Müstair/Kloster St. Johann - Vor 50 Jahren wurde die „Welterbekonvention“ der UNESCO, das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ ins Leben gerufen, um Kultur- und Naturstätten, die für die gesamte Welt von Bedeutung sind, zu schützen. Heute gibt es 1.154 UNESCO-Welterbestätten in 167 Ländern weltweit. Seit 2009 gehören auch die Dolomiten zum Unesco Welterbe, seit 2008 die Rhätische Bahn und bereits seit 1983 das Kloster St. Johann in Müstair. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni bzw. in der Schweiz am 2. Sonntag wird der Welterbetag gefeiert und die Kultur- und Naturschätze der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch das Kloster St. Johann in Müstair präsentierte sich am 12. Juni mit einem vielfältigen Programm von 9:30 bis 18 Uhr. Nach dem Gottesdienst gab es den ganzen Tag mehrere Führungen durch die Kirche, das Klostermuseum und die Heiligkreuzkapelle, aber auch Führungen, um über die seit 50 Jahren stattfindenden archäologischen Ausgrabungen zu berichten. Gezeigt wurde auch das am Tage zuvor eröffnete Schaulager mit einem übersichtlich gestalteten Ausstellungsbereich. In mehreren Vitrinen werden besonders schöne Flechtwerksteine als kleiner Teil der umfangreichen archäologischen Sammlung ausgestellt. Vor dem Klosterladen konnten die vielen Besucher dem Laaser Künstler und Steinmetz Elias Wallnöfer bei seiner Arbeit zusehen. Wallnöfer bearbeitete eine Stele aus Laaser Marmor, die den Weg zum Eingang in das Schaulager weisen soll. Die Stele ist nicht zufällig aus Laaser Marmor. Bereits vor 1200 Jahren wurde beim Bau der Klosteranlage Laaser Marmor für die Herstellung der Flechtwerksteine verwendet. Neben dem Biosfera Markt und kulinarischen Angeboten der Agricultura Val Müstair gab es zum Abschluss des Welterbetages um 17 Uhr im Klosterhof noch ein Großkonzert mit 100 Sänger:innen aller Altersgruppen bzw. Musikant:innen aus dem Val Müstair, dem Unter- und Oberengadin und dem Orchester des UNESCO-assoziierten Gymnasiums Rämibühl aus Zürich. Aufgeführt bzw. vorgetragen wurden Werke aus bekannten Opern, Musicals und der Filmmusik wie z. B. der Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi oder die West Side Story von Leonard Bernstein. (hzg)