kirschanbaus in Südtirol begleitet und wissenschaftliche, objektive Erkenntnisse liefert. Am Freitag, den 17. Juni, fand in Fragsburg bei Meran eine Versuchsbegehung statt, bei dem Forschende des Versuchszentrums Laimburg einige ihrer Versuche präsentierten.
Bis heute gibt es in Südtirol über 120 Produzentinnen und Produzenten von Kirschen mit einer Ernte von rund 1.200 Tonnen pro Jahr. Die besondere Beschaffenheit des Gebiets sowie die Verwendung von spät reifenden Sorten ermöglichen es, zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt zu kommen als die Kirschen aus anderen Regionen Italiens. Auf dem Versuchsfeld Fragsburg bei Meran führt die Arbeitsgruppe „Beeren- und Steinobst“ des Versuchszentrums Laimburg seit rund 30 Jahren wissenschaftliche Versuche durch, um der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung objektive Daten zur Verfügung zu stellen. Am Freitag, den 17. Juni 2022, fand im Versuchsfeld eine Begehung für Landwirtinnen und Landwirte sowie Beratungsstellen statt, bei dem Forschende des Versuchszentrums Laimburg die Ergebnisse der laufenden Versuche vorstellten. Diese reichten von der Sortenselektion über das Studium von Unterlagen bis hin zu Tests verschiedener Schnitttechniken sowie Pflanzenschutzstrategien, die in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Mittelprüfung“ des Versuchszentrums Laimburg entwickelt wurden. Diese Tätigkeiten wurden im Rahmen des Aktionsplans 2016-2022 für Forschung und Ausbildung in Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften finanziert, einer Initiative des Landesrates für Landwirtschaft.
Anbau von Kirschen in Südtirol: Qualität und moderne Techniken
Obwohl der Kirschanbau in Südtirol nur 0,5 % der Landesfläche ausmacht und erst etwa 20 Jahre zurückreicht, wird er von modernsten Techniken und Verfahren begleitet. Die Kirschproduktion in Südtirol ist ausschließlich auf Qualitätsproduktion ausgerichtet und verfügt über sehr gut ausgestattete Anlagen. So können dank der Verwendung von Regenschutzfolien und Hagelschutznetzen Beschädigungen der Früchte vermieden werden, und Insektennetze schützen die Kirschen vor dem Befall invasiver Insekten. Dieser einfache mechanische Schutz, der nur für einige Wochen im Jahr verwendet wird, ermöglicht es, den Einsatz von Insektiziden auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren.
Die Wahl der richtigen Unterlage bei Bodenmüdigkeit
Als vor 20 Jahren der Kirschanbau in Südtirol in größerem Stil begann, war das Phänomen der Bodenmüdigkeit hierzulande noch unbekannt. Dieses Problem tritt erst auf, wenn über einen längeren Zeitraum dieselbe Kultur auf demselben Standort angebaut wird. Bereits vor 14 Jahren startete die Arbeitsgruppe „Beeren- und Steinobst“ in Fragsburg Versuche mit verschiedenen Unterlagen in einer 15 Jahre alten Kirschanlage. „Obwohl das Problem der Bodenmüdigkeit damals noch nicht aktuell war, wollten wir verschiedene Unterlagen auf ihre Anfälligkeit hin prüfen. Nun verfügen wir über wissenschaftliche Daten über einen Zeitraum von 14 Jahren, und das bei nur 20 Jahren Geschichte des Kirschanbaus in Südtirol", erklärte Massimo Zago, Leiter der Arbeitsgruppe.
Die Unterlage ist der basale Teil der Pflanze, der das Wurzelsystem ausbildet und der Pflanze aus dem Boden Wasser und Nährstoffe liefert. Die Vitalität der Unterlage und ihr Verhalten bei fortschreitender
Bodenmüdigkeit beeinflusst den Ertrag der Kirschbäume und die Qualität der Früchte. Eine gute Unterlage benötigt zudem weniger Düngung und Bewässerung und ist damit nachhaltiger.
Aus den Ergebnissen von 14 Jahren Versuchstätigkeit hat sich die Gisela6-Unterlage als die geeignetste erwiesen, um der Bodenermüdung entgegenzuwirken. Bei einer Erneuerung von Kirschanlagen ist sie daher die beste Wahl. Die derzeit verwendete Unterlage hat sich als zu schwach erwiesen, um auf einem bereits müden Boden erneut gepflanzt zu werden.
Hohes Einkommen dank hochwertiger Sorten
Der Anbau von Kirschen führt zu einem Gewinn pro Hektar, der mit dem des Apfelanbaus vergleichbar ist. Die Etablierung von Kirschanalgen ist daher eine interessante Option für Landwirtinnen und Landwirte, die ihre Produktion diversifizieren, die Höhe der Gewinne beibehalten und einen Beitrag zur Biodiversität in der Landwirtschaft auf lokaler Ebene leisten möchten.
Grundlegend für die Zukunftssicherung des Anbaus ist die Sortenselektion, die am Versuchszentrum Laimburg durchgeführt wird. Dabei wird eine Art Personalausweis von Sorten aus aller Welt erstellt. Derzeit werden 75 Sorten auf verschiedenste Parameter hin untersucht: Zuckergehalt, Säuregehalt, Größe und Gewicht der Frucht, Farbe und Härte, Homogenität der Reife und agronomische Charakterisierung der Pflanze wie beispielsweise Eigenschaften der Fruchtbildung, Eintritt in die volle Produktivität, Anfälligkeit für Krankheiten.
Vor kurzem hat das Versuchszentrum Laimburg eine Kooperation mit dem Südtiroler Sortenkonsortium zur Bewertung und Validierung neuer Kirschsorten für die Zukunft gestartet.
Der richtige Baumschnitt zur Verringerung von Frostschäden
Die steigenden Temperaturen führen zu einer früheren Kirschblüte, wodurch das Risiko von Schäden durch Frühjahrsfröste steigt. Die Forscherinnen und Forscher des Versuchszentrums Laimburg haben mehrere Schnitttechniken getestet, um zu erkunden, wie sich der richtige Schnitt positiv auf das Produktionsmanagement auch beim Auftreten von Frost auswirken kann. „Der mechanische Vorschnitt in der Nachernte im Sommer bewirkt, dass viel Licht in die Krone des Baumes gelangt“, erklärte Giacomo Gatti von der Arbeitsgruppe „Beeren- und Steinobst“, „dies begünstigt die Bildung von Blütenknospen anstelle von Knospen, die neue Zweige und Triebe ausbilden. Eine größere Anzahl von Blüten am Baum führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der Fruchtbildung und damit zu einer höheren Produktivität."
Parasitäre Pilze und invasive Insekten
Bei der Vorstellung der Feldversuche sprach Urban Spitaler von der Arbeitsgruppe „Mittelprüfung“ über einen invasiven Pilz, der die Kirschbäume in ganz Südtirol befällt. Der Pilz Monilinia kann Früchte und Triebe parasitieren. Neben den beiden am weitesten verbreiteten Arten haben die Forscherinnen und Forscher des Versuchszentrums Laimburg auch neue Arten identifiziert. Derzeit laufen Untersuchungen im Labor, um diese eingehend zu charakterisieren.
Eine weitere Bedrohung für die Südtiroler Kirschen ist die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), ein invasives Insekt aus Asien, das seit seinem erstmaligen Auftreten in Südtirol im Jahr 2011 große Schäden anrichtet. Ein Forscherteam des Versuchszentrums Laimburg hat eine Strategie zur Kontrolle der Kirschessigfliege an Kirschbäumen getestet, welche im Rahmen eines Projekts an der Vernatsch-Rebe (Dromytal) entwickelt wurde. Die sogenannte Attract & Kill-Strategie basiert auf einer spezifischen Formulierung von Hefen, die speziell ausgewählt wurden, um für das Insekt als Nahrungsquelle attraktiv zu sein. Die mit Insektizid gemischte Formulierung ermöglicht es, die benötigte Insektizidmenge pro Hektar und dadurch eine mögliche Kontamination der Früchte mit Rückständen deutlich zu senken. „Auf diese Weise wird der Pflanzenschutz im Kirschanbau nachhaltiger, und zwar sowohl für Umwelt und Gesundheit als auch aus wirtschaftlicher Sicht”, erklärte Urban Spitaler. Weitere Versuchstätigkeiten zum Thema Süßkirschen sind auch für die Zukunft geplant, insbesondere da die Kirschanlagen des Versuchszentrums Laimburg kürzlich stark erweitert wurden.
Das Versuchszentrum Laimburg
Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet und ist das Forschungszentrum für die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelqualität. Durch wissenschaftlich fundierte Versuchstätigkeit und Forschung entwickeln wir Know-how, erarbeiten Problemlösungen und Innovationen für die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Mit unserer Forschung sichern wir den Anbau und die Herstellung hochqualitativer landwirtschaftlicher Produkte in Südtirol und leisten einen konkreten Beitrag zur Entwicklung der lokalen Betriebe. Unser Tätigkeitsprogramm stimmen wir jedes Jahr in den Fachbeiratssitzungen mit Vertretern der Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung ab. Damit ist gewährleistet, dass unsere Forschungs- und Versuchsprogramme direkt auf die konkreten Erfordernisse der landwirtschaftlichen Praxis in Südtirol ausgerichtet sind. Jedes Jahr arbeiten unsere über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an etwa 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau über Sonderkulturen wie Gemüse und Beeren und der Berglandwirtschaft bis hin zu Lebensmittelverarbeitung und -qualität sowie Produktinnovation für die im Lebensmittelsektor tätigen Betriebe. Damit decken wir die gesamte Kette der Lebensmittelherstellung vom Anbau bis zum fertigen Produkt ab.
Der staatliche Aufbauplan berge auch für Südtirol große Entwicklungschancen in sich, sagte LH Kompatscher bei der Gesprächsrunde "ItaliaDomani" und plädierte für mehr Einbeziehung.
Als "große Chance" für Italien und für alle Regionen, autonomen Provinzen und Gemeinden, hat Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (17. Juni) den staatlichen Wiederaufbau- und Resilienzplan (PNRR) bewertet. Es handle sich um viel Geld, das Europa über den Aufbaufonds Next-Generation vor allem auf Anregung der italienischen Regierung zur Verfügung stelle. Dabei entspreche die Ausrichtung, die Europa vorgegeben habe genau der nachhaltigen Entwicklung, die auch Südtirol mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie anstrebe. "Auch die sechs von der Regierung in Rom gewählten 'Missionen' für die Umsetzung des Aufbauplans, die von der Gesundheit über die Inklusion und die ökologische Transition mit der Dekarbonisierung bis hin zur Digitalisierung reichen, sind für unser Land gut und richtig", betonte Landeshauptmann Kompatscher im Rahmen der Gesprächsreihe "Italia Domani – Dialoge zum staatlichen Wiederaufbauplan", zu der heute auch Justizministerin Marta Cartabia in das Konzerthaus in die Dantestraße nach Bozen gekommen ist.
Die Ministerin, die heute erstmals an einer der Dialogrunden teilnahm, betonte: "Der Aufbauplan setzt große Ziele. Solche großen Ziele bedürfen nicht nur entsprechender Finanzmittel, sondern einer guten Planung, Programmierung und Organisation."
Angesichts des äußerst engen Zeitplans zur Umsetzung des Aufbauplanes verwies Landeshauptmann Kompatscher auf die Wichtigkeit einer engen Abstimmung mit den Regionen und autonomen Provinzen: "Als Regionenkonferenz haben wir uns von Anfang an für eine stärkere Einbeziehung bei der Ausarbeitung der Ausschreibungen ausgesprochen, um den Besonderheiten besser Rechnung tragen zu können", sagte Kompatscher. "Südtirol ist beispielsweise für die Gemeinden zuständig. Hätte man diese Kompetenz von Anfang an berücksichtigt, hätte man Zeit und Wege einsparen können."
Was die Projekte angeht, für deren Umsetzung Südtirol auf eine Finanzierung aus dem Aufbaufonds rechnet oder hofft, nannte Landeshauptmann Kompatscher das Transportwesen und Olympia 2026 sowie die Digitalisierung als Schwerpunktprojekt (Progetto bandiera). "Wir sind gewöhnt, zu den Besten zu gehören, aber im Bereich der Digitalisierung - beispielsweise im Gesundheitswesen - liegen wir noch zurück", erklärte Kompatscher. Aber auch in verschiedenen anderen Sektoren sei Südtirol schon gestartet.
Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi berichtete über die PNRR-Projekte der Stadtgemeinde, insbesondere jene zur Instandsetzung von Schulen.
Das heutige 21. Treffen der Gesprächsreihe "Italia Domani – Dialoge zum staatlichen Wiederaufbauplan" wurde von der aus Bozen stammende Kommunikationsexpertin Simonetta Nardin, die im Ministerratspräsidium für die Öffentlichkeitsarbeit für den Aufbauplan verantwortlich ist, und Rai-Koordinator Zeno von Braitenberg moderiert.
jw
Am 25. Juni wird in Landeck in Tirol gefeiert: Das jährliche Euregio-Fest steht ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens der Arge Alp. Gleichzeitig findet der Euregio-Mobilitätstag statt.
Am Samstag, 25. Juni, findet in Landeck in Tirol das Euregio-Fest 2022 statt. Es ist in diesem Jahr dem 50. Geburtstag der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer (Arge Alp) gewidmet, die am 12. Oktober 1972 in Mösern in Tirol ins Leben gerufen wurde. Anlässlich der Doppelveranstaltung Euregio-Festival und 50 Jahre Arge Alp findet am 25. Juni auch der Euregio-Mobilitätstag statt, an dem Inhaber von Jahreskarten des öffentlichen Personennahverkehrs und des EuregioFamilyPasses freie Fahrt mit Regionalzügen und lokalen Bussen in der gesamten Euregio Tirol-Südtirol-Trentino haben.
Das Euregio-Fest 2022 und die 50. Arge-Alp-Geburtstagsfeier beginnen
am Samstag, 25. Juni 2022,
um 12 Uhr
in Landeck in Tirol.
Die Veranstaltung bietet ein umfangreiches Programm für Jung und Alt mit Beiträgen aus allen zehn Arge-Alp-Ländern. Besuchende können dabei eine kleine Reise durch die Länder des Alpenbogens unternehmen. Kulinarische Köstlichkeiten, viel Musik sowie spezielle Angebote für kleine Gäste werden angeboten.
Ab 12.30 Uhr stehen kulturelle Darbietungen aus den Arge-Alp-Ländern auf dem Programm. Zu hören und zu sehen sind unter anderen die Jugendband "Soloflair" aus Vorarlberg, der Jugendchor der Musikschule "Celestino Eccher" aus dem Trentino, "Saltbrennt" Alpine Groove Quartet aus Tirol, Freestyler "Albertross" aus Bayern, "Los Brassos" aus Salzburg, der Chor "Incantanti" aus Graubünden, die Tanzgruppe "Alteration" aus der Lombardei, der Südtiroler Bodypainting-Weltmeister Johannes Stötter, Emanuel Krucker Hackbrett "Dulcimers" aus St.Gallen und die Blechbläsergruppe der Musikschule Landeck.
Der Festakt "50 Jahre Arge Alp" mit Günther Platter, Landeshauptmann von Tirol und amtierender Arge-Alp-Präsident, Maurizio Fugatti, Trentiner Landeshauptmann und Euregio-Präsident, Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, und den Staatsräten der Kantone Graubünden, Christian Rathgeb, und St. Gallen, Marc Mächler, findet
am Samstag, 25. Juni 2022
um 17.30 Uhr
statt. Im Rahmen des Festaktes werden die kulinarischen Körbe des Arge-Alp-Projektes "Food Heritage" und die Youth Alpine Interrail Tickets übergeben, welche die Arge Alp zur Verfügung stellt.
Informationen: www.euregio.info/fest, www.euregio.info/aktionstag
red/jw
Die Eigenverwaltungen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Seit zwei Jahren bündelt der Landesverband die Interessen der heimischen Eigen- und Fraktionsverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte. Kürzlich hat der Landesverband seine Tätigkeit der Handelskammer vorgestellt und auf die große wirtschaftliche Bedeutung im ländlichen Raum hingewiesen.
In Südtirol gibt es derzeit 117 Eigen- oder auch Fraktionsverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte, in über 60 weiteren Ortschaften werden diese besonderen Güter vom zuständigen Gemeindeausschuss mit separater Bilanz verwaltet. Insgesamt zählt der Verband derzeit 64 Mitglieder, weitere Eigenverwaltungen werden sich in den kommenden Monaten anschließen, hieß es auf dem Treffen, zu dem der Präsident der Handelskammer Michl Ebner und der Generalsekretär Alfred Aberer den Präsidenten des Landesverbandes Oswald Angerer, seinen Stellvertreter Franz Troger sowie das Verwaltungsratsmitglied Julia Mayr eingeladen hatten.
Die Gemeinnutzungsgüter umfassen v. a. Wald- und Weidegründe und gehören der ansässigen Bevölkerungen in ihrer momentanen Zusammensetzung. Sie sind unteilbar und unersitzbar und dürfen nur in Ausnahmefällen veräußert werden. Die Eigenverwaltungen werden von der seit 4 Jahren ansässigen Bevölkerung in geheimer und direkter Wahl gewählt und bestehen aus 5 Mitgliedern. Das Verwaltungskomitee wählt aus seiner Mitte den Präsidenten, ihm zur Seite steht ein Sekretär. Das Komitee verwaltet v.a. die Nutzungsrechte der Wälder und Weiden. In einigen Ortschaften sind mit der Verwaltung der Flächen auch Tätigkeiten wie zum Beispiel E-Werke, die Trinkwasserversorgung, der Abbau von Marmor usw. verbunden.
Ein Großteil der ländlichen Südtiroler Bevölkerung ist in der jeweiligen Ortschaft nutzungsberechtigt und daher auch Mitbesitzer der jeweiligen Flächen. „Die Südtiroler Eigenverwaltungen stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum dar und haben eine gänzlich andere Aufgabe als die Gemeindeverwaltungen. Diese der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen ist eines der Ziele des Landesverbandes“, unterstrich Präsident Oswald Angerer. Der Verband bietet seinen Mitgliedern Beratungen und Dienstleistungen an, diese sollen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Ähnlich wie dies in der Nachbarprovinz Trient bereits der Fall ist, erhofft sich auch der Südtiroler Verband dazu eine finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand. Auch die zunehmende Bürokratie v.a. durch die öffentlichen Ausschreibungen war Gegenstand des Treffens. „Die Handelskammer Bozen unterstützt den Verband der Eigenverwaltungen bei seiner Tätigkeit und leistet ihren Beitrag zum Bürokratieabbau. Dazu hat die Handelskammer Bozen eine eigenen Service zur Verwaltungsvereinfachung eingerichtet“, so Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.
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