Immer wieder samstags

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Einen kulinarischen Ausflug auf die Marzoner Alm unternahmen die Stammtischler v. l. Oswald Mitterer, Leo Forcher, Erich Donà,   Heiner Pohl, Stefan Linser, BM Gustav Tappeiner und Hans Prister Einen kulinarischen Ausflug auf die Marzoner Alm unternahmen die Stammtischler v. l. Oswald Mitterer, Leo Forcher, Erich Donà, Heiner Pohl, Stefan Linser, BM Gustav Tappeiner und Hans Prister

Kastelbell - In Meran treffen sich monatlich die Gesellen der Stehweingesellschaft auf Schloss Pienzenau. Sie verkosten Wein (stehend), tragen Schurz und sinnieren über Themen, die sie bewegen. Was in der Passerstadt schon seit mehr als einem Jahrhundert gepflegt wird, hat auch im Vinschgau Anhänger gefunden. Denn dort, genauer in Kastelbell, gibt es den Stammtisch. Eine 1969 gegründete Männerrunde. Wöchentlich trifft Mann sich am Samstag im Kuppelrain. Schon die Väter der heutigen Stammtischler saßen gemütlich beisammen, zu Beginn in der Gaststube beim Unterwirt, später verlagerten sie ihren Mittelpunkt zum Oberwirt. Was als stilles Abkommen begann, ist heute mit Statut geregelt. Am 25. Mai, dem Urbanitag, hält der Kastelbeller Stammtisch seine Jahresversammlung ab. Unter dem Schirm des Weinheiligen werden neue Mitglieder aufgenommen (manchmal) oder entlassen (selten) sowie Ämter neu vergeben. Grundsätzlich sind der Wein und Kastelbell mit Latschinig und Galsaun der Nabel der Welt für die mehr als ein Dutzend Männer (ebenso viele Stammtischler sind bereits verstorben), gelegentlich begeben sie sich aber auch auf Lehrfahrt, um zu erfahren, wie ausgebaut der Rebensaft andernorts ist. Immer stehen Genuss, Gesellschaft und das „gscheit Reden“ im Vordergrund. Es wird Wert darauf gelegt, eine bunt gemischte, gesellige Gruppe zu sein, die sowohl beruflich als auch altersmäßig breit aufgestellt ist. So schenkt man sich Zeit in Kastelbell, eine selten gewordene Sache heutzutage. Bleibt nur noch die Frage: Wann gründen wir Frauen einen Stammtisch?
Maria Raffeiner

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