Latsch - Bei der Bürgerversammlung am 4. April im Culturforum in Latsch wurden die Ergebnisse einer Bürgerbefragung vorgestellt. Die Bürger der Gemeinde Latsch sparen nicht mit Lob, bennen aber auch konkrete Probleme und Wünsche. Die Gemeindeverwalter bekommen damit einen Rucksack.
von Erwin Bernhart
Es gibt in Latsch für Fußgänger und Radfahrer gefährliche Kreuzungen. Die Bürger der Marktgemeinde Latsch nennen den Kreisverkehr in Goldrain, die Kreuzungen Tisserweg-Graf Hendlstraße, Hauptstraße-Hofgasse, Hauptstraße-Peggergasse, um nur einige zu nennen. Autos und Traktoren fahren zu schnell, an der Tisser Brücke solle eine Unterführung gemacht werden. Es seien keine Gehsteige vorhanden. Dies und noch einiges mehr ist aus den rund 1000 zurückgekommenen Fragebögen im Zuge der Leitbilderstellung herausgekommen. Auf der anderen Seite stellen die Bürger:innen den Sportplätzen, die Pflege der Grünanlagen, den Bibliotheken, den Spielplätzen, den Vereinslokalen ein gutes Zeugnis aus. Hapern tuts vor allem beim Parkplatzangebot und bei der Sanierung der alten Bausubstanz. Vor allem die Latscher und die Goldrainer sagen, dass ihre Dörfer eher nicht weiterwachsen sollten, di Morterer und die Tarscher sind da zumindest mehrheitlich anderer Meinung. Der Wunsch nach leistbaren Preisen bei Eigentumswohnungen oder bei Mietwohnungen wurde zum Ausdruck gebracht, ebenso der Wunsch nach Reihenhäuser in den Wohnbauzonen.
Verbesserungsvorschläge wünschen sich die Latscher bei der Arztpraxis, die sei schlecht organisiert, schwer zu erreichen, das Personal unfreundlich und es gebe lange Wartezeiten. Dagegen werden sämtliche Infrastrukturen in der Gemeinde (Seilbahn, Recyclinghof, Sportforum, Culturforum, Aquaforum...) positiv bewertet. Man wünsche sich vor allem Bars und Restaurants. Auch Dorffeste heißen die Latscher willkommen, auch Festivals, Konzerte, Kunstausstellungen. Als wichtig werden Handel, Handwerk, Gastronomie und Landwirtschaft eingestuft, wobei man die Ab-Hof-Produkte der eigenen Gemeinde gar nicht kenne. Gastronomiebetriebe heiße man willkommen, Beherbergungsbetriebe wolle man mehrheitlich keine mehr.
Aus diesen (genannt ist hier ein kleiner Ausschnitt) Ergebnissen, vorgetragen von Matthias Prugger und Christoph Koch von rcm-solution, die die Umfrage begleitet und ausgewertet haben, wurden mit „Gesundheit und Wohlbefinden“, „Mobilität“ und „Neo-Ökologie“ drei Themenfelder herauskristallisiert und drei Komitees gebildet, die sich vertiefend mit der jeweiligen Materie auseinandersetzen und Lösungsvorschläge erarbeiten sollen. Als profilgebendes Konzentrat wurde der Slogan „weniger Auto, mehr Begegnung“ gewählt.