Schluderns/Vinschgau - Zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Kultur und Politik blickten beim Festakt zum 25. Jubiläum des Vintschger Museums/VUSEUM am 29. November 2022 auf die Anfänge zurück.
In seiner Begrüßungsrede ließ der Präsident VUSEUMS, Toni Patscheider, kurz die Geschichte des Museums Revue passieren. Die Idee, ein Talmuseum zu errichten, reifte im Jahre 1985 in der Talgemeinschaft Vinschgau unter dem damaligen Präsidenten Kristian Klotz. 1989 erfolgte der Ankauf der Hofstelle in Schluderns. 1996 wurde der Verein Vintschger Museum gegründet, der heute 150 Mitglieder zählt, und 1997 erfolgte die Eröffnung. Die Gelder kamen unter anderem vom Leader-Programm. Damit konnten beispielsweise die Grabungen am Ganglegg getätigt und die Dauerausstellung „Archäologie“ gestaltet werden. Nach und nach sind die Dauerausstellungen „Wassrwossr“ und „Schwabenkinder“ dazugekommen. Laufend wurden in den vergangenen 25 Jahren Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen gestaltet, darunter letzthin die Euregio - Ausstellungen „Transport – Transit – Mobilität“ und „Fahrende – die Korrner“.
Zu den Erzählern von Anekdoten und Begebenheiten aus den Anfangsjahren zählten Graf Johannes Trapp, Kristian Klotz, Sebastian Marseiler, Helmut Pinggera, Walter Dietl. Als Gratulanten standen der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser und Marlene Messner vom Südtiroler Museumsverband am Podium. Sie bezeichnete das Vintschger Museum als „Kleinod in der Südtiroler Museumslandschaft, die eine mit Geschichten von Armen und Ausgegernzeten eine wichtige Perspektive von unten darstellt.“
Ein Dank ging an den Präsidenten Toni Patscheider, an seine Stellvertreterin Helene Dietl Laganda, an das Vorstands- und Mitarbeiterteam, an die Gemeinde Schluderns und an die Raiffeisenkasse Prad-Taufers. Letztere zeigen sich immer wieder offen, wenn es um die finazielle Unterstützung geht. Gabi Obwegeser, seit den Anfängen die rührige Seele im Haus und selbsternannte „Museums Gabi“, trug ihre Erinnerungen auf humorvolle Weise und treffend in Reimform vor.
Das VUSEUM schreibt laut Präsident Patscheider aktuell schwarze Zahlen, auch dank der Synergie mit der Ferienregion Obervinschgau (gemeinsame Nutzung des Büros). Eine ausgeglichene Bilanz gelingt auch dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Verwalter, die sparsam haushalten müssen. Doch das Ehrenamt kommt zunehmend in Bedrängnis. „Wegen der immer komplizierter werdenden Bürokratie könnte es künftig immer schwieriger werden, Leute zu finden, die sich das antun“, erklärt Patscheider.
Zur Feier gekommen waren neben anderen: BM Josef Thurner aus Mals, BM, Rafael Alber aus Prad, BM Roselinde Gunsch Koch aus Taufers i. M., Bezirkspräsident BM Dieter Pinggera aus Schlanders und der Landtagsabgeordnete Josef Noggler aus Mals. (mds)
Vetzan/Italien - Es ist eine kleine Sensation: Der Marteller Granit-Plima wird vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“. Die Produktion startet jetzt im Herbst, Anfang des kommenden Jahres 2023 wird das Produkt auch bei der Fuchs AG in Vetzan und Meran erhältlich sein. Die Fliese ermöglicht neue – vor allem große – Formate und kann somit neue Märkte bedienen. Dazu muss man wissen, dass der Plima Granit aus Findlingsteinen gewonnen wird, demensprechend sind Menge und Größe der „Blöcke“ limitiert. Während die Entwicklung, Optimierung und Umsetzung im Florim-Unternehmen stattfand, stammt die Idee dazu von Martin und Cornelia Fuchs. Sie schlugen Anfang 2021 den Partnern von Florim vor den Marteller Granit-Plima als Fliese zu interpretieren und stießen dabei gleich auf Begeisterung. Wichtig war es ihm, dass der Charakter einer Platte in seiner Gesamtheit wiedergegeben wird.
Unter dem Namen Plimatech Architectural Design wird nun die hochwertige Granit-Plima Fliese von Florim vertrieben. „Die dem Plima Naturstein nachempfundene Kollektion verbindet die technischen und gestalterischen Vorteile von Feinsteinzeug mit dem natürlichen Aussehen und der Struktur eines extrem seltenen Gesteins“, heißt es in der Beschreibung von Florim. Die Kollektion Plimatech ist in drei verschiedenen Farben erhältlich, wobei zum typischen graublauen Farbton des Plima-Granits (neu aufgelegt mit Plimagray) zwei weitere Schattierungen hinzukommen, eine in Weiß- (Plimawhite) und eine in Beigetönen (Plimabeige), um Designern eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten.
Der Marteller Granit-Plima ist ein Kind des Seniorchefs Günther Fuchs. Er hat den blaugrau glimmernden Granit in den 1980er Jahren entdeckt, als er einen großen Felsbrocken vom Ufer des Flusses Plima verarbeiten ließ. Geologe Walter Eppensteiner bezeichnet den Granit als geologisches Spektakel. Der Marteller Granit-Plima steht für Regionalität und Kreislaufwirtschaft. Denn der Abfall wird als Füllmaterial oder im Garten-und Landschaftsbau eingesetzt. Bis aufs letzte Körnchen wird alles genutzt. Einmalig ist auch, dass es eben keinen Steinbruch gibt, wo der Naturstein abgebaut wird. Denn der Marteller Granit kommt in Findlingen vor, in großen Blöcke sind eine Seltenheit und die Menge limitiert. Jeder Stein ist ein Unikat. Hochwertig, authentisch. Mit Lokalkolorit. Und großem Potential. (ap)
Bozen/Vinschgau - Der “Club Alpbach Südtirol Alto Adige” (CASA) lädt herzlich zur Podiumsdiskussion „Nach-Zwischen-Neunutzung“ am 24. November um 19 Uhr im MUSEION in Bozen ein. Über das Potential von leerstehenden Kasernen oder brachliegenden Arealen diskutieren: Landeshauptmann Arno Kompatscher, Vizebürgermeisterin Meran Katharina Zeller, Landeskonservatorin Karin Dalla Torre, Unternehmer Heiner Oberrauch, Basis Vinschgau Koordinator Hannes Götsch, Urban Planer Philipp Rier, Designer Daniel Costa von der Initiative Drususkaserne. Das Beispiel der „BASIS Vinschgau Venosta“ in der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders zeigt eindrücklich, dass neue Herangehensweisen eine spürbare Aufwertung für ein Dorf und Tal mit sich bringen können.
Der Wirtschaftsverband hds Bezirk Vinschgau zieht Bilanz
Der Bezirksausschuss des Wirtschaftsverbandes hds im Vinschgau zieht Bilanz und gibt ein Stimmungsbild zur aktuellen Situation wieder: „Was das Konsumverhalten anbelangt, so können wir feststellen, dass sowohl Kunden als auch Betriebe mehr Wert auf Qualität legen. Die Sommersaison war gut und auch der Herbst verspricht positive Entwicklungen - fast wie das Niveau vor Corona.“
„Die größte Herausforderung schlechthin ist aktuell der Personalmangel. Bei uns speziell im Vinschgau verstärkt durch die Nähe zur Schweiz. Dort bieten einzelne Betriebe sogar kostenlose Unterkünfte für Mitarbeiter, um neues Personal zu finden“, berichtet hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Im Vinschgau sollten die politischen Entscheidungsträger eingreifen, um die dringend notwendigen Arbeitskräfte im Land zu behalten. „Grundsätzlich sollten die Lohnnebenkosten gesenkt werden, damit die Betriebe mehr Lohn an die Mitarbeiter zahlen könnten“, so der Bezirkspräsident.
Eine weitere große Belastung seien für die Betriebe die explodierenden Energiekosten. Als Lösung schlägt Spechtenhauser kurzfristig Unterstützung seitens der Politik vor, langfristig sind Energiegemeinschaften ein gangbarer Weg. Diese Lösungswege sollten aber unbürokratisch, einfach und schnell umgesetzt werden.
Kommentar von Heinrich Zoderer - Es ist ein Glücksfall, dass die Gemeinde Schlanders in den Besitz des Kasernenareals, des Kapuzinerklosters mit dem Klostergarten und einer großen Wiese im Bereich Priel gelangte. Das sind Flächen, die für eine vielfältige Nutzung geeignet sind. Die Verbauung dieser Bereiche wird Schlanders nachhaltig prägen und auch Auswirkungen auf die umliegenden Dörfer haben. Deshalb ist mit der Verbauung auch eine große Verantwortung verbunden. Umso wichtiger ist es, das behutsam anzugehen, neben langfristigen Nutzungen auch Zwischennutzungen einzuplanen und Möglichkeiten für zukünftige Nutzungen offen zu lassen. Der Gemeinderat ist das zuständige Gremium, um solche Weichenstellungen und Beschlüsse zu fassen. Es ist aber notwendig, neben Bürgerversammlungen und einer transparenten Verwaltung, auch einen kontinuierlichen partizipativen Prozess unter Beteiligung der Bevölkerung zu installieren, damit die Diskussionen auf breiter Basis stattfinden. Bei solchen Projekten wird es auch immer wieder zu Umplanungen kommen. Solche Projekte können nicht, wie vorgesehen in 15 Jahren umgesetzt werden. Die Gefahr von Spekulationen bei Bauprojekten dieser Größenordnung (150 Wohnungen und einem Bauvolumen von rund 40 Millionen) darf nicht außer Acht gelassen werden. Fakt ist, dass das vorliegende Projekt das größte Wohnbauprojekt ist, das es im Vinschgau je gegeben hat. Drei grundsätzliche Überlegungen möchte ich anstellen bzw. zur Diskussion stellen:
1. Das derzeit vorliegende Projekt über die Verbauung des Kasernenareals ist nicht das Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses, sondern das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie der Bietergemeinschaft „Insula architettura e ingegneria s.r.l.“ aus Rom.
Es ist richtig, dass es in den Jahren 2010 und 2011 einen Bürgerbeteiligungsprozess gab. Unter der fachlichen Begleitung der Innovate Holding GmbH aus Vorarlberg wurde über die zukünftige Entwicklung von Schlanders und eine mögliche Nutzung des Kasernenareals nachgedacht und als Ergebnis das „Zukunftsbuch Schlanders 2020“ erstellt. Wenn man die Planskizze des Umsetzungsprogramms „Urban village – Kaserne II“ des Zukunftsbuches mit der Machbarkeitsstudie der Bietergemeinschaft vergleicht, dann gibt es fast keine Gemeinsamkeiten. Durch den Bürgerbeteiligungsprozess werden Senioren- und Jugendwohnungen, Büros, Räume für Kultur und Bildung vorgesehen. Die römische Bietergemeinschaft sieht den Abriss der drei großen Kasernenareale und den Bau eines neuen Stadtteils mit maximaler Verbauung vor. Die Kernfrage ist: Braucht Schlanders einen neuen Stadtteil für rund 500 Menschen und wer profitiert davon?
2. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des ressourcenschonenden Umgangs mit Altbauten und dem alten Baumbestand soll durch eine Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob eine Nutzung der bestehenden Gebäude Sinn macht.
Eine junge, engagierte Gruppe von Jugendlichen wollen, dass durch eine Machbarkeitsstudie geprüft wird, ob man die alten Gebäude in Wohnungen umbauen und den Baumbestand erhalten kann. Was ist falsch daran? Ist es nicht im Sinne der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung, wenn das nochmals intensiv geprüft wird? Ansonsten muss sich die Gemeindeverwaltung vorhalten lassen, dass sie eine Abriss-, Verbaungs-, Verbetonierungs- und Gewinn Maximierungsstrategie verfolgt, so wie es in den vergangenen Jahrzehnten im ganzen Land der Fall war.
3. Ein Projekt dieser Größe hat Auswirkungen auf Schlanders und die umliegenden Dörfer. Schlanders würde um 500 Personen wachsen, was höchstwahrscheinlich Abwanderungen aus den umliegenden Dörfern zur Folge hätte.
Das Land bemüht sich durch viele Initiativen und durch viel Geld die Abwanderung zu stoppen. Ein Projekt dieser Größenordnung würde diese Initiativen zunichtemachen, bzw. stark einbremsen.
Heinrich Zoderer
Beim seinem Besuch in Bozen traf Minister Lollobrigida gleich mehrere Landesregierungsmitglieder. Landwirtschaftslandesrat Schuler: "Zukunftsthemen der Südtiroler Landwirtschaft zur Sprache gebracht."
Der italienische Minister für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik, Francesco Lollobrigida war am heutigen Samstag (5. November) in Südtirol und hat dabei die Herbstmesse & Biolife 2022 in Bozen sowie das Meran WineFestival besucht. Im Rahmen der Herbstmesse traf Lollobrigida auch mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato sowie den Landesräten Arnold Schuler und Philipp Achammer zusammen.
Minister Lollobrigida: "Bei Großraubwild pragmatische Lösungen suchen"
Der Landesrat für Land- und Forstwirtschaft Schuler nutzte die Gelegenheit, verschiedene Themen aus Sicht der Südtiroler Landwirtschaft anzusprechen, darunter die Schwierigkeiten für die Berglandwirtschaft, die Verhandlungen zur neuen Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) und die Großraubwildproblematik - gerade auch vor dem Hintergrund der heurigen Risse durch Wölfe in Südtirol, darunter den jüngsten Riss eines Rindes in Prags. Minister Lollobrigida zeigte Verständnis für die Sorgen der Südtiroler Landwirtschaft und sagte, beim Großraubwild seien Lösungen zu suchen. Dabei sei kein ideologischer, sondern ein pragmatischer Ansatz zu wählen.
LR Schuler: "In Rom Verständnis für kleinstrukturierte Familienbetriebe schaffen"
Landesrat Schuler betonte, dass der direkte Austausch mit dem Ministerium von großer Bedeutung ist: "Unsere Berglandwirtschaft ist von kleinstrukturierten Familienbetrieben gekennzeichnet, die besondere Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten haben. Es ist wichtig, dass dafür auf staatlicher Ebene großes Verständnis und Interesse vorherrscht." Schuler freut sich deshalb, dass der neue Landwirtschaftsminister der Einladung gefolgt sei und in Südtirol empfangen werden konnte.
Man hat sich für die kommende Legislaturperiode für eine gute Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Austausch ausgesprochen. Wie Schuler betont, werde die Landwirtschaft auf unterschiedliche Herausforderungen treffen, die es gemeinsam anzugehen gelte: Von den tiefen Preisen für die landwirtschaftlichen Produkte zu den klimatischen Bedingungen mit unterschiedlichen Folgeproblematiken für den Sektor, bis hin zum Großraubwild. Die geleistete Vorarbeit bezüglich Wolf und Bär sei nun eine gute Grundlage, um beim Thema einen weiteren Schritt voranzukommen, ist Schuler überzeugt.
Internationaler Berufswettbewerb mit LR Achammer
Beim Rundgang auf der Herbstmesse & Biolife 2022 in Bozen stellte Landesrat Achammer auch die Worldskills, den internationalen Berufswettbewerb vor.
np/gst
Sparen mit Ötzi-Strom: Wenn man die Kosten für den Bezug elektrischer Energie für eine in Bozen ansässige Musterfamilie mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 2700 Kilowattstunden (kWh) bei drei Kilowatt Leistung aufgrund des am 3. November veranschlagten staatlichen Einheitspreises PUN von 12 Cent pro KWh auf einen Monat berechnet, bietet der genossenschaftliche Energieversorger Ötzi Strom in diesem Marktsegment einen der niedrigsten Strompreise in Südtirol an. Der Strom für eine Durchschnittsfamilie mit einem Monatsverbrauch von 225 kWh kostet bei Ötzi Strom bei diesem PUN-Wert sogar nur 50 Euro pro Monat – und liegt damit deutlich unter den Angeboten anderer Stromlieferanten aus Südtirol und dem restlichen Italien.
Zudem gewährt Ötzi Strom Haushaltskunden, die daheim Strom sparen, im Rahmen einer „Ötzi Light Challenge“ jetzt einen Preisnachlass. Konkret: Private Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihren Stromverbrauch vom 1. bis zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum Dezember 2021 um mindestens zehn Prozent senken, erhalten eine Prämie in der Höhe von 30 Euro. Ötzi-Mitgliedern, die dieses Sparziel erreichen, wird der Betrag in drei Raten zu jeweils zehn Euro von den Stromrechnungen für die drei Monate Dezember, Januar und Februar abgezogen.
Diese Berechnungen zeigen, wie wenig sinnvoll Preisvergleiche – wie sie auch in Südtirol regelmäßig vorgenommen und publiziert werden – in diesem schwierigen Marktumfeld sind. Die an der italienischen Strombörse ausgehandelten Strompreise schwanken in diesen Monaten so stark, dass sich heute Vergleiche, wenn man seriös bleiben will, eigentlich ganz verbieten. Außerdem sind die verglichenen Datensätze häufig veraltet und nicht kompatibel. Mit anderen Worten: Wenn so ein Vergleich veröffentlicht wird, ist er oft schon überholt. So hat die italienische Aufsichtsbehörde ARERA die Veröffentlichung des PUN Forward – die Preiserwartung für die folgenden drei Monate – Ende Oktober völlig überraschend durch eine außerplanmäßige Neukalkulation ergänzt, um diese Preisschwankungen überhaupt abbilden zu können.
Bei Ötzi Strom geht es übrigens nicht nur um möglichst niedrige Strompreise. Hier ist „Mein Strom“ wirklich „Mein Strom“ – und noch viel mehr: Ein wichtiges Ziel von Ötzi Strom ist der Aufbau einer solidarischen Energie-Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig hilft und austauscht. Ötzi-Mitglieder gestalten ihre Energiezukunft und sind außerdem an Unternehmensentscheidungen beteiligt. Ötzi Strom bündelt die Leistung kleiner und mittlerer Kraftwerke und bietet Haushalts- und Businesskunden „grüne“ Energie aus einheimischer Produktion landesweit zu fairen Preisen an. Unser Motto: Energie und Versorgungsstrukturen sollen in Südtirol den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Diese Alternative hat seit 2020 einen Namen: „Ötzi Strom“.
Die digitale und die reale Welt greifen immer stärker ineinander über. Südtirol ist in Sachen Digitalisierung gut unterwegs, will aber noch besser werden. Das Ziel: Internet für alle bis 2026.
160.000 volljährige Südtirolerinnen und Südtiroler haben eine digitale Identität(SPID), 41.000 Gebäude haben einen Internetanschluss, 2500 Südtiroler steigen täglich in einen Online-Dienst ein. Diese Eckdaten nannten Josef T. Hofer, Verantwortlicher für den Digitalen Wandel, und Stefan Gasslitter, Generaldirektor der Südtirol Informatik AG (SIAG), heute (3. November) am Stand "CIVIS und myCIVIS" auf der Bozner Herbstmesse/Biolife.
850 Millionen Euro Investition in Digitalisierung in 5 Jahren
"Südtirols Ziel ist genauso ehrgeizig wie realistisch: Innerhalb 2026 sollen alle Südtirolerinnen und Südtiroler einen Breitbandanschluss haben", erklärte Hofer beim Pressetreff am Messestand. Derzeit hätten 41.000 Gebäude einen Internetanschluss, 2000 Kilometer Glasfaser seien sternförmig verlegt. "Wir haben im Zuge des staatlichen Wiederaufbauplans (PNRR) die Digitalisierung als unser Hauptprojekt, das sogenannte Flagship-Projekt, ausgewählt. Bis 2026 sollen so weitere 15.000 Gebäude einen Breitbandanschluss erhalten. Somit erreichen wir alle Südtiroler", sagte Hofer. Das Digitalisierungsprojekt fußt auf mehreren Säulen: So soll das bestehende Data Center in Bozen weiter ausgebaut werden, es gibt aber auch Projekte in verschiedenen Abteilungen des Landes und den Gemeinden, auch um die Bürgerinnen und Bürger bei der Erstellung ihrer Digitalen Identität zu unterstützen oder sie bei digitalen Amtsgängen zu begleiten. "Insgesamt werden wir für die Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren 850 Millionen Euro zur Verfügung haben", kündigte Hofer an. Das Geld kommt natürlich nicht ausschließlich aus der Landeskasse: "Allein 240 Millionen Euro bekommen wir aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds für das Flagship-Projekt", sagt Hofer. Es wird aber auch weitere Gelder aus dem Wiederaufbaufonds-Topf geben, zudem Geld aus dem EU-Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und einen Teil aus dem Landeshaushalt.
Hilfe bei Erlangen eines SPID am Messestand
Niemand in Südtirol soll bei der Digitalisierung auf der Strecke bleiben. Bislang haben rund 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine digitale Identität, Ziel ist es, dass jede Bürgerin und jeder Bürger einen SPID hat. Das wurde heute auch am Messestand CIVIS und myCIVIS" deutlich: Dort waren waren heute Mitarbeitende der Gemeinde Sarntal und haben etwa 60 Bürgerinnen und Bürgern bei der Erstellung ihrer digitalen Identität unterstützt. Auch in den nächsten Messetagen bleibt das Angebot aufrecht: Am Wochenende helfen Mitarbeitende der Gemeinde Bozen bei der Erstellung des SPID. Interessierte sind gebeten, sich vorab online zu registrieren (ausschließlich beim Anbieter Lepida) damit am Stand nur noch die Authentifizierung erfolgen muss. Mitarbeitende der Landesabteilung Informationstechnik und der In-house Gesellschaft Südtirol Informatik AG (SIAG) erläutern Interessierten die PNRR-Projekte, klären über Digitalisierung auf und führen in die Plattformen CIVIS und myCIVIS ein.
Digitaler Amtsgang in 149 Ämter jetzt schon möglich
Auf der Plattform gibt es bereits ein breites Angebot an digitalen Diensten der Landesverwaltung. "Über 149 Onlinedienste können Verwaltungsabläufe digital abwickeln - Einschreibungen in alle Schulstufen oder Stellenwahlen für Lehrpersonen erfolgen inzwischen ausschließlich digital", erklärte Stefan Gasslitter am Messestand. Vor allem bei Dienstleistungen der Ämter der Landesverwaltung, aber auch einzelne Dienstleistungen des Sanitätsbetriebs können über myCIVIS abgewickelt werden. "Ziel ist es, alle öffentlichen Dienste auf dieser Plattform zusammenzuführen. Für die Bürger ist es wichtig, über eine Adresse an alle Dienste zu kommen - so brauchen sie sich auch nur einen Zugangscode samt Passwort zu merken", sagt Gasslitter. Dieser in der Fachsprache "single point of contact" in Richtung Bürgerinnen und Bürger sei einzigartig in Italien - "aber wir sind überzeugt, es ist der einzig richtige Weg", so Gasslitter. Im Durchschnitt greifen 2500 Bürger pro Tag (und auch nachts) auf myCIVIS zu - "unsere Server sind aber so ausgerichtet, dass theoretisch alle Südtiroler zugleich zugreifen können, ohne dass es zu einem Systemzusammenbruch kommt."
uli
Seit beinahe 20 Jahren steht der November im Zeichen der Männergesundheit – ein geeigneter Zeitpunkt für den Start der neuen Sensibilisierungskampagne des Südtiroler Sanitätsbetriebs zu Gesundheitsthemen rund um die männlichen Geschlechtsorgane. Die Kampagne möchte vor allem männliche Jugendliche und junge Männer seriös und fundiert informieren und ihnen klarmachen, dass das Thema weder peinlich noch verpönt ist.
Über Gesundheitsrisiken Bescheid zu wissen ist die wohl wichtigste Voraussetzung, um Krankheiten früh genug erkennen und heilen zu können. Auf diesen Aspekt verwies auch Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher im Rahmen der Pressekonferenz zum Auftakt der Kampagne „Check your X“, die am Donnerstag, dem 3. November 2022 im Innenhof des Palais Widmann stattfand. „Die Sensibilisierungskampagne setzt sich mit einem Thema auseinander, das bis jetzt nur wenig Beachtung gefunden hat. Hodenkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei jungen Männern zwischen 20 und 40 Jahren, und er ist heilbar. Umso wichtiger ist es, dass man das Wissen um diese Krankheit und darüber, wie man vorbeugen kann, dieser Zielgruppe näherbringt.“
„Wir sehen immer wieder Patienten, die entweder aus Unwissenheit oder Scham viel zu spät in unsere Abteilung kommen. Dabei spielt gerade bei Erkrankungen wie Hodentumor oder plötzlich auftretenden Hodenschmerzen der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle für den Behandlungserfolg.“ erklärt Armin Pycha, Primar der Abteilung für Urologie am Zentralkrankenhaus Bozen, „Hodentumor kommt speziell bei jungen Männern häufig vor, mittlerweile können wir ihn meist gut therapieren, sofern er rechtzeitig erkannt wird.“
Ein Hauptaugenmerk der Kampagne liegt darauf, bei Männern bereits vom Jugendalter an, das Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu erhöhen. „Ähnlich wie Frauen ihre Brust regelmäßig selbst abtasten sollten, möchten wir auch die Burschen und Männer dazu anhalten, ihre Genitalien zu kontrollieren, um sofort zu erkennen, wenn etwas nicht stimmt,“ so Evi Comploj, Fachärztin für Urologie und Kinderurologie am Krankenhaus Bozen. Sie arbeitete intensiv an der Entwicklung der Kampagne mit und brachte mit viel Herzblut ihre fachliche Expertise ein. „Es ist höchste Zeit, etwas für die Gesundheit der Buben und jungen Männer zu machen. In Südtirol liegt beispielsweise das Durchschnittsalter für operative Korrekturen von Hodenfehllagen bei fast vier Jahren. Das ist viel zu spät, idealerweise sollte vor dem 18. Lebensmonat operiert werden. Denn je früher wir operieren desto seltener kommt es zu Fertilitätsproblemen und/oder Hodentumoren im Erwachsenenalter.“
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Forum Prävention eine vor allem an männliche Jugendliche gerichtete Sensibilisierungskampagne, die sich dem tabubehafteten Thema der Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane originell und erfrischend annähert. Schon der „coole“ Titel „Check Your X“, die zentrale Botschaft und gleichzeitig ein Appell an die Jugendlichen, lässt erahnen, dass die Kampagne sehr ansprechend und aufmerksamkeitsstark daherkommt. Gleichzeitig wird auf seriöse und professionelle Art nützliches Wissen vermittelt. Kernstück der Kampagne ist eine Webseite, die über das Handy – bekanntermaßen das Hauptinformationsmedium von Jugendlichen - jederzeit zugänglich ist und auf der die wichtigsten Krankheitsbilder und deren Symptome vorgestellt werden, von der Vorhautverengung über die Penisdeviation bis hin zum Hodentrauma. Neben vielen nützlichen Infos und Erklärungen findet man(n) dort auch ein Video zur Selbstpalpation. Der Primar der Urologie-Abteilung von Meran, Christoph Gamper, der Brixner Urologie-Primar Michael Aigner und der Primar am Krankenhaus Bozen Armin Pycha richteten jeweils eine eigene Telefonnummer in den drei Urologie-Abteilungen des Sanitätsbetriebes ein, an die sich Jugendliche wenden und unkompliziert einen Untersuchungstermin vereinbaren können.
Für die grafische Gestaltung der Kampagnenmaterialien verwendete man bekannte Statuen aus Antike und Renaissance, bei denen männliche Nacktheit als gesellschaftlich akzeptiert gilt. Diese sind mit verschiedenen Elementen verfremdet, erregen Aufmerksamkeit und machen neugierig. Der berühmte David von Michelangelo beispielsweise wird mit einer Kaugummiblase und coolen Sonnenbrillen dargestellt. Auch die Orte, an denen man die Jugendlichen erreichen möchte, sind ungewöhnlich. Neben Foldern und Plakaten wurden Aufkleber in drei verschiedenen Motiven hergestellt, die mit Hilfe eines QR-Codes auf die Kampagnenseite verweisen. Diese werden genau dort zu finden sein, wo der Kontakt zu den Jugendlichen sichergestellt ist, nämlich in den Toiletten der Oberschulen und in Umkleidekabinen von Sportvereinen. Die Landesschuldirektionen aller drei Sprachgruppen unterstützen den Sanitätsbetrieb dabei, die Aufkleber und Plakate in den Jungen-Toiletten der Ober- und Berufsschulen anzubringen. Ebenso werden die Jugendzentren und Jugenddienste, Pubs, Diskotheken und Kinos eingeladen, die Kampagne zu unterstützen.
Auch der Verband der Sportvereine Südtirols ist ein Kampagnen-Partner, denn gerade bei Sportarten wie Fußball, Eishockey, Tennis und anderen können viele männliche Jugendliche erreichen werden. Günther Andergassen, Vorstand des VSS verwies bei der Pressekonferenz auf die wichtige Rolle von Sport und Bewegung für die Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit. „Sportorganisationen wollen auch Verantwortung für die Gesamtentwicklung der jungen Menschen tragen. Sport fördert insbesondere die Lebensqualität und das bedeutet mehr als Gesundheit. Deshalb sind wir gerne bereit, die Sensibilisierungskampagne „Check Your X“ mitzutragen, auch wenn diese auf den ersten Blick nicht unbedingt mit Sport im engeren Sinn zu tun hat.“
Generaldirektor Florian Zerzer betonte in seiner Stellungnahme die Wichtigkeit der Kampagne: „Ich bin sehr stolz, dass es uns gelungen ist, diese Kampagne auf den Weg zu bringen. Es ist unser Ziel, das Thema zu enttabuisieren und einen wichtigen Beitrag zur Jungen- und Männergesundheit zu leisten, indem wir darüber informieren. Ich möchte an dieser Stelle den Partnern der Sensibilisierungskampagne, nämlich den Landesschuldirektionen und nicht zuletzt auch dem Verband der Sportvereine Südtirols ausdrücklich dafür danken, dass sie uns dabei unterstützen, unsere Zielgruppe, die männlichen Jugendlichen, zu erreichen und somit nützliches Wissen zu Erkrankungen des männlichen Geschlechtsapparates an den Mann zu bringen. Ein besonderer Dank gebührt natürlich Frau Dr.in Comploj und Primar Dr. Armin Pycha. “
Link der Webseite „Check Your X“:
www.CheckYourX.it
Presse-Informationen: Abteilung Kommunikation, Südtiroler Sanitätsbetrieb
(VS)
Nicht Worte, sondern Taten zählen! Bevor die SVP und andere Parteien ein Loblied auf die neofaschistische Regierung Meloni singen, sollte erst einmal unter Beweis gestellt werden, dass die Autonomie ausgebaut und nicht weiter beschnitten wird. Bisher haben sich die vermeintlichen Freunde Süd-Tirols in Italien nämlich meistens als zentralistische Autonomiebeschneider herausgestellt. Die Bevölkerung Süd-Tirols hat mit dem Autonomiekonvent eine klare Ansage gemacht, wie die Ausgestaltung und Weiterentwicklung der Autonomie erfolgen soll, dies gilt es nun umzusetzen und daran wird man die neue Regierung messen. Die Süd-Tiroler Freiheit wird nächste Woche einen entsprechenden Antrag im Landtag zur Abstimmung bringen.
Egal ob Monti, Letta, Renzi, Draghi oder wie sie sonst noch alle hießen, am Anfang wurden sie von der SVP alle als große Freunde Süd-Tirols bezeichnet, am Ende ihrer Regierung blieb von der Süd-Tirol-Autonomie jedoch stets weniger übrig, als zuvor.
Es zeugt daher weder von politischer Weitsicht, noch von taktischer Klugheit, wenn man nun abermals so tut, als ob Meloni und ihre Minister eigentlich Freunde Süd-Tirols seien. Durch Worte und Taten haben diese Leute bisher deutlich unter Beweis gestellt, dass sie Süd-Tirol gegenüber feindlich eingestellt sind. Die Aussage von Meloni, dass jene Süd-Tiroler, die sich nicht als Italiener fühlen wollen, nach Österreich wegziehen sollen, ist nichts anderes, als ein Aufruf zur ethnischen Vertreibung. Habt ihr das schon vergessen?
Man kann daher nur eindringlich vor den „vergifteten Melonen“ warnen, die Süd-Tirol derzeit vorgehalten werden. Die neofaschistische Regierung Meloni braucht internationale Anerkennung und da käme eine vorzeigbare Fürsprache ausgerechnet aus Süd-Tirol sehr gelegen.
Wir werden im Landtag daher die Umsetzung der Ergebnisse des Autonomie-Konvents einfordern, dann wird sich zeigen, wie diese Regierung wirklich tickt. Leere Worte sind uns zu wenig.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.
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