Wie Südtirol zu Italien kam

geschrieben von
Oswald Überegger vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte berichtete am 9. Dezember in der Bibliothek Schlandersburg wie Südtirol nach dem 1. Weltkrieg zu Italien kam. Oswald Überegger vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte berichtete am 9. Dezember in der Bibliothek Schlandersburg wie Südtirol nach dem 1. Weltkrieg zu Italien kam.

Schlanders/history on tour - Mit dem Vortrag „Die Pariser Entscheidung. Wie Südtirol nach dem 1. Weltkrieg zu Italien kam“ wurde die Vortragsreihe über die Südtiroler Geschichte abgeschlossen. Oswald Überegger vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen berichtete sehr anschaulich über die Vorgeschichte, über den Londoner Geheimvertrag und die Friedensverhandlungen in Paris. Überegger zeigte auf, dass es bei den Friedensverhandlungen um globale Interessen ging und die Anliegen Südtirols nicht Gegenstand eigener Verhandlungen waren. Italien sicherte sich im Londoner Geheimvertrag vom 26. April 1915 Gebietsgewinne am Balkan und in den Alpen bis zur Brennergrenze. Italien wechselte deshalb die Fronten und erklärte am 23. Mai 1915 Österreich den Krieg. Bei den Friedensverhandlungen in Paris spielten weder der Londoner Geheimvertrag noch die vom amerikanischen Präsidenten Wilson vorgebrachte Idee des Selbstbestimmungsrechts der Völker eine große Rolle. Wilson ging es um die Befriedigung des Balkans und die Schaffung eines starken Jugoslawiens. Deshalb machte er Italien keine Konzessionen bei den Forderungen nach Istrien und Dalmatien, versprach den Italienern aber schon recht früh die Brennergrenze. Außerdem wollte Wilson Italien für den Völkerbund gewinnen. Die Habsburger Monarchie brach nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zusammen. Die neu gegründete Republik Österreich war schwach konnte bei den Friedensverhandlungen nicht mitverhandeln. Am 10. September 1919 musste Karl Renner, der Staatskanzler Österreichs, den Friedensvertrag unterschreiben. Am 21. Oktober 1919 trat der Friedensvertrag in Österreich in Kraft, am 10. Oktober 1920 trat die Annexion Südtirols durch Italien in Kraft. Die vorangehenden Proteste in Österreich über das Friedensdiktat und den Verlust der ehemaligen Gebiete blieben ergebnislos. Auch die anschließenden Autonomiegespräche mit den liberalen Nachkriegsregierungen Italiens brachten für Südtirol kein konkretes Ergebnis. Im Oktober 1922 übernahmen Benito Mussolini und seine faschistischen Gefolgsleute nach dem Marsch auf Rom die Macht. Für Südtirol begann eine schwere Zeit. (hzg)

Gelesen 1792 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.