Schluderns - Nach mehreren Anläufen innerhalb vergangener drei Jahrzehnte ist es nun geglückt. Die Mehrheit der Grundbesitzer der Schludernser „Ebnet“ hat sich für den Bau einer Beregnung ausgesprochen. Von den 210 Grundeigentümern nahmen 193 (89,64%) an der Abstimmung am 6. Februar 2021 teil. Davon stimmten 173 Besitzer mit „Ja“ (89,64%). 19 waren dagegen, und eine Stimme wurde weiß abgegeben. Gebaut wird über das Bonifizierungskonsortium Vinschgau. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis sind die Mitglieder des Komitees für die Schludernser „Ebnet“ Obmann Rudi Stocker, Projektleiter Andreas Hauser, Christian Schwarz, Armin Dengg und die Katastralvertreter Irene Fritz und Stefan Frank, sowie die Verantwortlichen im Bonifizierungskonsortiums Vinschgau und der Gemeinde Schlanders. Bis 2024 muss das Projekt abgeschlossen sein.
Ausschlaggebend für das klare Votum dürfte nicht zuletzt die zugesagte staatliche Förderung des Beregnungs-Projektes von 6,5 Millionen Euro gewesen sein. Die Gemeinde Schluderns wird ihrerseits 750.000 Euro zuschießen, weil sie im Gegenzug das E-Werk-Konfall errichten kann und dafür für mindestens 30 Jahre die Konzession erhält. Das bedeutet laufende Einnahmen für die Gemeindekasse.
Die Restfinanzierung durch die Grundeigentümer ist so erschwinglich. Sie beläuft sich auf 6.500 bis 7.000 Euro pro Hektar bei Neuerrichtung des Beregnungsnetzes und auf 3.000 bis 3.500 bei bereits bestehendem Netz (bisher gespeist durch Tiefbrunnen). Es profitieren also nicht nur die Bauern (auch durch Wertsteigerung ihres Grundes)und die Gemeinde, sondern auch der ökologisch wertvolle und durch Natura 2.000 geschützte Auwald, der durch die Entnahmen von immer mehr Grundwasser durch „Ziggl“ in den vergangenen Jahren immer mehr ausgetrocknet ist. Durch die wassersparende Beregnungsanlage werden künftig Wassermassen für das Schludernser Biotop und natürlich auch für den Saldurbach frei. Das bedeutet eine wertvolle ökologische Verbesserung. Diese ist ganz im Sinne derer, denen der Erhalt wertvoller Naturlandschaft ein Anliegen ist. Weniger könnte vielen gefallen, dass sich nun die Schludernser Ebene in eine Äpfel-Monokultur verwandeln könnte. Doch auch das liegt in den Händen der Grundbesitzer. (mds)