Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Leserbriefe Ausgabe 11-21

geschrieben von

Dr Knoufla
„Gegen alles ist ein Kraut gewachsen, nur gegen die Liebe nicht!“, so sagten die Alten. Man hat sich wahrlich gegen alle Übel mit Kräutern beholfen - heute geht man in die Apotheke. Es würde sicher auch gegen die Corona-Pandemie ein Heilkräutlein geben, nur müsste man das erst herausfinden; indes gibt es AstraZeneca.
In meiner Kindheit Anfang der 40er Jahre gab es einen Fall von Diphterie in unserem Dorf. Die Erwachsenen waren alle sehr aufgebracht, denn es hatte schon früher Epidemien gegeben. Sie mahnten, wir sollten nicht aus dem Haus gehen, denn die „Halsbräune“ wie sie die Krankheit nannten, sei sehr ansteckend und tödlich. Meine Mutter fädelte eine Handvoll Knoblauchzehen auf einen Zwirn und band mir das um den Hals, das würde keine Bazillen an mich heranlassen. Als ich Jahrzehnte später einen Vampirfilm sah, kam mir meine Knoblauchhalskette von damals wieder in den Sinn. Wenn sogar Graf Dracula davor zurückschreckte, so musste er´s wohl in sich haben, der Knoblauch.
Dazu nachstehendes Gedicht in Mundart

Dr Knoufla isch an Ollheilmittl s´gip gor a Puach, des trogg den Tittl
er isch itt lei zun Wirzn guat, sie sogn er verdinnt a s´ Bluat
Kronkatn dia ounschteckat sein, dia drschtickt er schun in Keim.
Woasch wia dia Tektr jammrn tattn, wennse koan Pazient mea hattn?
Lei torfschas holt itt iebrtreibn, sisch tuaschde olle Freind vertreibn.
Pleibsch z´long aff dein Gesundheitstripp lott dr aa koan Autofohrer mit
schteasch aa do in peschtn Gwont, der Knouflagruch isch schun bekonnt
tuasch pan Autoschtoppn aa toul winkn, sogg der drnebn mittn Fohrer:
„gib Gas, dia tuat fa Knoufla schtinkn!“ er sogg: „ ie honn aa mein Korrn gmiast liftn amol a gonze Nocht, assetta Gschtonk hot mir des Weibaz in mei Auto innibrocht.“
Jo und aa drhoam, privat und in der Liebe teatat der Gruch olle Triebe,
terfasch nimmr s´ Maul offtean, do war s´ Leben nimmr schean,
schnaufen lei mea innewärts deis schlogg dr poll amol aff´s Her
und grod selm prauchschas gut, weil do hilft koa Gelt und Guat
drum gea liabr oo fan Knouflatripp wenna willsch dass dr oans a Bussl gip.

Rosina Spiess, Taufers

 

„Welfare Aziendale


Am 11. Mai fand, online, der 9. Stammtisch der BASIS Vinschgau Venosta in Zusammenarbeit mit dem SOVI-Präsidenten Manuel Rammlmair statt. Er war dem Thema Welfare Aziendale, also der Betrieblichen Wohlfahrt und Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gewidmet.
Manuel Rammlmair sprach über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die verschiedenen Familienangebote der Sozialgenossenschaft Vinschgau. Zusammen mit der Marktgemeinde Schlanders werden diese gefördert und auf der Gemeindeseite aufgelistet. Dabei handelt es sich vor allem um Sommer- und Nachmittagsbetreuungen. Es gebe auch für Betriebe die Möglichkeit, den Mitarbeiter:innen entgegenzukommen. Die Geschäftsführerin der SOVI Silvia Valentino berichtete von den konkreten Angeboten der Sozialgenossenschaft Vinschgau. In diesem betrieblichen Wohlfahrtsprogramm gehe es vor allem um die Gesunderhaltung der SOVI-Mitarbeiter:innen. Deshalb erhalten diese einmal jährlich Gutscheine, sowie mehrmals im Jahr Lebensmittelkörbe mit lokalen Produkten und Anerkennung für langjährige Dienste. Dieses Programm wurde in einem Betriebsabkommen mit der Gewerkschaft erstellt und die zielführende Miteinbeziehung der Mitarbeiter:innen von Anfang an beachtet.
Über den steuerrechtlichen Teil und über konkrete Formen der Welfare Aziendale informierten Andrea Mirandola und Karolina Silvestri von der ELAS. Es gibt drei Arten der Einführung von Zusatzleistungen: fixe Verankerung in Kollektivverträgen; in Form eines Betriebsabkommens (mit vertraglicher Bindung für den Betrieb); oder eine freiwillige Umsetzung des Betriebs in anderer Form. „In der Praxis gibt es noch nicht viele Anfragen, da Arbeitgeber:innen denken, dass der bürokratische Aufwand sehr groß sei“, so Silvestri. Diese Zusatzleistungen sind sozialbeitrags- und steuerfrei und in vielen Bereichen einsetzbar, z.B. in Zusatzrentenversicherungen, Pflegediensten, Darlehens-Rückzahlungen oder Reisen. Für Mitarbeiter:innen und Unternehmen müssen die Leistungen sinn- und zweckgebunden sein und klare Vorteile aufweisen. Andrea Mirandola veranschaulichte, dass eine steuerfreie Zusatzleistung mehr bringt als eine reine Lohnerhöhung, da letztere versteuert werden muss. Zudem gibt es großen Spielraum, wie Welfare eingesetzt werden kann, mit nur wenigen Limits, z.B. bei Rentenfonds oder gewissen Gutscheinen. Betriebe können entscheiden, ob sie die Leistungen selbst oder über eine Plattform abwickeln, auf der die Mitarbeiter:innen ihre gewünschten Leistungen auswählen können. Solche Zusatzleistungen sind ein Gewinn für beide Parteien, da sie die Attraktivität der Firma steigern und höhere Leistungen der Mitarbeiter hervorbringen.

 

Projekt für mehr Artenvielfalt


Gratulation an den Vinschger Tierschutzverein mit seiner Vorsitzenden Anita Pichler für die großartige Idee „Gemeinsam bunt“ Projekt für mehr Artenvielfalt. Alle können da mitmachen, um die Artenvielfalt zu erhalten. Im Vinschgerwind Nr. 8 vom 15.04.2021 wurde diese super Idee vorgestellt. Wir alle gemeinsam können in unseren Gärten, auf unseren Balkonen und Terrassen kleine Lebensräume schaffen mit verschiedenen Sträuchern, „Bienenhotels“ und Nistkästchen für Vögel; auch kleine Steinhaufen und Totholz dienen dazu. Als Nahrungsangebot dienen die verschiedensten blühenden heimischen Sträucher, Hecken und auch Wiesenblumen. Somit würde die Biodiversität/Artenvielfalt, welche auch durch die in der Talsohle zu großflächig angelegten Monokulturen sehr gefährdet ist, wieder zu neuem Leben erweckt. Einige Obstbauern und Grünlandwirte helfen bereits heute zum Erhalt der Artenvielfalt mit, indem sie am Rande ihrer Obstanlagen und entlang der Wassergräben kleine Inseln mit blühenden Wildgehölz und verschiedenen Wiesenblumen wachsen lassen und Trockenmauern erichten, als Habitat und Nahrung für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Vögel, Käfer usw. Die blütenbestäubenden Tiere wären uns allen sehr dankbar und würden dafür gute Arbeit leisten. Auch die Gemeinden könnten auf ihren öffentlichen Grünflächen wieder mehr Biodiversität/Artenvielfalt zulassen. Zum Beispiel Meran, Partschins und auch Plaus versuchen einen Teil ihrer öffentlichen sterilen Grünanlagen in nützliche blühende Insekten-und Bienenweiden umzuwandeln. Plaus ist dabei, im gemeindeeigenen über 2000 m² großen Pixnerhof-Areal, zum bereits bestehenden hochstämmigen Birnbaum und Kirschbaum, zusätzlich einen Bauerngarten und eine größere Fläche mit Sträuchern und Wiesenblumen anzulegen. Somit würden uns die Kleintiere durch Bestäubung zu einer guten Obst- und Honigernte verhelfen und uns Menschen durch ihre bunte, singende und summende Art und Anwesenheit erheitern und erfreuen!
Ernst Gögele,
Plaus April 2021

 

Für Bahnverbindung


Unterstützung „Bahnverbindung Dreiländereck“ durch Heimatpflegeverband -Bezirk Vinschgau
Der Invidualverkehr hat wesentlichen Einfluss auf den Klimawandel. Hier sind zukunftsorientierte Wege zur Verringerung des Emmissionsausstoßes und des Ressourcenverbrauches einzuschlagen. Auf regionaler Ebene wird im Dreiländereck Vinschgau/Engadin/Hohes Gericht das Projekt „Grenzüberschreitende Zugverbindung“ diskutiert. Die Wiederinbetriebnahme der Vinschgerbahn war damals trotz großen Widerstandes landesweit ein mutiger Schritt. Das Model „Vinschgerbahn“ hat sich bewährt, die Elektrifizierung ist auf dem Weg gebracht. Der Heimatpflegeverband unterstützte diese Maßnahmen mit der Überzeugung, die Umwelt, die Natur- und Kulturlandschaft dadurch zu schützen. Jetzt geht es darum eine Anbindung Mals-Engadin oder Mals–Rechen-Landeck zu schaffen. Um dieses Großprojekt voranzubringen, sind jetzt schon alle Kräfte zu bündeln. Zur bereits vorliegenden Absichtserklärung der vier Alpenregionen Südtirol, Tirol, Graubünden und Lombardei sind jetzt nächste Schritte zu setzen. Dazu ist eine tiefgründige Prüfung der Trassenführung notwendig, ob die Variante über die Schweiz oder über den Reschen umgesetzt wird, ist von der Machbarkeit und der Finanzierbarkeit abhängig. Der Heimatpflegeverband Südtirol – Bezirk Vinschgau unterstützt dieses für die Zukunft orientierte Projekt und bittet die Regierungsvertretungen diese Bahnverbindung mit Priorität in die Tat umzusetzen.

Franz Fliri, Bezirksobmann

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