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Bauplatz: Hochwasserschutz für Laas

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An der Etsch mitten in Laas wird eine Hochwasserschutzmauer errichtet. Um die Gefahr von Überflutungen im Dorfbereich von Laas zu verringern, ist in einem Generalprojekt auch die Ertüchtigung des Gerinnes der Etsch vorgesehen. Dadurch wird es möglich, die Gefahrenzonen im Dorfbereich von Laas zurückzunehmen. An der Etsch mitten in Laas wird eine Hochwasserschutzmauer errichtet. Um die Gefahr von Überflutungen im Dorfbereich von Laas zu verringern, ist in einem Generalprojekt auch die Ertüchtigung des Gerinnes der Etsch vorgesehen. Dadurch wird es möglich, die Gefahrenzonen im Dorfbereich von Laas zurückzunehmen.

Etschdialog

von Erwin Bernhart

An der Etschbrücke vor dem Cafe Rosi und flussaufwärts vor dem Campingplatz Badlerhof bauen die Arbeiter der Wildbachverbauung derzeit an einer langen Schutzmauer. Sichtbar wird eine schön gemauerte 180 Meter lange Steinmauer bleiben, durchsetzt mit weißem Laaser Marmor. Die Marmorsteine hat die Lasa Marmo zur Verfügung gestellt. „Wir machen die Arbeiten an der Mauer in Eigenregie“, sagt der Vorarbeiter Hansjörg Stricker. Bei der Wildbachverbauung in Südtirol, einem Bereich der Agentur für Bevölkerungsschutz, gibt es 25 Arbeitsgruppen, die die verschiedensten Arbeiten im Bereich Hochwasserschutz, Wildbachverbauung, Lawinenverbauung und anderes mehr verrichten. Eine dieser Gruppen ist derzeit mit 10 Arbeitern in Laas vor Ort, um das 5. Baulos für den Hochwassserschutz in Laas auszuführen.
Unter dem Eindruck der großen Überschwemmung im Jahr 1987 im Laaser Gemeindegebiet und im Zuge des Gefahrenzonenplanes, in dem einige rote Zonen im Wohngebiet von Lass auf der orografisch rechten Seite der Etsch ausgewiesen sind, bestand Handlungsbedarf. In Laas wurde der „Etschdialog“ gestartet. In einem partizipativen Entscheidungsprozess von 2008 bis 2010 wurden zahlreichen Akteure und Interessensgruppen involviert und mögliche Schutzmaßnahmen mit den dazu benötigten Flächen und mögliche Schutzbauten erörtert. Der im Zuge dieses „Etschdialogs“ ausgearbeitete Maßnahmenkatalog sah für den Hochwasserschutz von Laas verschiedene Vorschläge vor. In den Jahren 2011/2012 wurde im Rahmen des EFRE-Projektes s41 hochw2„Hochwasserschutz Laas“ von einer Bietergemeinschaft unter der Federführung von Ingenieur Walter Gostner vom Ingenieursbüro Patscheider und Partner eine Variantenstudie durchgeführt, um die vorgeschlagenen Maßnahmen im Detail zu untersuchen und einen wirksamen, nachhaltigen und ökologisch tragfähigen Hochwasserschutz für Laas zu erreichen. In einem Generalprojekt wurden dann die Projektziele konkret formuliert, teilweise sind sie bereits umgesetzt, einige Projekte stehen noch aus und die Laaser Schutzmauer ist als 5. Baulos ein Teil dieses Gesamtprojektes.
Eines der Ziele ist es, die Abflusskapazität der Etsch und des Eckbaches in Laas zu erhöhen. Und als eine der Maßnahmen dafür ist die Erhöhung des Uferschutzes zur Vergrößerung des Abflussquerschnittes vorgesehen. Bereits ausgeführt ist ein Teil dieser Maßnahme am oberen Spitz der Lasa Marmo, auf Sicht durchsetzt mit schönen Laaser Marmorsteinen. Als zweiter Teil sind nun die Aufhöhung bzw. die Ertüchtigung des orografisch rechten Ufers mitten in Laas vorgesehen.
Bauleiter ist Roland Schweitzer und als solcher für die Qualität der Arbeiten verantwortlich. Baustellenleiter vor Ort ist Florian Nössing, der für sämtliche Verwaltungs- und Sicherheitsbelange auf der Baustelle verantwortlich zeichnet. Die Bautruppe vor Ort Die Arbeiter errichten eine „Schwergewichtsmauer“ in gemischtem Mauerwerk mit einer Mauerstärke von etwa 85 cm am Fuß und 65 cm an der Krone und einer Höhe von 1,1 Meter. Aus Gründen des Ortsbildes wird das Mauerwerk luftseitig, also den Gebäuden orografisch rechts zugewandt, so errichtet, dass möglichst keine Betonfugen sichtbar sind. Das dürfte die Anrainer freuen, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit in Richtung Mauerwerk ausüben, etwa das Cafe Rosi und den Badlerhof. Wasserseitig, also die dem Bach zugewandte Seite wird das gemischte Mauerwerk mit einer sichtbaren Betonfuge errichtet.
Arbeiten, die nicht vom hausinternen Bautrupp ausgeführt werden können, werden vor Ort zugekauft. „Weil es sich um ein EU-Projekt handelt, finanziert über die EFRE-Schiene, werden die benötigten Angebote ausgeschrieben und mehrere Offerte eingeholt“, sagt der Vorarbeiter Hansjörg Stricker. Florian Nössing ergänzt, dass vor Ort die Qualität beispielsweise des Betons überprüft werde.
Für größere Bagger- und Aushubarbeiten konnte die Firma Ortler GmbH aus Prad gewonnen werden, für das Anliefern von Material und für den Abtransport des Aushubs ist die Firma WOG aus Tschengls zuständig und das Anliefern der Steine für die Zyklopenmauer und das Liefern des Fertigbetons hat die Firma Marx AG übernommen.
Letztlich sichtbar bleibt die Mauer auf der Uferkrone. Für die Sicherung des Uferbereichs und um eine Unterspülung zu verhindern ist unter der Mauer eine große Zyklopenmauer errichtet worden, zusammengehalten von Fertigbeton (sh. Planausschnitt links).
Die Ufervegetation wird bis auf die Stöcke zurückgesetzt, die Stöcke soweit wie möglich belassen, so dass sich rasch wieder ein Ufersaum aus den ursprünglichen Gehölzen bilden kann.
Die gesamten Arbeiten dieses 5. Bauloses kosten 430.000 Euro und werden über EFRE, d.h. über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert und abgerechnet.

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