Kastelbell/Partschins/Vetzan - Vinschger Weine können im Spitzenfeld mithalten. Kürzlich konnten einige Blauburgunder im Rahmen einer großen Verkostung mit Bewertung hervorragende Plätze belegen.
von Erwin Bernhart
Heiner Pohl vom Marinushof in Kastelbell hat eine große Freude. Sein Pinot Noir/Blauburgunder 2019 hat 100 Punkte von 100 bekommen und ist im Ranking von „Le Guide di Vinodabere – Guida ai Migliori Pinot Nero d’Italia – Prima Edizione“ an die erste Stelle gereiht. 150 Blauburgunder aus dem gesamten Staatsgebiet Italiens haben sich einer strengen Jury gestellt, 63 von diesen Weinen wurden ausgezeichnet. Davon kamen 22 aus Südtirol und davon wiederum 5 aus dem Vinschgau. Mit einer sympathischen Klassifizierung (einen Applaus für jene Weine, die eine Punktezahl von 90 bis 94,9 erreicht haben, einen Doppelapplaus für die Punkte on 95 bis 97,9 und „standing ovations“ mit einer Punktezahl von 98 bis 100) haben sich unabhängige Weintester aus dem römischen und mittelitalienischen Raum die Baluburgunder auf der Zunge zergehen lassen. Mit „standing ovations“ schnitt, wie gesagt, Heiner Pohls Pinot Noir 2019 ab. Mit 97,9 Punkten erreichte der Blauburgunder Riserva Eustachius 2018 vom Stachlburger Baron Sigmund Kripp einen Spitzenplatz. Mit 96,4 Punkten gibt der Befehlhof mit dem Blauburgunder 2018 in kräftiges Zeichen. Der unter anderem von einigen Traubenlieferanten aus dem Vinschgau hergestellte Blauburgunder Riserva Zeno 2019 von der Kellerei Meran erhielt 96,2 Punkte und Sigmund Kripp kann mit einem zweiten Wein, dem Blauburgunder 2028, mit 96,1 Punkten einen weiteren Spitzenplatz erobern.
„Insgesamt ein extrem starkes Lebenszeichen des Vinschger Weinbaus und seiner Protagonisten“, resümiert Heiner Pohl stolz. Die Jury-Begründung für Pohls Wein: „Er wird aus Rebstöcken unterschiedlichen Alters gewonnen - die ältesten sind fast 50 Jahre alt -, die auf 650 m Höhe im Vinschgau gepflanzt sind, mit Erträgen von 50 Doppelzentnern pro Hektar. Nach der Gärung in Edelstahl reift er in 20 % neuen Barriques aus französischer Eiche. Von heller rubinroter Farbe, ist dieser Wein von faszinierender Eleganz und perfekter Ausgewogenheit, ein echter Pinot Noir „aus den Bergen“; die Frucht ist frisch und knackig (vor allem Heidelbeeren und Blutorange), die Würze subtil (mit einem kaum angedeuteten Hintergrund von Tabak), der Einsatz von Holz meisterhaft. Am Gaumen zeigt er sich sehr trinkfreudig und mit seidigen Tanninen. Die Dynamik des Schluckes ist unwiderstehlich und der abschließende Ausklang erobert endgültig das Herz. Daher die hundert Cent und unsere wohlverdienten Standing Ovations.“