Kolping im Vinschgau - In diesen Tagen sind viele Menschen unterwegs. Einige sind auf Wallfahrt, andere auf Urlaub, andere geschäftlich unterwegs. Schon zu alttestamentlichen Zeiten waren Menschen – freiwillig oder nicht – viel auf dem Weg. Christinnen und Christen waren stets unterwegs, um die Frohe Botschaft Jesu weiter zu sagen. Unser Gesellenvater Adolph Kolping hat keine Mühe gescheut, um seinen Wandergesellen nahe zu sein und legte tausende von Kilometern zurück.
Mir scheint, dass wir als Kolpinger uns dieser Aufgabe „auf dem Weg sein“ neu zu stellen haben: nicht stehen bleiben, sondern sich bewegen, sich verändern. Sehen wir die vielen neuen Impulse in unseren Kolpingsfamilien und -häusern und fördern wir sie. Vielleicht gelingt es uns immer wieder neuen Schwung zu haben und weiterzugeben. Aufbruch ist zwar stets mit etwas Angst, Unsicherheit und Anstrengung verbunden und oft tut dies auch weh, doch ohne geht es wohl nicht, wenn wir als Kolpinger attraktiv bleiben wollen.
Es ist kein Zufall, wenn in der Bibel dem Aufbruch eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Das Buch Numeri – im Alten Testament – nennt 42 Orte, von denen die Israeliten jedes Mal erneut aufbrechen mussten. Dabei haben die Menschen nicht nur neue Lebenswege beschritten, sondern auch einen neuen Lebenswandel vollzogen.
Wagen auch wir mutig Neues und gehen gleichsam „auf die Walz“, wie viele Kolping-Wander-Gesellen es einst getan haben. Nur so bleiben wir hungrig nach Neuem und entdecken leichter die echten Sorgen der Mitmenschen.
Otto von Dellemann