Vinschgau - Nach der erwartbaren SVP-internen Niederlage von Albrecht Plangger bei den Vorwahlen, schlägt Plangger harte Töne an und greift indirekt den Bauern- und Tourismuslandesrat Arnold Schuler an. Der fühlt sich auf den Schlips getreten und sagt, dass er im SVP-Vinschgau nicht erwünscht sei.
von Erwin Bernhart
Der Abi Plangger und auch die SVP im Vinschgau sind offensichtlich zum parteiinternen Blinddarm degradiert. In der Partei gibt es keinen Artenschutz für den Vinschgau, nicht einmal einen angedachten. Plangger hat die Vorwahl gegen Dieter Steger verloren und es war eine Illusion, dass der amtierende Kammerabgeordnete gegen einen halb Bozner halb Pusterer Steger den Hauch einer Chance hatte. Trotzdem. Der „Abi“ hat sich im Vorfeld der Wahl - aufrichtig an die parteiinterne Demokratie, an die freie Wahl nach Stimmrechten glaubend - die Haxn abgerannt, hat bei den BM in Ost und Süd Klinken geputzt - genutzt hat es, trotz beiläufiger Unterstützung des amtierenden Pusterer Senators Meini Durnwalder - nichts.
Die Enttäuschung darüber hat den Abi Gift und Galle spucken lassen. Der Vinschgau habe nun keinen Ansprechpartner mehr, habe weder einen Landesrat noch einen Parlamentarier. Der Noggler Sepp sei nun der einzige Ansprechparnter und der sei eben auch nur Landtagsabgeordneter. Wenn sie nicht zum Sepp gehen wollten, dann müssten die Vinschger nun 100 Kilometer nach Bozen pilgern und nochmal 100 Kilometer ins Tal zurückfahren. So hat er es sinngemäß dem Tagblatt diktiert.
Geflissentlich vergessen hat Abi Plangger allerdings, dass in Plaus ein Landesrat stationiert ist, der sich geografisch im Vinschgau befindet, dessen Zuneigung zum Vinschgau laut Selbstaussage groß ist: Arnold Schuler. Schuler reagiert auf Abis Aussagen mit großer Verwunderung, auch weil, so sagt es Schuler, diese Aussagen jeder Grundlage entbehren. Allerdings habe der politische SVP-Bezirk Vinschgau in der Vergangenheit die Grenzen hart abgesteckt. Er sei bisher in der Vinschger SVP so gut wie nicht erwünscht gewesen. Lediglich zur Erläuterung des Landestourismuskonzptes sei er vorgeladen worden.
Der Abi hat dann noch nachgelegt, indem er in der Rai Südtirol indirekt den Vorwurf gemacht hat, in Sachen Wolf untätig zu sein. Man habe auf seine Vorschläge in der Wolfskommission nicht gehört. Man müsse den Römern die Wolfrisse genau dokumentieren, ebenso müsse der Herdenschutz genau dokumentiert werden. Erst wenn Südtirol diese Hausaufgaben gemacht habe, so Plangger sinngemäß, würde die zuständige ISPRA möglicherweise Wolfsabschüsse genehmigen. Dem widerspricht Schuler heftig. Man mache sehr wohl die Hausaufgaben und Abis Vorschläge stießen in der Kommission eher auf ein Lächeln.