In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund gab es am 24. September 2021 im Balkensaal des Alten Obstmagazins in Schlanders eine bemerkenswerte Buchpräsentation mit Zeichnungen von Anna Wielander/Platzgummer und Gedichten von Margit von Elzenbaum.
Das kleine Büchlein trägt den Titel „gehört dem Wind“, wobei die Texte aus der Reihe tanzen. Sie sprühen Gedankenfunken und entfalten ein träumerisches Eigenleben, Deutsch, Italienisch, auch Tiroler Dialekt. Feine Aquarelle legen sich sorgsam zwischen die Worte und Sprachen; in Wasser und Erdtönen folgen Aquarelle wie Webereien achtsam den pflanzlichen Formen.
Langsam füllte sich der Saal. Begrüßt wurden die Besucher im alten Obstmagazin mit den mächtigen Holzbalken von Gertrud Wellenzohn; einführenden Worten von Katrin Klotz folgten meditative Improvisationen von Helga Karner. Ihr Gesang versetzte die Zuhörer in das Himalaya - Hochland, in die „Schneewohnstätte“ (Sanskrit für Himalaya).
Und damit sind wir beim „Madatsch Ferner“, bei einer Fotografie von Gianni Bodini; gemeint ist der Übergang von Tibet nach Trafoi.
Ein „Ferner“ entsteht aus verdichtetem Schnee, in ihm erhalten sich Strukturen, ähnlich den Wörtern in den Gedichten der Margit. Vieles muss erahnt werden, auch der Titel des Büchleins.
Giannis Bild zeigt auch Schutt aus Ortlerdolomit, der zwischen den Rillen des Ferners ans Licht kommt.
„Theosophie“ ist das Wissen um die Wahrheiten von Gott; in der „Geosophie“ erkennen wir Wahrheiten, die aus der Erde kommen: Gaia, Mutter Erde, Schönheit.
Wenn wir genauer hinschauen, können wir uns kaum satt sehen.
Hans Wielander