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Montag, 14 November 2022 15:15

Neue Orgel CDs von Peter Waldner

Die neueste Orgel-CDs des aus Mals stammenden Organisten, Cembalisten und Spezialisten für Alte Musik Peter Waldner präsentiert erstmals auf CD eingespielte italienische, süddeutsche und Tiroler Orgelwerke aus der Essack-Handschrift. Die 12. CD in der CD-Reihe „Tastenfreuden“ ist auch erschienen. Im September 2022 hat Waldner auf dem einzigen spielbaren originalen zweimanualigen Cembalo (1646) von Ioannes Couchet im Musikinstrumenten-Museum (MIM) in Brüssel die CD eingespielt. Beide CDs können bei Peter Waldner (info@peterwaldner.at) bestellt werden.

Kolping im Vinschgau - Die Folgen des Ukraine Kriegs treffen die armen Regionen der Welt besonders hart. Auch in Afrika steigen die Preise für viele Güter, allen voran Lebensmittel. Zusätzlich bedrohen Klimaextreme die ohnehin kargen Ernten. Viele Menschen haben schon jetzt nicht genug zu essen. Doch es gibt auch gute Nachrichten!
Von den schlimmen Entwicklungen etwas weniger bedroht sind Kleinbauern, die bei KOLPING-Projekten mitmachen. Um unabhängig von Düngemittelpreisen zu sein, setzt Kolping seit Jahren weltweit auf Erntesteigerung durch organischen Kompost. Wie dieser hergestellt wird, lernen die s18sp1 nahrungFarmer in Schulungen. Wichtigster Bestandteil des Düngers ist der Mist von Kleinvieh. Dafür haben viele Familien in den letzten Jahren z.B. in Uganda, Ziegen, Schweine, Hühner oder Kühe erhalten.
Dazu der Afrika- Referent von Kolping International Volker Greulich:“ Mit Kleinvieh, klimaresistenten Saatgut und neuem Wissen zu Anbaumethoden ausgestattet, sind die Menschen viel besser gegen externe Schocks gewappnet. Unsere Kleinbauern verspüren natürlich auch die Inflation. Aber es geht ihnen besser als anderen armen Familien in ihren Regionen. Deshalb möchte KOLPING die Projektarbeit in Afrika jetzt noch verstärken, wo dass möglich ist. So wollen wir noch mehr Menschen vor Hunger schützen.“
Gleichzeitig bereitet sich Kolping International darauf vor, im Fall von Hungerkrisen gezielt mit Nothilfe reagieren zu können. Dafür stehen Mittel aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung: aber, es braucht immer wieder neue Spenden! Vielleicht bist DU dabei….??
Otto von Dellemann

Dienstag, 15 November 2022 15:02

Verlorene Heimat

Es ist der 24. Dezember 1935 im kleinen Bergdorf Trafoi. Die Glocken läuten wie von Zauberhand kurz vor Mitternacht. Es ist der Geburtstag der kleinen Eva, welche an diesem Tag das Licht der Welt erblickt und vom damaligen Pfarrer als kleines Wunder bezeichnet wird.

von Cornelia Knoll

Liebevoll wird die kleine Erdenbürgerin unter den Weihnachtsbaum gelegt, von ihren 6 Geschwistern und Verwandten bestaunt und willkommen geheißen.
5 Jahre später im September 1940 sollte dieses kleine Mädchen urplötzlich aus dieser Idylle herausgerissen werden. Herausgerissen aus ihrem Elternhaus, dem „Platzerhaus“ in Trafoi. Weg von Freunden, von Verwandten und weit weg von ihrer gewohnten Umgebung.
Ihre Eltern, Anna Ortler und Johann Platzer, ein berühmter Bergführer, hatten nämlich beschlossen zu optieren. Zu unsicher war die Zeit im 2. Weltkrieg in Trafoi, da kaum mehr Gäste kamen und somit die Einnahmequelle als Bergführer verloren ging. Die Familie sah sich gezwungen der unsicheren Zukunft im damalig faschistischen Italien zu entfliehen. Sie hoffte wie tausend andere Südtiroler auf eine bessere Zukunft im deutschen Ausland.
Traurig ist Eva Platzer als sie 82 Jahre später darüber berichtet. „Ich kann mich noch gut erinnern wie wir damals alle geweint haben, als wir unser Haus, Hof und Tiere verlassen mussten. Meine kleinen neugeborenen Schafe das Negerle und das Pamperle wurden uns genommen und wie alles andere enteignet.“
Wenige Habseligkeiten packten ihre Eltern ein und machten sich mit 5 Kindern (2 der Geschwister arbeiteten bereits in Mailand) auf den beschwerlichen Weg nach Spondinig. Von dort sollte sie der Zug in eine bessere Zukunft, fernab der Heimat bringen.
Angekommen in Zell am See, wurde die Familie Platzer mit anderen Flüchtlingen in einem alten Hotel einquartiert. Es war ein Auffanglager für die heimatlosen Südtiroler, welche dort auf engstem Raum schlafen, wohnen und essen mussten. Kälte, Flöhe und Wanzen sowie der tägliche Hunger und Untätigkeit machten der Trafoier Familie sehr zu schaffen.
Evas Vater beschloss dies zu ändern und fand im nahegelegenen Ötztal eine Arbeit als Bergführer; später dann eine feste Arbeit als Zimmermann.
Die Familie Platzer zog somit ins Ötztal nach Heiming um und konnte endlich wieder ein eigenes kleines Haus beziehen.
Eva ging dort zur Schule, verbrachte eine beschütze Jugend bis sie schließlich mit 17 Jahren in die Schweiz nach Solothurn ging um dort im Service ihr Geld zu verdienen.
Dort im Gasthaus lernte sie den Schweizer Bauernsohn Gustl kennen und lieben. Eva Platzer heiratete diesen sympatischen Schweizer bereits mit 22 Jahren und ist nun seit 66 Jahre an dessen Seite.
Zusammen mit ihren Kindern Joachim und Eveline hat sich das Ehepaar Vögeli, Nähe Basel, in Bad Sackingen eine gemeinsame Heimat aufgebaut. Die Eltern von Eva Platzer jedoch sind in Heiming(Ötztal) geblieben und wurden auch dort beerdigt.
Nun sind Eva und ihr Mann längst im wohlverdienten Ruhestand und können somit öfters Evas alte Heimat in Trafoi besuchen. Die rüstigen „Südtirol-Schweizer“ erklimmen zusammen immer noch Hütten und Berge und genießen ihre gemeinsame Zeit.
Eva Platzer Vögelis Herz hängt auch nach 87 Jahren an ihrer alten Heimat Trafoi. Die Menschen dort, das alte Zuhause, ihre Familiengeschichte sowie tausend Erinnerungen sind tief in ihrer Seele eingebrannt.
Um diese Erinnerungen an die Trafoier-Familien Platzer und Ortler zu bewahren, hat Eva sich vor einigen Jahren der Ahnenforschung gewidmet. Wochenlang ist sie in Stilfs im Gemeindehaus gesessen, hat voller Energie und Freude unzählige Dokumente studiert, geordnet und zu einem Ganzen zusammengefügt. Zusammengefügt von der damals kleinen Eva welcher im Jahre 1940 dieses „Ganze“ entrissen wurde.

Hier noch einige persönliche Gedanken von Eva Platzer Vögeli:
„Wenn ich jeweils jetzt nach Trafoi komme, den Ortler sehe, das Kirchlein und die Mutter Gottes bei den hl. 3 Brunnen, dann weiß ich: dies sind meine Wurzeln, meine Heimat, mein Elternhaus.
Mein größter Schatz sind die Dinge die damals meine Eltern aus Trafoi mitgenommen haben beim Auswandern: Die Bergführerbücher meines Vaters und Großvaters, das Seil, den Eispickel, die Dokumente und Ahnenpässe. Auch das Spinnrad, eine Petroleumlampe und das Kohlebügeleisen meiner Mutter, sowie das Gebetsbuch welches extra für die Südtiroler Auswanderer gedruckt wurde.
Jedes Mal wenn ich Trafoi verlassen muss, schaue ich noch einmal zurück aufs Elternhaus, auf die Berge .Dann kann ich selber den Schmerz und die Wehmut spüren den meine Eltern beim Auswandern empfunden haben. Diese Hoffnung einmal wiederzukommen und diese Sehnsucht nach der verlorenen Heimat.“

Buchvorstellung - Das Südtirol der 1970er-Jahre ist nicht das, das wir heute kennen. Es ist ein Land im Um- und Aufbruch, eines, das sich politisch aufrappelt, das wirtschaftlich erstmals Licht am Ende des Tunnels sieht und sozial zusammzuwachsen beginnt - zaghaft zwar, aber immerhin. In diesen turbulenten Zeiten brauchen die Südtiroler Bestätigung, sie brauchen Erfolge, sie brauchen Vorbilder und internationale Anerkennung. All das liefert ausgerechnet ein in sich gekehrter Sportler aus Trafoi: Gustav Thöni.“ In seinem Vorwort „Zum Einfahren“ kondensiert der Autor Christian Rainer den Inhalt des neuen Buches „Gustav Thöni - Lebenskurven einer Skilegende“, erschienen im Tappeiner Verlag. Damit wird vorgezeigt, dass es sich in dem Buch um mehr als die Aufzählung und Beleuchtung sportlicher Erfolge von Thöni geht. Thönis Aufstieg, seine Weltmeisterschafts- und Weltcupsiege, sein Olympiasieg werden in einem gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Rahmen eingepflegt, so dass Gustavs „Lebenskurven“ viel mehr sind, als eine Sportler-Biografie. Thöni hat, auch wenn er selbst das etwas anders sieht, durch seine Weltcupgesamtsiege einen regelrechten Boom im Skisport ausgelöst. Sein ehemaliger Trainer Oreste Peccedi im Buch: „Für den Skisport in Italien war der Gewinn der ersten Kristallkugel 1971 die große Zäsur. Mit diesem Erfolg hat der Skiboom in Italien eingesetzt...“
„Gustav Thöni hat Politik gemacht, ohne jemals ein Politiker zu sein“, sagt etwa Thönis Schwiergersohn Stephan Gander, der mit Petra Thöni gemeinsam Initiator des Buches ist. Gander bezieht sich mit seiner Aussage auf den Umstand, dass Thöni mit seinen Sporterfolgen auf internationaler Ebene die erste Identifikationsfigur für alle drei Spachgruppen Südtirols war. Gustav oder Gustavo hat für Entspannung im Land gesorgt.
Dass sich auch die Nation Italien an Thönis Erfolgen und internationaler Beachtung labt, dürfte auf politischer Ebene katalysierend gewirkt haben. Der damalige LH Silvius Magnago, bekannt dafür, den zwischenmenschlichen Regungen kaum Platz zu lassen, küsst Gustavs Braut Ingrid bei der offiziellen Hochzeitsfeier im Meraner Kursaal. Im Buch spannend und auflockernd sind zudem Erinnerungen von Weggefährten wie Bernhard Russi, Annemarie Moser Pröll, Franz Klammer und vielen anderen, darunter auch Luis Durnwalder und Markus Lanz.
Facetten- und episodenreich und so eine Fundgrube von Neuheiten ist das Buch geworden. (eb)

Montag, 14 November 2022 15:11

Sammlung von Decken und Schlafsäcken

Caritas/Vinschgau - Unter der Brücke, im Park, in einem zugigen Durchgang: Eine Reihe von Menschen verbringen in Bozen/Meran die Nacht im Freien. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist eine schützende Decke oder ein Schlafsack ein wertvolles Gut, das ihr Leben auf der Straße etwas erleichtert oder sogar rettet. Viele klopfen daher bei der Kleiderkammer oder dem VinziBus der Vinzenzgemeinschaft an um diese wärmende Hilfe gegen Kälte, Wind, Schnee und Regen in den Städten Südtirols zu erhalten. Die Lager der Vinzenzgemeinschaft sind aber leider leer, betont die Leiterin der Kleiderkammer.
Die Vinzenzgemeinschaft bittet deshalb die Bevölkerung um saubere Decken und Schlafsäcke, die den Obdachlosen zur Verfügung gestellt werden können. Weil der Winter naht, wird dazu ein eigener Sammeltag veranstaltet, an dem diese Hilfsgüter vorbeigebracht werden können. (siehe unten).

Im Vinschgau können die Decken und Schlafsäcke können abgegeben werden:
In Latsch: Am Donnerstag, 10. November, 14.00 bis 16.00 in der Kleiderkammer (neben dem Recyclinghof)
In Schlanders: Samstag, den 19.11.2022 von 9 Uhr - 12 Uhr
Sammelstelle: Widum - kleiner Pfarrsaal
In Mals: Vom Montag, den 7.11. bis Samstag, 12.11. (12:30 Uhr)
Sammelstelle: Obst-Gemüse-Blumen; Plagg Alfred;
Verdross-Str. 40; Mals
In Graun: Kontaktperson: Wallnöfer Alfons; Tel. 0473 633 123

Montag, 14 November 2022 15:10

Fresco restauriert

Glurns - Dem Obmann des Heimatpflegevereins Glurns Karl Sagmeister ist es ein großes Bedürfnis, der Architektin Rosa Siegmund vom Landesdenkmalamt zu danken. Diese hatte im Zuge der Sanierung des Gerichtshauses das Fresco am Haus restauriert.. Es handelt sich um des rechte etwas blass gewordene Fresco (von insgesamt zwei) auf der Nordseite des Hauses, das das Stadtwappen zeigt, Die Frescos waren zum 650. Jubiläum der Stadt von Hubert Scheibe gemalt worden. Um die Restaurierung gebeten habe er die Architektin bei einer Veranstaltung in Schluderns im Sommer 2022, erklärt Sagmeister. Er hat sich im Laufe der Jahre als Obmann des Heimatpflegevereins Glurns um einige Restaurierungen gekümmert, so um den hl. Nepomuk an der Etschbrücke und um die Kapellen auf dem Weg nach St. Martin. Nun denkt er daran, sein Amt abzugeben und in jünger Hände legen. (mds)

Dienstag, 15 November 2022 16:02

Besuch im KH Schlanders

Schlanders - Bei einem Lokalaugenschein am Krankenhaus Schlanders hat sich Landeshauptmann Kompatscher ein Bild der Situation gemacht. Vorherrschendes Thema war der Fachkräftemangel, besonders in der Pflege.

51.000 Facharztleistungen, 16.000 Zugänge in der Notaufnahme, 4000 chirurgische Eingriffe im Jahr 2021 – das Krankenhaus Schlanders ist mit fünf Abteilungen und zwölf Diensten der größte Arbeitgeber im Vinschgau. Bei einem Lokalaugenschein am 4. November hat sich LH Arno Kompatscher mit Personal und Führungskräften getroffen und über aktuelle Herausforderungen diskutiert.
Am Krankenhaus Schlanders arbeiten zurzeit 26 Ärztinnen und Ärzte, 90 Pflegekräfte, 27 Pflegehelferinnen und Pflegehelfer sowie 43 Personen in anderen Gesundheitsberufen wie Geburtshilfe, Labortechnik, Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie. Doch wie im restlichen Europa und auch in den anderen Gesundheitsbezirken Südtirols fehlen Fachkräfte. Dies hat Auswirkungen auf den gesamten Krankenhausbetrieb, im Besonderen auf die Verfügbarkeit von Betten in den Abteilungen. „Wir haben ein motiviertes Team, das aber immer öfter an seine Grenzen stößt. Aktuell spüren wir vor allem die Nachwirkungen der Pandemie“, erklärt Robert Rainer, ärztlicher Leiter am Krankenhaus Schlanders. „Trotz der angespannten Lage schaffen wir es, alle essenziellen Dienste aufrechtzuerhalten.“
Das Problem des Fachkräftemangels, so LH und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher, sei ganz oben auf der politischen Agenda: „Bereits seit einigen Jahren arbeiten wir auf Landesebene daran, Gesundheitspersonal auszubilden und an Südtirol zu binden. Das Land Südtirol finanziert beispielsweise Studienplätze in Humanmedizin in Deutschland und Österreich. Diese Studierenden unterzeichnen eine Dienstverpflichtung und arbeiten nach ihrem Abschluss in Südtirol. Wir haben seit diesem Jahr auch die Möglichkeit geschaffen, dass Studierende der Krankenpflege an der Claudiana einen Teil ihrer Ausbildung in Bruneck absolvieren können. Zudem finanzieren wir auch Studienplätze in Pflegewissenschaften in Innsbruck und eröffnen damit mehr jungen Menschen die Möglichkeit zur Krankenpflegeausbildung.“
Bei dem Treffen konnten sich die Anwesenden mit dem Gesundheitslandesrat über die aktuelle Situation am Krankenhaus und über Problemfelder austauschen. Den Mitarbeiter:innen liegen vor allem Themen wie die Wertschätzung und Aufwertung des Pflegeberufs, die Anstellungsmodalitäten von Fachärzten sowie die zukünftige Ausrichtung des Krankenhauses Schlanders am Herzen. Florian Zerzer, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes: „Wir haben in Südtirol das Glück, unsere Leistungen auf insgesamt sieben Spitäler aufteilen zu können. Besonders die kleinen Spitäler nehmen dabei eine Schlüsselfunktion ein. Sie gilt es für die Zukunft zu stärken, indem sie sich auf bestimmte Leistungen spezialisieren und in enger Zusammenarbeit mit den Sprengeln die Bevölkerung nahe am Wohnort versorgen.“
Beim anschließenden Rundgang durch das Krankenhaus hat Landeshauptmann Kompatscher die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Anästhesie und zentrale Überwachungsstation besucht und sich dabei auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgetauscht.

Montag, 14 November 2022 15:08

Spannender Vortrag in Mals

Am 26. November ist der Extrembergsteiger und Speedkletterer Dani Arnold zu Gast im Kulturhaus von Mals. Der Schweizer gibt an diesem Abend mit Bildern und Videos Einblick über seine vielen Expeditionen. Zudem werden mit Alex Walpoth, Titus Prinoth und Martin Dejori auch drei junge Südtiroler Alpinisten von ihren Abenteuern berichten. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt beträgt 15 €. Veranstaltet wird das Event von der AVS-Ortsstelle Mals. (sam)

Dienstag, 15 November 2022 15:01

Impressionen Gianni Bodini

Auf Schönputz. Manchmal kann man weit sehen, ohne weit zu fahren. Der Schlern und die Dolomiten sind immerhin über 70 Kilometer weit weg und doch so nah.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 14 November 2022 14:26

Leserbriefe Ausgabe 23-22

Gefahrensituation?
s12 01 FotoPressemitteilung der Young Greens Southtyrol vom 08/11/2022
Am 18.10.2022 fand auf dem Areal der ehemaligen Militärkaserne in Schlanders ein Lokalaugenschein durch das Amt für Abfallwirtschaft statt. In einer entnommenen Probe wurde asbesthaltiges Material nachgewiesen.
Ein Foto bei einfallendem Morgenlicht zeigt die Staubentwicklung über dem Schlanderser Bahnhofsareal. Hier finden sich täglich Schüler:innen aus dem ganzen Vinschgau ein. Wurden sie und weitere Bürger:innen krebserregendem Asbeststaub ausgesetzt?
Der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders, Dieter Pinggera, wurde am 20.10. über die positive Asbestprobe in Kenntnis gesetzt. Die Bürger:innen der Gemeinde sind seitdem aber nicht informiert worden und es wurden keine Schutzmaßnahmen ergriffen.
Wir fordern die Gemeinde dazu auf, die Bürger:innen über mögliche Gefahren zu informieren und nötige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Gabriel Prenner und Barbara Lemayr
Co-Sprecher:innen der Young Greens Southtyrol

 

Gemeindevertreter bei Gedenkfeier an faschistischer Lügenstätte
Unlängst fand beim Beinhaus in Burgeis eine Gedenkfeier statt. Dabei waren u. a. Gemeindevertreter aus Mals (Bruno Pileggi) und Schlanders (Dunja Tassiello), die gemeinsam mit den Alpini einen Kranz am faschistischen Lügenbau niederlegten. Die Süd-Tiroler Freiheit Vinschgau rät den zwei Gemeindevertretern, sich genauer mit der Geschichte des Beinhauses zu befassen!
„Sie sollten das nächste Jahr ihre Teilnahme auf den Kriegerfriedhof in Spondinig begrenzen. Denn der Aufmarsch beim Beinhaus ist eine Provokation“, betont Benjamin Pixner, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau
s12 Beinhaus Burgeis„Mittlerweile sollte jeder wissen, dass die Beinhäuser ein perfider Geschichtsschwindel sind. Dort wurden die Gebeine von Soldaten von anderen Gebieten herangekarrt – und sogar von Verkehrstoten und österreichischen Soldaten – um der Öffentlichkeit ein falsches Bild vorzutäuschen. Das ist eine dreiste Geschichtslüge! Wie auch die übrigen Beinhäuser, wurde das Beinhaus in Burgeis bewusst in Grenznähe errichtet, um die Annexion Süd-Tirols auch symbolisch zu rechtfertigen“, betont Pixner.
Aus Mangel an toten Soldaten gab der italienische Staat im April 1938 den Auftrag, Leichen im Soldatenfriedhof in Bozen zu exhumieren und zum Beinhaus nach Burgeis zu bringen. Dabei wurden auch 54 österreichische Soldaten dorthin verfrachtet, die somit kurzerhand zu italienischen Gefallenen umfunktioniert wurden.
„Das faschistische Beinhaus in Burgeis soll endlich aufgelassen und den dort bestatteten Soldaten eine würdige Ruhestätte in geweihter Erde ihrer Heimat oder im nahegelegenen Kriegerfriedhof in Spondinig gewährt werden“, fordert Pixner. „Das Beinhaus ist eine faschistische Kultstätte und ein Missbrauch von Toten, die sich nicht mehr wehren können. Diese verstorbenen Menschen haben es nicht verdient, in einer Lüge gefangen zu bleiben“, unterstreicht Pixner abschließend.
Benjamin Pixner,
Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau.

 

Keine Trabantenstadt
Kasernenareal Schlanders -Die Stellungnahme des hds-Bezirksausschusses zur aktuellen Situation: „Für ein lebendiges, lebenswertes und attraktives Schlanders!“
Rund um die aktuellen Diskussionen zum Abriss des alten Kasernenareals in Schlanders, bezieht der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds Stellung. „Wir möchten die politischen, rechtlichen oder baulichen Diskussionen nicht kommentieren, möchten aber in diesem Zusammenhang unsere Anliegen für eine gesunde Ortsentwicklung unterstreichen“, betont hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Was das Areal anbelangt, so darf dieses auf keinen Fall zu einer „Trabantenstadt“ werden, wo neue, zusätzliche Handelsflächen entstehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es gibt bereits eine Reihe von Leerständen in der Fußgängerzone, die im Zuge der gesamten Ortsentwicklung nicht vergessen werden sollten. „Wir befürworten auch weiterhin einen Coworking Space und die Tätigkeit der Basis. Und vor allem ist es wichtig, dass es im Vinschgau eine Startup-Szene gibt und diese entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung hat, wo sie sich entfalten kann“, so der Bezirksausschuss des hds. „Trotz aller Digitalisierung leben unsere Dörfer von ihrer Attraktivität, Lebendigkeit und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten. Unsere Orte sorgen dafür, dass sich nicht nur junge Familien, sondern auch Unternehmerinnen und Unternehmer dort niederlassen, Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen. Damit dieses Alleinstellungsmerkmal unserer Orte – und somit auch von Schlanders - aufrecht und diese weiterhin Anziehungspunkte für Menschen bleiben, bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen und Voraussetzungen“, betont abschließend der hds-Bezirksausschuss.
hds-Bezirksausschuss; hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser

 

HAIKU DES MONATS Oktober 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol
ex-aequo:

Ihr rotes Herbstkleid -
zog sie im Gewitter aus,
die Wilde Rebe.

Johann Matthias Comploj, Brixen

*
Oktobernacht
ach, ihr Sterne – und ich
nur Funkenflug

Christian W. Burbach, Nürnberg
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com


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