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Dienstag, 13 Dezember 2022 08:14

Die neue Plauser Chronik

Plaus/Buchvorstellung - Das neue Dorfbuch von Plaus, herausgegeben von Heinrich Kainz und Hermann Wenter vom Heimatpflegeverein Naturns-Plaus, wird ganz bescheiden „Plauser Chronik von 1164 - 2022“ genannt. In dem 300 Seiten umfassenden Buch haben die Heimatpfleger alles zusammengetragen, was die Geschichte, das Vereinswesen und die gesamte Entwicklung der kleinen Gemeinde im Untervinschgau ausmacht. Zählte Plaus im Jahre 1940 nur rund 200 Personen, so leben heute 750 Menschen dort. In der neuen Dorfchronik findet man sowohl die handgeschriebene Chronik von Sebastian Ladurner, als auch alte Bilder, Dokumente und Zeitungsartikel von Plaus bis zum Jahre 1990. Die Dorfchronik von 1990 bis 2022 hat Heinrich Kainz in Wort und Bild festgehalten. Als vierter Teil wurde auch die transkribierte Chronik von Pfarrer Friedrich Florineth abgedruckt. Er dokumentiert darin seine Seelsorgezeit von 1908 bis 1932. Bis 1900 war Plaus mit seinen Sümpfen, Fröschen und Auen ein Aquarium, ein armes Nest mit wenigen Bewohnern, so schreibt Florineth. Bis zur Etschregulierung nach 1900 wurde Plaus mehrfach überflutet. 1939 kam das elektrische Licht auch nach Plaus und 1962 wurde die erste Wasserleitung gebaut. Große Dorfstreitereien gab es in den 70er Jahren, die erst 1982 durch die Wahl von Herbert Mantinger zum Bürgermeister beendet wurden. 24 Jahre, von 1985 bis 2008 war Arnold Schuler Bürgermeister und anschließend bis heute Jürgen Klotz. Die drei Bürgermeister berichteten bei der Vorstellung der Dorfchronik auch kurz über ihre Zeit. Arnold Schuler war 1985 mit seinen 22 Jahren der jüngste Bürgermeister des Landes und wurde damals von der FF als „Turnschuh-Bürgermeister“ bezeichnet. Unter den genannten Bürgermeistern kam es zu einer Aufbruchsstimmung. Schule, Kindergarten, Feuerwehrhalle, Rathaus, der Plauser Totentanz, die Bibliothek, Kanalisation, Sportplatz, Handwerkerzone und mehrere Wohnbauzonen wurden gebaut. 2007 bekam Plaus eine neue Etschbrücke und 2017 eine neue Pfarrkirche, geweiht der Hl. Monika. (hzg) 

Dienstag, 13 Dezember 2022 08:13

Kultur: Denken und pflügen

Das vom Nil jährlich überschwemmte Land verwischte alle Besitzgrenzen, die erst durch die Erfindung der Geometrie wieder erkennbar wurden. Ähnliches erforderten die Vinschgauer Murkegel, so etwa die Burgeiser/Malser „Multen“ oder die „Kortscher Wiesen.“ Das Schwemmgelände des Gadriabaches wurde „saniert“ wie die meisten Lahnböden an den Talausgängen. Besitzrechtliche, volkskundliche und religiöse Gesichtspunkte mussten berücksichtigt werden. Heute würden wir nach einem Kybernetiker fragen als Zusammenfasser mehrerer Wissenschaftsgebiete: Geologie und Statistik, Gentechnik und Sprachkunde. Wichtig ist immer die Kommunikation, wofür die menschliche Sprache als höchste Ausprägung gilt.
Ausgehend vom Foto mit den Schwemmgebieten der Gemeinde Prad wird diese Regelungstechnik sichtbar.
Am auffallendsten ist die Zerstückelung des Talgrundes in endlos viele Grundstücke, Quelle für ewige Streitereien und Ernte für Juristen.
Mitreden wollen auch die Heimatschützer, denn am Hang des Tschenglser Nörderberges steht eine alte Wallfahtskirche, die der Ottilie geweiht ist. Die blindgeborene Heilige ist zuständig für Augenleiden, womit wir das Reich der Volksmedizin berühren.
Im Talgrund erkennen wir auch den stillgelegten und ausgetrockneten Lauf der Etsch, ein Betätigunsfeld für Biologen und Agrartechniker.
Das Bild erfordert die Zuammenfassung verschiedenster Wissensgebiete, so auch den Bereich der Namenskunde.
Wir wundern uns auf dem Weg in Richtung Sulden über den Namen Gomagoi. Nach Egon Kühebacher steckt darin das keltische Wort COMBOROS mit der Bedeutung „Geröll“. Der Name wurde erst nach der Jahrtausendwende „eingedeutscht“; im Jahr 1485 heißt er Gombageir und klingt immer noch fremdartig.
Wir sind nun bei den Kelten oder bei den Langobarden, die bis ins Etschtal vorgedrungen sind und sogar in der Rechtspraxis Spuren hinterlassen haben. Siegfried de Rachewiltz, der Begründer und Leiter des Landwirtschaftsmuseums Brunnenburg, folgt auch in seiner Kulturgeschichte zum Tiroler Speck diesen Spuren.
„Brot“ und „Erdäpfel“ gehören zu den erforschten Themen.
Der Kortscher Fraktionsvorsteher Alois Wellenzohn wurde von Mitbürgern zuweilen mit dem Ehrentitel „Genie“ angesprochen. Weil es ihm gelungen ist, die widerstrebensten ­Interessen der vielen Besitzer für die einheitliche Bewässerung auf einen Nenner zu bringen.
Ein Meisterstück der Kommunikation in einer sehr schwierigen Materie.“Ohne einen einzigen Rekurs“, erinnert sich ein anderer Kortscher Bauer, der Konrad Lechthaler, der damals Nachbarshilfe geleistet hat und seit Jahrzehnten als Theatermacher Einmaliges leistet. Mit ihm und den vielen Mithelfern verfügt Kortsch über eine eigene Theatertradition. Über all das gibt es ausführliche Untersuchungen. Vor allem aber gab es Gespräche mit Valentin Braitenberg. Freunde machten 2011 für ihn die ARUNDA 81 mit dem Titel „Tentakel des Geistes“, dort entwickelte der in Bozen geborene Wissenschafter zahlreiche Fachbeiträge zur Kybernetik.
Wichtig ist mir eine Jugenderinnerung an die Familie Prantner vom „Pichlhof“, unserem Nachbar in der Ortsmitte von Schlanders. Dort habe ich manchmal mitgearbeitet und habe auch beim Pflügen geholfen. Dabei versank ich beinahe in einer aufgewühlten Ackerfurche. Im weichen Boden „schwimmend“ sah ich die Zugtiere auf mich zukommen. Sanfte, aber immerhin gehörnte, kräftige Kühe. Links und rechts an die Deichsel gebunden, zogen sie mit dem Pflug tiefe Furchen. Die metallisch glänzende Pflugschwar bricht die Erde auf, legt Schichten frei, öffnet Neues.
Wie beim Buch werden Blätter gewendet, ermöglichen neuen Einblick in das Dunkel der Erde. So funktioniert das Denken, belehre ich den Valentin, den Kybernetiker. Vielleicht entsteht dabei das Unter- und Über-Bewusstsein?
Das hat ihm gefallen, dem Valentin und wir begannen in alle Richtungen zu „pflügen“. „Ob sich die Kühe etwas denken?“ wird gefragt. Die Antwort: Ja, sie erinnern sich an die staubigen, steinigen Bergäcker der steilen Höfe und erfreuen sich jetzt an der feuchtlockeren Erde des Talgrundes.
Auch der Gianni Bodini erschafft als Fotograf mit seinem Teleobjektiv wichtige Zugänge zu unserer Kultur, zu der auch die Mondverehrung gehört. In seinen Bildern verschmelzen Sonne, Mond und Erde zum Gotteslob. Wie im Weltbild des Franz von Assisi.
Ist dies die Rückkehr zur antiken Götterwelt?
Vor vielen Jahren ist der Gianni dem Schriftsteller Franz Tumler auf dem Rimpfhof begegnet und hat sich mit ihm ausführlich über die Wasserwirtschaft unterhalten. Der Dichter wunderte sich über des Meisterfotografen genaue Erinnerung.
Franz Tumlers Buch „Das Land Südtirol“ ist auch für Bodini eine unerschöpfliche Fundgrube. Der „Italiener“ entdeckt unser Land, zeigt unseren Bergbauern in Diavortägen ihre hohe Kultur und wird ganz selbstverständlich überall mit „Hallo Gianni!“ als einer der Unsrigen begrüßt.

 

Hans Wielander

Dienstag, 13 Dezember 2022 08:12

Hilfe bei der Berufswahl

Prad am Stilfserjoch - Hoteliers- und Gastwirtejugend und Junghandwerker im lvh informieren über praktische Berufe
Die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) tourt zusammen mit den Junghandwerkern im lvh durch alle Mittelschulen Südtirols und informiert über die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe und die Berufe im Handwerk. Jüngst war es auch für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Prad an der Zeit, sich mit dem Gedanken zu befassen, wie es nach der Mittelschule weitergehen soll. Da dies die jungen Schülerinnen und Schüler meist vor eine große Herausforderung stellt, wurden von der HGJ die vier Bereiche: Service, Rezeption, Küche und Management vorgestellt. Begleitet wurde die HGJ-Koordinatorin Manuela Holzhammer zudem vom HGV-Ortsobmann von Prad, Michael Nigg. „Die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe haben Zukunft und bieten sehr viel Abwechslung. Zudem wird einem die Möglichkeit geboten, weltweit Karriere machen zu können“, sagt HGV-Ortsobmann Michael Nigg vom Gasthof Stern in Prad.
Es gibt zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitschancen im Handwerk: Über 90 verschiedene Lehrberufe im Handwerk eröffnen Jugendlichen vielfältige Berufsperspektiven. „Speziell in einer Zeit, in der immer mehr Fachkräfte gefragt sind, garantiert das Handwerk interessante und sichere Arbeitsplätze“, betonte Elisabeth Mahlknecht von den Junghandwerkern beim Schulbesuch. „Die richtige Berufswahl ist keine leichte Entscheidung. Mit der Berufsinformationskampagne möchten wir den Jugendlichen die Möglichkeiten zeigen, die das Handwerk bietet, und sie so bei ihrer Berufsentscheidung unterstützen“, unterstreicht Alexander Dallio, Landesobmann der Junghandwerker im lvh. 

Dienstag, 13 Dezember 2022 08:11

Druckverband aus Geschichten

Buchbesprechung

Joachim Meyerhoff:
Hamster im hinteren Stromgebiet.
Roman. Kiepenheuer und Witsch: 2020. 320 S.

Einen fünften Band hatte Meyerhoff in seinem autobiographischen Romanzyklus nicht geplant. Doch ein Schlaganfall hob vor einigen Jahren das Leben des damals 51-Jährigen aus den Angeln. Aus dem gefeierten Schauspieler, der oft entfesselt über die Bühne gehoppelt war und die ärgsten Figuren verkörpert hatte, wurde jäh ein halbseitig gelähmter Intensivpatient. Vollbremsung. Er sagt der Misere den Kampf an. Wie er sich an Erinnerungen entlang hangelt, sich einen Druckverband an Geschichten verpasst, um nicht in Angst und Hoffnungslosigkeit unterzugehen, protokolliert er schonungslos. So tritt die Gegenwart des Tumler-Preisträgers (2011) in sein Narrativ ein, bisher hat er seine Romane um tote Familienmitglieder und Gefährtinnen kreisen lassen. Jetzt schieben sich zwischen Duschausflüge und Gehversuche in der Klinik bizarre Reiseepisoden. Während die Infusionen tröpfeln, um Hirnareale zu retten, öffnet der Patient die Geschichtenarterie. Vor schlaflosen Nächten und Ausfallserscheinungen streunt er davon, mal lenkt er ein Auto orientierungslos durch Mallorca, dann leidet er unter der senegalesischen Hitze. Voller Bewunderung holt er seine Familien zu sich in die Literatur, fasziniert von der Kraft, die von Partnerin Sophie, seinem drolligen Söhnchen, den beiden Töchtern und anderen ausgeht. Die Seufzer seiner Mitpatienten kann er bald genauestens deuten. „Komik als Schlupfloch aus der eigenen Hilflosigkeit“, definiert er seine Methode. Joachim Meyerhoff steht glücklicherweise wieder auf der Bühne. Auf sein Debüt in Laas sind vier weitere Bestseller gefolgt. Alle fünf sind überaus unterhaltsam, auch weil sie Scham und Schmerz nicht ausklammern.

Maria Raffeiner

Dienstag, 13 Dezember 2022 08:10

Jugend: Das Prinzip „Begleitung“ in der OJA

Was mag ich am meisten an meinem coolen Job? Was bedeutet für mich Offene Jugendarbeit?
Ich bin gerne im Kontakt mit Jugendlichen, bin neugierig und interessiert wie es ihnen geht und was sie erzählen. Ich freue mich, wenn sie zu mir kommen mit ihren Anliegen, Fragen und/oder Problemen. Mir ist es wichtig ein offenes Ohr für sie zu haben. Die Jugendlichen, die zu mir in den Treff kommen oder bei Aktionen mit dabei sind, erstmal kennen zu lernen, auf sie einzugehen und sie ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten zu können, einfach für sie da zu sein und sie ernst zu nehmen. Das macht einen wesentlichen Aspekt der Offenen Jugendarbeit aus und deswegen auch diese Arbeit so toll: Im „Miteinander zu sein“.
Die Offenheit zu zeigen heißt die Möglichkeit zu bieten, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Mit Mitgefühl (= Empathie) und Feingefühl reagieren und agieren zu können.
Soweit es im Treff möglich ist - je nach dem was grad los ist! - auf die einzelnen Jugendlichen und auf ihre (realistisch!) wichtigen Bedürfnisse und Wünsche eingehen zu können, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
So ist es auch Aufgabe der OJA die Jugendlichen in der Umsetzung ihrer Wünsche und Ziele, die im Treff und „um den Treff herum“ entstehen und wachsen, zu begleiten, beraten, aufzufangen. Vor allem bedeutet das, sie dazu zu motivieren, diese zu erreichen und dafür gemeinsam den „Weg zu ebnen“.
Zur Begleitung gehören Erstberatungsgespräche in jeglichen Belangen, sowie Einzelgespräche, Gruppengespräche, Teamsitzungen und Vernetzungsarbeit.
Solche und andere Gespräche finden oftmals am besten ganz unbefangen z.B. bei einem Calcetto Spiel und ähnlichen statt. :)

Dienstag, 13 Dezember 2022 08:06

Bischof Ivo zu Besuch in Burgeis

Burgeis - Die Burgeiser Pfarrgemeinde hat Bischof Ivo Muser am 8. Dezember, dem Tag Mariä Empfängnis und dem Patrozinium der Burgeiser Pfarrkirche, einen großen und gebührenden Empfang bereitet. Der Einladung vom Burgeiser Pfarrer Pater Peter Perkmann zum Burgeiser Patrozinium Mariä Empfängnis ist der Bischof gerne gefolgt. Das von Bischof Ivo zelebrierte Hochamt war von Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Schützen flankiert, auf der Orgelempore begleitete die Burgeiser Singgemeinschaft das Amt musikalisch und auf der Empore erklangen die Instrumente der Obervinschger Böhmischen. Von Pater Urs Stadelmann wurden die 10 Ministrant:innen unauffällig dirigiert und der Pfarrer Pater Peter Perkmann und der s27 bischofbischöfliche Sekretär Michael Horrer waren die Co-Celebranten der hl. Messe. Die Schützen und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und auch die Marketenderinnen erschienen in Montur und schöner Tracht. Der Tag Mariä Empfängnis sei, so der Bischof in seiner auch stimmlich wortgewaltigen Predigt, eine verborgene Sternstunde der Heilsgeschichte. Für ihn persönlich zähle dieses Fest zu den liebsten und schönsten Festen. Denn alles beginne mit der Empfängnis: „Ohne Maria wäre Weihnachten ausgefallen.“Im Übrigen, so der Bischof, seien die Burgeiser „privilegiert und etwas verwöhnt“. Bischof Ivo meinte damit, dass die Burgeiser als inkorporierte Pfarrei seit jeher seelsorglich von Marienberg, aktuell von Pater Peter, betreut würden und sich damit keine Sorgen über die Besetzung mit einem Pfarrer hätten.
Nach dem feierlichen Hochamt wurde im Burgeiser Kulturhaus aufgetischt. Die Burgeiser:innen waren zu einer gemeinsamen Mahlzeit mit Bischof Ivo geladen. Der weit über Burgeis hinaus bekannte Koch Manfred Ziernheld hatte Köstlichkeiten vorbereitet und eine freundliche Crew von Burgeiserinnen servierte diese den vielen teilnehmenden Burgeiser:innen. Die Obervinschger Böhmische trug mit ihren Darbietungen zur musikalischen Umrahmung bei. (eb)

Partschins - Sehr feierlich begann der 1. Adventsonntag im Schreibmaschinenmuseum in Partschins. Nach 2jähriger Coronapause gab es heuer in Partschins wieder einen Adventsmarkt am Kirchplatz mit dazu gehörendem Tag der offenen Tür im Museum.
Die ersten Besucherinnen marschierten gleich nach der sonntäglichen Messe um 9.30 Uhr ins Museum. Zur Freude von Museumsleiterin Maria Mayr waren einige Frauen dem Aufruf gefolgt, mit einem alten „Blusengewand“ wie es die Bäuerinnen noch in den 60er Jahren getragen haben, ins Museum zu kommen.
Begonnen hatte alles einige Wochen vorher mit dem Besuch einer Seniorengruppe des KVW Partschins, welche sich die aktuelle Sonderausstellung des Museums mit Fotos der ersten Mitterhofer-Feier im Jahr 1952 angesehen hatte. Frau Sieglinde Holzknecht fiel während der Führung durch die Ausstellung gleich auf: ein „Blusengewand“ – ehemals das normale Sonntagsgewand der Bäuerinnen – wie es auf einem der Fotos zu sehen ist, hatte sie noch Zuhause. Lange hat es nicht gedauert, und die Vitrine mit besagtem Foto wurde mit einem Blusengewand von Frau Holzknecht bereichert. Dass durch die Ausstellung des Museums letztendlich auch sehr junge Frauen diese alte „Tracht“ aus den 50er und 60er Jahren für sich entdeckt haben und auch weiterhin anziehen möchten, erfüllt Maria Mayr mit großer Freude.
Weiteres Highlight des Tages war der neue VR Film über Peter Mitterhofer, der großen Anklang fand. Wieder ein gelungener Saisonabschluss für das Museum, das auf Anfrage jederzeit auch in den Wintermonaten besucht werden kann.

Dienstag, 13 Dezember 2022 08:04

Folgt dem Stern

St. Prokulus - Naturns - Der Prokulus Kulturverein Naturns öffnet Jährlich zur Weihnachtszeit die St. Prokulus Kirche, um auf die äußerst seltene Wandmalerei aus der Zeit um 1400 hinzuweisen. Die Krippendarstellung zeigt die Sterndeuter aus dem Morgenland auf ihrer langen Reise. Sie brechen als Jugendliche auf und erreichen im Greisenalter schließlich das Neugeborene, den erwarteten Erlöser.

Öffnungszeiten St. Prokulus Kirche: Montag, 26.12.2022; Sonntag, 01.01.2023 und Freitag, 06.01.2023 - jeweils von 13.30 bis 15.30 Uhr

Montag, 26.12.2022 um 16.00 Uhr im Prokulus Museum - Lesung mit Musik - Die drei Greise
Musik: Gernot Niederfriniger (Harfe und Zither) - Lesung: Christof Anstein (Texte)

Wenn man sich die nötigen Kompetenzen und Fähigkeiten vor Augen führt, um im Team, im Verein oder im Dorf etwas zu bewegen, ist es umso bewundernswerter, dass sich immer wieder Menschen finden, welche sich diesen Anforderungen stellen und sich freiwillig und ehrenamtlich für die Dorfgemeinschaft engagieren. Sogar die Pandemiewellen der vergangenen zwei Jahre konnten ludiesem Engagement keinen Abbruch leisten und alle 14 Bildungsausschüsse waren weiterhin aktiv und sind heuer wieder richtig durchgestartet. Ein kleiner Querschnitt von Ausschreibungen sind links abgebildet und spiegeln die Vielfalt der Methoden und dorfspezifischen Angebote wider, welche die Bildungsausschüsse selbst oder in Zusammenarbeit mit Vereinen organisierten.
Die Bildungsausschüsse im Vinschgau haben sich zu verlässlichen und neutralen Partnern für die Vereine und öffentliche Verwaltungen entwickelt. Eng arbeiten sie mit dem Landesamt für Weiterbildung und den Bibliotheken zusammen. Sie sind aber auch offen für Personen, die nicht in Vereinen organisiert sind. Ihre Vision ist die des „Lernenden Dorfes“, das sich gemeinschaftlich entwickelt, indem Ideen gesammelt, Impulse gesetzt und kleinere und große Initiativen gemeinsam umgesetzt werden.
Dies ist im Jahr 2022 den Vinschger Bildungsausschüssen wieder vorbildlich gelungen und ich wünsche den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in den Bildungsausschüssen des Vinschgaus weiterhin viel Motivation und Freude bei ihren sinnvollen und abwechslungsreichen Tätigkeiten für das Gemeinwohl.
Ludwig Fabi – Bezirksservicestelle für die Bildungsausschüsse im Vinschgau

 

Ehrenamtliche Bildungsarbeit im Dorf
Bildungsausschüsse sind Garanten für die Pflege und den Erhalt der örtlichen Bildungslandschaft. Sie füllen die Dörfer mit Leben und mit vielfältigen Initiativen tragen sie zur Förderung und Stärkung der Gemeinschaft bei. Seit 1983 sind sie gesetzlich geregelt und eine nicht mehr wegzudenkende Größe im Dorfleben.
Da in den Dörfern schon viele Vereine neben ihrer Vereinstätigkeit auch Weiterbildung anboten, wollte man mit dem Bildungsausschuss keinen neuen Verein schaffen, sondern auf Basis der Vereine die Weiterbildungs- und Kulturtätigkeit verbessern und koordinieren. Mittlerweile ist die Anzahl der Bildungsausschüsse in Südtirol auf über 140 gestiegen. Im Vinschgau sind derzeit 14 Bildungsausschüsse in 16 Dörfern von Reschen bis Kastelbell aktiv.
Die Bildungsausschüsse haben sich bis heute sehr unterschiedlich entwickelt, so unterschiedlich wie Bedarf, Möglichkeiten und Ressourcen in den jeweiligen Dörfern sind. Viele von Ihnen leisten gute Koordinierungsarbeit und darüber hinaus gibt es auch viele Bildungsausschüsse, die ihre Aufgabe darin sehen, Impulse zu setzen, Vernetzungen herzustellen, Bürgerinnen und Bürger zu beraten, Konzepte und Projekte zu dorfspezifischen Themen zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit den Vereinen durchzuführen.
Diese kreative Vielfalt der Bildungs- und Kulturarbeit vor Ort öffnet Tore und Möglichkeiten. Klare gesetzliche Rahmenbedingungen ermöglichen und regeln die ehrenamtliche Tätigkeit der Bildungsausschüsse. Professionelle Begleitung unterstützt sie auf Bezirksebene.

s25 bz


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