Bevölkerungsschutz in letzter Instanz

geschrieben von
Foto: Amt für Bevölkerungsschutz Foto: Amt für Bevölkerungsschutz

Trafoi - Die Lawinen- und Murenverbauung des „Steintales“ in Trafoi erweist sich als besonders harter Stein. Manuela Angerer vom Hotel Madatsch hat gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen (sh. Vinschgerwind „Verwaltungsgerichtliches Lehrstück“) vor dem Staatsrat rekurriert. Und zwar alleine, denn die bisherigen Mitrekurrenten Bernhard Mazzag und Udo Ortler sind ausgestiegen. Dem Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen folgend, welches die unmittelbare Umsetzung der Arbeiten forderte, hatten die Arbeiten in Richtung Schutzdamm im Steintal oberhalb Trafoi mit Holzschlägerungen begonnen. Die Arbeiten wurden kurzfristig gestoppt, weil Manulea Angerer einen diesbezüglichen Antrag an den Staatsrat gestellt hatte. Nach einem Zeitraum von knapp 14 Tagen Anfang Juni hat das Verwaltungsgericht dem Stopp der Arbeiten nicht stattgegeben - mit doppelter Begründung: Zum einen handle es sich bei diesem Vorhaben um ein PNRR-Projekt und unterliege als solches besonderen Gesetzgebungsverfahren auch aufgrund der eng bemessenen Zeitfenster und zum anderen sei grundsätzlich der Dringlichkeitsweg zum Bevölkerungssschutz gegeben.
Zugestanden hat der Staatsrat allerdings, dass ein technisches Gutachten über das Ausführungsprojekt erstellt werden solle. Dafür beauftragte der Staatsrat den Direktor der Abteilung für Hochbau, Bauwesen und Geotechnik am Politecnico di Torino. Dieser solle einen geeigneten Techniker namhaft machen, der sich sämtliche technischen Unterlagen ansehen und begutachten solle. Die Kosten dafür in Höhe von 4.000 Euro werden vorläufig der Rekursstellerin angerechnet.
Der Staatsrat gibt dem Gutachter einen straffen Zeitrahmen. Das Gutachten soll nämlich fix und fertig bis zum 4. November abgegeben werden. Der Staatsrat selbst wird über die Causa am 12. Dezember 2024 entscheiden.
Weil die Arbeiten am geplanten Lawinenschutzdamm in Trafoi witterungsbedingt tatsächlich nur in den Sommermonaten, also in einem relativ kurzen Zeitfenster, durchgeführt werden können und weil der Abschluss des Projektes innerhalb 2025 aufgrund der PNRR-Gelder vorgesehen ist, bleiben der Abteilung Zivilschutz und den ausführenden Firmen der heurige und der nächste Sommer zur Fertigstellung.
In Trafoi schätzt man, dass der Staatsrat wohl eher dem gut begründeten Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen folgen wird. Mit dem technischen Gutachten könne zwar der eine oder andere technische Verbessungsvorschlag kommen. Im Großen und Ganzen werde sich allerdings am Ausführungsprojekt viel nicht ändern. (eb)

Gelesen 571 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Drei sind fix Knochenparzelle? »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.