Aus dem Gerichtssaal - Den himmlischen Beistand hatte er bitter nötig, der Handweber Josef Winkler aus Planeil. Denn als Ortsobmann der SVP, Hauptmann der Schützen und Gemeinderat von Mals hatte er öfters seine Stimme erhoben und in nicht gerade sanften Tönen unter anderem auf Missstände und Fälle von Kumpanei bei der örtlichen Polizei und den Aufsehern der Jagd hingewiesen. Dies trug ihm die offene Feindschaft des Wachmeisters Gioacchino Cristelli von der Staatspolizei in Mals und des Jagdaufsehers Ludwig Blaas ein. Seine Sympathiewerte stiegen auch nicht, als er den Wachmeister einmal bei einer intimen Begegnung mit einer anderweitig angetrauten Dorfbewohnerin überraschte. Zum Jahresende 1983 jedenfalls klopfte Cristelli in Begleitung eines Trupps Uniformierter unsanft an die Haustür des außerhalb von Planeil gelegenen Winklerhofes und forderte Einlass. Er berief sich dabei auf einen vom Gericht in Schlanders ausgestellten Durchsuchungsbefehl. Nach dem „corpus delicti“, dem im Haus angeblich versteckten Sprengstoff, brauchte er nicht lange zu suchen. Er fand ihn in „Nullkommajosef“ im Getreidespeicher der Mühle, welche sich angrenzend an den Stall des Hofes befand. Winkler fiel aus allen Wolken, beteuerte seine Unschuld und bestand auf seinem Recht, dass die Hausdurchsuchung im Beisein seines Anwalts durchzuführen war. Das half ihm nichts. Er wurde noch am gleichen Abend des 31.12.1983 verhaftet und ins Gefängnis von Bozen eingeliefert. Zu Hause blieb die weinende Frau mit der drei Wochen alten Tochter und dem dreijährigen Sohn. Der Sprengstoff (ca. 2 Kilo Dynamit) wurde kurz nach der Hausdurchsuchung von einem Sprengmeister vernichtet.
Winkler wurde am 12.01.1984 in einem Schnellverfahren abgeurteilt und ohne Bewährung zu acht Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt. Er legte Berufung ein. Bei der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht in Trient wurden endlich Entlastungszeugen angehört. Diese bestätigten, dass die Mühle, in der der Sprengstoff aufgefunden worden war, über den nicht verschlossenen Stall jederzeit zugänglich war. Die Carabinieri attestierten, dass Winkler zwar als Patriot, aber nicht als politischer Hitzkopf einzustufen war. Diese Aussagen und die Ungereimtheiten bei der Auffindung des Dynamits bewogen auch den Staatsanwalt, für einen vollen Freispruch Winklers zu plädieren. Das Gericht folgte dessen Anträgen und sprach ihn frei, weil er die ihm angelastete Straftat nicht begangen hatte.
Winkler hat sich einige Gedanken über die Nützlichkeit eines Schutzengels im Umgang mit der Justiz und seinen fünfmonatigen Aufenthalt im Gefängnis gemacht. Darüber möchten wir im nächsten Beitrag berichten.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Goldrain/Meran/Schluderns - Die Bewohner:innen des Schludernser Seniorenheims konnten kürzlich einen besonderen musikalischen Vormittag im Kulturhaus genießen. Es spielten das Tischharfenorchester der Sing- und Musikschule Mozartstadt Augsburg unter der Leitung von Angelika Jekic und die Musikgruppe von „promusicante Vinschgau - Gemeinsam musizieren“, unter der Leitung von Gernot Niederfriniger. Die Gäste aus dem Altenheim waren für kurze Zeit Gäste eines grenzübergreifenden Musikantentreffens.
Die 35 Seniorinnen und Senioren des Augsburger Ensembles waren mehrere Tage lang im Bildungshaus Schloss Goldrain zu Gast gewesen und hatten zuvor Konzerte mit Tischharfen und Akkordeons in den Meraner Seniorenheimen „Eden“ und „St. Josef“ gegeben. Den Besuch des Tischharfenorchesters in Schluderns im Rahmen des Musikantentreffen hatte die Koordinatorin des Projektes „promusicante“ Sibille Tschenett organisiert. Sie ist auch die Direktorin der Seniorenheime Schluderns und Laas.
Das Musikrepertoire im Kulturhaus umfasste bekannte und beliebte Melodien aus der Klassik, Evergreens und Volkslieder. Die Klänge erwärmten Herz und Gemüt. Das Musikantentreffen in gelöster Atmosphäre erfreute Musikerinnen und Musiker sowie Zuhörer:innen gleichermaßen. „Wir haben nette Freundschaften geknüpft, und wir werden einen regelmäßigen Austausch weiterhin pflegen“, sagte Jekic. Und sie bedankte sich im Namen ihrer Musiker:innen für die herzliche Gastfreundschaft. (mds)
Info: „promusicante Vinschgau“ Telefon: 346 009 84 94
Tschengls - Heuer traf es sich gut, dass die Musikkapelle von Tschengls mit der Organisation des bekannten Rohnenkirchtags dran war. So konnte sie ihr 175. Jubiläum in den Kirchtag einbetten.
von Maria Raffeiner
Als Festplatz wurde der Goaßplatz im Dorfzentrum ausgewählt, eine Gruppe Musikanten baute ihn zu einem überdachten Festgelände um. Die Obervinschger Böhmische zog schon am Vormittag des 8. September viele Besucher:innen an, ebenso wie das bekannte Kirchtagericht (Schöpsernes) und weitere Rohnengerichte zu Mittag. Nachmittags spielte die Jubelkapelle wie immer beim Kirchtag auf, ein reich bestückter Glückstopf erwartete die Besucher:innen. Bis in die Nachtstunden tanzten und feierten die Gäste zum Partysound von Volxrock, der beliebten Band aus dem Pustertal. Danach gab es einen Tag Ruhe in Tschengls, bis am Samstag, 10. September, das Jubiläumskonzert der Musikkapelle Tschengls erneut den Goaßplatz füllte.
Das Programm hatte diesmal nicht wie üblich der Kapellmeister Josef Tschenett ausgewählt, denn es hatte zuvor eine online Abstimmung auf einer Webseite gegeben, auf der 175 Stücke aus den vergangenen 20 Jahren zur Wahl gestanden waren. Über 6000 Stimmen waren eingegangen, „Madagascar“ (Filmmusik) und „Böhmischer Traum“ (Polka) führten das Ergebnis an. Diese und weitere Stücke spielte die Tschenglser Musi beim Jubiläumskonzert aber nicht alleine, da sich zwölf ehemalige Musikant:innen für die Proben und das Konzert zur Kapelle gesellt hatten. Ein Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen für den Kapellmeister, der sein Amt seit 20 Jahren ehrenamtlich ausübt, für den Obmann Hans-Jürgen Riedl, ebenfalls seit 2002 mit der Vereinsführung betraut, und für Markus Hauser, der für seine 50-jährige Mitgliedschaft das Große Ehrenzeichen in Gold erhielt. Eine Zugabe berührte die Dorfgemeinschaft besonders, da sich Josef Peer (Schualmoaster-Sepp) auf die Bühne begab, um die Kapelle zu dirigieren. Er ist von 1972-1992 Kapellmeister gewesen. Neben traditioneller und moderner Blasmusik gab es Filmvorführungen und einen überraschenden Sketch der Heimatbühne Tschengls. Dann übernahmen The Sorrys die Bühne und Tschengls feierte weiter.
Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West hat den Bau des Dammes zum Schutz der Straße vor der Durraplatt-Lawine im hinteren Martelltal in diesen Tagen abgeschlossen. Mit diesem Bauwerk wurde die Sicherheit erhöht und die Erreichbarkeit des Talschlusses mit Biathlonzentrum und Beherbergungsbetrieben auch im Winter sichergestellt. Bei einem Lokalaugenschein dankte der Bürgermeister der Gemeinde Martell Georg Altstätter für die rasche und effiziente Umsetzung der beiden Bauwerke.
Der öffentliche Nahverkehr - Kritik-Splitter
Ein Zugführer „vergisst“ (z.B., wenn er mit seinem Handy beschäftigt ist), einen Halt. Ist mehrfach geschehen.
Der Bus kommt nicht, keine Informationsmöglichkeit, ob Verspätung oder Ausfall. So kann man auch keine konkrete Entscheidung treffen (warten, falls man keinen Termin hat, in die Arbeit oder zum Zug muss; oder - falls dies der Fall ist oder es zufällig der letzte Bus ist - ein teures Taxi rufen).
Ortsunkundige Fahrer, die Strecke/Haltestellen nicht kennen, nicht halten (auch wenn jemand dort wartet), keine Auskünfte geben können (Wissen, Sprache) oder wollen.
„Wartehäuschen“, sofern überhaupt vorhanden, im Sommer knallheiß oder es gibt kaum Schatten. Im Winter friert man oft ungeschützt.
Der Einsatz der Zuggarnituren ist oft undurchschaubar: in Stoßzeiten kurze Züge, tagsüber, wenn kaum etwas los ist, lange. Busse werden bis zum Anschlag gefüllt, selbst wenn ein zweiter zur Verfügung stünde (Meran zur Töll). Zur Töll hinauf steht der Bus lange genug im Stau, dass man eine weitere Stunde auf den nächsten Zuganschluss warten muss. Denn der Zug wartet nicht, auch nicht bei nur 4 Minuten Verspätung. Ein Unding.
Fällt der Zug aus, ist unklar, ob ein Ersatzbus kommt. Geht man aufs Geratewohl zur Ersatzhaltestelle und es kommt tatsächlich irgendwann einer, fährt er fröhlich an einem vorbei, obwohl man gesehen wurde. Mehrfach geschehen. Überhaupt sind Information und Management bei Zugausfall meist katastrophal.
Fällt der Normalzug aus, hält ein folgender Schnellzug nicht ausnahmsweise auch kurz an den Stationen Tschars/Staben.
Beim stündlichen Shuttle von Matsch zum Malser Bahnhof bleibt bei jeder zweiten Fahrtzeit eine halbe Stunde bis zur Zugabfahrt. Und Pendler können nicht den ersten Zug ab Mals erreichen.
Klingt unschön, ist es auch: am Morgen hängt meist Stinkbombengestank in Bus/Bahn. Leute, lasst die Dämpfe bitte draußen fliegen!
Temperaturregelung in Bahn/Bus: Im Sommer entweder Gefrierschrank oder klimaanlagenfreie Sauna bei 35 Grad im Schatten. Im Winter oft ungeheizt.
Beleuchtung Wartehäuschen: In Tschars zum Beispiel herrscht Finsternis an den Automaten, sodass man die Tafel mit den Zielcodes kaum lesen kann.
Sabine Sch. Tschars
Ich finde es toll...
Grüss Gott nach Südtirol,Ende August bin ich von Gerstgras zum Taschen -Jöchel gewandert.Oben sah ich dann die Reste der alten Heibronner-Hütte,von der ich bis dahin nichts wusste.Von dort hat man eine sehr gute Sicht auf die umliegenden Berge,nah und fern.Ich finde es toll das der Herr Haller sich für den Wiederaufbau des Schutzhauses stark macht und ausführen will. Werde die Sache im Auge behalten. Wenn meine Beine es erlauben,gehe ich nächstes Jahr wieder dort hin. Der Weg ist für mich(69 Jahre) als Flachlandtiroler schon sehr anstrengend.
In diesem Sinne alles Gute Heinz Wollersheim
Parlamentswahlen: Ergebnisse in der Gemeinde Laas
Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde Laas betrug 52,15%. Knapp über die Hälfte der Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch und gingen wählen.
Bei den Senatswahlen konnte sich die SVP mit ihrer Kandidatin Juliana Unterberger mit 743 Stimmen deutlich vor den Team K, wo Markus Hafner zur Wahl stand, erhielt 291 Stimmen, durchsetzen. Die Freiheitlichen mit Zoderer Sabine kommen auf 140 Stimmen und sind somit dritte stärkste Partei.
Bei den Kammerwahlen kommt die SVP auf 58,5% der Stimmen gefolgt von Franz Ploner mit 20,9% der Stimmen, und Movimento 5* mit 3,9%.
Fünf SVPler schickt Südtirol nach Rom: Julia Unterberger, Meinhard Durnwalder (Senat) Renate Gebhard, Manfred Schullian und Dieter Steger (Kammer). Der Mitte links Kandidat und ehemaliger Bürgermeister Luigi Spagnolli schaffte es ebenfalls nach Rom.
Christine Alber
Wer soll das bezahlen?
Italien erhöht Strompreise um weitere 59 Prozent.
Die italienische Strom-Regulierungsbehörde hat angekündigt, dass ab dem morgigen 1. Oktober die Strompreise um weitere 59 Prozent steigen werden. Für einen normalen Haushalt bedeutet das jährliche Mehrkosten von zirka 700 Euro, für Betriebe noch wesentlich mehr. Das können sich Bürger und Wirtschaftsbetriebe nicht mehr leisten. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Landesregierung daher auf, umgehend zu intervenieren, damit der Strompreis in Süd-Tirol nicht erhöht wird, bzw. damit den Bürgern die Mehrkosten ersetzt werden. Bereits bei der nächsten Landtagssitzung wird die Süd-Tiroler Freiheit einen entsprechenden Beschlussantrag vorlegen.
Der Strom in Süd-Tirol wird größtenteils mit Wasserkraft produziert, diese Stromproduktion hat sich nicht verteuert, weshalb es nicht nachvollziehbar und auch nicht gerecht ist, dass die Süd-Tiroler für ihren selbst produzierten Strom nun doppelt so viel bezahlen müssen.
Die derzeitigen Strompreise sind für viele Bürger schlichtweg nicht mehr finanzierbar und auch Betriebe werden damit in den Ruin getrieben. Es ist daher unverantwortlich, dass die Landesregierung dieser Entwicklung einfach tatenlos zusieht und nichts dagegen unternimmt.
Süd-Tirol hätte genügend Möglichkeiten, etwas gegen die hohen Strompreise zu tun und die Bürger in dieser Notsituation zu unterstützen. Vom versprochenen Strombonus, der einfach nicht ausbezahlt wurde, bis hin zu einer eigenen Regulierungsbehörde oder einer Strompreisbremse, wie sie derzeit in anderen Ländern angewendet wird, liegen genügend Vorschläge auf dem Tisch, getan hat man bisher jedoch gar nichts.
Völlig deplaziert ist daher auch die Aussage des SVP-Abgeordneten Gert Lanz, der die finanziellen Sorgen der Bürger und Betriebe mit der abschätzigen Mitteilung abtut „Den nächsten der sagt, das Energieproblem sei in Südtirol mit einer eigenen Regulierungsbehörde zu lösen, schick ich an die ukrainische Front“.
Gehässiger und realitätsfremder kann man Politik wohl nicht betreiben...
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit
HAIKU DES MONATS September 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
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Zum Herbstauftakt
beim Fremdgehen erwischt!
Distelfalter
Johann Matthias Comploj, Brixen
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Touristenstopp? Wegen Überlastung ist... Das ist der Satz der täglich am häufigsten von Rai Südtirol gesendet wird. Wegen Überlastung sind auch viele Südtiroler verzweifelt. Die Touristen, so wie die Äpfel, sind an und für sich kein Problem, aber die „Menge“ kann sie zum Problem heranwachsen lassen. Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Nach einem heißen Sommer freuen wir uns auf die kühlere Jahreszeit und das beliebte Törggelen in Südtirol.
Auch Naturns lockt in diesem Jahr wieder mit zahlreichen Veranstaltungen für Einheimische und Gäste, wie dem wöchentlichen Herbst-Törggelen immer Mittwochs im Oktober bis Anfang November und dem traditionellen Törggelefest am 09. Oktober am Rathausplatz, welches heuer musikalisch neu belebt wird.
Nach einem gemütlichen Einstimmen mit der Gruppe „Die Vinschger“ erreicht das Fest gegen Mittag seinen Höhepunkt mit der bekannten Südtiroler Band „Volxrock“. Mit ihrer unverkennbaren Musik sorgen sie für ein mitreißendes wildes Volxmusik-Erlebnis welches Alt und Jung begeistern wird.
Nicht weniger im Mittelpunkt steht dabei aber natürlich der Geschmack des Herbstes mit typischen Törggelegerichten wie Hauswurst, Kraut, Törggeleteller, Speckbrettl, Krapfen, gebratene Kastanien und Sußer (neuer Wein) zubereitet und serviert vom Sportverein Plaus.
Der Rathausplatz in Naturns gestaltet sich zum Treffpunkt für Genuss und Geselligkeit.
Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung nicht statt.
Spielzeit 2022/2023 Südtiroler Kulturinstitut - Bühne braucht Publikum. Und umgekehrt. Das „Südtiroler Kulturinstitut“ bringt seit vielen Jahren Bühnen und Publikum zusammen und hochkarätige Inszenierungen mit brillanten Schauspielerinnen und Schauspielern nach Schlanders. Bühnen, die man sonst nur in großen deutschen Städten sehen würde, gastieren vor der Haustüre. Schauspieler, die man aus dem Fernsehen kennt, darf man live vor Ort erleben. „Das ist einzigartig in ganz Europa“, bestätigt der Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstitus Hans-Christoph von Hohenbühel dem Vinschgerwind. „Großartige Theaterveranstaltungen allen zugänglich zu machen ist unser Auftrag“, sekundierte der Direktor Peter Silbernagl.
Heuer sind es fünf Theaterveranstaltungen und fünf Kinder- und Jugendaufführungen, die im qualitativ hochstehenden Theaterangebot des „Südtiroler Kulturinstituts“ im Spielort Schlanders Platz gefunden haben. Das Kulturhaus Schlanders ist ein gut funktionierender Spielort, mit engagierten Menschen und einer über die Jahre gewachsenen Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Kulturinstitut. „Wir sind diesem dankbar, aber auch unseren fünf Schlanderser Betrieben, die uns als Sponsoren auch heuer wieder unterstützen“, sagt Monika Holzner Wunderer. Publikum und Sponsoren sind essentiell, zweifelsohne.
Nach reduzierter Platzanzahl, nach Absagen und Programmänderungen findet heuer – so schaut es derzeit aus – eine normale Theatersaison statt. Mit gemeinsamer Unterhaltung und gemeinsamen Theatererlebnissen. Auch deshalb das voller Zuversicht gewählte Motto „Vorwärts nach irgendwo“ für die neue Spielzeit 2022/23. Auftakt bildet Arthur Schnitzlers „Reigen“, eine Kombination aus Text und Musik, zehn Szenen über den Beischlaf, die heute wie ein unterhaltsames Psychogramm wirken. Die aus der österreichischen Serie Vorstadtweiber bekannte Eppanerin Gerti Drassl wird in „Heldenplätze“ alleine auf der Bühne stehen und die Geschichte vom bekannten Skiidol Toni Sailer und den Vergewaltigungsvorwürfen aufzeigen: Ein Idol aus der Jugend löst sich bis zum Schluss auf. „Martenstein liest und Clementi singt“ verspricht eine besondere Mischung aus Musik und Literatur. Harald Martenstein schreibt Kolumnen für „Die Zeit“ und Georg Clementi verwandelt die geistreichen pointierten Texte in Musik. Die bekannte Schauspielerin Corinna Harfouch wird - flankiert von der Violinistin Latica Honda-Rosenberg und der Klavierspielerin Hideyo Harada - das Leben von Alma Rosè, Nichte von Gustav Mahler, rezitieren, ein Leben, das sich bis zum Tod in Ausschwitz durch Musik auszeichnet. Diese Vorstellung wird übrigens nur in Schlanders gezeigt. Thomas Bernhards „Alte Meister“ in einer Inszenierung von Dušan David Pařízek wird die Spielzeit 2022/2023 des Südtiroler Kulturinstituts in Schlanders abschließen. (ap)
Partschins - Der Borkenkäfer frisst sich südtirolweit durch den Wald und bringt die Bäume zum Absterben. 6000 Hektar seien im ganzen Land betroffen. Das seien mehr Bäume als der Sturm Vaja damals umgefegt habe. Das Land habe eine Studie an die Unis Bozen und Padua und an die Boku in Wien vergeben. Es soll untersucht werden, wie man den Borkenkäfer bekämpfen könne. Dafür würden Mikroorganismen in den Fokus genommen. Das schickte der Partschinser VizeBM Walter Laimer bei der Ratssitzung am 27. September voraus, um dann auf die Gegebenheiten am Partschinser Nördersberg einzugehen. Dort seien mittlerweile 1734 Kubikmeter vom Borkenkäfer angegriffenes Holz ausgezeigt worden. Die müssen aus dem Wald raus. Laimer wolle demnächst eine Vereinbarung mit den Holzschlägerfirmen treffen, um das Schadholz günstig an die Partschinser Bürger weitergeben zu können. Das Holz solle, so die Vorstellung, den Bürgern zu einem vereinbarten Preis als Langholz zugestellt werden. Das Hacken müsse dann jeder selber organisieren. (eb)
Naturns - Ein Unterbaurecht nennt man Knochenparzelle. Um eine solche ist es bei der Ratssitzung am 26. September in Naturns gegangen. Hoteliers in der Umgebung des Parkplatzes am Naturnser Friedhof sind an die Gemeindeverwalter mit der Anfrage herangetreten, unter dem bestehenden Parkplatz (Gp. 539/11) eine Tiefgarage errichten zu wollen. Der Gemeinderat hatte darüber zu befinden. Wenn Autos von der Oberfläche verschwinden, sei das immer gut, sagte BM Zeno Christanell und befürwortete die Anfrage grundsätzlich. Ungeteilte Zustimmung erhielt das Ansinnen im Rat nicht. Dietmar Rainer von der Süd-Tiroler Freiheit kündigte seine Gegenstimme an. Es sei rund um den Friedhof genug Trubel. Gegenstimmen kamen auch von der Liste Zukunft Naturns. Es sei unwahrscheinlich, so Evi Prader, dass die Gemeinde Naturns eine Tiefgarage realisiere. Auch stimme die Fläche von 1853 m2 Unterbaurecht nicht, denn es bestehe bereits eine Knochenparzelle. Der Antrag auf Umwidmung wurde mit 4 Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich genehmigt. (eb)
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