Schloss Goldrain/Seniorentheater - Die Caritas Hospizbewegung feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Rund 180 Freiwillige begleiten im ganzen Land zusammen mit den acht Caritas Hauptverantwortlichen schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Weg, sie schenken den Sterbenden Zeit und Verständnis und begleiten die Angehörigen bei ihrer Trauerarbeit. Aus diesem Anlass lud die Hospizbewegung und das Bildungshaus Schloss Goldrain das Seniorentheater „Überholspur“ mit ihrem neuesten Theaterstück „Orangenduft“ nach Goldrain. Seit 2017 gibt es das Seniorentheater unter der Spielleitung von Maria Thaler Neuwirth. In Kooperation mit dem Theaterpädagogischen Zentrum Brixen traten sie mit ihrem ersten Stück „Glocken läuten“ an die Öffentlichkeit und erzielten große Erfolge. Beide Theaterstücke erzählen aus dem Leben der Senioren mit Höhen und Tiefen, mit freudigen und traurigen Episoden. Insgesamt sind es unterhaltsame, abwechslungsreiche und teils dreisprachige Eigenproduktionen. Das Stück Orangenduft entstand in der Zeit der Pandemie und erzählt von der Einsamkeit, dem Eingesperrtsein und der Angst, aber auch von den Träumen nach Wärme, Umarmungen, süßen Orangen und der großen Sehnsucht nach dem Süden und nach Veränderung. In der einstündigen Aufführung wurde nicht nur gespielt, sondern auch getanzt und gesungen. Die sieben Frauen und der einzige Mann, die mit Maria Thaler Neuwirth das Seniorentheater bilden, sind 2020 tatsächlich zu einem Theater Workshop nach Kalabrien gefahren und haben in der Coronazeit Tagebuch geführt. So ist ein spannendes und lebendiges Theaterstück entstanden, das über die stille, traurige, kreative und putzsüchtige Zeit der Corona erzählt und klar vor Augen führt, wie wichtig Klopapier ist, wenn es fehlt oder einfach nicht grenzenlos zur Verfügung steht, wie viele andere lebenswichtige Dinge. (hzg)