Sta. Maria/Val Müstair/Taufers - Die Tauferer Bürger:innen können seit kurzem bei Notfällen die Leistungen der Klinik „Center de sandá Val Müstair“ in Anspruch nehmen. Der dortige Chefarzt sagt, dass seit dem Start im Mai bereits zwei bis drei Personen aus Taufers täglich nach Sta.Maria kommen.
Bei einer Pressekonferenz am 23. Juni 2022 wurde das Pilotprojekt im Center de sandá vorgestellt. Vorerst ist das Projekt bis Ende 2024 ausgelegt. „Bewährt es sich, führen wir es gerne fort“, sagt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer.
Ihre Freude und Genugtuung über das jahrelang vorbereitete Projekt äußerten LH und Sanitätslandesrat Arno Kompatscher, der über Video der Pressekonferenz beiwohnte, der Präsident des Center de sandá Chasper Stuppan, der dortige Chefarzt Theodor von Fellenberg, Martin Matscher, die Gemeindepräsidentin von Müstair Gabriella Binkert und Florian Zerzer und die Tauferer BMin Roselinde Gunsch. Nicht unerwähnt blieb, dass der damalige Gesundheitslandesrat Richard Theiner und der ehemalige ärztliche Leiter am KH Schlanders Toni Theiner eine Zusammenarbeit angeregt hatten. Bis diese Idee durch den bürokratischen Dschungel in Italien und in der Schweiz durch war, hat es Jahre gedauert. Das Pilotprojekt sieht vor, dass sich die Tauferer Erste-Hilfe-Leistungen im Center de sandá holen können. Sie müssen dafür lediglich ihre Gesundheits- und Identitätskarte vorweisen. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt dann zwischen der Schweizer Klinik und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb. Der erste Schritt ist getan, ein zweiter soll folgen, so der Wunsch der Südtiroler Delegation: Die Bevölkerung des Val Müstair soll medizinische Leistungen in Südtiroler Krankenhäuser zu Lasten ihrer Krankenversicherung in Anspruch nehmen können. (eb)