Leserbriefe Ausgabe 9-23

geschrieben von

Rudolf Hilpold:
Ein Nachruf

Am 28. Februar 2023 hörte das Herz von Rudolf Hilpold auf zu schlagen. Rudolf war ein aussergewöhnlicher Pfarrer. Bisweilen kategorisiert man Priester in konservativ oder progressiv. Weder der eine noch der andere Begriff greift bei Rudolf Hilpold. Statt konservativ oder progressiv war Rudolf kreativ. Zusätzlich war er mit einem ausgeprägten gesunden Menschenverstand ausgestattet. Dieser gesunde Menschenverstand war gepaart mit grosser Bescheidenheit. Viele in Prad erinnern sich noch an seinen altersschwachen orangefarbenen Fiat Ritmo mit völlig durchgesessenem Fahrersitz. Derartige Äusserlichkeiten waren für ihn nicht wichtig. Substanz im Glauben und kirchliches Leben aber umso mehr. Ja, Rudolf war wahrhaft ein Geistlicher, als Mensch und mit seiner Ausstrahlung. Dazu gesellte sich noch sein erfrischender Humor, Lachen war nicht verboten, im Gegenteil. Ich erinnere sehr gut an eine gemeinsame Tour. Im Sommer, es war sehr warm, beschlossen wir, zu zweit eine Tour auf die Sesvenna – Hütte zu unternehmen. Er nahm Wein, Speck und Kaminwurzen mit, ich Brot, Käse und eine Melone. Als wir uns zur Marende setzten, merkten wir, dass wir kein Messer dabei hatten. Rudolf zückte seinen Dosenöffner, mit dem wir dann Speck und Melone mehr schlecht als recht zu zerkleinern versuchten. Vor lauter Lachen mussten wir mehrmals diese Tätigkeit unterbrechen. Als sehr besonnen habe ich ihn auch im Zusammenhang mit der Restaurierung der historischen Orgel in Agums erlebt. Schliesslich musste die erst später eingefügte und völlig unpassende zweite Empore entfernt werden, damit die Orgel wieder ihr ursprüngliches Gesicht bekam. Neben den Menschen vor Ort war auch das Denkmalamt zu überzeugen. Fingerspitzengefühl gepaart mit Zielstrebigkeit und Bauernschläue (im besten Sinn) waren Eigenschaften, die Rudolf zu gute kamen. Ich erinnere auch noch die Konzertreise des Universitätschores von Stuttgart, welcher mit über 80 Sängerinnen und Sängern 1991 ein Konzert in der Pfarrkirche Prad gab. Auf dem Programm standen Werke aus der Entstehungszeit der Kirche, also den 1950er Jahren. Rudolf Hilpold nahm in seinen Meditationen zwischen den Musikstücken Bezug auf die Symbolik dieser einzigartigen Pfarrkirche. Alle (!) Studierenden samt Professorenschaft lauschten gebannt und waren begeistert von den Worten des Pfarrers. Rudolf Hilpold hat sich da von einer völlig anderen Seite gezeigt: als geistlicher Vermittler von religiöser bildender Kunst. Niemand hat diesen Anlass je vergessen.
Don Mario Pinggera

 

Erinnerungen!

s12sp3 BachmannWahr ist auch, dass Elmar Karl Müller ein geschätzter Naturnser Bürger ist. Ich kenne ihn als einen gewissenhaften, umsichtigen, aufgeschlossenen und sehr korrekten Präsident des Südtiroler Sportvereins Naturns. Ich habe mit ihm viele Jahre als Vizepräsident sehr gut zusammengearbeitet. Elmar Karl Müller hat in seiner Tätigkeit als Präsident selten „harte Worte“ gebraucht, aber immer sehr korrekt und verständnisvoll gehandelt. Wahr ist auch, dass er in seiner Amtszeit als Präsident (1993 bis 2003) beim Neubau des „Sportheimes“, Bar, Küche, Sitzungsraum, Büro, Tischtennisraum, Fitnessraum, Eingliederung und zum Teil Erneuerung der Bahnengolfanlage, Bau der Garage für Vereinsbusse, Verlegung des Fußballplatzes, Bau einer Klein-Leichtathletikanlage wesentlich beigetragen hat. Ich habe das Bedürfnis dies auch heute öffentlich kund zu tun.
Karl Bachmann - Gemeindereferent für Sport und Soziales von 1980 bis 1995

 

Farbe ist subtil
Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Diese alt hergebrachte Erkenntnis hat auch in unserer schnelllebigen, teils recht oberflächlichen Wahrnehmungsweise keineswegs an Aktualität verloren.
Nun gibt es ganz unterschiedliche, non verbale Aussagen, die wir registrieren, wenn ein Mensch uns gegenüber tritt. Eine sehr prägende dabei, ist die Farbe. Vor allem die Farbe des Kleidungsstückes, welches wir am Oberkörper tragen. Auf Augenhöhe sozusagen.
In der ganzheitlichen Farbenlehre gibt es die verschiedenen Farbtypen. Diese werden bestimmt, u.a. nach ihrem persönlichen Colorit. Meint, die Ausstrahlung, die einem quasi in die Wiege gelegt wurde.
Darin enthalten sind z.B. der Hautton, mit entsprechendem Bräunungsverhalten. Die mehr oder minder starke Ausprägung der Augenbrauen. Augen-, Lippen- und natürlich Haarfarbe. Manches lässt sich nachträglich kosmetisch verändern. Manches aber auch nicht.
Achten Sie, speziell mit zunehmenden Alter gut darauf, was Sie an Farbe an sich heranlassen. Jugendliche, faltenfreie Gesichter verzeihen (fast) alles. Und überdenken Sie Ihr Verhältnis zur Farbe schwarz in Gesichtsnähe. Sie macht uns nicht eben jünger.
Dunkelblau, antrazith z.b. sind weicher und beinhalten diesselben Vorzüge, im Sinne von kombinierfreudig, figurfreundlich, modeunabhängig.. Wagen Sie jedoch gerne auch kräftige Farben, Pastelltöne oder Mustermix. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt und zu Gesicht steht.
In diesem Sinne,
viel Spaß an Farbe im Frühling.

Ihre Claudia Leoni-Pinggera; Latsch

 

Grausige Betonklötze

Für mich unverständlich und enttäuschend ist der Kommentar „Baggern“ von Chefredakteur Erwin Bernhart im Vinschgerwind. Wie kann man nur den Erhalt, der vom faschistischen Mussolini-Regime erbauten, hässlichen und monströsen Kasernen befürworten.
Ich bin überzeugt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung von Schlanders, Kortsch, Göflan und Vezzan den Abriss dieser grausigen Betonklötze gut heißen. Die Entscheidungen von Karin Dalla Torre, die Kasernen unter Denkmalschutz zu stellen, finde ich lächerlich und dumm.
Siegmar Trojer, Schlanders

 

HAIKU
Auf Japanisch übersetzt und veröffentlicht im Herbst 2022

*
Der Wildbach fließt -
leise nun und seine
Steine größer.

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

*
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

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1 Kommentar

  • Kommentar-Link Bass Giacumn,   7537 Müstair Mittwoch, 10 Mai 2023 03:55 gepostet von Bass Giacumn, 7537 Müstair

    Gedanken…
    Die Frage, die sich mir stellt ist, wieso in einem Land wie der USA, die einzige Alternative der Demokraten vor Jahren Hillary Clinton und nun ein bald 80 jähriger Joe Biden war. Da gibt es so viele jüngere und bestimmt auch fähige Leute die man als Präsident der USA hätte wählen können. Zuerst dachte ich, ein cleverer Schachzug, ein grosser Vorteil meiner Meinung nach ist, dass nun Kamala Harris die besten Chancen hat, die erste Präsidentin der US-amerikanischen Geschichte zu werden. Sie würde das automatisch, sollte Präsident Joe Biden während seiner Amtszeit aus irgend welchen Gründen nicht mehr regieren können oder nicht mehr wollen. Weit gefehlt... Leider. Der ist zu sehr auf seinem Sessel fokussiert.
    Ich blicke mit sorge auf die Welt. Die Gier nach Macht und Geld hat gesiegt und dass ein Trump beinahe wieder gewählt wurde, dass sowas überhaupt möglich ist, dass ein Lügner, Faschist, Narzisst, der Frauen verachtet, der nur sich selbst ins Zentrum stellt so viele Menschen überzeugt, das ist schon unglaublich! Das waren beinahe 50% der Bevölkerung! Ich bin auch schockiert von der grossen Zustimmung, welche Trump immer noch und nach wie vor geniesst. Der Grad, wie sich viele dieser Menschen mit Lügen und Verdrehungen der Wahrheit beeinflussen lassen ist einfach beschämend.
    Aber was tun mit dem Kerl nach den Wahlen? Ich kenne die amerikanische Gesetzeslage nicht, aber sein beispielloser Angriff auf die Demokratie durch seine Selbsternennung zum Wahlsieger müsste eigentlich ein juristisches Nachspiel haben. Dann die versteckten Geheimdokumente in seinem Haus; und nun dasselbe im Haus von Joe Biden… Da wurde bekannt, dass erneut hochgeheime Akten in Bidens privaten Räumen gefunden wurden.
    Das US-Justizministerium beschlagnahmte in seinem Haus in Wellington im Bundesstatt Delaware unter anderem Dokumente mit vertraulicher Kennzeichnung; ein Teil davon stamme aus Bidens Zeit als Vizepräsident sowie aus seiner Zeit als Abgeordneter im Senat. Für den Präsidenten sind die Enthüllungen höchst heikel, schon weil der frühere republikanische Präsident Trump mit einem ähnlichem Fall für einen Skandal gesorgt hatte. Nichtsdestotrotz sitzt Biden nun stärker in der Bredouille. Biden betonte im Hinblick auf Trump stets sein Image als Saubermann und jetzt dies...
    Da frage ich mich schon, wie Blöd muss man da wohl sein! Jetzt wäre die Vernunft angesagt und der Kamala Harris das Ruder vom sinkendem Schiff zu überlassen; jetzt könnte er noch rechtzeitig abspringen, aber weit gefehlt; er will nochmals kanditieren…

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