Besuch im Weinberg

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Vom Weinberg am Oberschlosshof auf Juval aus öffnet sich ein grandioser Blick ins Tal Vom Weinberg am Oberschlosshof auf Juval aus öffnet sich ein grandioser Blick ins Tal

Vinschgau - Rund 20 Mitglieder des Weinbauvereins Vinschgau trafen sich am 21. August 2020 zur traditionellen Herbstbegehung. Diese führte durch die Rebanlagen an der Sonnenseite bei Staben und am Hügel bei Schloss Juval. Sie dient der Weiterbildung und dem Austausch.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Weinberge an der steilen Sonnenseite bei Staben zeugen von großem Fleiß der Winzer, die dort trotz aller Widrigkeiten des Geländes ihre Reben kultivieren. Die Anlagen sind teilweise nur auf schmalen Stegen zu Fuß erreichbar. Entsprechend arbeitsintensiv ist vor allem die Weinlese. „Bei größeren Arbeiten in unseren Weinbergen brauchen wir jedes Mal einen Hubschrauber“, sagt Oswald Zöschg, der dort Riesling anbaut. Seinen Weinberg besuchten die Teilnehmer der Herbstbegehung genauso wie den von Otto Ilmer, der die Sorte Vernatsch kultiviert, den von Josef Waldboth, der Vernatsch sowie Zweigelt und Bauburgunder gewählt hat, und den Weinberg von Roland Fieg, der sich für pilzresistente Sorte Bronner entschieden hat. Die Weine konnten im Schatten der „Bergeln“ verkostet werden. Dabei entwickelten sich rege Diskussionen über Konsistenz und Geschmacksnoten der edlen Tropfen. Diese Diskussionen sind ganz im Sinne der Organisatoren um den langjährigen Obmann des Vereins Leo Forcher aus Galsaun und den neu gekürten Obmann Matthias Berhart aus Partschins. Denn das Ziel der Begehungen ist es seit 20 Jahren, voneinander zu lernen, um die Qualität des Vinschger Weines zu steigern. Wertvolle Informationen und Tipps rund um Sortenwahl, Pflege und neue naturnahe Pfanzenschutzmethoden gab der Fachmann Thomas Weitgruber vom Südtiroler Beratungsring im Bereich Obst und Weinbau. Von Staben aus ging die Begehung im Weingut Unterortl weiter, wo der Weinfachmann Martin Aurich die Gruppe in einen seiner Weinberge führte. Er erklärte die Anbauweise seiner Rebsorten Riesling, Weißburgunder, Müller Thurgau und anderer. Auch Florian Viertler vom Oberschlosshof gab Einblick in seine Weinbau-Geschichte. Damit angefangen hatte er auf Anregung von Forcher und Aurich 2011 begonnen. Viertler begleitete die Gäste durch den Reben-Hang, von dem aus sich ein einzigartiger Blick ins darunter liegende Tal öffnet. Er kultiviert die Sorten Müller Thurgau und Vernatsch, die von Aurich gekellert werden. Abschließend waren die Weinbauern zu einem Grillfest geladen, bei dem verschiedene Vinschger Weine zur Verkostung kredenzt wurden. Die meisten schmeckten hervorragend und befeuerten auch die Geselligkeit. Eine Tatsache ist unbestritten: Gar einige Vinschger Weine haben sich mittlerweile zu Spitzentropfen gemausert und überzeugen die Weinkenner.

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