Vinschger Verkehr

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oben v.l.: Günther Platter, Eberhard Daum und Hermann Kerschbaumer-Raffeiner unten v.l.: Stephan Bauer, Joachim Dejaco und Elmar Morandell oben v.l.: Günther Platter, Eberhard Daum und Hermann Kerschbaumer-Raffeiner unten v.l.: Stephan Bauer, Joachim Dejaco und Elmar Morandell

Laas - „Der Vinschgau braucht eine nachhaltige Verkehrspolitik“ - unter diesem Motto haben die lvh-Bezirke Unter- und Obervinschgau zu einer Podiumsdiskussion ins Josefshaus nach Laas geladen. Mit Gustav Tappeiner (Kastelbell-Tschars), Helmut Fischer (Latsch) und Peter Trafoier (Schluderns) fanden nur drei BM den Weg nach Laas.

von Erwin Bernhart

Seit einem Jahr sind der Prader Günther Platter für den Obervinschgau und Hermann Kerschbaumer-Raffeiner für den Untervinschgau die Bezirksobleute des Landesverbandes für Handwerker lvh. Gemeinsam haben sie am 21. Mai zu einer Podiumsdiskussion geladen - moderiert vom ehemaligen Rai-Redakteur Eberhard Daum. Interesse gezeigt haben viele Handwerker, durch Abwesenheit wenig Interesse gezeigt haben die Lokalpolitiker. Der Kammerabgeornete Albrecht Plangger ist erschienen und frühzeitig gegangen.
Der Diskussion vorausgegangen sind drei Impulsreferate. Stephan Bauer, Amtsdirektor des Straßendienstes Vinschgau, wies auf die Entwicklung der Straßenverwaltung und der Instandhaltung seit 1998 hin. Damals sind die Straßen von der ANAS zum Land übergegangen. Mit heute 74 Mitarbeitern werden im Vinschgau von der Töll bis Reschen 378 Kilometer Straßen gepflegt - Brücken, Tunnels, Steinschlagschutz, Asphaltierungen, Mauern und Leitplanken. In Kastelbell sei mit dem Tunnelbau die größte Baustelle im Lande eröffent worden, die Sanierung der Steinschlagschutzgalerien in Graun seien geplant, in St. Valentin und in Taufers habe man geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen angebracht, innovative Steinschlagschutzbauten mit Recyclingmaterial seien in Latsch gebaut und jedes Jahr werden rund 15 Kilomter Straßen neu asphaltiert.
Der Generaldirektor der STA Joachim Dejaco berichtete über die Fortschritte in Richtung Elektrifizierung der Vinschgerbahn. In den kommenden Monaten werden an der Strecke Schlanders-Laas Kurvenradien etwas begradigt, um den künftigen Halbstundentakt einhalten zu können. Von Mitte Juni bis Ende September werde von Mals nach Schlanders eine Schienenersatzdienst fahren. 2020 und 2021 werden 1.500 Masten für die Stromleitungen gesetzt und 2022 werden die neuen Züge, die bereits bei der Firma Bombardier bestellt sind, fahren.
Elmar Morandell, der Obmann der Frähcter im lvh, brach eine Lanze für den Warentransport mittels LKW. Allerdings seien die Kunden am vermehrten LKW-Aufkommen selbst schuld. Morandell brachte die Bestellungen via Internet ins Spiel. Das sei mit einer jährlichen Zunahme von 12% ein rasant wachsender Markt. Und 9% aller Bestellungen werden wieder zurückgeschickt. Eines sei sicher, so Morandell: Der Verkehr werde in allen Sparten zunehmen. Durch entsprechendes Verhalten könne jeder einen Beitrag für die Verkehrsreduzierung leisten.
In der Diskussion wurde Kritik laut, vor allem an die lokale Politik: Es gehe nicht an, dass durch die Gemeindepolizei vor allem die Arbeiter regelrecht schikaniert würden, sagte etwa Albert Hutter. Auch die vielen Ampeln an der Vinschger Straße, besonders jene in Kastelbell und auf der Töll wurden kritisiert. In Schlanders möge man beim Kreisverkehr in richtung Bahnhof eine Brückenlösung für die Schüler herbeiführen. Tenor unter den Handwerkern war es, dass 20 Jahre lang eine falsche Verkehrspolitik im Vinschgau betrieben worden sei.

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