Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Und nun auch noch Asbest in Teilen der Trümmer des abgerissenen Teils der Ex-Drusus-Kaserne. Offensichtlich ist es so, dass ein Ungemach das nächste nach sich zieht, ein Unglück also selten allein kommt. Wäre das vorhersehbar gewesen? Wäre vorhersehbar gewesen, dass asbesthaltige Materialien in den Kasernen schlummern? Mit Sicherheit, behaupte ich. Wenn man nämlich vor dem Abriss eine entsprechende Baustoffprüfung gemacht hätte. Zumindest eine solche Vorgangsweise wären die Schlanderser Gemeindeverwalter ihren Bürger:innen schuldig gewesen. Mit Asbest ist nicht zu spaßen. Solange das Material als Asbestzement in verbautem Zustand als Rohre in den Gebäuden oder als Dachziegel auf Dächern schlummert, ist es nicht sonderlich bedenklich. Wenn es aber zerstäubt wird, wie dies bei einem Abriss der Fall sein kann, dann können lungengängige Asbestfasern auftreten, die sich im Lungengewebe verheddern und damit Krebs auslösen können. Es bleibt zu hoffen, dass bei der morgendlichen Abriss-Aktion auf der Basis der bereits berühmten Schlanderser Notverordnung keine gesundheitlichen Nachwehen bleiben. Nicht umsonst schreibt der Gesetzgeber vor, dass für das Abtragen und für die Entsorgung von asbesthaltigem Material spezialisierte Firmen zu beauftragen sind. Also wird die angeknackste Baustelle im Kasernenareal wohl noch lange ruhen. Quasi als Mahnmal für eine völlig unbedachte Vorgehensweise.