Einen archäologischen Sensationsfund haben Bergsteiger im Juli am Lodner gemacht, wie ein Speziallabor in Belfast infolge Radiocarbonanalyse jetzt bestätigt: Die Steinbockknochen sind 7000 Jahre alt.
Vier Bergsteiger - Stefan Pirpamer, Tobias Brunner, Arno Ebnicher und Luca Mercuri - haben Anfang Juli am Gipfelplateau des Lodner (3228m) in der Texelgruppe die Überreste von mindestens 15 Steinböcken gefunden. Sie haben den Fund an die Forststation St. Leonhard/Passeier gemeldet, die Förster haben einen Lokalaugenschein durchgeführt und die Überreste geborgen. Knochenteile, Schädel und Fellreste wurden an die Stiftung Edmund Mach in San Michele übergeben.
Da in angrenzenden Gebieten bereits paläontologische Funde gemacht wurden, gab es die Vermutung, dass auch dieser Fund archäologisch interessant sein könnte. Unter der Leitung von Heidi Christine Hauffe und Matteo Girardi wurden die Überreste im Gen-Speziallabor in San Michele untersucht und schließlich dem Speziallabor für die Radiocarbonmethode der Queens University in Belfast (Irland) übergeben. Jetzt wurde das Ergebnis bekannt: Die Überreste dürften ein Alter von etwa 7018 Jahren haben - für diese Angaben gibt es eine Schwankungsbreite von 37 Jahren nach oben oder unten. Damit lebten die Steinböcke in der Jungsteinzeit (Neolithikum). Sie sind etwa 1700 Jahre älter als Ötzi, der "Mann aus dem Eis", der im Jahr 1991 am Hauslabjoch an der Grenze zwischen dem Schnals- und Ötztal gefunden wurde.
"Solche Funde sind gute Nachrichten. Wir werden jetzt die Wissenschaft arbeiten lassen und dann den Fundstücken den Platz zuweisen, der ihnen zusteht", sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung für Museen und Forschung zuständig ist.
Derzeit sind die Überreste der Steinböcke in der Forststation St. Leonhard sicher aufbewahrt, sie werden bald dem Amt für Archäologie übergeben. Eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Naturmuseums wurde bereits eingerichtet. Sie entscheidet über die weiteren Schritte: Welche weiteren Untersuchungen durchgeführt werden, wer diese durchführt und wo und wie die Überreste gelagert werden. Erst in einem zweiten Moment wird darüber entschieden, ob und wo die Überreste aus der Jungsteinzeit ausgestellt werden sollen.
uli/fg
Weihnachten ist ein besonderes Fest: Die Vorfreude auf Heiligabend mit leckerem Festessen, duftenden Keksen, einem guten Glas Wein und einem schön geschmückten Tannenbaum im Wohnzimmer hat etwas Magisches. Was uns jedoch meist nicht bewusst ist: Vieles, was wir mit Weihnachten verbinden, wird erst durch die stets herausfordernde Arbeit in der Landwirtschaft möglich.
Um den Bäuerinnen und Bauern für ihre unermüdliche Arbeit Danke zu sagen, wird die Südtiroler Bauernjugend einen Online-Adventskalender gestalten. Dabei werden auf Instagram über 24 Tage lang Mitglieder von der Bauernjugend in einem Kurzvideo drei Fragen zu Weihnachten beantworten. Um auf den Fleiß Bäuerinnen und Bauern hinzuweisen, lautet eine der Fragen: Was wäre die Adventszeit ohne Landwirte? Die Antworten fallen unterschiedlich aus und trotzdem ist die Aussage immer dieselbe: Ohne Landwirte wäre unser Tisch an den Weihnachtsfeiertagen leer.
Mit Geschenken Gutes tun!
Geschenkkörbe mit heimischen Lebensmitteln, die von Direktvermarktern oder Genossenschaften kommen, sind besonders zu Weihnachten eine beliebte Möglichkeit, jemandem eine Freude zu bereiten. Füllt man die Körbe mit heimischen Lebensmitteln, kauft man nicht nur regionale und gute Produkte, sondern tut auch Gutes.
„Südtirol bietet eine reiche Vielfalt an leckeren Qualitätsprodukten und die Auswahl nimmt von Jahr zu Jahr zu“, erklärt Raffael Peer, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. Mit dem Kauf werden gleichzeitig lokale Kreisläufe unterstützt. „Heimische Produkte sichern die Existenzgrundlage der Südtiroler Landwirtschaftsbetriebe, beleben die Wirtschaft, tragen zur Vermeidung von Schwertransport bei und garantieren somit auch Nachhaltigkeit“, erläutert SBJ-Landesleiterin Angelika Springeth. Darüber hinaus trägt der Kauf heimischer Produkte wesentlich zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft bei und ist eine gute Gelegenheit die Vielfalt unserer Region sichtbar zu machen.
„Roter Hahn“ bürgt für Qualität „Made in Südtirol“
Besondere regionale Produkte sind die Lebensmittel, die das Qualitätssiegel „Roter Hahn“ tragen. „Das Qualitätssiegel ‚Roter Hahn‘ garantiert eine hohe Qualität der Produkte und die heimische Herkunft. Beides wird regelmäßig kontrolliert“, sagt Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im SBB. 83 Direktvermarkter stellen insgesamt über
840 Produkte in 19 Produktgruppen her. Neben frischem Obst und Gemüse, Pilze, Trockenobst, Fruchtsäfte, -sirupe und -aufstriche, Kräuter, Käse & Milchprodukte werden unter dem Qualitätssiegel auch Essig, Wein, Destillate, Cider, Bier, Soßen und Eingelegtes, Freilandeier, Honig, Brot, Nudeln und Getreide, Frischfleisch sowie Speck und Würste angeboten.
Die „Roter Hahn“-Produkte können ab Hof, in vielen Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäften, in zahlreichen Feinkostläden und in den „Pur Südtirol“-Geschäften gekauft werden. Zusätzlich können Interessierte die Qualitätsprodukte auch online im Produktshop auf www.roterhahn.it/onlineshop bestellen und so Mitarbeitern, Verwandten und Bekannten eine Freude bereiten. Derzeit läuft die Crowdfunding-Kampagne „Ei love you!“, bei welcher Interessierte regionale Produkte als Dankeschönpakete erwerben können. Die innovative und nachhaltige Idee von Christian Marchesini und seiner Familie kann unter www.startnext.com/eiloveyou unterstützt werden.
HGV-Bezirk Meran/Vinschgau lud zu Jahresversammlung nach Algund
Forst/Algund – Vor Kurzem fand die Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) in der Spezialbier-Brauerei FORST in Algund statt. Die gut verlaufene Sommersaison, die Mobilität, der Fachkräftemangel sowie weitere tourismuspolitische Themen standen im Mittelpunkt.
HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler ging zunächst auf die Sommersaison ein, in der es gelang, eine gute Auslastung der Betriebe zu erreichen. Im Burggrafenamt wurde ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt, auch die Auslastung der Betriebe im Vinschgau war gut, wobei es hier noch Verbesserungspotenzial gibt. „Trotzdem können wir sehr zufrieden sein. Trotz aller Herausforderungen, mit denen unsere Gastbetriebe derzeit konfrontiert sind, gilt es, Positivität auszustrahlen und diese den Gästen zu vermitteln“, sagte Pichler.
Als Herausforderungen nannte er vor allem die Urbanistik, die Mobilität und den Fachkräftemangel. Gerade kleinere Betriebe müssen sich auch in Zukunft entwickeln können und ein quantitatives Wachstum müsse gegeben sein, meinte der Bezirksobmann. Um geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, brauche es flexiblere Angebote, Perspektiven im Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten, und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse gegeben sein. „Wir sind hier auf dem richtigen Weg. Besonders wichtig ist es aber, in eine gute Ausbildung zu investieren und die Berufe im Gastgewerbe für junge Menschen attraktiv zu gestalten“, sagte er. Eine Herausforderung in diesem Zusammenhang seien aber auch die Mitarbeiterunterkünfte. Hier brauche es vonseiten der Politik neue Regelungen.
In dieselbe Kerbe schlug auch HGV-Präsident Manfred Pinzger: „Wir sind verpflichtet, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine geeignete Unterkunft zur Verfügung zu stellen, urbanistisch gesehen ist dies aber sehr schwierig umzusetzen“, betonte er.
Einig waren sich Pichler und Pinzger, dass die Mobilität im Bezirk ein großes Thema sei. „Der Tourismus, aber auch andere Sektoren, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm entwickelt. Dies wurde beim Ausbau des Straßenverkehrsnetzes zu wenig berücksichtigt. Dass im Hinblick auf sämtliche Verkehrsstaus immer der Tourismus als Sündenbock herhalten muss, kann nicht sein. Vieles ist hausgemacht“, sagte Pinzger. Anschließend ging der HGV-Präsident auf die Ortstaxe, den Südtirol Guest Pass und die Steuerermäßigung von Trinkgeldern ein. „Es ist ein positives Signal für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tourismus, dass nun eine Besteuerung von fünf Prozent auf das Trinkgeld eingeführt werden sollte“, so Pinzger.
An der Jahresversammlung nahm auch Landesrat Arnold Schuler teil, der sich erfreut über die gute Buchungslage zeigte. „Südtirol ist noch mehr zum Sehnsuchtsland geworden. Es ist gut, dass die Betriebe rechtzeitig investiert und auf eine hohe Qualität gesetzt haben“, sagte er. Trotz aller Unsicherheiten, die vor allem das Landestourismusentwicklungskonzept und die hohen Energiekosten mit sich gebracht haben, könne man positiv in die Zukunft blicken.
Wie man vom Biathleten zum Sternekoch wird und was Leistungssport und Kochen miteinander zu tun haben, das erklärte Stephan Zippl vom Restaurant 1908 im Parkhotel Holzner in Oberbozen im Interview mit Bettina Schmid, Leiterin des Gustelier – Atelier für Geschmackserfahrung im HGV Bozen. Zippl gab persönliche Einblicke in seinen Alltag und erläuterte, was seine Küche auszeichne. Zippl hat 2021 erstmals einen Michelin-Stern erhalten und wurde auch mit dem Grünen Stern für sein Nachhaltigkeitskonzept ausgezeichnet. „Dies war mit Sicherheit einer der prägendsten Momente in meinem Leben und eine Bestätigung unserer Teamleistung“, sagte Zippl.
Die Jahresversammlung des HGV-Bezirks Meran/Vinschgau klang im FORSTER Weihnachtswald aus.
Martell - Am Samstag, den 26. November, gestaltete die Musikkapelle Martell die Hl. Messe und hielt ihre traditionelle Cäcilienfeier ab.
Zuerst wurde in der Pfarrkirche zur Hl. Walburga in Martell feierlich die Hl. Messe gestaltet. Diese Messgestaltung und besonders das letzte musikalische Stück „Näher mein Gott zu dir“ wurde im Gedenken an die Verstorbenen, ganz besonders an die Fahnenpatin der Musikkapelle gespielt, da in den vergangenen Pandemiejahren das Spielen während der Begräbnisgottesdienste nicht möglich war.
Im Anschluss an die Messfeier ließ die Musikkapelle den Abend beim traditionellen Cäcilien-Festmahl im Hotel Waldheim ausklingen. Dort blickte der Obmann Reinhard Tscholl, gemeinsam mit den Musikantinnen und Musikanten, auf das abgelaufene Tätigkeitsjahr zurück. „Es ist schön, nach zwei Jahren endlich wieder gemeinsam hier unsere Cäcilienfeier abhalten zu dürfen“, freute sich Tscholl über das gemeinsame Beisammensein. Im Rahmen der Feier bedankte er sich auch bei seinen Musikkameradinnen und Kameraden für den Einsatz und bei deren Familien für die Unterstützung. Großer Dank gebührte natürlich auch dem Kapellmeister Christian Ratschiller, welcher wiederum viel Zeit und Engagement in die „Marteller Musi“ investiert hatte. Des weiteren bedankte sich der Obmann beim Bürgermeister Georg Altstätter für die finanzielle Unterstützung und dafür, dass er immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Wünsche der Musikkapelle hat. Dieser unterstrich die Wichtigkeit der Musikkapelle für die gesamte Bevölkerung im Tal. „Unsere Musikkappelle ist eine enorme Bereicherung für die Dorfgemeinschaft und es freut mich, auch neue Musikantinnen und Musikanten hier begrüßen zu dürfen. Danke für Euren Einsatz und viel Spaß beim Musizieren“, schloss der Bürgermeister die Reden ab. Vier Musikantinnen und Musikanten bereichern mit Ihrem Können die Musikkapelle Martell und sind das erste Mal bei der Cäcilienfeier mit dabei: Verena Blaas, Sonja Ginthart, Simon Holzknecht und Wolfgang Rainer.
Schluderns - Die Straßenlampen in Prad am Stilfserjoch werden seit Jahren in der Adventszeitseit mit Stoffüberzügen, die über Drahtgestelle gestülpt sind, in große Stehlampen verwandelt. Heuer erstrahlen einige Lampen in neuem Glanz und erfreuen als große, bunte Farbtupfer die Augen der Betrachterinnen und Betrachter. Bemalt wurden einige der Lampen-Stoffbezüge heuer von Schülerinnen und Schüler der Grundschule Prad in Zusammenarbeit mit den Seniorinnen und Senioren im Seniorenwohnheim St. Antonius. In der Struktur wird alten Menschen betreutes Wohnen angeboten. Seniorinnen und Senioren kommen auch als Tagesgäste. (mds)
Latsch - Auf Initiative der Carabinieri von Latsch gab es am 29. November in Zusammenarbeit mit der Ortspolizei und der Marktgemeinde Latsch eine Informationsveranstaltung zum Thema Sicherheit. BM Mauro Dalla Barba konnte im Fraktionssaal nicht nur viele Senioren und Seniorinnen vom Seniorenclub begrüßen, sondern als Referenten auch Tanja Plörer von der Ortspolizei Latsch, Marco Issenmann, den Kommandanten der Carabinieristation Schlanders, sowie Maresciallo Leonardo Maturilli und Manuel Palmieri von der Carabinieristation Latsch. Das Wissen um die verschiedenen Betrugsmaschen, Aufklärung und Vorbeugung vor Betrug und Betrüger sind für alle Bevölkerungsgruppen wichtig, meinte Issenmann. Manuel Palmieri und Tanja Plörer erläuterten, worauf zu achten ist und wie man sich schützen kann. Betrüger geben sich oft als Beamte, Techniker, Handwerker oder Vertreter der Polizei aus. Bevor man jemand ins Haus lässt, soll man die Identität überprüfen. Polizeibeamte erscheinen in der Regel in Uniform und kommen mit dem Polizeiauto. Betont wurde, dass man unbekannten Personen niemals persönliche Daten oder Kontonummern mitteilen soll. Bei sogenannten Haustürgeschäften und Haustürverträgen ist äußerste Vorsicht geboten. Haustürverträge kann man innerhalb von zwei Wochen widerrufen. Beim Empfang von Telefonanrufen, E-Mails oder SMS unbekannter Herkunft muss man ebenfalls vorsichtig sein. Um das Eigentum zu schützen soll man auch bei kurzen Abwesenheiten Fenster und Türen schließen. Sehr problematisch ist auch das Deponieren des Schlüssels vor der Haustür. Diebe soll man nicht versuchen aufzuhalten, weil man dabei das eigene Leben riskieren kann. Am Ende der Veranstaltung appellierten der Bürgermeister und die Polizeibeamten, in allen Fällen die Notrufnummer 112 bzw. die Carabinieristation oder die Ortspolizei anzurufen und alle Vorfälle der Polizei zu melden. Mit Kuchen und Kaffee ließen die Senioren den Nachmittag nach dieser informativen Veranstaltung ausklingen. (hzg)
Naturns - BM Zeno Christanell wies mit großer Freude und Genugtuung darauf hin, dass für den Neubau der Winterbrücke die technischen Vorgaben von der Landesregierung genehmigt worden sind. Die Ausschreibungen für dn Neubau der Brücke wird mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt und 2025 erfolgen.
Dem Gemeinderat von Naturns wurden am 30. November einige Projekte vorgestellt. Michael Hofer von Pohl&Partner stellte das aus seiner Sicht „ausgereifte und schöne“ Projekt für einen neuen Recyclinghof vor. Der Plan sieht eine 1 Meter hohe Mauer um das neu erworbene Grundstück vor, um dem Hochwasserschutz Genüge zu tun. Unter der genau über dem Recyclinghof verlaufenden 220 Kilovolt-Stromleitung seien keine Baulichkeiten möglich, so dass die überdachten Wertstoffcontainer im neuen Areal geplant sind. Um die 2,5 Millionen Euro werde der Recyclinghof kosten. Der auch für den Recyclinghof zuständige Referent Helmut Müller beklagte die „gewaltigen Pressteigerungen“, bezeichnete den Plan trotzdem als „zeitgemäß und zukunftsorientiert“. Weil in der kommenden Dezmenbersitzung das Projekt genehmigt werden solle, damit man beim Land um Geld ansuchen könne, so BM Zeno Christanell, sei zu erörtern, ob dieser Plan gut gehe, oder ob Vorschläge für Einsparungen vorhanden seien. Ob es sinnvoll sei, Tetrapaks zu sammeln, wollte Astrid Tappeiner wissen. Denn diese Art von Sammeln sei eine Augenauswischerei und man gaukle den Bürger:innen eine sinnvolle Trennung vor. Die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt sehe eine solche Sammlung nicht vor, sagten Christanell und Müller. Man könne diesen Container auch weglassen. Ob man eine Pflicht oder eine Kür wolle, warf Evi Prader ein und ob denn Geld keine Rolle spiele. Natürlich spiele Geld eine Rolle, räumte BM Christanell ein. Im laufenden 3-Jahresplan könne der Recyclinghof ohnehin nicht gestemmt werden. Da brauche es eine außergewöhnliche Finanzierung. Hofer wurde mit der Aufforderung entlassen, nochmals Sparmöglichkeiten zu prüfen, bevor der Plan als Projekt genehmigt werden solle.
Der Ingenieur Daniel Hartmann stellte dem Gemeinderat eine „Fahrradfreundliche Anbindung Naturns West vor“. Hartmanns Vorschlag sieht vom Klebelsbergplatz bis zum Naturparkhaus beidseitig der Fahrbahn 1,5 Meter breite Fahrradwege vor. Der Fußgängerweg würde in Richtung Kompatsch auf der linken Seite ebenfalls mit 1,5 Meter Breite zu liegen kommen. BM Christanell wies darauf hin, dass ohnehin asfaltiert werden müsse. Die Umsetzung des Planes würde dann möglich, wenn man auf einer Seite auf den Gehsteig verzichtet. 220.000 Euro würde diese Abschnittsform kosten und 124.000 Euro kommen hinzu, wenn das Geländer erneuert und ein Randstein die Fahrradwege von der Straße trennen würden. 188.000 Euro sind dafür im Haushalt bereits vorgesehen. Im Bereich des Geschäftes bei der Abzweigung nach Kompatsch könnte später ein Kreisverkehr errichtet werden. (eb)
Vinschgau/Schlanders - Die Malwand ist über die Monate selbst zum Kunstwerk geworden. Viele bunte Pinselstriche haben sie zu einem abstrakten Kunstobjekt im Kreativraum „Ideenspüle“ der BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders werden lassen. Jeden Donnerstag am Vormittag sind dort Sarah, Lorena, Heidi, Ruth, Fabian, Peter, Christian und Andreas mit ihren Betreuerinnen Marion und Verena von der Lebenshilfe Vinschgau am Werk, malen oder arbeiten frei – je nach Lust und Laune. Kribus Krabus nennt sich das Projekt, das von Isolde Veith und von Roland Parth seit dem vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit der IVHS, der Integrierten Volkshochschule, begleitet wird. Jeder hat in der „Ideenspüle“, eigentlich eine Art Atelier seinen Platz, jeder ist willkommen und jeder darf sein wie er ist. Ein Freiraum ist entstanden, ein Wohlfühl- und Lebensraum, wo Austausch stattfindet. Um ca. 10 Uhr steht nämlich ein Tapetenwechsel an. Im Salotto einen Stock höher wird Pause gemacht, etwas gegessen oder ein Kaffee getrunken. Darauf und auch auf das Tischtennis spielen freuen sich Sarah, Lorena, Heidi, Ruth, Fabian, Peter, Christian und Andreas besonders. Jemand ist immer da, der Zeit hat und die Herausforderung annimmt. Denn vor allem Sarah ist im Tischtennis kaum zu schlagen.
So bunt wie die Malwand, so bunt sind die Gäste im Atelier. Mehrere Projekte der Integrierten Volkshochschule Vinschgau finden hier statt: Kreatives zur Weihnachtszeit etwa, Ausdrucksmalen oder Malen nach Herzenslust, ein Projekt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene am Mittwoch Nachmittag.
Der Kunstraum steht für jeden offen. Er hat einen freien Charakter: Nichts muss, alles kann. Sich kreativ entfalten, dafür steht die „Ideenspüle“ in der BASIS Vinschgau Venosta. Sie ist ein Platz zum Sein, wo Spaß und Entspannung und Begegnung auf Augenhöhe stattfinden. (ap)
TIPP: Wer daheim Knöpfe, Perlen, Bänder oder anderes Bastelmaterial und Krimskrams, Nägel, Schrauben usw. herumliegen hat und nicht mehr benötigt, kann diese gerne vorbeibringen.
Schlanders/Vinschgau - Haben nicht alle ein Recht auf Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität? Diese Frage stellte Horst Saller in seiner kabarettistischen Einführung bei der Tagung „Jenseits von Tabu & Mythos – Psychische Erkrankung und Sexualität“ am 2. Dezember im Kasino der Basis Vinschgau.
von Heinrich Zoderer
Sowohl die Sexualität als auch psychische Erkrankungen werden tabuisiert, meinte Verena Perwanger, Primaria des Psychiatrischen Dienstes Meran. Deshalb standen das Recht auf Sexualität als auch die Tabuisierung der Sexualität und der psychischen Erkrankungen im Mittelpunkt der Tagung des Interreg-Projektes, organisiert von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Neben Fachvorträgen, gab es auch Berichte von Betroffenen und eine Podiumsdiskussion am Vormittag und mehrere Workshops am Nachmittag. Im ersten Fachvortrag stellte Verena Perwanger vor allem Fragen, die es zu besprechen und zu beantworten gilt. Wie beeinflusst Sexualität die psychische Gesundheit? Wo ist die Grenze zwischen Therapie und Missbrauch? Sexualität zwischen Patienten. Wer übernimmt die Verantwortung? Perwanger erinnerte daran, dass es in der Vergangenheit Zwangsterilisationen gab und Homosexualität lange verboten war. Was ist in der Sexualität normal und wer definiert das? Wie gehen Ärzte und Betreuer:innen mit den sexuellen Wünschen der Patient:innen um? Welche Ängste, aber auch welche persönlichen Haltungen und Werte spielen da eine Rolle? Was denken die Betroffenen? Was ist eine krankmachende, was eine erfüllende Sexualität und welchen Raum geben wir der Sexualität? Philipp Kloimstein, Chefarzt des Krankenhauses Stiftung Maria Ebene in Vorarlberg, sprach über Tabus, Scham, Stigmatisierung und Diskriminierung in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und Sexualität. Sexualität bedeutet nicht nur Fortpflanzung, meinte Kloimstein, sondern auch Identität und Lust. Sowohl im Laufe der Geschichte als auch in den unterschiedlichen Ländern gibt es verschiedene Formen der sexuellen Orientierung, die Zustimmung oder Ablehnung erfahren. Sehr vielfältig ist beute neben der heterosexuellen Beziehung (männlich/weiblich) die ganze LGBTQIA+ Community. (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, transsexuell, queer, intersexuell oder asexuell). Der Primar sprach über das Coming-out, das Bekenntnis zur eigenen sexuelle Orientierung, über die gleichgeschlechtliche Ehe, eingetragene Partnerschaften und das Recht auf Adoption. Zuletzt sprach Kloimstein über Grundbedürfnisse nach Maslow und Grawe und meinte, dass Medikamente die Sexualfunktion stark beeinflussen können. Er betonte, dass Zärtlichkeit und Sexualität lebenslang wichtig sind und zwar für alle Menschen, aber nicht für alle gleich.
Kolping im Vinschgau - „Nur mutig vorwärts, Gott wird für die Zukunft sorgen! Wir Menschen machen uns viel zu viel Sorgen um die Zukunft. Wir klagen über die Vergangenheit und achten nicht genug der Gegenwart.“ Dies schrieb Adolph Kolping vor 165 Jahren. Wie sah es damals aus und wie heute?
Nur mutig vorwärts! Das rechte Wort zur rechten Zeit, vor allem am Übergang von einem Jahr ins Neue. Nach vorne geht unser Blick. Zukunft ist unsere Zeit. Das Neue, das noch Unbekannte zieht und lockt an. Auch lässt es uns erschrecken. „Nur mutig vorwärts“, ruft uns da Adolph Kolping zu. Er weiß wovon er spricht. Das Neue hat er nie gescheut. Ganz im Gegenteil! So manch mutigen und ungewohnten Schritt hat er getan in seinem Leben und priesterlichen Wirken. Immer aber in der Überzeugung, nur so den Willen Gottes erfüllen zu können.
„Deus providebit“ – Gott wird sorgen! Diese Worte Kolpings sind eingraviert an seinem Grab in der Minoritenkirche in Köln. Sie sind Ausdruck seines unerschütterlichen Vertrauens auf die Vorsehung Gottes, auf seinem Weg mit uns. Gott weiß um unser Heute und Morgen. Auf ihn zu vertrauen lädt uns Kolping ein. Sicher, nicht immer leicht so vertrauensvoll zu sein. Aber versuchen wir es- eben nur mutig vorwärts, wer hält uns auf?
In diesem Sinne – ohne Angst und Zaudern - allen ein mutiges und vertrauensvolles, gemeinsames Weitergehen auch im Neuen Jahr 2023!
Otto von Dellemann
WINDMAGAZINE
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