Angeregt durch die schönen Holzbalken des Dachstuhls aus dem Schnalstal frage ich nach dem italienischen Wort für Zimmermann: Il carpentiere. Das Wort hat etwas mit „carro“ zu tun, also mit Rädermacher, mit dem Wagnerhandwerk. Ich mache also Ausflüge von Sprache zu Sprache... diesen Reichtum nutzen wir nur selten. Für Dachstuhl finde ich im Wörterbuch „cavalletto“ oder auch „soffitta“. Diese Wörter werden nur selten gebraucht oder durch andere ersetzt; „Dachgiebel“ suche ich vergeblich.
Die noch winterliche Jennwand im Hintergrund ist unser Dachstuhl und thront als „Berggiebel“ im Mittelvinschgau über dem Schlanderser Nördersberg. Er besteht im Kern aus weißem Marmor und ist die Hoffnung unserer heimischen Marmorindustrie.
Über das Martell- und Ultental führen die Marmorschichten zwar viel weiter, bis nach Sterzing, aber der Stein ändert sich in Struktur und Farbe. Der leuchtend weiße Laaser Marmor ist widerstandsfähiger und feinkörniger; die Algunder oder Latscher Menhire, die strahlendweißen Madonnenbilder an wichtigen Ansitzen und die Portale auf Schloss Tirol stammen aus verschiedenen Fundstellen.
Zurück zum Sprachvergleich: Der italienisch „solaio“ oder „sotto tetto“ genannte Hausgiebel wird in unsere Sprache zum „Unterdach“. Dort begegnen wir unseren Vorfahren, altmodischen oder wiederum aktuellen Gegenständen. Dort hat der Kybernetiker Valentin von Braitenberg originelle Texte gesucht und auch gefunden. Unter dem Titel „Das Unterdach des Abendlands“ sind sie 1988 als ARUNDA 23 erschienen; das Titelbild zeigt die Bibliothek der Zenoburg... ganz Südtirol ist eine Bibliothek.
Die „Jennwand“ entsteht aus dem rätoromanischen Namen „Jenn“ für Johann. Zahlreiche Kirchen im Vinschgau wurden dem heiligen Johannes, dem Wasserpatron geweiht; es gibt sogar ein heiliges Johanneswasser aus dem Laaser Tal. Der blühende Zierbaum steht in einer Parkanlage des Bürgerheimes „Nikolaus von der Flüe“ in Schlanders. Er gibt den Blick frei auf die noch schneebedeckte Jennwand und zeigt auch den Dachgiebel eines Nachbarhauses. Das kunstvoll „gezimmerte“ Gebälk verrät die vielen auch technischen Talente der Menschen dieses Tales.
Stolz betreten wir noch immer unserere Burgen über weiß leuchtende Treppen, gehen über Marmorböden. Wappen überall auf Tür- und Fensterstöcken. Der vielseitig verwendbare Kalkstein diente zur Herstellung von Nutzgeräten: wasserhaltende Gefäße für Weihwasser in Kirchen und auf Gräbern. Aber auch für Hennentröge.
Hans Wielander
Am Sonntag den 14. Juli fand nach 2 Jahren wieder eine Schwimmbad Challenge im Freibad in Schlanders statt.
Der Laaser Jugendtreff La:Ma veranstaltet schon seit Jahren eine Schwimmbad Challenge mit verschiedenen Spielen in Laas. Aus organisatorischen Gründen kam es vor drei Jahren zu einer Kooperation mit dem Jugendzentrum Freiraum Schlanders und so fand die Challenge das erste Mal in Schlanders statt. Dank der guten Resonanz aller Beteiligten wurde sie im letzten Jahr in Laas und heuer wieder in Schlanders abgehalten.
Die Challenge bestand heuer aus 6 verschiedenen Spielen. Jung und Alt konnten sich in und außerhalb des Schwimmbeckens in 2er Teams messen und ihre Geschicklichkeit, Koordinations- und Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Fleißige Helfer stoppten die Zeiten, welche die insgesamt 31 Teams für die Spiele benötigten und die 10 Teams mit der schnellsten Gesamtzeit durften sich über tolle Preise freuen.
Das Elki Schlanders vervollständigte das Programm mit einer Malwand, einer Spielecke und mit verschiedenen Erzähltheatern für die jüngeren Schwimmbad Besucher.
Dank der guten Zusammenarbeit der beiden Jugendeinrichtungen, dem Elki Schlanders und der Gemeinde Schlanders, welche uns das Schwimmbad zur Verfügung gestellt hat war auch dieses Jahr die Schwimmbad Challenge ein toller Erfolg. Ein großer Dank gilt auch allen, die uns mit ihren Sachspenden für die Preisverleihung großzügig unterstützt haben.
Studien/Kulturfahrt der Bildungsausschüsse Südtirols
Samstag, 21. September 2024 / Ganztags
Gadertal / Val Badia – St. Martin in Thurn mit Kunstwanderung val dl’ert und spielerischer Ladinischkurs
Treffen WEST der Bildungsausschüsse Vinschgau und Burggrafenamt
Samstag, 28. September 2024 / Halbtags-Nachmittags
Kultureller Dorfspaziergang – Besichtigung Museum Peter Mitterhofer + Geselliges und Kulinarisches unter der Linde
Weiterbildung für Bildungsausschüsse
Freitag, 18. Oktober 2024 / Halbtags-Nachmittag
Weiterbildung Storrytelling – Kommunikation – PR-Öffentlichkeitsarbeit etc.
Bezirksservice Vinschgau
Einladung zum 1. Treffen
am Mittwoch, 31. Juli 2024
um 19:00 Uhr
im Kapuzineranger in Schlanders.
Sich unkompliziert treffen um miteinander zu stricken, häkeln …
- so wie früher.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Bildungsausschuss Schlanders
Vinschgau /Tschlin - Zu einer grenzüberschreitenden Exkursion und zum fachlichen Austausch über Wiesenbrüter trafen sich Vogelkundler:innen aus Graubünden, Nordtirol und dem Vinschgau auf Einladung der Schweizerischen Vogelwarte in Tschlin im Unterengadin. Trotz Nebel konnten praderin brün (rumantsch für Braunkehlchen) beobachtet werden. Im direkten fachlichen Austausch wurde die große Bedeutung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen und Bauern und den Verantwortlichen in der Landwirtschaft betont. Die späte Mahd und extensive Bewirtschaftung kommen nicht nur den Wiesenvögeln zugute, sondern fördern gleichzeitig die Pflanzen- und Insektenvielfalt. Die Hauptbrutgebiete in der Terra Raetica mit nationaler und internationaler Bedeutung und einem Naturwert, der sonst kaum mehr zu finden ist, sind der Pra Grond bei Tschlin im Unterengadin, die Pfundser Tschey in Nordtirol und die Malser Haide im Vinschgau. Um die Teilnahme an Wiesenbrüterschutzprogrammen zu fördern, ist eine effiziente Förderlinie für die Landbewirtschaftenden vorteilhaft. Auf der Malser Haide wird dies beispielhaft umgesetzt. Sind die Zugangsvoraussetzungen erfüllt, reicht ein einfaches Beihilfeansuchen beim Bezirksamt für Landwirtschaft mit der Verpflichtung zu einem späteren Mähzeitpunkt. Aus einem grenzüberschreitenden Interreg CLLD Terra Raetica Kleinprojekt zu den Wiesenbrütern im Obervinschgau ist der in Südtirol einzigartige Vertragsnaturschutz auf der Malser Haide entstanden.
Glurns/Stilfs - Im Kulturcafe‘/Bistro Salina in der Glurnser Laubengasse ist derzeit die außergewöhnliche Ausstellung von 21-jährigen Andreas Wieser vom Berghof Faslar in Stilfs zu sehen. Der autistische junge Künstler hat ein besonderes zeichnerisches Talent. Seine Integrationsbe-gleiterin Helene Malloth machte Raffeiner Dietmar darauf aufmerksam, als Andreas sein Praktikum in die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad begann, wo Raffeiner als Betreuer und Begleiter arbeitete. Raffeiner hat immer versucht, seine Schützlinge mit besonderen Bedürfnissen individuell zu fördern und ihnen durch ihre Leistungen ein Selbstwertgefühl zu geben. Unter seinen Fittichen machten beispielsweise Georg Paulmichl aus Prad und Elmar Rufinatscha aus Taufers i. M. auf sich aufmerksam. Mit ihren sprachlichen Betrachtun-gen charakterisierten sie die Gesellschaft auf ihre Art unverblümt und treffend. Andreas Wieser benutzte Comic-Figuren als Vorlagen für seine Werke. Er zeichnete sie nach. „Als Andreas in meine Zeichengruppe kam, habe ich versucht, durch neue Karikatur-Vorlagen und durch bildhafte Ausführungen aus aller Welt der Kunst ihn mit etwas zu konfrontieren, was er noch nicht kannte. Schnell nahm er diese bildnerischen Vorgaben an und begann sie eigenwillig umzusetzen“, schreibt Raffeiner. Andreas führt den Bleistift schnell und gezielt. Er lässt seine Figuren von unten nach oben entstehen und entwickelt in gewisser Weise seinen eigenen Stil. Die Zeichnungen für die Ausstellung sind innerhalb von fünf Wochen entstanden. Zwei Stunden am Tag hat er daran gearbeitet. „Entstanden sind dabei Zeichnungen, die in ihren Ausführungen unvorhersehbar und somit weit mehr waren als bloße Kopien. Auffallend für mich war sein konzentriertes Hinschauen auf die Vorlage und sein schnelles Erfassen des jeweiligen Gegenstandes als Vorgabe“, schreibt Raffeiner. (mds)
Schlanders/Marmorsymposium
Unter dem Titel „Weiß und Schworz, Musik, Marmor und Natur“ luden Burkhard Pohl, der Seniorchef und Peter Pohl, der Juniorchef der Göflaner Marmor GmbH am 20. Juli in die Werkshalle der Marmorwerke. Am 21. Juli gab es Werksführungen beim Tag der offenen Tür und ein Jugendschachturnier.
von Heinrich Zoderer
In der Werkshalle und auf dem großen Firmengelände wurde der Marmor gefeiert und zu einem großen Fest und einer Betriebsbesichtigung geladen. Eigens für dieses Fest im Rahmen des 1. Internationalen Marmorsymposiums wurde über die Schwimmbadstraße ein sicherer Zugang zu Fuß eingerichtet. Peter Pohl hat sich für die Feier etwas Besonderes einfallen lassen. So wurde nicht nur für Speis und Trank durch die Bauernjugend Göflan gesorgt, es gab auch einen Vortrag von Wolfgang Platter zum Thema „Der Nationalpark Stilfserjoch: Seine Geschichte in der Vergangenheit und seine Bedeutung in der Zukunft“ und anschließend ein Konzert mit der Gruppe Flouraschworz. Wolfgang Platter, der ehemalige Direktor des Nationalparks, berichtete über die Entstehungsgeschichte zur Zeit des Faschismus im Jahre 1935, die langjährige Ablehnung des Nationalparks durch die Südtiroler Bevölkerung und die Landesregierung, die Umwandlung in ein Konsortium im Jahre 1995 und die Übergabe der Verwaltungskompetenzen an die Länder Lombardei, Trentino und Südtirol im Jahre 1916. Er sprach über die vielen Ungereimtheiten des Nationalparks, in dem einerseits alles geschützt werden sollte, es andererseits ganze Dörfer, viele Bergbauernhöfe, Schigebiete, Stauseen, Bergbau und eine intensive Landwirtschaft im Parkgebiet gab. Platter betonte vor allem das Subsidiaritätsprinzip und die notwendige Einbeziehung der Bevölkerung. Ausführlich berichtete er über die Potentiale und Chancen des Nationalparks für einen Ökotourismus, die Erzeugung und Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte, die Umweltbildung, Forschung und die Artenvielfalt. Er sprach über die Zonierung, das neue Leitbild, die fünf Nationalparkhäuser, die Wiederansiedelung des Bartgeiers, über den Klimawandel, die Eiskernbohrungen am Ortler, den Rückgang der Gletscher, das Auftauen des Permafrostes und die neuen Herausforderungen durch die Rückkehr von Bären und Wölfen. Anschließend spielte bis 23 Uhr die Gruppe Flouraschworz. Heiner Stecher rezitierte vor dem Konzert das bekannte Gedicht seines Vaters Luis Stefan Stecher „In den Bildern meiner Kindheit sind alle Wege weiß. Marmorweiß“.
Naturns - Vom 3. bis zum 23. August warten auch heuer wieder Comedy, Kabarett, Musik und Magie auf die Zuschauer. Die Aufführungen für Kinder finden mittwochs um 17.30 Uhr statt, jene für Erwachsene dienstags und freitags um 21.00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Freilichtbühne Naturns. Bei Regen werden die Aufführungen ins Bürger- und Rathaus verlegt.
Mit einem Jubiläumsfest werden am Samstag, den 3. August 25 Jahre Naturns lacht! gefeiert. Bei freiem Eintritt sorgen verschiedenste Künstler*innen für magische Momente.
Eisi Gulp, der bekannte Schauspieler und Kabarettist, präsentiert am Dienstag, den 6. August sein neues Programm „Tagebuch eines Komikers“. Am Freitag betritt Salzburger Stier-Preisträger Michel Gammenthaler die Bühne. Comedy, Zauberei und Interaktion mit dem Publikum bestimmen das Programm „HUGO? Comedy & Tricks“. „ENDLICH! Die Abschiedstour“ der füenf steht am 13. August an. Das A-Cappella-Quintett aus Stuttgart ist nach über 25 Jahren auf Abschiedstournee. Starbugs Comedy, die drei Schweizer Comedians, starten am Freitag, den 16. August mit ihrer Show „JUMP! Reloaded“ mit Tanz, Akrobatik und Comedy erneut voll durch. In der letzten Festival-Woche verwandelt sich Ennio Marchetto in „The Living Paper Cartoon“ in beliebte Figuren aus Musik, Film, Kunst und Weltpolitik. Judith Bach besticht beim letzten Termin am 23. August mit dem Chanson-Kabarett „ENDLICH – Ein Stück für immer“.
Das Kinderprogramm beginnt am 7. August mit dem beliebten Clown-Paar Herbert & Mimi und ihrer Show „Glatt verkehrt“. Am 14. August erwacht der „Grüffelo“ zum Leben, ein tiefgründiges, witziges Clowntheater von pohyb‘s und konsorten. Gewohnt schwungvoll wird es beim letzten Termin am 21. August, wenn Geraldino singt und musiziert – „Bunte Knaller“ eben.
Informationen und Kartenreservierung unter www.naturnslacht.com oder www.naturnslacht.com/de/ticket-reservierung/
Telefonische Reservierung unter 334 7027027, Mo – Fr 9.00 Uhr – 12.00 Uhr und 15.00 Uhr –19.00 Uhr
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