Vom wind gefunden - In diesen Zeiten der Corona-Pandemie und des Lockdowns müssen wir uns öfters und länger als sonst in unsere vier Wände zurückziehen. Das ist für viele nicht einfach, aber nicht alle leiden in gleicher Weise unter einem erzwungenen Rückzug. Wie gut man damit umgehen kann, liegt auch an der „Höhlenkompetenz“, die Menschen schon vor Zehntausenden Jahren durch die letzte Eiszeit brachte. Damals musste der Mensch eine bestimmte Höhlenkompetenz entwickeln, um durch die karge Zeit der Entbehrungen zu kommen. Überlebt haben diejenigen, denen es gelang, ihre Depression und ihre Paranoia zu zähmen, die sie mit Sicherheit entwickelten haben. Langfristig hat dies der ganzen Art das Überleben gesichert und einige wichtige Fortschritte beschert: z.B. die Kunst. Mit ihr konnten die Menschen Vorstellungen sichtbar machen, außerdem ermöglicht sie einen Perspektivenwechsel. Oder man arbeitete an der Perfektionierung von Werkzeugen, denn man hatte viel Zeit zum Ausprobieren und Tüfteln. Außerdem entwickelte sich der Mensch damals zum Transzendenzwesen, das eine Behausung zumindest im Geiste jederzeit verlassen kann. Durch die Verengung im Innenraum, in der Höhle, kam es zu einer Erweiterung des Bewusstseins, der Phantasiewelt. Ebendiese Fähigkeiten können auch heute helfen, wenn Menschen aufgrund einer Pandemie am besten ihr Haus nicht verlassen sollten. Anders ausgedrückt: Mit entsprechender Höhlenkompetenz kommt man besser durch einen Lockdown. (hzg)