Aufschlag
Nach einem schonenden und versöhnliche Wahlkampf im Herbst gewinnt Erich Wallnöfer von der Liste „Für Glurns“ das Rennen. Wallnöfer zieht von Liechtenstein wieder nach Glurns und beginnt seine 4. Amtsperiode als BM. Armin Windegger von der SVP zieht, trotz LH als prominenten Wahlkampfhelfer, den Kürzeren. Versöhnlich geht es dann bei der Bildung der Stadtregierung weiter. Wallnöfer nimmt Windegger in den Stadtrat. Alle sagen, dass sie für Glurns arbeiten wollen.
30 Jahre Ötzi Superstar
Big Fete auf Schloss Juval: Auf Reinhold Messners Schloss Juval, am Eingang und eben nicht am Ende des Schnalstals, wurde im September „30 Jahre Ötzi“ gefeiert. Mit Zeitzeugen aus den Reihen der Forscher, der Carabinieri und der Finanzwache wurde an den Fund am 19.9.91 und an die Bedeutung der weltweit ältesten Mumie erinnert. Im Rampenlicht standen neben Messern LH Arno Kompatscher, der Schnalser BM Karl Josef Rainer und der Schnalser Tourismuspräsident Walter Zerpelloni. Ein Großereignis, denn die Paarung Ötzi plus Messner entfaltet medial eine unglaubliche Wirkmächtigkeit.
Stromschlag
In Schluderns gelingt es heuer, die Beregnung auf der Schludernser Ebnet und das E-Werk in Konfall auf Schiene zu bringen. Rudi Stocker und Andreas Hauser machen bei den Bauern für die Beregnungsabstimmung mobil.Mit Erfolg. Und in der Gemeinde Schluderns: Was dem ehemaligen BM Erwin Wegmann nicht vergönnt war, fällt dem neuen BM Heiko Hauser in den Schoß - ein gemeindeeigenes E-Werk ist in Sicht, mit Beteiligung des Vinschgauer Energiekonsortiums.
Ausschlag
Der Naturnser BM Zeno Christanell erbt von seinem Vorgänger allerhand. Die Thermalleitung von Kochenmoos nach Naturns wird heuer gebaut - für die Hotels und für das Schwimmbad. Ein Schritt in Richtung Thermal-Gemeinde Naturns. Zum Wohlgefallen auch des Naturnser Tourimsmuspräsidenten Christof Tappeiner. Zum weniger Wohlfühlen ist die Erbschaft Saumoar. Die Gemeinde hat vom Verwaltungsgericht bestätigt bekommen, dass ihre Straferei rechtens sei. An die 182.000 Euro belaufen sich mittlerweile die Sanktionen wegen widerrechtlichen Benutzens der neuen Hofstelle.
Viral
Die junge Partschinser Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner, zu Beginn der Pandemie wegen ihres Ausrufs „Endlich Ferien“ angefeindet, landet heuer einen Partyhit: Ihr Spruch „Impfen, Boostern, volle Pulle“, mit Musik untermahlt, geht sozial viral. Weniger netzwerkviral dafür dauerpräsent ist der HGV-Präsident Manfred Pinzger, der heuer wieder - konkurrenzlos - als solcher gewählt wird.
Zunder
Sepp Noggler gibt im lieblichen Mai ordentlich Zunder. „Es hilft nichts, wenn Albrecht Plangger und ich immer mit den gleichen Geschichten in Bozen aufkreuzen und die Bürgermeister rühren sich nicht“, sagt Noggler im Vinschgerwind-Interview. Unter anderem das schlägt bei den Dorfkaisern hohe Wellen, führt zu Zähnefletschen und zu Wutausbrüchen. „Frechheit“ repliziert der Bezirkspräsident Dieter Pinggera in dieser Zeitung. Der Albrecht Plangger versucht als SVP-Bezirksobmann bei einem Treffen in der SVP-Bezirkskanzlei dem Zunder den Zahn zu ziehen. Dabei wird von den Bürgermeistern ordentlich Dampf abgelassen und Noggler mehr als gerügt. Plangger gelingt eine Art Versprechen: Man wolle die interne Kommunikation verbessern und bei den übergemeindlichen Themen einen Gang zulegen. Im November muss ein sichtlich frustrierter Plangger im Vinschgerwind-Interview allerdings zugeben, dass man nicht da sei, wo man hinwolle.
Ausfluss
In St. Valentin leckt der Druckstollen. Wasser in Kellern. Die Ursachenforschung und die Schuldigenforschung nimmt breiten Raum, auch Streit ein und endet mit der Tatsache, dass das Wasser aus dem Druckstollen stammt und mit dem Einstellen des in Grauner Kaufleutekreisen ungeliebten Ladenbaus der WEMA (Bernhard Wellenzohn und Klaus Mair). In Bozen gibt es Anfragen zur Sicherheit des Stausees und seiner Anlagen an den zuständigen Landesrat, eine von Sepp Noggler und eine von Hanspeter Staffler von den Grünen. Es laufe ein Beweissicherungsverfahren gegen die WEMA. Was auch immer das heißen mag. Die WEMA hat sich mit Karl Zeller einen prominenten Anwalt gesichert. Andreas Bordonetti, Chefingenieur der den Reschenstausee und die Kraftwerke in Schluderns und in Kastelbell betreibenden Alperia Vipower, steht der Bevölkerung in St. Valentin Rede und Antwort. Mittlerweile wird der Betondruckstollen mit Glasfaser verstärkten Rohren verrohrt.
Roll over
Bei theoretisch möglichen Bahnverbindung von Mals aus geht’s rund. Der Malser BM Josef Thurner ist gemeinsam mit der Umweltschutzgruppe Vinschgau für eine Verbindung in Richtung Scuol. Der Vinschgerwind bringt im April die Überlegungen der Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ um den Nauderer Hotelier Hans Kröll ins Spiel. In Graubünden ist die Initiative „Pro Bahn Scuol-Val-Müstair-Mals“ mit dem Ingenieur Paul Stopper längst aktiv. Bereits im April sagt der Grauner BM Franz Prieth: „Für uns wäre eine Reschenbahn sehr positiv. Und im September korrigiert LH Arno Kompatscher mögliche EU-Finanzierungsaussichten: „Theoretisch bis zu 40 %“
Gelöst
Keck ist die neue Laaser BMin Verena Tröger. Mit „Ich trage Frauenschuhe“ entzieht sie sich im Vinschgerwind-Interview im August elegant dem Vergleich mit ihrem Vorgänger und verspricht mit kultureller Ader den Laasern ein neues Kulturhaus. Keck ist auch der neue BM von Prad Rafael Alber. Mit einem Schlag zerschlägt Alber - alexandergleich - den gordischen Knoten rund um das Trinkwasser in Prad. Wasser aus den Rosimquellen im fernab gelegenen Sulden sollen angezapft und die Prader Arsen-, Ziggl- und Radonproblematik lösen helfen.
Gedriftet
Ausgerechnet in der Corona-Zeit legt IDM-Kurt Sagmeister den Tourismusvereinen im Vinschgau eine Studie - bezahlt mit Geld aus der ruhenden „Vinschgau Marketing“ - vor. Ziel wäre eine Fusionierung der Vereine, entweder zu einem einzigen oder zu drei Einheiten. Ablehnung kommt rasch aus Partschins, aus Naturns und aus Schnals. Skepsis bis Ablehnung kommt auch aus Latsch und aus dem Obervinschgau. Allerdings hat die Studie einen gemeinsamen Nenner: Die Vinschger Toruismusvereine fühlen sich, so sagt es der Schlanderser TV-Präsident Karl Pfitscher, in der DME-West, also im gemeinsamen Boot mit den Burggräfler Tourismusgiganten, weder wohl noch ernst genommen. Zu groß sei der Apparat dort. Die Vinschger sehnen sich irgendwie zurück zu den Wurzeln. Wenn nicht zum ehemaligen Tourismusverband Vinschgau so in Richtung Vinschgau Marketing.
Gebrütet
Am Watles werden neue Ideen ausgebrütet. Watles Präsident Ronald Patscheider und sein Team schlagen eine Liftverbindung vom Malser Bahnhof zur Watles-Talstation vor. Die Flucht nach vorne trägt auch der Tourismuspräsident Lukas Gerstl mit.
Gepowert
Die Wintersportorte haben den Winter 2020/21 komplett abschreiben müssen. Christian Maas, Verwaltungsrat und Master-Mind in Schöneben sagt im Mai, es bleibe nichts anderes als optimistisch zu bleiben. In Sulden, des Präsidenten Erich Pfeifers Reich, wird im Schatten von Corona die neue 10-er Umlaufbahn Kanzel gebaut und geht mit der heurigen Saison in Betrieb. Auch bei den Nauderer Bergbahnen, die für Einheimische offen halten konnten, wird luftig investiert. Ein neuer Sessellift ersetzt drei ältere Schlepplifte. Der Prokurist Michael Schöpf zieht trotzdem eine verheerende Bilanz 2020/21: Ökonomisch wäre es besser gewesen, nicht aufzusperren. Nun wird alles auf die laufende Wintersaison 2021/2022 gesetzt.
Vorgespurt
Ludwig Fabi hat im Land vorgespurt. Vor 20 Jahren ist die Bezirksservicestelle Vinschgau aus der Taufe gehoben worden. Als erste im Lande. Fabi begleitet, berät und pusht seither fruchtbringend die sehr aktiven Bildungsausschüsse im Vinschgau, die immer wieder Vorzeigeprojekte lancieren.
Geehrt
Karl Telser erhält von den Kiwaniern Südtirols im Rahmen der 40-Jahr-Feier des Kiwanis-Club Vinschgau den „Preis der Menschlichkeit“. Der gelernte Automechaniker Telser ist mit seiner Crew oft im Schlepptau der Ärtze ohne Grenzen um Toni Pizzecco unterwegs, repariert professionell und unkonventionell notwendige Maschinen.
Gegangen
In Matsch kandidiert Vinzenz Telser nach 21 Jahren nicht mehr für die Fraktion und verabschiedet sich mit einem Fest. In Göflan will Erhard Alber nicht mehr antreten, ist dann doch - georgisch gedacht - als einfaches Mitglied im Fraktionskomitee.
Gebrannt
Beste Qualität in gebrannter Form liefern heuer Heiner Pohl, Matthias Gamper und Peter Paul Schweitzer. Pohl räumt bei der Destillata zwei Silbermedaillen und mit dem Marillenschnaps sogar den „Edelbrand des Jahres“ ab. Shootingstar mit Gold ist der „Nest-Gin“ von Gamper und Schweitzer als „Alpine Dry Gin“.
Gefeiert
Das Vinschgauer Energiekonsortium VEK weiht im Rahmen eines Volksfestes im September das neue Betriebs- und Bürogebäude in Glurns ein. Beim nach Wiederholung ausgelegten 1. „Vion-Energietag“ ruft VEK-Präsident Andreas Tappeiner Erinnerungen an die Ursprünge des VEK und die damals gesteckten Ziele wach. Mit VEK-Geschäftsführer Alexander Telser und der VEK-Mann- und Frauschaft werden diese Ziele einer eigenständigen Stromverteilung und Stromversorgung beharrlich und mit großem Elan seit 20015 verfolgt. Mittlerweile ist man als Provider aktiv und das Ziel sei es, Glasfaserpakete in allen Gemeinden des Vinschgaus anbieten zu können. Den auffallenden und für die aufstrebende Genossenschaft repräsentativen Bau ante portas von Glurns hat - ganz nach der Regional-Philosophie des VEK - der Glurnser Architekt Günther Fritz entworfen.
Gelassen
Ob die Welt aus den Fugen sei, fragen wir den Marienberger Abt Markus Spanier im April. Abt Markus mahnt zu Gelassenheit. In Gelassenheit üben muss sich aus anderem Grund unser geistlicher Redakteur Don Mario Pinggera. Pinggera war einer der Anwärter auf den bedeutenden Bischofstitel im Bistum Chur. Er wurde es nicht. Gelassenheit.
Geopfert
Schlanders prescht in Sachen Bezirkspolizei vor und holt den Orstpolizei-Kommandanten Christin Carli aus Eppan nach Schlanders. Carli soll in 6 Monaten ein Konzept für einen Bezirkspolizeidienst erarbeiten. Das Schlanderser Vorgehen führt zu lauten und emotionalen Diskussionen in der Bürgeremeister:innenrunde. Der Latscher BM Mauro Dalla Barba kommentiert sarkastisch: „Zur Brückenkapelle in Latsch gehe ich knieend, aber sicher nicht nach Schlanders.“
Gebucht
Der Vinschgerwind betritt ausgerechnet in der Corona-Zeit - in der andere Druckerzeugnisse ihre Versprechen weder Kunden noch Lesern gegenüber einhalten -Neuland. Gemeinsam mit der erfolgreichen und legendären Arunda um Hans und Ulrich Wielander erscheint im Frühjahr die Arunda 101 „Geschichten aus dem Vinschgau“. Texte mehrere Autoren aus der Vinschgerwind-Redaktion sind darin zu finden und viele Bilder von Gianni Bodini. Im Herbst erscheint das Buch „Menschenbilder“, Arunda 102. Autorin ist Magdalena Dietl Sapelza mit Menschen-Porträts aus dem Vinschgau. Grafisch hat beide Bücher Elena Kaserer hausintern ansprechend gestaltet.