Freitag, 29 Juli 2011 00:00

„Handelskammer vor Ort“ macht Station in Latsch

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Latsch/Vinschgau

s9_Foto1Das Culturforum Latsch war am 15. Juli Austragungsort der Initiative „Handelskammer vor Ort“. Die Veranstaltungen der Handelskammer Bozen waren gezielt auf Unternehmer und Führungskräfte ausgerichtet, die in ihren Betrieben neue Impulse setzen wollen. Den Auftakt stellte jeweils die Hausmesse dar, in welcher  die Handelskammer Bozen ihre einzelnen Bereiche vorstellte und Mitarbeiter für Fragen zur Verfügung standen.

Nachdem bereits in vier anderen Ortschaften Südtirols Abendveranstaltungen zu bestimmten Themen abgehalten worden waren, griff man in Latsch schwerpunktmäßig das Thema „Veränderung“ auf. Universitätsprofessorin Claudia Müller referierte über die Herausforderungen des Wandels und die damit zusammenhängenden Erfolgsfaktoren. Stefan Perini, Direktor der Wirtschaftsinformation im WIFO, berichtete über die Lage der lokalen Wirtschaft. Südtirolweit betrachtet beträgt die Vinschger Wirtschaftsleistung 6%. Die Arbeitsproduktivität ist strukturell bedingt etwas unterdurchschnittlich. Auch die Beschäftigungsstruktur weicht deutlich vom Landesschnitt ab, was mit der starken Ausrichtung auf die Landwirtschaft und dem produzierenden Bereich zusammenhängt. Trotzdem ist landesweit betrachtet die Entwicklung der Arbeitsplätze dynamischer. Einige Besonderheiten, wie die rund 450 Grenzpendler, abwanderungsgefährdete Gemeinden und der geringe Bildungsgrad der Männer seien auffallend für den Vinschgau, so Perini.
In diesem Jahr wurde das erste Mal eine Veranstaltung dieser Art abgehalten, in welcher die Handelskammer direkt zu den Unternehmern kommt. Für Perini ist die Initiative trotz des finanziellen Aufwandes von Bedeutung. Sie hat Breitenwirkung, die über die zahlenmäßige Teilnahme hinausreicht. Außerdem sind neben der Bedeutung für die Unternehmer selbst, auch die Impulse, die jene der Handelskammer geben, wichtig. Auch der Latscher Unternehmer und LVH Bezirksobmann Andreas Nagl spricht sich für die Veranstaltungsreihe aus. Allerdings gibt es seiner Ansicht nach zu wenig Beteiligung von Seiten der Unternehmer. Obwohl das Handwerk generell im Untervinschgau gut entwickelt ist, stellen sich immer noch viele Unternehmer gegen persönliche und betriebliche Weiterentwicklung. (mo)


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