Fahrende: die Korrner und die Jenischen

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Chronisten und Museumsbetreiber:innen treffen sich im Vinschger Museum. Edith Hessenberger referierte über die Jenischen in Tirol, Andreas Paulmichl über die Korrner im Vinschgau. Chronisten und Museumsbetreiber:innen treffen sich im Vinschger Museum. Edith Hessenberger referierte über die Jenischen in Tirol, Andreas Paulmichl über die Korrner im Vinschgau.

Schluderns/Vuseum Vinschgau - Von der Europaregion wurde 2021 das Euregio Museumsjahr unter dem Thema „Transport, Transit, Mobilität“ ausgerufen. Im Vinschger Museum in Schluderns wird die Geschichte der Korrner in einer Ausstellung präsentiert und im Ötztal die Geschichte der Jenischen in Tirol. Beide Gruppen, sowohl die Vinschger Korrner als auch die Jenischen sind verarmte Bevölkerungsgruppen, Herumfahrende, Wanderhändler und Gelegenheitsarbeiter, die von der sesshaften Bevölkerung vielfach verachtet und ausgegrenzt wurden. Als Kraxenträger, Kesslflicker, Besenbinder und Korbflechter wurden sie bezeichnet, weil sie damit ihr Leben bestritten. Am 11. September kam es zu einem Treffen der Chronisten der Landesteile Tirols im Vuseum, dem Vinschger Museum in Schluderns, um Näheres über die Korrner und die Jenischen zu erfahren. Zu diesem Treffen eingeladen haben sowohl das Vuseum, als auch die Ötztaler Museen und der Vinschger Bezirkschronist Wolfgang Thöni. Im ersten Kurzreferat berichtete der Historiker Andreas Paulmichl über das Entstehen und die Lebensweise der Korrner und über den Storchen Lois, der fälschlicherweise vielfach als der letzte Vinschger Korrner bezeichnet wird. Not, Armut, soziale Ausgrenzung, Bodenknappheit, die Realerbteilung und ein starkes Bevölkerungswachstum zwangen viele Menschen im Vinschgau, in Graubünden und in Tirol als Fahrende von Dorf zu Dorf zu ziehen. Die Kulturanthropologien und Leiterin der drei Ötztaler Museen (Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum, Turmmuseum Ötz, Gedächtnisspeicher Ötztal) und Herausgeberin des Buches: „Fahrend? Um die Ötztaler Alpen. Aspekte jenischer Geschichte in Tirol“ Edith Hessenberger, berichtete, dass den Jenischen Kinder weggenommen wurden und auch heute noch Nachkommen der Jenischen verachtet und ausgegrenzt werden, andererseits eine kleine Gruppe sich darum bemüht, das Jenische in Österreich als nationale bzw. europäische Minderheit anzuerkennen, so wie es in der Schweiz geschehen ist. Nach den Referaten gab es eine rege Diskussion über die Lebensweise, Sprache, Kultur und die heutige Wahrnehmung der Vinschger Korrner und der Jenischen in Tirol. (hzg)

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