mein möglicher speiseplan: am samstag kaiserschmarren mit preiselbeeren, supersache! am sonntag gehen wir wandern und essen käse und tunfisch aus dem rucksack. am montag gibt es nudeln in irgendeiner der vielen varianten, nudeln mag man immer, sie sind verträglich wie das tägliche brot. für den dienstag wünsche ich mir polenta mit sgombri, für den mittwoch gemüsesuppe und danach noch ein omelett, der donnerstag ist in tirol traditioneller weise knödeltag, das können auch einmal käseknödel sein. am freitag schlägt meine frau natürlich fisch vor. aber da sage ich: halt! jetzt ich will endlich einmal fleisch, das lasse ich mir nicht nehmen, freitag hin oder her, meine vorfahren waren nicht nur sammler, sondern auch jäger, also fleischfresser, und das habe ich noch in meinen genen.
ich kenne natürlich die vielen argumente, die gegen die aufwändige produktion und das übertriebene essen von fleisch sprechen, und bin damit vollkommen einverstanden. ich kenne viele leute, die aus wissen um diese problematik oder aus anderen gründen selten oder fast nie fleisch essen. aber wenn sie – aus kindisch klingendem trotz – gegen das vorgeschlagene „freitagsverbot“ der grünen protestieren, dann nur, weil sie sich nicht von jemandem ihren fleischfreien wochentag vorschreiben lassen wollen. und jenen, die das, in guter absicht natürlich, tun, fehlt es an psychologischem gespür. sie sollen trotzdem weiterhin für fleischfreies essen werben, aber es muss nicht unbedingt der freitag sein, nur weil das so brav katholisch klingt!
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Untervinschgau
Bei der Übernahme des Stromnetzes geht der untere Vinschgau eigene Wege. Die Gemeinde Schlanders will das Netz für die noch ausständigen 600 Kunden übernehmen. Damit hätte das E-Werk Schlanders sein Netz komplett. Das E-Werk Latsch ist bereits im Besitz des Großteiles seines Netzes in seinem Einzugsgebiet. Für die Mittelspannstation beim Skicenter hat die Gemeinde Latsch kein Interesse ebenso an den restlichen kleinen Netzteilen. In Kastelbell ist das Stromnetz zu 90 Prozent in den Händen der Etschwerke. „Wir sind in der Entscheidungsphase“, sagt BM Gustav Tappeiner. In Schnals ist es ähnlich wie in Kastelbell. Laut BM Karl Josef Rainer werden nur 64 Anschlüsse über das ehemalige Enel-Netz beliefert. Der Rest ist Sache der Etschwerke. Deshalb ist man in Schnals an einer Netzübernahme nicht interessiert. Anders gelagert ist man in Martell. Man weiß noch nicht, was wieviel kosten wird. Die Lage in Martell ist äußerst komplex: Die Hauptleitung gehört der Hydros, das restliche Netz der SELnet. Die SELnet hat angeboten, das Marteller Netz in Schuss zu bringen. Angedacht ist auch, dass die gemeindeeigenen E-Werke von Schlanders und Latsch den Martellern unter die Arme greifen sollten. Noch ist nichts beschlossen, sagt BM Georg Altstätter. Altstätter will in einer Klausurtagung die Energie-Diskussion in den Gemeinderat bringen. (eb)
Schluderns/Tartsch
Ziggl da, Ziggl dort - sinkender Grundwasserspiegel. Wasserentnahme da, Wasserentnahme dort - im Sommer teilweise trockenes Saldurbachbett: Schluderns hat ein Wasserproblem. Man ist dabei, dieses Problem in Form einer Ökologisierung des Saldurbaches zu lösen. Gemeinsam mit der SEL und mit der Gemeinde Mals hat der Schludernser BM Erwin Wegmann eine Problemlösungsrichtung ausgeheckt: Die SEL ist bereit, einen Wasseranteil aus dem Saldurbach beim Wasserschloss in der Nähe von Muntetschinig abzutreten. Dieses Wasser könnte einmal für die Bewässerung der Höfe Muntetschinig und Lechtl dienen, ein zweites Mal für die Bewässerung bzw. für einen Teil der Beregnung in der Schludernser Ebene. Dafür verzichten die Bauern auf die Wasserentnahme am Saldurbach in der Ebene, so dass eine garantierte Wasserführung bis zur Mündung in die Puni gewährleistet sein kann. Und zum Dritten könnte die Wasserführung von Muntetschinig bis in die Nähe der Staumauer hinter Schluderns in einer Druckleitung erfolgen und in der Vegetationszeit dort ein E-Werk speisen. Rund 6 Millionen Kilowattstunden würden bei einer Leistung von rund 900 Kilowatt herausschauen. Soweit die Idee, die bereits in ein Vorprojekt gegossen ist, die bereits mit SEL und mit dem Amt für Gewässerschutz abgesprochen ist.
Noch ist für das geplante E-Werk keine Quotenaufteilung erfolgt, sagt BM Wegmann. Wegmann lobt die Verantwortlichen in der SEL, weil diese in der Causa Saldurbach sehr aufgeschlossen seien und helfen, wo es nur geht. Dass sich die Gemeinde Schluderns und die SEL AG den Kuchen am Werk untereinander aufteilen könnten, war lange Gerücht in Schluderns. Bei der letzten Ratssitzung wurde dann Wegmann aufgefordert, mehr Transparenz in die Sache zu bringen und dass Gespräche auch mit der Schludernser Energiegenossenschaft (SEG) zu führen seien. Wegmann ist dieser Aufforderung nachgekommen und hat am Donnerstag vergangener Woche eine Klausursitzung mit dem SEG-Vorstand und dem Gemeinderat anberaumt. Die SEG hat ihre Forderung für eine Beteiligung klar formuliert, mit Unterstützung mehrerer Gemeinderatsmitglieder. Dieses Ansinnen sei, so die SEG Verantwortlichen, logisch, denn die SEG verwende sich als Genossenschaft für ihre Mitglieder gerade im Energiebereich. Das Gespräch sei, so ein Teilnehmer, bis zum Schluss in einer konstruktiven Art und Weise verlaufen. Wegmann hat den Auftrag angenommen, wegen der Beteiligung in Bozen vorsprechen zu wollen. Tags zuvor wurde im Gemeinderat von Mals von Seiten des Tartscher Vertreters Thomas Hellrigl gefordert, dass auch die Fraktion Tartsch nicht vergessen werden solle. (eb)
Mals
Das Thema Strom hat den oberen Vinschgau dermaßen im Griff, dass den Gemeinderäten bald die Haare elektrifiziert zu Berge stehen. So auch in der Gemeinde Mals. Oder gerade dort. Gleich viermal war der Strom Thema bei der Ratssitzung vor einer Woche. BM Ulrich Veith hat seiner Enttäuschung darüber freien Lauf gelassen, dass sich nicht alle Räte bei der Informationsveranstaltung in Sachen Netzübernahme blicken haben lassen. Das sei eine wichtige, eine historische Chance, sagte Veith. Im November stehe eine Grundsatzentscheidung für die Übernahme des Stromnetzes an. „Informiert’s euch“, forderte Veith die Gemeinderäte auf.
Marienberg
Abt Bruno Trauner, seit 1984 Abt von Marienberg, hat aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig seinen Rücktritt vom Amt des Abtes eingereicht, der sonst erst mit Vollendung des 75. Lebensjahres im kommenden Jahr erfolgt wäre. Der Abtpräses der Schweizerischen Benediktinerkongregation, Abt Benno Malfèr von Muri-Gries hat dieses Gesuch am 12. Oktober angenommen.
Der Konvent von Marienberg hat für die Zeit bis zur Wahl des Nachfolgers, also für die sogenannte Sedisvakanz den Prior P. Markus Spanier zum Administrator gewählt. Der Administrator bereitet die Wahl vor und leitet die Abtei bis zur Wahl eines Nachfolgers. Er darf in dieser Zeit nichts tun oder zulassen, was dem Wohl des Klosters schaden oder die Entscheidungsfreiheit des künftigen Abtes beeinträchtigen könnte. Wir danken Abt Bruno für seinen langjährigen Dienst in der Lei-tung des Klosters. Er hat mit Umsicht und Weitsicht für die Abtei Marienberg gewirkt, war ihr und dem Konvent immer leiden-schaftlich verbunden. Wir wünschen ihm für die kommende Zeit Gottes Segen und neue Kraft.
Die Wahl des Nachfolgers für den zurückgetretenen Abt ist auf den 19. November 2011 festgesetzt.
Marienberg, 12. 10. 2011
P. Markus Spanier, Administrator
Abt Bruno Trauner zieht sich zurück, er hat als Abt abgedankt, damit die Verantwortung abgegeben. Gesundheitliche Gründe sind es, die den Abbas zum Rückzug bewegt haben, gesundheitliche Gründe, die in letzter Zeit dem Abt mehr Bürde als Aufgabe waren. Der für einen Rücktritt vorgesehene Termin wäre der Februar im kommenden Jahr gewesen. Abt Bruno wäre da 75 geworden und das Benediktinerstatut sieht vor, dass ein Abt mit 75 als solcher abtreten und jüngeren Kräften Platz machen solle. 27 Jahre ist Pater Bruno als Abt dem Kloster vorgestanden und zuvor etliche Jahre als Pater Schaffer. Um die wirtschaftliche Situation des Klosters wusste und weiß er Bescheid wie kein Zweiter. Dem Alt-Abt wünschen wir alles Gute.
Wie geht es im Kloster weiter? Wer wird Brunos Nachfolger? Wer ist es, den die Klostergemeinschaft die Geschicke des Klosters in den kommenden Jahren anvertrauen wird? Diese Frage weckt weit über das Kloster hinaus Interesse und Anteilnahme. Denn eine Abtwahl ist wie die Bischofswahl - nicht alltäglich. Unangemessen, ja, vermessen wär’ es wohl, sich in Klosterangelegenheiten einzumischen. Das will ich, Gott bewahre, sicher nicht. Eines wünsch’ ich - als ehemaliger Klosterschüler - dem Konvent: eine kluge Abtwahl. Und dem neuen Abt, der „sich vom Gespür für den rechten Augenblick leiten“ lasse, wünsch’ ich eine starke und umsichtige Hand. Die Abtwahl ist für den 19. November angesetzt.
Laatsch
Der ASV Laatsch Raiffeisen - Sektion Fußball - hat sich bei seiner letzten Vollversammlung einstimmig für ein verstärktes Engagement im Jugendbereich ausgesprochen, denn diese Sportart soll für Jugendliche weiterhin attraktiv bleiben. Aus diesem Grund hat der ASV Laatsch Raiffeisen Anfang September das 1. Laatscher Jugendfußballturnier für die Altersklasse U-10 organisiert, bei dem der Spaß und die Freude am Fußball im Mittelpunkt stehen sollten. Bei strahlendem Sonnenschein kämpften 8 Mannschaften aus dem Obervinschgau um die Trophäe. Im Endspiel standen sich der ASV Mals I und der ASV Laatsch gegenüber. Aus diesem ging der ASV Mals I durch ein klares 5:1 als Sieger hervor. Rang drei ging an die Mannschaft des ASV Schluderns. Zum Torschützenkönig mit 9 Treffern wurde Fabian Thöni (Mals I) gekürt.
Da es zahlreiche positive Rückmeldungen gegeben hat, erhoffen sich nun die Funktionäre, dass es im kommenden Jahr zu einer weiteren Auflage des Turniers kommen wird.
Das Organisationskomitee rund um Joachim Reinstadler möchte sich vor allem bei den zahlreichen freiwilligen Helfern, sowie bei den Sponsoren – Raiffeisenkasse Taufers, Moriggl GmbH Glurns und Pizzeria Calva Laatsch - bedanken, denn ohne sie wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen.
Wolfgang Flora
Latsch/Eishockey
In der Saison 2011/12 nimmt der AHC Vinschgau Junior Raiffeisen mit fünf Mannschaften an verschiedenen Meisterschaften teil. Während der Verein in den Kategorien U10, U14 und U16 bereits in den vergangenen Jahren eine Mannschaft stellte, gehen die Teams der U8 und U18 in ihre Debütsaison.
Die jüngste Mannschaft der Eisfix bestreitet ihre ersten Turniere ab Januar, die Turniere der U10 beginnen im November, die Landesmeis-terschaft erfolgt im Januar.
Die Italienmeisterschaften der U14, U16 und U18 haben hingegen bereits begonnen. Für die U14 der Eisfix Juniors begann die Saison äußerst erfolgreich. Das Team besiegte beim Saisonauftakt im IceForum Latsch den HC Eppan blue mit 10:0.
Auch die U16 sicherte sich die ersten Punkte der Saison. Nach dem verlorenen Auftaktspiel gegen den HC Bozen Foxes (2:7) holten die Eisfix Junior gegen den EV Bozen 84 dank eines 4:4 ihren ersten Punkt, eine Woche später feierte das Team mit dem 8:3 Erfolg über den HC Val di Sole seinen ersten Saisonsieg.
Die Mannschaft der U18 muss hingegen weiterhin auf den ersten Punktgewinn warten. Während die ersten beiden Spiele gegen Varese und Gröden klar verloren wurden, fiel die Niederlage gegen Pergine mit 0:1 denkbar knapp aus. (sam)
Kurzras
Die Wintersaison steht auf dem Schnalstaler Gletscher vor der Tür und man kann sich über eine neue Partnerschaft freuen: Das „Fiat Freestyle Team“ wird den Park zukünftig unterstützen. Das „Team“ wurde 2004 in Italien gegründet und hat sich als erfolgreiches Projekt erwiesen: Heute gibt es neben Italien auch Projekte in Polen, der Schweiz und Deutschland in denen die besten nationalen Athleten aus den Bereichen Snow- und Skateboarden, Freeski und Windsurfen und die entsprechenden Strukturen unterstützt werden. Auch Musik ist natürlich dabei, denn der Freestyle-Gedanke und die damit verbundene Lebenseinstellung von Kreativität und Unabhängigkeit vereint.
Am Snowpark wird eifrig durch die F-Tech Crew gearbeitet, was bei den warmen Temperaturen der letzten Tage hart war. Der Park wird mehrere Veränderungen erleben. Bis Ende Oktober sollen die neuen Strukturen nach und nach errichtet und eine neue „Pro Jib Line“ sowie eine „Jib Line“ mit 8-9 Rails und Boxen stehen. Ausprobieren kann man das Ganze dann am 29. Oktober beim „Fiat Gentlemenrider‘s Nitro Park Completed“. (ew)
ötzi bike team
Eine erfolgreiche Saison geht nun für das ötzi bike team zu Ende. Unseren Athleten ist es gelungen, an den tollen Ergebnissen der Saison 2010 anzuknüpfen. Insgesamt ging unser Rennkader an rund 28 nationalen und internationalen Rennen an den Start und zeigte dabei, dass er auch in diesem harten Feld gut mithalten kann.
Bei den verschiedenen Trainingseinheiten und Rennen waren Nervenstärke, Durchhaltevermögen und Sportsgeist gefragt. Nicht jede Ausfahrt ging ohne Blessuren aus, doch auch diese hinderte keinen unserer Athleten daran weiterzumachen. Von den 28 Rennen war die
erste Jugend Europameisterschaft in Graz ein Highlight für unsere Kids. An 4 verschiedenen Renntagen hatten unsere Athleten die Möglichkeit, sich mit anderen Teams aus ganz Europa zu messen.
Jeder unserer Athleten konnte eine Steigerung in der gesamten Saison verzeichnen, das Erlernte aus vorherigen Rennen und Trainingseinheiten umsetzen und somit Top-Ergebnisse einfahren.
Der Ausschuss des ötzi bike teams gratuliert allen Athleten zu ihren tollen Ergebnissen und wünscht ihnen bereits jetzt viel Spaß und Freude für die kommende Saison 2012. Weiters ein großes Dankeschön an alle Sponsoren und Helfer, die uns tatkräftig unterstützen.
Martin Pixner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Leichtathletik - Laufsport
Und wieder konnten wir Vinschger Renner in allen Himmelrichtungen verfolgen.
In Ulm liefen Thomas Gruber (9. seiner Klasse) und Erwin Tumler (16.) einen schnellen Halbmarathon.
Am Tegernsee waren 7 aus dem Vinschgau dabei (Foto). Manuel Koch, Andrea Riedl, Dietmar Waldner (er rannte auch die 10 km am Ledrosee), Günther Tragust und Roswitha Kofler absolvierten den Halbmarathon. Manuela Wieser und Resi Tragust hatten die 10km-Strecke gewählt.
Beim schwierigen Soltner-Berghalbmarathon holten der Rennerclub Vinschgau Platz 3 der Mannschaftswertung dank guter Platzierungen in den verschiedenen Altersklassen. Dabei waren: Thomas Hellrigl (7.), Rudi Hölbling (7.), Florian Kuppelwieser (12.), Erwin Baldauf (2.), Werner Rufinatscha (15.), Christoph Lutz (20.), Kassian Paulmichl (11.), Tamara Schwienbacher (2.), Georg Thanei (23.) Ferdi Waldner (8.) und Lotte Stecher (1.).
Beim Bodensee-Marathon liefen Markus Tröger, Hubert Pilser und Ilse Schütz ebenfalls die halbe Strecke in ansehnlichen Zeiten.
Den Berlin-Marathon beendete Haille Gebrsailassie nicht, doch alle 5 Vinschger, nämlich Alfred Gitterle, Giovanni Cretti, Helmut Zischg, Herald Mitterer und Erika Stricker liefen trotz einiger Hemmnisse (rasch steigende Temperatur, Muskel-, bzw. Kniebeschwerden) über die Ziellinie. Bei ihnen ging es ja auch nicht ums Geld.
Helmut Zischg
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Der mythische Schranz. Im Rahmen der Partnerschaft mit St. Anton am Arlberg war am 10. Oktober in Schlanders auch Karl Schranz anzutreffen. Das Österreichische Skiass gewann in den 60er Jahren 3-mal Gold bei der WM, Olympia Silber und 2-mal den Weltcup, um seine wichtigsten Erfolge zu zitieren. Im Bild steht er neben BM Dieter Pinggera.
Spieler des Monats. In Naturns wurde am 9.10.11 Jonas Tumler als Spieler des Monats prämiert. Der Mittelfeldspieler der Regional-Allievi ist ein Vorbild für Methodik, Püntlichkeit, Trainingstreue: nicht außerordentlich, sondern absolut ordentlich.
Motivation. Beim Heimspiel Naturns Trient (1-3) schien den Hausherren das Selbsvertrauen und die Entschlossenheit zu fehlen. Die Trentiner hatten nicht mehr Torchancen als die Naturnser, nutzten sie aber eiskalt. Die Hausherren schienen zu viel Respekt gegenüber den Spielern der Mannschaft einer 116.000 Einwohner zählenden Stadt zu haben und verfehlten ihre Chancen. (lp)
Leichtathletik
Gleich beide Gewinner des Mehrkampfabends kommen vom ASV Lana. Marion Kastl und Georg Gasser konnten sich auf den Sportanlagen in Latsch gegen die starke Konkurrenz aus dem Vinschgau durchsetzen. In nicht mehr als drei Stunden mussten sich die Mehrkämpfer durch alle zehn bzw. sieben Disziplinen durchackern. Der straffe Zeitplan kam der amtierenden Italienmeisterin über 100m Hürden zugute. Marion gewann vor den Schlanderserinnen Monika Müller und Melanie Unterholzner. Bester Vinschger wurde Tobias Lechthaler vor Johannes Kaserer. (ah)
Leichtathletik - Zwanzigkampf - Mehrkampf
Seinen hervorragenden Fähigkeiten als Ausdauerläufer verdankt der Kortscher Mehrkämpfer einen Platz auf dem Podest. Bei der Ultra Decathlon WM in Lisse, Holland, holte er Bronze mit 9206 Punkten. Zusätzlich zu zehn Disziplinen mussten in den beiden Wettkampftagen noch weitere zehn Disziplinen absolviert werden. Als technische Bewerbe kommen allerdings nur der Hammerwurf und der Dreisprung dazu. Der Rest sind Laufstrecken bis 10.000m. In der Summe mehr als ein Halbmarathon, viele davon als Sprint oder mit Hürden und Hindernissen. Auch die Anläufe beim Weit-, Stab- und Dreisprung kosten viel Kraft.
Tobias erreichte:
100m: 12,14; Weit: 5,67m; 200mH: 32,0; Kugel: 9,55m; 5000m; 800m: 2:21,76; Hoch: 1,66m; 400m: 59,11; Hammer: 19,80m; 3000mHinderniss: 12:09,79; 110mh: 18,50; Diskus: 27,55m; 200m: 25,67; Stab:3,60m; 3000m: 11:24,91; 400mH: 1:10,44; Speer:36,17m; 1500m:5:02,17; Drei: 12,29m; 10000m 47:40,3. (ah)
Kortsch
Dass offizielle Titelkämpfe für die Klassen U15 und U17 in der olympischen Disziplin Cross Country ausgetragen werden, ist ein Novum in der Geschichte des Mountainbike-Sports. Umso größer war die Teilnahme am 16. und 19. August in Stattegg in Graz. 243 Mountainbiker gingen an den Start, Nachwuchsfahrer aus 20 Nationen und dreizehn nationalen Verbänden mit 30 Teams. Vom ASV Kortsch nahm Roman Gufler daran teil, vom befreundeten Bike Team Eppan die zwei Mountainbiker Andrea Dori und Denise Meraner. Tapfer schlugen sich alle drei und klassifizierten sich im vorderen Mittelfeld. Abseits der Ergebnisse dürfte vor allem die internationale Erfahrung der Athleten mit vier Prüfungen, Marathon, Staffel, Cross Country und Combination – von unschätzbarem Wert sein. Stolz sind auf jeden Fall der ASV Kortsch Raiffeisen und das Geschäft Bikeman auf die drei und gratulieren herzlich. (ap)
ASV Latsch/Raiffeisen
Die Latscher Kampfmannschaft ist dabei, eine besonders gute Meisterschaft zu bestreiten: noch ungeschlagen, dritte der Tabelle und erste bei den erzielten Toren. Es bleibt noch zu unterstreichen, dass die Latscher diese Leistungen erzielt haben, obwohl bis zu 10 Ausfälle zu beklagen sind. Die Meinungen lauten: ganz positiver Einfluss von Trainer Sigi Ortwein. (lp)
Schluderns
Die Spieler der Freizeitmannschaft „Amatori“ vom ASV Schluderns können sich Gesamt-Tiroler-Meister nennen. Am vorvergangenen Samstag schlugen die Kicker am Fuße der Churburg auf heimischem Platz die Mannschaft aus Grins in Tirol mit 2 : 0. Das Duell war hart umkämpft aber fair und bot einiges an Spannung.
Überschwänglich freuten sich beim Schlusspfiff nicht nur die Schludernser Spieler, sondern auch Trainer Markus Tragust und Betreuer Sandro Punter. Stolz auf ihre Jungs sind Präsident Heiko Hauser, sein Vize Raimund Lingg samt Ausschussmitliedern und Fans. Wie war es zum grenzüberschreitenden Endspiel gekommen? Die Schludernser „Amatori“ eroberten in der Meisterschaft 2010/2011 den zweiten Tabellenplatz in ihrem Spielkreis und qualifizierten sich damit für das Landesfinale der „Amatori“ Mannschaften Südtirols in Ridnaun. Dort spielten sie beherzt auf und holten sich den Landesmeistertitel. Dieser war der Schlüssel für die Finalteilnahme bei der Gesamt-Tiroler-Meisterschaft, die sie nun souverän für sich entscheiden konnten.
Ein Detail am Rande: Eigentlich sollte das Spiel in Grins ausgetragen werden. Doch die Nordtiroler entschieden, es in den Vinschgau zu verlegen, mit dem Hintergedanken, die Fußballbegegnung mit einem geselligen Törggele-Abend zu verbinden. Und die Schludernser ließen sich nicht zweimal bitten. Sie luden zu einer Schlachtplatte und Kastanien ein. Die Spieler aus beiden Teilen Tirols verstanden sich prächtig und amüsierten sich. Beim Abschied luden die Grinser zu einem Gegenbesuch ein. Eine grenzüberschreitende Freundschaft kann beginnen. Die „Amatori“ sind auch heuer wieder erfolgreich in die neue Fußballsaison gestartet, ganz im Gegensatz zur Kampfmannschaft, die arg zu kämpfen hat. (mds)
Wolfgang Platter, am Tag des Evangelisten Lukas, 18. Oktober 2011, Lukas Hofer zugedacht
Durch neue Installationen und Attraktionen und durch die Umsetzung von weiteren Projekten in Eigenregie wird der Nationalpark im Gelände immer stärker wahrnehmbar. Der heutige Beitrag ist der Vorstellung einiger dieser Arbeiten und den Beiträgen der Parkförster zu pädagogischen Initiativen und didaktischen Maßnahmen gewidmet. Die Förster aus dem Südtiroler Landesforstkorps im Dienste des Nationalparks Stilfserjoch haben neben dem Aufsichtsdienst verstärkt Aufgaben zum Monitoring verschiedener Wildtierarten, aber auch im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten zur Erfassung verschiedener Wildtiergruppen wie etwa der Raufußhühner oder der Fledermäuse übernommen. Wertvolle Beiträge leisten die Förster auch in der Betreuung verschiedener Besuchergruppen von den Schülern bis zu den Senioren im Rahmen von Themenwanderungen und Exkur-sionen.
Durch die Saisonsarbeiter und die Tischler wurden im heurigen Sommer in Martell zudem an besonders markanten Orten Aussichtsplattformen und Orientierungseinrichtungen montiert. Die Konzeption und Entwicklung dieser Einrichtungen lag bei den Förstern und bei unserem technischen Assistenten Lukas Hofer.
Wildbeobachtungsstelle Zufritt
Im Hinterern Martelltal wurde im abgelaufenen Sommer an der orographisch linken Seite des Zufritt-Stausees eine Aussichtsterrasse zur Beobachtung von Rotwild und anderen Huftierarten im aufgelichteten Bergwald auf der gegen-überliegenden Seite des Sees errichtet. Das Gebiet ist ein beliebter Sommereinstand des Rotwildes. Der Zugang zur auskragenden Aussichtsplattform erfolgt bequem vom Parkplatz am Gasthaus Zufritt. Der Waldsteig von der Landesstraße zur Aussichtsplattform ist behindertengerecht, rollstuhltauglich und nur wenige Hundert Meter lang.
Aussichtsplattform Pederköpfl
Am Pederköpfl wurde eine weitere Aussichtsplattform in Form eines halbkreisförmigen Stahlringes in den Boden eingelegt, in welchen die Namen der Berge eingefräst worden sind. Im Rundblick kann der Wanderer die Namen der vor ihm aufragenden Berge sicher zuordnen. Die Schwierigkeiten, sich richtig zu orientieren oder die Wanderkarte richtig auszurichten, entfallen.
Nationalparkförster als Ranger
Gut angenommen bei Jung und Alt wurden im heurigen Jahr die geführten Wanderungen zur Beobachtung von Wildtieren. Genannt seien beispielsweise die Murmeltierwanderungen, die Wildschauen in der Dämmerung, die „Rehpromenade“ oder die Winterwanderung „Wald und Wild im Winter“ oder „Wasser und Lebensraum“ oder weiters die wöchentliche Führung in Trafoi „Mit allen Sinnen den Wald erleben“.
Wald- und Alm-Erlebnistage
30 Kinder der Grundschule Laas haben mit ihren Lehrpersonen Anfang Juni auf der Unteren Tartscher Alm im Trafoital mit den Förstern der Parkstation Stilfs und weiteren Wanderführern des Nationalparks drei Erlebnistage auf der Alm und im Wald erlebt. Wanderungen zur Beobachtung von tag- und auch nachtaktiven Wildtieren wechselten mit Spielen im Gelände ebenso ab wie das Kennenlernen von Wildpflanzen mit dem Zubereiten von Salaten aus der Natur. Die Geschichte des 1. Weltkrieges an der Ortler-Front war gleichwohl Programmpunkt wie das abenteuerliche Gemeinschaftserlebnis am abendlichen Lagerfeuer mit dem Backen von „Stockbrot“. Kurzum: Ein unterrichtsergänzendes, interaktives Naturerlebnis im Freien, außerhalb des Klassenraumes, unter Einsatz aller menschlichen Sinne und darüber hinaus unterstützt durch technische Hilfsmittel zur Beobachtung von Tieren und Pflanzen.
Nationalparktage und Baumfeste
Seit Jahren ist der Nationalparktag an manchen Schulstellen der Vinschgauer Pflichtschulen ein fester Programmpunkt im Schuljahr geworden. Das Jahr 2011 ist von den Vereinten Nationen zum internationalen Jahr des Waldes ausgerufen worden. Dieses internationale Jahresthema hat auf der lokalen Ebene bei den Baumfesten der Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte oder der Gemeinden als Waldeigentümer eine pädagogisch wertvolle Aufarbeitung erfahren: Die Vermittlung von Kenntnissen zu den vielfältigen Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktionen Waldes bereits an die Kinder ist besonders im Berggebiet wichtig. Nur was man kennt, schätzt man, und nur was man schätzt, schützt man.
Besuch aus dem Nationalpark Eifel
Der Nationalpark Eifel ist der jüngste Nationalpark Deutschlands. Er wurde im Jahre 2004 ausgewiesen und liegt an der Grenze Deutschlands zu Belgien, eine Autostunde von Köln entfernt. Der Nationalpark Eifel ist ein Waldpark der Hügelstufe mit Trockenrasen und einem aufgelassenen Truppenübungsplatz. Seine Fläche von 110 km² entspricht der Fläche der Gemeinde Laas. Ende September dieses Jahres haben uns 11 Mitarbeiter des Nationalparks Eifel mit Direktor Henning Walter an zwei Tagen besucht. Ziele des Besuches bei uns waren unter anderem das Kennenlernen der Aufgaben und Fragestellungen im Nationalpark Stilfserjoch, der Vergleich von Lösungsansätzen und der Erfahrungsaustausch. Einführend haben wir das Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch vorgestellt und unsere Arbeitsbereiche und Organisationsformen dargelegt. Anschließend haben die Kollegen aus Deutschland an zwei Exkursionstagen bei wunderschönem Septemberwetter Exkursionen in das Trafoital, zum Stilfserjoch und in das Martelltal unternommen und verschiedene Besuchereinrichtungen wie die Nationalparkhäuser aquaprad und culturamartell besucht. Begleitet von einigen Förstern der Parkstationen Stilfs und Martell und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Nationalparkhäusern wurden im Rahmen der Exkursionen und Besichtigungen verschiedene und vielfältige Fragestellungen erörtert und verglichen wie die Maßnahmen zum Landschaftsschutz, die Angebote zur Umweltbildung, das Monitoring der Wildtiere und das Management und die Regulierung des Rotwildes, die Land-, Forst- und Almwirtschaft, die Bewirtschaftung von Nutz- und Schutzwald, die Maßnahmen zur Verhinderung von Wildschäden an Sonderkulturen, die Erhebung und Abgeltung der Wildschäden in der Landwirtschaft oder etwa die Ausbildung und die Aufgabenbereiche der Parkförster im Südtiroler Nationalpark-Anteil.
Anschließend sind die Kollegen aus dem Natio-nalpark Eifel zu zwei weiteren Besuchstagen in den Nationalpark Schweiz nach Zernez weitergereist.
Bildernachweis: Christian Pentori Parkstation Martell (1), Parkstation Stilfs (1), Wolfgang Platter (2)
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Wenn die Nachfrage quasi das Angebot übersteigt, ist das wohl der schönste Lohn für harte Arbeit. Am Gandhof in Martell ist der Käse so gut wie ausverkauft. Angetan hat’s Rudolf Eberhöfer vor allem die Sorte Camembert, Tufer hat er ihn getauft.
Milch ist nicht gleich Milch. Und Käse ist nicht gleich Käse. Hochwertige Milch kommt aus den Eutern der acht Kühe am Gandhof in Martell, die zu Käse veredelt wird. Viel Heu fressen die Kühe, keine Silage und von Frühjahr bis Herbst wandern sie auf die Weide, so wie es die Richtlinien für Bioland-Betriebe vorschreiben.
In diesen Tagen ruhen nur wenige Laiben Käse im Keller des Hofes, der mitten im Weiler Gand, umgeben von Häusern und Höfen, im Martelltal steht. Die meisten stecken noch am Beginn ihres Reifeprozesses und werden erst in ein paar Wochen verkauft. „Miar kemmen mir der Produktion foscht net noch“, stellt Rudolf Eberhöfer zufrieden fest. Die leer gefegte Vorratskammer im Keller ist für ihn nämlich der beste Beweis dafür, dass die Qualität seiner zwei Käsesorten eine gute ist. An seinen Kunden misst er die Qualität. Und dann gibt’s da ja auch noch die Urkunde vom Käsefestival in Sand in Taufers. Sieger in der Kategorie der Weichkäse ist der Tufer vom Gandhof in Martell 2008 geworden. Tufer ist der Camembert, den Rudolf Eberhöfer produziert, den Namen - eine Bergspitze beim Flimjoch - hat er sich im benachbarten Ultental ausgeborgt. Das zweite Produkt, das aus der Milch der Kühe, Braune und Schwarzbunte sind’s, veredelt wird, ist der Marteller Bio-Rohmilchkäse, ein Schnittkäse aus reinster Rohmilch.
Fünf Mal in der Woche wird am Gandhof Käse gemacht. Je nach Nachfrage wechseln sich Tufer und Marteller Bio-Rohmilchkäse ab. Der Verarbeitungsraum, jener Ort, wo die Veredelung der Milch Formen – im buchstäblichen Sinne – annimmt, liegt im Keller genau gegenüber der Vorratskammer. Nicht größer als manche Waschküche ist sie, die Produktschmiede. Die weißen Fliesen und das Waschbecken aus Edelstahl erfüllen jene hygienischen Voraussetzungen, die der Familie Eberhöfer erlauben, ihren Käse in ganz Europa zu verkaufen. Der Milchtank, doppelwandig, behauptet den größten Platz. Mit dem Wasser, das zwischen den zwei Wänden zirkuliert, wird die Temperatur im Inneren des Kessels und damit jene der Milch, die verarbeitet wird, reguliert. Für den Tufer muss die Milch mindestens 23 Grad Celsius erreichen, um sie mit Käsekulturen anreichern zu können. Das sind einmal Milchsäurebakterien, im Käse-Jargon Direktstarterkulturen, zum anderen sogenannte Labenzymen. Mit ihnen geht die Milch jene vielversprechende Verbindung ein, an deren Ende eine dicke, puddingartige Masse steht. „Das nennt man einfach dicklegen“, sagt Michaela Eberhöfer, die Tochter des Hauses. Sie hat sich umfangreiches Wissen rund um die hohe Kunst des Käsemachens in Kursen für Milchverarbeitung an der Fürstenburg angeeignet und ist am Erfolg der beiden Käsesorten mindestens genauso beteiligt wie Vater Rudolf. In der Käseproduktion selbst hat jeder der beiden seinen Part.
Aufgabenteilung nennt man das, genauso wie es in großen Betrieben gepflegt wird. Die dickgelegte Masse mit der Harfe bearbeiten, ist Aufgabe von Rudolf Eberhöfer. Das Instrument, das in seiner Form einem Eierschneider ähnelt, zerkleinert vor allem die größeren Stücke im Käse-Gemisch. Immer wieder legt der Käse-Fachmann das Gemisch von der einen auf die andere Seite, bevor er Molke vom Kessel abzieht und mit Wasser dieselbe Menge wieder nachfüllt. Dann wird so lange im Kessel gerührt, bis der Käsebruch die richtige Konsistenz hat. Reine Gefühlssache. Rudolf Eberhöfer kann sich auf seine Sinnesorgane verlassen. Und natürlich auf seine Erfahrung. Denn heuer sind es acht Jahre, seitdem er seinen ersten Käse unter die Leute gebracht hat. Weil der Milchpreis gesunken war, hatte er sich auf die Suche nach neuen Perspektiven gemacht. Viele Initiativen damals legten den Fokus auf die Landwirtschaft: die Churburger Wirtschaftsgespräche, die Fürstenburg, Leader-Programme. Rudolf Eberhöfer war einer, der Ohren und Augen offen hielt. Er besuchte einen Almsenn-Kurs und hatte das Glück ins Leader-Programm aufgenommen zu werden. Das Ziel von Leader damals lautete: erlebbaren Tourismus bieten. Umgesetzt hat Rudolf Eberhöfer das mit zwei Ferienwohnungen und einer Hofkäserei. Bauliches Bindeglied – wenn man so will – war ein großes Schaufenster in der Hofkäserei, das den Gästen bis heute erlaubt, das „Kaasn“- einer Live-Übertragung gleich - mitzuerleben.
Hier sehen die Gäste dann auch, wenn Michaela und Rudolf Eberhöfer den Käsebruch des Tufers in über hundert kleine Formen füllen. Durch die Perforierungen in den Formen, kann die Molke abfließen, zurück bleiben die festen Stoffe des Käsebruchs. 24 Stunden ruhen die Formen erst in einer Wanne, dann im Kessel, um die konstante Temperatur zu gewähren. Mehrmals werden sie gewendet, bis sie ins Salzbad gelegt werden. Da nimmt der Käse seinen Salzgehalt auf, bevor er in den Käsekeller kommt und die Weißschimmelkulturen nach außen wachsen können und die Rinde, den natürlichen Schutz, bilden. Einen champinionartigen Geschmack hat diese beim Tufer, ohne Bedenken kann sie mitgegessen werden. Drei Wochen ruht der Tufer auf speziellen Horden, der Schnittkäse hingegen – je nach Größe – bis zu drei Monaten auf Holzbrettern. In dieser Zeit entfaltet der Käse seinen ganz eigenen, einzigartigen Geschmack. Und dann ist Käse eben nicht mehr gleich Käse.
von Angelika Ploner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Streng biologischer Anbau, schonende Veredelung der hofeigenen Produkte, Pflege der bäuerlichen Tradition und Kultur, diesen Grundgedanken folgen das Leben und Handeln der Familie Marth auf dem „Migihof“ in Schleis.
Die bunten Kürbisse leuchten aus ihrem „Heubett“ im Ladewagen. Regelmäßig kontrolliert Helga Marth die Früchte und fast täglich holt sie einen Kürbis in die Küche. Sie zaubert daraus köstliche Gerichte, von der Kürbissuppe bis zum Kürbiskuchen. „Die Kürbisse sind mein Hobby“, sagt sie. „Das sind gewaltige und eigensinnige Früchte und es ist spannend zu beobachten, wie sie sich entwickeln.“ Der Herbst steht auf dem Migihof in Schleis kulinarisch im Zeichen der Kürbisse, aber nicht nur. Auch Kartoffeln stehen bereit, genauso wie frische Äpfel oder Apfelsaft. Der „Most“ aus den alten Sorten wie Goldparmänen, Berner Rosen oder Kanada schmeckt in seiner Einzigartigkeit. „Unser Speiseplan richtet sich nach dem, was wir gerade ernten “, erklärt Helga. „Wir sind in erster Linie Selbstversorger und was übrig bleibt, verkaufen wir als Direktvermarkter im Hofladele oder auf Märkten, darunter viel Brot und Gebäck aus eigenem Getreide. Nur die Milch geht als Bio-Milch zur Mila nach Bozen.“
Helga und ihr Mann Eduard haben sich der biologischen Landwirtschaft verschrieben und als Mitglieder im „Bund Alternativer Anbauer“ unterwerfen sie sich strengen Regeln. Selbst Kupfer und Schwefel kommen nicht zum Einsatz. „Die Umstellung fiel uns nicht schwer, weil bereits mein Vater sauber gearbeitet hat“, erzählt Eduard. Helga, eine Lehrerstochter aus St. Valentin kam nach der Hochzeit 1977 auf den „Migihof“, wo die Schwiegereltern die Landwirtschaft führten. Das Paar half mit, ging aber einer Arbeit nach, sie in der Bank und er im Schul-Sekretariat. Nach der Geburt der Tochter Marika gab Helga ihre Arbeit auf und übernahm Verantwortung auf dem Hof, den ihr Mann später übernahm. Den Weg zum biologischen Anbau und zur gesunden Ernährung wies die kleine Tochter, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Durch die Umstellung ist es uns gelungen, die natürliche Heilung zu unterstützen“, erklärt Helga. Ein neues Bewusstsein zog im „Migihof“ ein, geprägt von Natürlichkeit und Achtung der Schöpfung. Nicht nur für Marika, sondern auch für ihre Geschwister Tobias, Gudrun und Benedikt war es selbstverständlich, selbstgebackenes Brot zu essen. Oft wunderten sie sich, dass die meisten anderen Kinder lieber Weißbrot aßen. Helga ist mit Leib und Seele Biobäuerin. Sie ist kreativ und legt gemeinsam mit ihrem Mann Wert auf die Pflege der bäuerlichen Kultur. Bei Hofführungen gibt sie ihr Wissen gerne weiter. Derzeit führt sie die Besucher auch zu den Kürbissen, die aus dem riesigen Nest heraus leuchten.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Er scheint am Sonnenberg zu kleben, der Niedermairhof am Trumsberg. Was den Gästen im Hofschank kredenzt wird, stammt fast alles vom Hof selbst. Stolz ist Ernst Kaserer, der Hausherr auf seinen Hofschank. Und: auf sein Grauvieh.
Niedrmoar wird er im Volksmund genannt, der Niedermairhof auf dem Trumsberg und Niedermoar wird auch Ernst Kaserer, der Bauer selbst - mit seinen schneidigen Lederhosen, dem dazu passenden Trachtenhemd und dem Tableau in der Hand - genannt. Zweifelsohne: Wer einmal hier oben war, der kommt wieder. Denn es sind 90 Prozent einheimische Stammgäste, sagt Ernst Kaserer, die bei uns einkehren.
Und das zu schätzen wissen, was da am Niedermairhof auf den Tisch kommt: mit wenigen Ausnahmen alles vom Hof selbst. Das wissen die Leute, die hier herauf kommen. Und deshalb haben Annemarie und Ernst Kaserer heuer auch eine gebührende Anerkennung bekommen: Als bester bäuerlicher Hofschank 2011 ist der Niedermairhof vom Südtiroler Bauernbund ausgezeichnet worden. Alles was in bäuerlichen Kreisen Rang und Namen hat, ist heraufgekommen, viel Laudatio für die ganze Familie hat’s gegeben, den Ernst, die Annemarie, die Evelyn, den Reinhard, den Manuel, die Tamara und die Elena.
Alle helfen mit, besonders jetzt, im Herbst. Da ist nämlich Hochsaison hier auf 1.300 Meter hoch über Kastelbell. Es gibt Tage, an denen weit über hundert Knödel die Küche von Annemarie Kaserer verlassen und zu Schöpsernem oder Rindsbraten gereicht werden. Das Fleisch stammt von den Kühen am Hof. Ausschließlich Grauvieh ist’s, eine andere Rasse kommt für den Niedermoar gar nicht in Frage. „Man muass von Grauvieh überzeig sein“, lacht er, „i tua do niamant belehren.“ Robuster sind die Grauen, weidetüchtiger, langlebiger und genügsamer. Genügsamer auch im Heuverbrauch. Die Menge Heu, die zwei Graue fressen, sagt Ernst Kaserer, brauchen drei Braune oder Schwarzbunte alleweil. Und das Fleisch, das ist feinfasriger als ein anderes, geschmacklich von hervorragender Qualität. Das hat das Grauvieh auch zu „Slow Food“ gebracht. „Innigekugelt bin i do“, sagt er. Weil man von diesem „Slow Food“ so viel gehört hat, ist Ernst Kaserer bei einer Messe in Trient, Rovereto und Turin mit seinen Kaminwurzen und dem geräucherten Rindfleisch vorstellig geworden. Beide Produkte wurden aufgenommen und gehören seitdem mit dem Ahrntaler Graukäse und dem Vinschger Urpaarl zu den Slow Food – Präsidien, den sogenannten „Förderkreisprodukten“, die höchste Slow-Food-Auszeichnung für traditionelle Lebensmittel. Diesen Sprung schaffen nur jene regionale Delikatessen, die mit Erfolg wieder in den Markt aufgenommen wurden.
Der Markt für den Niedermairhof sind jene, die oben essen. Denn die meisten nehmen – weil’s geschmeckt hat - eines seiner Produkte mit. Rund tausend Kilogramm Fleisch verarbeitet Sohn Reinhard Kaserer, gelernter Metzger, im Jahr. Das Prinzip, nach dem er arbeitet, stammt von Vater Ernst: „Wenn nix gscheits innikimp, konn a nix gscheits auserkemmen.“ Das gilt auch für die anderen Hofprodukte: das Bauernbrot, den Speck, dem Schöpsernen oder der Butter und dem Käse, die mit der Milch jener Kühe hergestellt werden, die auf der Laatscher Alm Sommerfrische machen. Seit wenigen Wochen grasen sie wieder auf den Wiesen rund um den 800 Jahre alten Hof und empfangen die Gäste mit dem Schellen ihrer Glocken. Der Großvater von Ernst Kaserer hat den Hof 1934 gekauft, seitdem wird er von der Familie Kaserer bewirtschaftet. Und seitdem pilgern Einheimische und Gäste herauf zum Niedermoar, um die fantastische Aussicht von der Sonnenterrasse aus und die ausgezeichnete, traditionelle Küche zu genießen.
von Angelika Ploner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Brot ist nicht gleich Brot. Entscheidend für den Geschmack sind hochwertige Getreidesorten. Und diese reifen immer öfters im Vinschgau. Bäckereien setzen vermehrt auf heimisches Korn. Zu den Pionieren zählt die Familie Schuster in Laatsch.
Der frisch gebackene Bäckermeister Franz Schuster hat zusammen mit seinem Vater Peter, seiner Mutter Paula und seinem Bruder Pius Verantwortung in der heimischen Bäckerei in Laatsch übernommen. Er wird die Familientradition in vierter Generation weiterführen. „Was wir gut machen, machen wir weiter“, sagt er. „Wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt, werden wir diese ausschöpfen.“ Franz will sich neuen Herausforderungen stellen, vor allem jenen, die mit Unverträglichkeiten zusammenhängen, mit Hefeunverträglichkeit, mit Weizenallergien und vielem mehr, Umstände die sich in der heutigen Gesellschaft häufen und die nach Lösungen suchen. „Immer wieder erhalten wir Anfragen von Kunden, die entsprechend zusammengesetzte Brotsorten suchen“, sagt Franz. „Wir haben bereits damit begonnen, sortenreine Produkte herzustellen. Großen Wert legen wir seit jeher auf die Verarbeitung von einheimischen Produkten.“ Moderne Technologien stehen heute zur Verfügung, zum Beispiel Mehlanalysen oder spezielle Knetverfahren. Der Weg führt auch hin zum Bio-Brot.
Das Kreieren von neuen und qualitativ hochwertigen Brotsorten prägt die Familiengeschichte der Bäckerei Schuster. Das war schon so, als der Urgroßvater des jungen Bäckermeisters mit seinen Söhnen in Schlanders eine Bäckerei und eine Mühle betrieb.
Auszeichnungen, die meisten in Gold, für hochwertige Brotsorten hat die Familie Schuster einige erobert.
„Wir stellen uns laufend den unabhängigen Bewertungskommissionen“, sagt der Chef Peter Schuster. „Es ist für uns wichtig zu wissen, wo wir stehen und Ansporn uns weiterzuentwickeln“. Von der ersten Urkunde im Jahre 1927 erzählt er schmunzelnd. Sein Großvater Alois Schuster erhielt damals die Aufforderung zur Teilnahme an einem Brotwettbewerb in Mailand. Er verschickte einige Vinschger Paarlen und bekam die Mitteilung, dass er gewonnen hatte, allerdings müsse er bezahlen, um die Urkunde zu erhalten. Verärgert schickte er das Geld, ein Wochenlohn, dan doch nach Mailand. Im Gegenzug erhielt er eine riesengroße, vom faschistischen Geist geprägte pompöse Tafel, die er sofort versteckte. Noch heute hängt sie versteckt in der Bäckerei in Laatsch. „Alle nachfolgenden Auszeichnungen sind uns viel wichtiger als diese, wenn die Aufmachung heute auch weit bescheidener ausfällt“, sagt Peter Schuster.
Altbewährte Backtradition
Nach dem Brand in der Bäckerei in Schlanders 1920, der sie vollkommen zerstörte, pachtete Alois Schuster eine Bäckerei in Eyrs und eröffnete dann wieder eine eigene Bäckerei in Laatsch, die er an seinen Sohn Norbert übergab. Dieser pflegte die traditionelle und altbewährte Vinschger Backkunst. Beispielsweise galt der „Palabir“ und den „Biraschnitz“ seine große Aufmerksamkeit. Er verarbeitete die getrockneten Birnen nicht nur in „Zelten“, sondern auch in Roggenbroten. Das „Palabir-Brot“ gehört heute das ganze Jahr über zum Angebot der Bäckerei Schuster, genauso wie das „Vinschger Urpaarl“, dem Peter Schuster als Pionier für Regionalität zur Slow Food- Auszeichnung „präsidio“ verholfen hat. Das Brot aus Vinschger Korn besetzt seither europaweit eine kleine wertvolle Marktnische. Das „Urpaarl“ hat mit dazu beigetragen, dass Kornfelder im Vinschgau nicht verschwunden sind. Mittlerweile erfährt der Getreideanbau eine Renaissance und der Verarbeitung von heimischen Körnern fühlt sich auch der frisch gebackene Bäckermeister verpflichtet.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Winterreifen
Mit Sommerreifen im Winter Auto fahren, ist wie mit Badelatschen einen Schlitten durch die verschneite Landschaft ziehen. Unabhängig davon, riskiert man seit letztem Jahr ein Bußgeld, wenn man bei Schnee und Eis fährt und keine Winterreifen montiert hat. Das Brems- und Lenkverhalten auf glattem Untergrund ist mit Winterreifen gravierend besser. Feinste Lamellen im Profil verzahnen sich so gut es geht mit dem Untergrund und erhöhen die Haftung. Zwar gibt es auch Ganzjahresreifen, doch sie bleiben ein schlechter Kompromiss.
Parken im Freien: Stille Nacht, kalte Nacht
Nicht jeder Autofahrer besitzt eine Garage. Bei Frost sehen dann die Scheiben am Morgen entsprechend aus. Den Eiskratzer sollte man daher immer in der Manteltasche und nicht im Auto liegen haben. Gleiches gilt für den Türschloss-Enteiser.
Um die Windschutzscheibe über Nacht eisfrei zu halten, reicht es, ein großes Stück Pappe, ein altes Stück Teppich oder eine alte Decke aufzulegen. Den Motor soll man grundsätzlich morgens nicht warmlaufen lassen. Erstens ist es verboten, wegen Lärm und Umweltschädlichkeit, zweitens ist es für den Motor gesünder, ihn unter Last warm zu fahren.
Bremswege
Glatte Straße, langer Bremsweg. Auf Schnee bis zu drei Mal, auf Eis bis zu acht Mal so lang. Obwohl dies eigentlich jeder Autofahrer wissen müsste, ignorieren viele noch immer diese simple Formel. Die Folge: Es kracht wesentlich häufiger als im Sommer. Auch Winterreifen bedeuten keine Garantie, nun schneller oder dichter auffahren zu müssen. Sie verzögern zwar besser als Sommerreifen, aber längst nicht so gut wie Sommerreifen auf trockenem Asphalt.
Für den Fall der Fälle
Je nach dem, wo man wohnt und wie stark der Winter dort ist, ist es ratsam, folgende Dinge einzupacken: klappbare Schneeschaufel, Schneeketten, Sand und Streusalz, Abschleppseil, Taschenlampe, Decke und dicke Handschuhe, Starthilfekabel, Handfeger.
Standheizung
Wohl dem, der nach frostiger Nacht morgens in ein behaglich temperiertes Auto steigen darf.
Für eine 20-minütige Aufwärmphase des Fahrzeuginnenraums werden lediglich 0,17 Liter Benzin verbrannt - weniger als der Inhalt eines kleinen Trinkbechers. Gut ein Drittel dieser Menge spart der Fahrer wieder ein, weil der jetzt vorgewärmte Motor in den ersten Minuten nach dem Start weniger Kraftstoff verbraucht.
Zudem werden die höheren Schadstoffe deutlich reduziert, die ein Motor üblicherweise nach dem Kaltstart ausstößt - beim Ottomotor um rund 50 Prozent.
Wintercheck
Der kluge Mann baut vor. Zum Wintercheck gehören auch Dinge, für die man nicht gleich eine Werkstatt aufsuchen muss. Vieles lässt sich in Eigenregie erledigen. Ist genügend Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage? Funktionieren alle Leuchten am Auto? Haben die eingelagerten Winterreifen noch genügend Profil? An der Tankstelle lässt sich prüfen, ob Batterie und Kühlwasser okay sind.
Es war der 29. Jänner des Jahres 1886, als Carl Benz das Patent für seinen „Benz Patent-Motorwagen Nummer 1“ einreichte. Dieser Tag vor 125 Jahren gilt heute als die Geburtsstunde des modernen Automobils. Nicht viele Erfindungen haben die Welt seither so nachhaltig geprägt wie diese.
Die Geschichte des Autos, reicht allerdings etwas weiter zurück. Eine Maschine zu bauen, die von selbst fährt, ohne Pferde oder von menschlicher Muskelkraft betrieben, war schon von seit dem Altertum ein Traum von Erfindern und Ingenieuren. Aber erst im 17. Jahrhundert kam man diesem Traum ein großes Stück näher. 1674 erfand der niederländische Physiker Christiaan Huygens den Kolbenmotor. Als Brennstoff für den Antrieb diente ihm Schwarzpulver. Allerdings erwies sich das Pulver aber nicht als geeigneter Energielieferant. Etablieren konnte sich hingegen das Funktionsprinzip des Motors mit den Kolben. Rund hundert Jahre später, im Jahre 1771 entwickelte der Franzose Nicolas Cugnot einen Dampfwagen. Dieses war das erste, sich aus eigener Kraft bewegende Automobil. Allerdings war Cugnots Wagen langsam und schwer zu lenken. Und so krachte der Erfinder mit seinem Vehikel bereits auf der Jungfernfahrt in eine Mauer – Cugnot hatte vergessen, eine Bremse einzubauen. Anfang des 19. Jahrhundert tauchten dann Fahrzeuge mit Gas- und sogar schon mit Elektromotoren auf. Aber auch diese waren zu groß, zu schwer und zu langsam, um eine echte Alternative zu den Pferden und Kutschen darzustellen.Erst kleinere und leichtere Maschinen sollten den Siegeszug des Autos möglich machen. Einen entscheidenden Anteil daran hatte Nikolaus Otto mit seiner Erfindung: dem kompakten Viertakt-Motor.
Carl Benz’ Patentanmeldung bedeutete dann den Durchbruch in der Autoentwicklung. Da man sich an Altbekanntem orientierte, schauten die ersten Fahrzeuge noch aus wie Kutschen mit Motor. Benz Motorwagen war als Dreirad konzipiert und bestand aus gebogenen und geschweißten Stahlrohren. Das Kernstück war ein Einzylinder-Viertaktmotor mit einem Hubraum von knapp einem Liter. Einige Details dieses Motors, wie die Kurbelwelle mit Gegengewichten, die elektrische Zündung und die Wasserkühlung, findet man auch heute noch in den modernen Autos wieder.
Benz Motorwagen leistete 0,67 PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 16 km/h. Eine Gangschaltung hatte das Gefährt noch nicht, es gab nur einen Vorwärtsgang und eine Leerlaufscheibe. Das Fahrtempo wurde mittels eines Schiebers reguliert, über den das Benzin-Luft Gemisch in den Vergaser strömte. Bei der ersten offiziellen Ausfahrt musste Benz’ Sohn Eugen mit einer Benzinflasche neben dem Wagen herlaufen, um im Bedarfsfall nachzufüllen. Im Motor hatten nur 1,5 Liter Sprit Platz.
Im Gegensatz zu Nicolas Cugnot vergaß Carl Benz nicht, eine Bremse einzubauen; sie wurde mit einem Handhebel bedient. Die Kraft des Motors auf die Räder übertrugen handelsübliche Fahrradketten. Allerdings waren diese noch mangelhaft; sie dehnten sich, sprangen aus den Zahnrädern oder rissen. Ein besseres Material gab es aber damals noch nicht.
Nachdem sich Benz’ Erfindung als praktisch und handlich erwiesen hatte, ging plötzlich alles rasend schnell. Vor allem in Frankreich und Deutschland entwickelte man das Automobil immer weiter und verbesserte es. So saß man bald im Wagen und nicht mehr darauf, den Antrieb verlegte man nach vorne, die Luftreifen wurden erfunden und Bremsen gab es nun auf beiden Achsen.
War ein eigenes Fahrzeug zunächst nur wohlhabenden Zeitgenossen vorbehalten, eroberte das Automobil ab 1910 auch die unteren Gesellschaftsschichten. Die Fließbandproduktion von Ford ermöglichte einer breiten Masse mehr Mobilität und das Ford T-Modell wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Zusammen mit den Volkswagen Käfer und Golf stehen diese drei Fahrzeugtypen als Synonym für die Mobilität der Massen.
Scheibenbremsen, ABS, ESP, Airbags, Katalysator, Dreipunktgurte – die technische Ausrüstung hat sich in den vergangenen 125 Jahren umfangreich weiterentwickelt. Nur eines hat sich seit Carl Benz nicht verändert: nach wie vor fährt ein Auto in aller Regel mit Sprit.
Bis in die 1920er Jahren konkurrierten die Antriebsarten Dampf, Elektrizität und Benzin miteinander. Schließlich setzte sich das Benzin durch, da es damals billig aus Erdöl gewonnen werden konnte und eine höhere Energiedichte und Speicherfähigkeit hatte. Es ermöglichte größere Reichweiten und höhere Geschwindigkeiten; alles Gründe, wegen denen wir auch heute noch mit diesem Kraftstoff fahren.
Wann sich das ändern wird, steht noch offen, dass es einmal anders sein wird, hingegen außer Frage. Eine umweltfreundlichere Antriebsart dürfte und sollte es aber in jedem Fall sein.
von Martin Platzgummer
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Laas
Ein erlebnisreiches Zeltlager erlebten die Ministranten der Seelsorgeeinheit von Laas Ende August auf den Masatschböden. Für die Minis von Tschengls, Eyrs und Laas wurden die Tage zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg am „heißesten Wochenende“ des Jahres, wurden die Zelte aufgestellt und das Lager hergerichtet. Bei Lagerfeuer, Stockbrot, Geistergeschichten, einem gemeinsamen Gottesdienst unter freiem Himmel, Spiel und Spaß wurde gefeiert, gelacht und Freundschaften vertieft. Ein großer Dank gilt den ganzen ehrenamtlichen Helfern, mit deren Hilfe das Zeltlager ein großer Erfolg wurde.
Juma
Mit Anfang des neuen Schuljahres ändert sich auch so einiges im JuMa, neue Besucher, neues Programm, Verbesserungen und Anschaffungen neuer Gegenstände, damit das JuMa weiterhin ein gern besuchter Ort für viele Jugendliche bleibt.
So stellte sich auch heuer wieder die Frage, mit den Kochabenden weiterzumachen, da doch ein wenig Aufwand dahinter steckt. Jeden Abend gegen 18 Uhr wird nämlich Schneidebrett, Messer, Kochtopf und Kochlöffel gezückt und gemeinsam werden verschiedene Gerichte zubereitet. Dabei gibt’s heuer einen Menüplan, welcher immer ab Dienstag aushängt wird und die Gerichte der ganzen Woche voraussagt.
Besonders für Jugendliche, welche arbeiten, oder deren Eltern abends berufstätig sind, ist dieses Angebot sehr interessant. Gegen einen Unkostenbeitrag von 1,50 Euro bekommt man ein frisch zubereitetes Essen und lernt dabei auch noch kochen.
Um den Eltern die Sicherheit zu geben, dass das Geld, welche ihre Jugendlichen bekommen, wirklich fürs Essen im JuMa ausgegeben wird, gibt es die Möglichkeit, persönlich einen Gutschein im JuMa zu kaufen, von welchem die Essen dann abgestempelt werden.
Jugendtreff Prad
Am Donnerstag, 29.09.2011 fand der erste MultiDisziplinWettkampf des Jugendtreffs Prad für Mittelschüler am Platzl in Prad statt. Man konnte sich in den Disziplinen Sackhüpfen, Seilziehen, Wassertransport, Löffelbalancieren und dem Balltransporter messen. Insgesamt nahmen 12 Jugendliche an dieser Aktion teil. Der Spaß bei allen Beteiligten stand dabei im Vordergrund.
Freiraum
Im Jugendzentrum Freiraum in Schlanders wird am 29. Oktober um 17.30 Uhr die Mitgliedervollversammlung abgehalten. In diesem Jahr finden die Neuwahlen des Vorstands statt. Dieser wird die nächsten drei Jahre im Amt sein. Alle Mitglieder des Jugendzentrums sind zu der Vollversammlung eingeladen und dürfen den Vorstand wählen. Somit haben sie die Möglichkeit, aktiv am Geschehen im Jugendzentrum mitzuwirken und ihre Ideen und Wünsche umzusetzen. Interessierte können sich auch als Kandidaten für den Vorstand aufstellen lassen.
Nach der Vollversammlung findet ein Konzert mit den Black Symphonic
& Junkies Daddies statt.
Info unter 340 6793651
(Manuel) oder im
Jugendzentrum
Der Modelleisenbahnclub Schlanders hat in diesen Sachen Modelleisenbahn-Pionierarbeit geleistet. Seit der Gründung im Jahre 1986 befasst sich dieser Verein mit dem originalen Nachbau und Betrieb von Vorbildstrecken, nicht nur von Südtiroler Bahnen, sondern auch Schienenwege aus Amerika werden realisiert.
Eine wesentliche Aufgabe des Clubs sieht man darin, dieses Hobby unter der breiten Bevölkerung bekanntzumachen. Alljährlich werden Aktionen organisiert, an unzähligen Ausstellungen wurde in den 25 Jahren bereits teilgenommen. Auf Grund der vielen Aktivitäten im In- und Ausland ist der Club, übrigens der einzige dieser Art in Südtirol, zu den Top Ten Italiens aufgestiegen.
Wem kommen bei der Ansicht einer Modelleisenbahnanlage nicht alte Erinnerungen in den Sinn, wer empfindet dabei nicht ein Hauch von Nostalgie und in wem erweckt dies nicht die Lust zum Planen, Bauen und Fahren?
Kaum eine Freizeitbeschäftigung ist so vielfältig wie die Modelleisenbahn. Angefangen beim Sammler, der von seiner Lieblingsbahngesellschaft zahlreiche Modelle in seiner Vitrine stehen hat, dem Dioramenbauer, der einen perfekten Nachbau eines Vorbildmotivs realisiert, bei dem auf einem Foto nicht zu erkennen ist, ob Original oder Nachbau, über den Feinmechaniker, der ein Modell in den Detailausführungen und mechanischen Fahreigenschaften auf Vordermann bringt, bis hin zum Elektronikfreak, der auf seiner gesamten Anlage den Fahrablauf über einen Computer genau wie beim Vorbild bis ins kleinste Detail steuert und überwacht. Und wer sich einmal mit diesem Hobby beschäftigt, kommt nicht mehr los. Von dem früher üblich zitierten Zugspielen ist nichts mehr übrig geblieben. Durch jede Menge Perfektion in der Detailausführung, durch erstklassige Fahreigenschaften und ein großes Sortiment an Zubehör hat sich ein eigenständiger Modellbereich entwickelt. Aus dem Spielzeug sind hochwertige Modelle geworden und statt dem Gleisoval unter dem Christbaum baut man Anlagen im Keller oder auf dem Dachboden mit detailgetreuem Nachbau der Gebäude bis hin zur elektronischen Steuerung. Unter den 100 Mitgliedern des Clubs gibt es für jedes Fachgebiet einen Spezialisten, der eine kennt alle Kniffs beim Eigenbau von Gebäuden, der andere ist beim Landschaftsbau eine Kapazität, auch Lokumbauten samt Lackierung mit neuen Beschriftungen werden detailgenau nach Vorbild realisiert. Durch dies ist das Fertigungsniveau der gebauten Anlagen enorm gestiegen und man kann im internationalen Vergleich an vorderster Front mithalten und der Club hat sich im In- und Ausland einen Namen gemacht. Auf so mancher Ausstellung war eine Anlage des Modelleisenbahnclubs Schlanders ein Publikumsmagnet. Nicht nur gestandene Mannsbilder bauen Anlagen und Module, auch die Jugendgruppe ist sehr aktiv. In verschiedenen Kursen wird der Nachwuchs von der Planung, über die Trassenverlegung, Elektrifizierung, bis zur Endausschmückung von erfahrenen Modellbahnern instruiert.
Als Höhepunkt der Vereinstätigkeit wird alle drei Jahre im tausend m² großen Kulturhaus in Schlanders eine Ausstellung organisiert, tausende von Besuchern aus allen Altersklassen lassen sich jedes Mal von den Miniaturmodellen in den Bann ziehen. Heuer steht dieses Event wieder vor der Tür und ist dem 25 – jährigen Jubiläum gewidmet. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit werden Anlagen und Dioramen präsentiert, die Mitglieder in den 25 Jahren seit Bestehen des Clubs gebaut haben. Somit sind Objekte zu sehen, die jahrelang auf irgendeinem Dachboden oder in einem Keller ihren „Dornröschenschlaf“ machten. Das Highlight ist sicherlich die Modulanlage der Vinschgerbahn, die mittlerweile auf eine Länge von 75 Metern angewachsen ist und etliche Bahnhöfe und interessante Streckenabschnitte dieser Bahnlinie darstellt. In den Vitrinen werden jede Menge von Modellen zu sehen sein, vom Eröffnungszug der Vinschgerbahn, über Loks von den benachbarten Eisenbahngesellschaften bis hin zu den imposanten amerikanischen Dampfloks.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm rundet diese Veranstaltung ab. Im Vorhof dreht eine Miniaturbahn auf 5 ¼ Zoll Geleisen mit Mitfahrgelegenheit für die Kleinsten ihre Runden, beim Modellbauwettbewerb, bei dem das Publikum mitwählt, werden die besten Arbeiten prämiert, in der Bastelecke kann die Jugend erste Erfahrungen mit dem Modellbau machen und an der Börse werden so manche Modelle ihren Besitzer wechseln. Im angrenzenden Kinoraum werden stündlich verschiedene Filme zum Thema Eisenbahnen im Vorbild und Modell gezeigt. In einer 76 Seiten starken Broschüre, die zu diesem Anlass gedruckt wurde, ist die 25 Jahre Clubgeschichte wiedergegeben.
MODELLEISENBAHNAUSSTELLUNG
25 Jahre Modelleisenbahnclub Schlanders
Schlanders Kulturhaus „Karl Schönherr“/Sparkassensaal
Samstag, 29. Okt. 2011 von 9.00 bis 19.00 Uhr
Sonntag, 30. Okt. 2011 von 9.00 bis 19.00 Uhr
von Heinz Unterholzner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
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Taufers i. M.
Die Bauernjugend von Taufers i. M. kann sich über die Zahl der Mitglieder nicht beklagen. 36 Jugendliche, die nicht nur dem Bauernstand angehören, sind eingeschrieben. Bis zum 35. Lebensjahr können sie dabeibleiben. „Es ist das harmonische Miteinander und die vielen gemeinsamen Aktivitäten, die anziehend wirken“, sagt Obmann Martin Spiess. Er und sein Ausschuss mit Tanja Christandl, Armin Christandl, Marlene Fliri, Martina Malloth, Rudi Spiess, Michael Pircher, Johannes Wiesler und Andreas Hellrigl sorgen für viele gesellige Anlässe zum Feiern. Ende September verbrachte eine Gruppe von 21 Leuten ein fröhliches Wochenende auf der Sesvenna-Hütte und am vergangenen Wochenende feierten sie beim vierten Bauernjugendball in Taufers i. M, der mittlerweile landauf, landab bekannt geworden ist. Fixpunkt im Veranstaltungskalender ist das Erntedankfest, jeweils am letzten Sonntag im Oktober. Nach dem Gottesdienst gibt es einen Umtrunk, dessen Erlös einem guten Zweck zufließt. Beiträge erhielten in den vergangenen Jahren der bäuerliche Notstandsfonds und die Krebshilfe Vinschgau. (mds)
Naturns
Ein solcher fand am Samstag, den 8. Oktober in Naturns statt. Vereinen, die Kinder und Jugendliche in ihre Tätigkeit miteinbeziehen und dafür begeistern, wurde auf lang gehegtem Wunsche hin die Möglichkeit geboten, sich den Schülern der Grund- und Mittelschule vorzustellen. So kam es in Zusammenarbeit zwischen Schule, Gemeindeverwaltung und den verschiedenen Vereinen zu dieser Veranstaltung, die sich über beide Schulhöfe und einen Teil der Feldgasse erstreckte. Die 16 teilnehmenden Vereine hatten dort ihre Informationsstände aufgebaut.
Neben den Ständen der Musikkapelle, der Schützen, des JuPa, der Freunde der Eisenbahn und des Schachclubs war auch die Freiwillige Feuerwehr vertreten, die Einblicke in die Gerätschaften, Maschinen und Fahrzeuge und die Möglichkeit für einen Löschangriff bot. Der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus führte lebendiges Handwerk vor. Die Gruppe Weißes Kreuz Jugend hatte den Rettungswagen zur „Innenansicht“ geöffnet. Bei Quizfragen und einfachen Praxisbeispielen konnten die Schüler ihr Können unter Beweis stellen. Durch den SSV Naturns Fußball wurden Torwandschießen und Balltechnik geübt. Der AVS Untervinschgau präsentierte diverse Berghardware, Klettern und Slackline, und das Ötzi-Bike-Team stellte verschiedene Bikes vor. Die Pfadfinder bauten eine Jurte auf, um Stockbrote zu machen. Der Krampusverein präsentierte einige Krampusgarnituren und ein Maskenschnitzer zeigte, wie eine Krampusmaske entsteht. Auch die Angebote des SSV Handball, des Minigolfvereins sowie des Juze und die der Jugenddienste wurden gerne und mit großem Interesse genutzt.
Die Veranstaltung erwies sich als förderliche Maßnahme für die Bereitschaft der Schüler zur Übernahme von Verantwortung und das sich Einbringen in das Leben der Dorfgemeinschaft durch die Vereine, deren Tätigkeit heuer im Jahr des Ehrenamtes ein besonderer Stempel aufgedrückt wird. (ria)
Schlanders/Franzenshöhe
Im Rahmen des Projektes „Ortler Ice Core“ wurde für zehn deutschsprachige und zehn italienischsprachige Maturanten ein Erlebniscamp auf der Franzenshöhe vom Italienischen und Deutschen Bildungsressort in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Museum Trient organisiert. Auch für vier Schüler des Realgymnasiums Schlanders und drei Schüler der Handelsoberschule Mals war es eine beeindruckende Erfahrung.
Latsch
Die Maturaballsaison hat begonnen und am 8. Oktober war es soweit. Das CulturForum in Latsch wurde zum Schauplatz des Maturaballs „Red Ball… verleiht Flügel!“, der von den fünften Klassen des Sprachenlyzeums Schlanders organisiert wurde. Gespannt war man, wie der erste Ball in Latsch ablaufen würde. Zahlreiche Gäste kamen nach Latsch und gegen 23.00 Uhr war der Saal schließlich so voll, dass, zum Ärger einiger Gäste, niemand mehr hineingelassen wurde. „Dass so viele Leute kommen, hätte ich nicht erwartet. Die Warteschlange wollte gar nicht mehr enden“, berichtet Simon Pedross, einer der Maturanten. Es gab verschiedene Getränke und Süßspeisen und im Vereinssaal, der zur Disko wurde, sorgte DJ Space Melody für Stimmung. Für viele Ballbesucher war das absolute Highlight des Abends die Band Mainfelt, die durch ihr musikalisches Können im Raiffeisensaal alle begeisterte. Um 2.30 Uhr war der Ball zu Ende und die Gäste verließen friedlich und ohne Probleme den Saal. Die 36 Maturanten können auf einen gelungenen Abend zurückblicken.
Der nächste Ball in Latsch lässt nicht lange auf sich warten, denn am 5. November feiert die fünfte Klasse Bauwesen der Gewerbeoberschule Meran ihren Ball mit dem Titel: Einsturzgefahr „Die Wände werden wackeln“. (cg)
Schluderns
Wenn wir mit dem Zug schon gratis fahren dürfen, dann fahren wir ein Stück und geben das Geld für gutes Essen aus.“ Das sagten sich die 70-Jährigen Schludernserinnen und Schludernser. Mitte September wählten sie den Ritten als Jahrgangsreiseziel aus. Nach der Fahrt mit dem Vinschgerzug brachte sie die Seilbahn nach Oberbozen, wo ein köstliches Mittagessen wartete.Nach einer Fahrt mit der Rittner Bahn nach Lengmoos zu Kaffee und Kuchen ging´s wieder nach Schluderns zurück. In der Bar Prisca war ein Abendessen bestellt. Die Wirtin überraschte die Jubilare mit einem kleinen herzförmigen Aufstecker mit der Zahl 70. Angefertigt hatte die Handarbeit Rosalinde Pali. „Wir hatten den ganzen Tag über einen riesen Spaß“, berichtet Organisator Robert Ruepp, der sich über das Kompliment freuen konnte, einer der knackigste und jugendlichsten 70er zu sein. (mds)
Marienberg
Die Erschließung der Bibliothek von Marienberg ist als großes Kulturprojekt kürzlich in Angriff genommen worden. Seit Anfang Oktober katalogisiert ein Förderprojekt der Stiftung Südtiroler Sparkasse die Klosterbibliothek von Marienberg. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Kulturinitiativen im Vinschgau.
Die Bibliothek des Klosters Marienberg zählt neben jener von Neustift zu den umfangreichsten historischen Büchersammlungen des Landes. Daher ist ihre Erschließung ein weiterer wichtiger Schritt zur Erhaltung und Sicherung des heimischen Kulturerbes. In den kommenden Jahren werden qualifizierte Fachkräfte des Projektes „Erschließung Historischer Bibliotheken in Südtirol“ (EHB) die geschätzten 90.000 – 100.000 Werke erfassen und durch einen Internetkatalog der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Kloster ist durch seine Stellung als geistiges Zentrum des oberen Vinschgaus bis auf den heutigen Tag religiöser, kultureller und wirtschaftlicher Bezugspunkt geblieben. Die Bibliothek bildet das mentalitäts- und bildungsgeschichtliche Gedächtnis der gesamten Region. Sie enthält neben wertvollen Inkunabeln und Schriftwerken aus frühester Zeit, die herausragenden Sammlungen der Benediktinerpatres Albert Jäger, Pius Zingerle und Beda Weber. Dieses „Marienberger Dreigestirn“ prägte im 19. Jahrhundert das wissenschaftliche und kulturelle Leben ganz Tirols mit.
Das Projekt EHB unter der Leitung von P. Bruno Klammer wird seit 1997 von der Stiftung Südtiroler Sparkasse finanziert und von Bibliogamma ONLUS durchgeführt. Ziel ist es, die verborgenen Bücherschätze aus Klöstern, Pfarreien, Museen und von öffentlichen und privaten Trägerschaften zu erschließen. Die Einbindung Marienbergs in das Internet erfolgte mit technischer Unterstützung der Gemeinde Mals, der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und des Südtiroler Gemeindenverbandes.
Seit 2006 gibt Bibliogamma zum EHB-Projekt eine eigene Buchreihe heraus. In Kürze erscheint der 8. Band der Reihe über die Benediktiner Bibliothek von Muri-Gries. Weitere Arbeitsstellen des Projekts befinden sich im Vinzentinum Brixen, bei den Eucharistinern Bozen und im Dekanat Badia.
Die EHB-Datenbank umfasst derzeit ca. 540.000 Werkaufnahmen und ist für Forschung und Allgemeinheit frei zugänglich und nutzbar (www.ehb.it). Der Katalog enthält bereits große Stiftsbibliotheken, wie die der Augustiner Chorherren von Neustift oder der Benediktiner Muri-Gries sowie die großen Sammlungen der Franziskaner Bozen, der Kapuziner Brixen, des Deutschen Ordens Lana und der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Aber auch kleinere wertvolle Fachbestände, unter anderem die Props-teibibliothek Bozen, mehrere Pfarrbibliotheken, die Sammlung Parschalk, das Pharmaziemuseum Brixen oder die Privatsammlung Staffler sind bereits vom Projekt erfasst. Der Beginn der elektronischen Erschließung in Marienberg rückt nun auch den äußersten Westen des Landes ins Blickfeld. Neben einer „Stiege zum Himmel“ bietet die Abtei auch eine ganze Reihe verborgener Treppen hinab in die Speicherkammern einer traditionsreichen Kultur.
Walter Garber und
Benjamin Santer
(Bibliogamma ONLUS)
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Naturns
Der Titel bezieht sich auf vier malende Frauen in Naturns, deren Werke vom 30. September bis zum 8. Oktober im Bürger- und Rathaus von Naturns zu sehen waren.
Die Eröffnung fand am Freitag in der Galerie des Bürger- und Rathauses statt. Unter den zahlreichen Besuchern waren mehrere Vertreter aus Gemeinderat und Kultur. Der Gemeindereferent Zeno Christanell begrüßte die Anwesenden und stellte die vier künstlerisch begabten Frauen und ihre Werke vor.
Bettina Christanell beschäftigt sich beruflich mit dem Wohlfühlen und dem Seelenleben des Menschen. So zeichnen sich ihre Bilder durch abstrakte Inhalte und Tiefgang aus.
Elke Messmer überbringt durch ihre, meist romantischen Bilder die Botschaft, dass in der Natur tiefste Harmonie verborgen ist.
Sonja Hochgruber bedient sich hellleuchtender Farben, und ihre Bilder entführen in eine Traumwelt mit elfenhaften Wesen.
Heidi Öttl überrascht mit ihren Stillleben, Landschaftsbildern und auch sakralen Darstellungen.
Obwohl sie sich in knapp bemessener Freizeit von Kindheit an dem Hobby „ malen“ hingaben und unabhängig voneinander künstlerisch tätig waren, ist es ihnen gelungen, mit ihren Werken eine gemeinsame Botschaft zu überbringen, nämlich, dass „ die Kunst eine Tochter der Freiheit ist“. (ria)
Bozen/Vinschgau
Schöne Welt, böse Leut“ ist das bekannteste Buch des Journalisten und Zeitgeschichtlers Claus Gatterer (1924-1984), in dem er selbstkritisch die eigene Kindheit zwischen Faschismus und Nationalsozialismus aufrollt. Im Bozner Verlag Edition Raetia sind nun die Tagebücher des gebürtigen Sextners erschienen (477 Seiten, 18 Euro). Ein Gespräch mit dem Naturnser Thomas Hanifle, Gatterer-Biograf und Herausgeber der Tagebücher.
„Vinschgerwind“: Wer war Claus Gatterer?
Thomas Hanifle: Gatterer war einer der interessantesten, aber auch umstrittensten Südtiroler Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Büchern hat er die damalige Südtiroler Politik und Geschichtsschreibung auf den Kopf gestellt. Er hat die Südtiroler aus ihrer Opferrolle herausgeholt und eine differenzierte, selbstkritische Geschichtsaufarbeitung etabliert. So gesehen gilt er als Vater einer neuen Südtiroler Geschichtsschreibung. Selbst war er ein Zwischenmensch, der über alle nationalistischen Grenzen hinweg zwischen Österreich, Italien und Südtirol gelebt hat und sich von deren Kulturen befruchten hat lassen.
Welche Anstöße gab er der Politik?
Gatterer war der Anwalt der vielfältigen Minderheiten, ob nun ethnischer, politischer oder sozialer Natur. Er war aber auch deren erster Kritiker. In seinem Wälzer „Im Kampf gegen Rom“ hat er seine Landsleute aufgefordert, sich aktiv am italienischen Demokratieprozess zu beteiligen und sich mit anderen italienischen Minderheiten gegen den italienischen Zentralismus zu verbünden, um den Staat demokratisch zu gliedern. Er beweist darin auch, dass die italienische Linke seit jeher die Freunde der Südtiroler Minderheit waren. In Südtirol wurde diese damals mit Hörnern und Schwanz gemalt, deshalb wurde Gatterer häufig auch als Nestbeschmutzer gesehen.
Der Untertitel der Tagebücher lautet „Ein Einzelgänger, ein Dachs vielleicht“. Warum?
Das Zitat stammt von Gatterer und umschreibt seine Stellung in der journalistischen Landschaft in Österreich, wo er seit 1948 lebte. Er war ein offener, kritischer, häufig an sich zweifelnder Mensch, der sich von niemanden hat vereinnahmen lassen, weder von einer Partei noch einer anderen Interessensgemeinschaft. Er gehörte keiner Clique an und hatte keine Lobby hinter sich. Die eigene, unabhängige Meinung zeichnete auch seine Lebensleistung aus.
Was macht Claus Gatterers Gedanken auch heute noch interessant, gibt es aktuelle Bezüge in den Tagebüchern?
Die Tagebücher sind ein wertvolles und authentisches Zeitdokument, in dem er bissig, aber auch humorvoll die Weltpolitik oder Südtiroler Realität kommentiert. Sie bringen aber auch einen sehr interessanten, natur- und heimatverbundenen Menschen zutage, das ist zeitlos. Vieles, das er darin etwa über Südtirol schreibt, hat noch heute Gültigkeit: Seine Überlegungen etwa zu Sinn und Unsinn von Denkmälern. Oder auch seine kritische Ader: „Das Mafiöse in Südtirol. Die Anbetung der Macht. Die Geschichtslosigkeit“, um ihn zu zitieren.
Interview: Julia Tapfer
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Vinschgau/Hochzeitsbilder
Unsere Leserinnen und Leser haben sich rege und zahlreich an der Abstimmung über das schönste Hochzeitsfoto beteiligt. Vor allem auf unserer Webseite vinschgerwind.it, aber auch über’s Telefon.
Platz 1 mit 343 Stimmen Barbara Dietl und Thomas Strimmer, die am 30. Juli 2011 in Kortsch geheiratet haben.
Platz 2 mit 263 Stimmen: Manuela Gurndin und Alexander Schwalt, die sich am 30. Juli 2011 in der St. Ägidius-Kirche in Kortsch getraut haben.
Der 3. Platz mit 114 Stimmen geht an Sabine Schönthaler und Gernot Obwegeser, deren Hochzeit am 30. Juli 2011 stattgefunden hat.
Allen anderen Paaren nochmals alles Gute. Die Gewinner, die sich - welch Zufall - alle am selben Tag das Ja-Wort gegeben haben, (1. Preis ein romatisches Abendessen beim „Schupferwirt“ in Schlanders; die zweiten Preise sind jeweils zwei Eintrittskarten zu den „Filmmelodien“ am 27. Oktober im Kulturhaus Karl Schönherr) mögen sich bei uns in der Redaktion 0473/732196 melden, um ihre Preise in Empfang nehmen zu können.
Naturns/Spiazzo
Kirchenchor St. Zeno Naturns beim VII Festival „Cent…o note“ in Spiazzo: Die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores St. Zeno Naturns nahmen mit ihrem Chorleiter Josef Pircher unlängst am „Festival Cent…o note“ in Spiazzo (TN) teil, wo sie mit weiteren drei europäischen Chören für einen unterhaltsamen Abend sorgten. Der Bürgermeister von Spiazzo hieß im vollbesetzten Pfarrsaal die Chöre „Belcanto“ aus Salzburg, den Chor „Corale Valdera“ aus Pisa, den Coro Sac „Marco Garbin“ aus Kroatien und den Kirchenchor St. Zeno herzlich willkommen. Dann folgten die Darbietungen der einzelnen Chöre, nachdem der gastgebende Coro Croz da la Stria aus Spiazzo mit drei Liedern das Festival eröffnet hatte. Die Sängerinnen und Sänger aus Naturns begeisterten die Zuhörer nicht nur mit den vorgetragenen Volksliedern, sondern auch mit ihrer farbenfrohen Meraner Tracht.
Schlanders
Am morgigen Freitag, den 21. Oktober konzertiert zum Tag der Bibliotheken die Frauensinggruppe „Clips“ in der Mittelpunktsbibliothek Schlandersburg. Um 19 Uhr werden die sieben Frauen ihre Leidenschaft - das Singen - ausleben. Im Rahmen des Konzertes werden die Preise für den heurigen Sommerlesepreis verlost. Den ganzen Sommer über haben fleißige Leser die zur Auswahl stehenden 20 Romane gelesen und 130 der dazugehörigen Fragebögen richtig beantwortet abgegeben. Unter den anwesenden Teilnehmern werden im Verlauf des Konzertes tolle Preise verlost. Bereits um 17 Uhr findet die Prämierung der Teilnehmer des Kinderleserpreises statt. Diese haben über 300 Fragebögen richtig beantwortet abgegeben.
Schlanders
Die Frage von Vize-Direktorin Rosmarie Götsch war rasch beantwortet: „Wir sind heute hier, weil wir mit unserem Plakat einen Baum gewonnen haben“, sagten die Schülerinnen und Schüler der 4A der Grundschule Schlanders einhellig. Dieser Baum, ein Spitz-Ahorn, ist vor gut einer Woche im Schulhof mit einer kleinen Feier empfangen und zusammen mit Gärtner Hanspeter Schöpf von der Vetzaner Gärtnerei Schöpf eingepflanzt worden. Dort waren die Schüler im Frühjahr geladen, um beim „Schülertag in der Gärtnerei“ beim Gärtnern über die Schulter zu schauen. Die Begeisterung über Arbeit und Gärtnerei fand in einem besonders kreativen Plakat ihren Ausdruck, das sich prompt den ersten Platz beim Kreativ-Wettbewerb der Südtiroler Gärtnereivereinigung im Bezirk Meran, dem Vinschgau und dem Burggrafenamt und damit eine Anpflanzung im Wert von 300 Euro holte. (ap)
Latsch
Kinderbetreuung während der Ferienzeit: Für berufstätige Eltern ist sie eine nicht mehr wegzudenkende Entlastung. Besonders wichtig sind Betreuungsangebote aber für Eltern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Beeinträchtigungen. Weil einige dieser jungen Menschen aufgrund ihres Alters oder aufgrund zu starker Beeinträchtigung nicht in andere Spiel- und Lerngruppen integriert werden können, sind die Möglichkeiten aber eingeschränkt. Die Caritas Hauspflege hat daher in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und der Gemeinde Meran im heurigen Sommer bereits zum zweiten Mal eine Sommerbetreuung für junge Menschen mit Behinderungen in Meran organisiert.
„Wir haben hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene mit hohem Betreuungsbedarf aufgenommen“, erklärt Paula Tasser, die Leiterin der Caritas Hauspflege. Die meisten von ihnen erhalten im Sommer nur wenig Betreuung über die Hauspflegedienste und können auch nicht an anderen Kinderbetreuungsgruppen teilnehmen. „Diese Gruppen sind meist zu groß. Die Unruhe und der Lärm sind besonders für Jugendliche mit Autismus sehr belastend. Kleine Gruppen, mit strukturierten Angeboten, kommen ihnen mehr entgegen“, betont Tasser.
Möglich wurde dieses besondere Angebot der Sommerbetreuung durch die finanzielle Mithilfe der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, der Gemeinde Meran, dem Lions Club und der Pfarrcaritas Algund. „Ohne diese Unterstützung wäre die doch sehr aufwendige Betreuung nicht realisierbar gewesen, obwohl auch die Eltern einen relativ hohen Tagessatz bezahlt haben“, bedankt sich die Leiterin der Hauspflege.
Eine Besonderheit hat sich den Jugendlichen auch heuer wieder geboten: Sie durften gemeinsam mit ihren BetreuerInnen das Schwimmbad AquaForum in Latsch kostenlos benutzen.
„Wir durften schon letztes Jahr kostenlos das Schwimmbad benutzen und freuten uns sehr, dass das auch heuer wieder möglich war, freute sich Tasser. Für diese Ersparnis war es möglich, immer wieder gemeinsam zu Mittag eine Pizza zu essen, eine Freude für alle.
Wir bedanken uns bei dem Geschäftsführer Michael Januth und allen Angestellten des AquaForums in Latsch für die Herzlichkeit und die Hilfsbereitschaft, mit der sie den Jugendlichen mit Behinderungen begegnet sind. „Alle hatten das Gefühl, wirklich willkommen zu sein. Das hat uns sehr beeindruckt. Ein großes Dankeschön dafür“, resümiert Tasser.
Graun/Langtaufers
Im oberen Vinschgau ist wieder eine Ortsgruppe der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) aktiv. Kürzlich trafen sich die engagierten Junggastwirte in Langtaufers, um die neue Führung der HGJ Oberland zu wählen.
Einige Junggastwirte aus Langtaufers hatten schon seit einiger Zeit den Wunsch, die HGJ im oberen Vinschgau wieder neu zu beleben, um als Sprachrohr zwischen den jungen Gastwirten im Ort und der HGJ zu fungieren. Gleich beim ersten Treffen wurde die Gebietsgruppe Oberland gegründet. Zur Obfrau ist Martina Thöni, Junggastwirtin im Hotel „Langtaufererhof“ in Langtaufers, gewählt worden. Stellvertreterin ist Katharina Köllemann, Hotel „Alpenjuwel“, Langtaufers. „Die Hoteliers- und Gastwirtejugend ist eine Plattform für junge Gastwirte, wo sie sich kennenlernen und austauschen können. Besonders wichtig ist es uns dabei, in möglichst vielen Orten Südtirols aktiv präsent zu sein. Ich freue mich sehr, dass es nun auch eine aktive HGJ-Gruppe im Vinschger Oberland gibt“, begrüßte Philip Ganthaler, Bezirksobmann der HGJ Meran/Vinschgau, die anwesenden Junggastwirtinnen und Junggastwirte.
Prad
Die Prader Wasserwochen boten Anlass, auch in die etwas „dunklere“ Seite des Wassers zu blicken. Treibende Kräfte für diese Einsichten ins trübere Nass waren Kulturreferentin Tanja Ortler und Hansjörg Dietrich, Leiter der Umweltdienste Vinschgau. So bot sich am 1. Oktober - unter kompetenter Führung der Klärfacharbeiter Eugen Prieth und Jürgen Plagg - Gelegenheit die Kläranlage von Prad hautnah zu inspizieren. Erst da wurde dem Besucher voll bewusst, dass überall dort, wo Wasser verbraucht wird, auch Schmutzwasser anfällt und ein sorgsamer Umgang mit dieser wertvollen Ressource daher sehr wichtig ist. Allein in der Kläranlage Prad werden ca. 1200 m³ Wasser pro Tag gereinigt – Abwässer aus Prad, Stilfs, Gomagoi, Trafoi und Stilfserbrücke, wobei der Wirkungsgrad der Kläranlage laut Prieth sehr gut und auch die Gebühren, gemessen am immensen Reinigungsprozess (mechanisch, biologisch, chemisch), allemal vertretbar seien. Störungen in der Anlage oder dem umfangreichen Kanalnetz müssen rechtzeitig erkannt und anspruchsvolle Labortätigkeiten vorschriftsmäßig ausgeführt werden: Verunreinigungsgrad und Krankheitserreger müssen wirkungsvoll unter Kontrolle sein. Darüber hinaus ist bei der Wartung der Maschinen bzw. beim Putzen der Becken äußerste Vorsicht geboten, da sich im Klärschlamm gefährliches Methangas bilden kann.
Die fachkundige Führung bot allerlei anschauliche Einblicke in das anspruchsvolle „Uhrwerk“ einer Kläranlage, welches niemals aussetzen darf. (re)
Mals
Das Jahr 2011 ist dem Thema „Ehrenamt“ gewidmet. Die freiwillig Tätigen sind tragende Säulen der Gesellschaft, und längst ist bewusst geworden, dass ohne diese vieles nicht funktionieren würde. Dem Ehrenamt zu Ehren fand eine Vielzahl an Veranstaltungen als Würdigungen einerseits und als Sensibilisierung und Aufruf zur Mitarbeit andererseits statt.
Eine Aktion im Hinblick auf das „Internationale Jahr des Ehrenamtes“ starteten die Verantwortlichen der Dienststelle für soziales Ehrenamt im Dachverband für Soziales und Gesundheit. Bereits 2009 regten sie Jugendliche in den Schulen des Landes an, sich mit ehrenamtlichen Tätigkeiten auseinanderzusetzen und entsprechende Plakate zu gestalten. 19 Arbeitsgruppen in fünf Schulen Südtirols beteiligten sich am Wettbewerb. Mit Pinsel und Farbe, im Grafikstudio oder mit Fotokamera gingen sie an die Sache heran. Es entstanden Werke, die die Betrachter zum Nachdenken anregen, Momentaufnahmen mit Senioren, mit Menschen mit Behinderungen und sogar mit Tieren. Die Malereien und Kollagen mit den schriftlich formulierten Gedanken berühren. Zu sehen waren die Werke kürzlich im Rahmen einer Wanderausstellung im Oberschulzentrum Claudia von Medici. Die Arbeiten in Mals hat Lehrerin Astrid Patscheider betreut. Unter den prämierten Arbeiten befindet sich auch das Plakat der 5. Klasse LESO, Schuljahr 2010/11. (mds)
Laas
Der „Internationale Tag der Senioren“ wurde in den Alten- und Pflegeheimen des Tales mit Aktionen begangen. In Laas erhielten die alten Menschen unter anderen Besuch der Schülerinnen der Fachschulen für Hauswirtschaft Kortsch und der LESO in Mals. „Auf einem vorbereiteten Parcours konnten die Schülerinnen nachempfinden, wie es ist, wenn man im Rollstuhl sitzt, wenn man fast nichts mehr sieht oder probieren, wie zerkleinerte Nahrung schmeckt“, erklärt Daniel Trafoier, der bei der Vorbereitung zusammen mit Georg Fliri maßgeblich die Fäden gezogen hatte. Die Altenpflegerin und Freizeitgestalterin Herta Höchenberger brachte die Jugendlichen mit ihren Schützlingen in Kontakt und beschrieb ihnen das Projekt „Stub“, das sie mit einem Mitarbeiterteam und gefördert von Direktorin Sibille Tschenett vor über einem Jahr in Laas eingerichtet hat. Mittlerweile ist die „Stub“ nicht mehr wegzudenken. Dort treffen sich die alten Menschen in ungezwungener Runde jeden Vormittag von Montag bis Freitag. Sie erleben Gemeinsamkeit wie früher in den Familien und sie genießen das Miteinander bei unterschiedlichsten Aktivitäten. Oft erzählen sie aus ihrem Leben, reden über Zeitungsberichte, beten oder genießen es, von den Betreuerinnen und Betreuern mit Leckerbissen und viel Zuwendung verwöhnt zu werden. Die Jugendlichen mischten sich unter die Senioren, plauderten mit ihnen, sangen und musizierten. „Unser Heim ist jederzeit für Besucher offen, denn es ist wichtig, dass die alten Menschen den Kontakt zu draußen nicht verlieren“, sagt Daniel. Einen wertvollen Beitrag leisten viele Freiwillige, die regelmäßig vorbeischauen. Zum Tag der Senioren waren im Vorfeld auch die Schüler der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas aktiv geworden. Sie führten mit den Heimbewohnern Gespräche und ließen sich von deren Geschichten künstlerisch inspirieren. Es entstanden kleine Tafeln mit interessanten Motiven, die die Schüler den alten Menschen als Dankeschön überreichten. (mds)
Mals
Man muss die „Seer“ selbst sehen und hören, dann weiß man auch, was „Seerisch“ ist. Das sagen Musikkritiker. Der 7. Vinschger Volksmusik- und Schlagerabend am 22. Oktober in der Malser Tennishalle bietet die Möglichkeit, eine der stärksten Live-Bands Österreichs hautnah auf der Bühne zu erleben. Das „Seerische“ ist mehr als bloße Unterhaltung. Es ist Lebenseinstellung, die in Noten gepackt ist, Musik, die frisch, lebendig und nicht als Konserve von den Interpreten zum Publikum getragen wird. Bekannte Hits wie „Wilds Wasser“, „Junischnee“, „Übern Berg“ und viele neue Titel werden in Mals zu hören sein. Neben den „Seern“ unterhalten auch zwei weitere Spitzengruppen der volkstümlichen Musik und der Schlagerszene. Es sind zum einen die „Alpenrebellen“ aus der Oststeiermark, bekannt durch eine Mischung von Rock- und Oberkrainermusik, und zum anderen das „Duo Fantasy“ aus Deutschland mit den bekannten Hits „Halleluja“ und „Halt mein Herz“. Der Volksmusik- und Schlagerabend verspricht wiederum gute Stimmung für Jung und Alt. Törggele-Gerichte werden serviert, entsprechend dem Motto: „Törggelen mit den Stars“. Der Kartenverkauf ist angelaufen. Zu haben sind Karten der drei Kategorien und drei Preisklassen (Sitzplätze und Stehplätze). Wer sich die Karten im Vorverkauf holt, spart Geld. Für die Organisation zeichnet die Ferienregion Obervinschgau verantwortlich, für die Verpflegung der Sportverein Mals. Kartenvorverkauf und Infos in allen Athesia-Filialen und im Tourismusbüro Mals unter der Nummer 0039 0473 831190 – mals@rolmail.net; www.ferienregion-obervinschgau.it (mds)
Schnalstal
Die Ergebnisse der archäologischen Grabungen im Finail- und Tisental wurden jetzt vorgestellt. Unter anderem wurde ein Dolch auf einem Kultplatz aus der Bronzezeit gefunden, der noch bis 6. November im Archeoparc ausgestellt ist. Ausführliches über die Funde berichten wir in einer späteren Ausgabe ausführlich.
Marienberg/Vinschgau
Nach dem Kloster Säben hat der neue Bischof Ivo Muser dem Kloster Marienberg einen Besuch abgestattet. Am Dienstag vor einer Woche ließen sich diesen Besuch auch viele Gläubige vor allem des oberen Vinschgaus nicht entgehen. Eine Wertschätzung für das Kloster und für die Ordensleute sei sein Besuch. Der Mangel an Ordensleuten sei eine Verarmung für die Kirche.
Nach der von der Burgeiser Singgemeinschaft musikalisch umrahmten hl. Messe wurde Bischof Muser mit Applaus im Klosterhof empfangen. Ein nicht enden wollendes Händeschütteln genoss der Bischof sichtlich. Gratulationen, Glückwünsche, Fotos: Bischof Muser brachte Geduld und gute Laune mit und unters Volk. In seiner Predigt spannte Muser einen Bogen zwischen dem 2. Vatikanischen Konzil, welches auf den Tag genau vor 49 Jahren vom damaligen Papst Johannes XXIII. eröffnet wurde, und dem jüngsten Papstbesuch in Deutschland. Dort habe es geheißen, dass der Papst alle Erwartungen enttäuscht habe. Er habe nur von Gott geredet. Muser: „Wovon hätte er sonst reden sollen?“ Auch er, Muser, sei mit vielen Erwartungen konfrontiert. Das sei auch gut so. „Verlangt von uns Priestern, dass wir für Größeres einstehen“, forderte Muser die Gläubigen auf. Und Geduld sollen die Gläubigen mit den Priestern haben, mit deren Schwächen. Bischof Muser spricht langsam, betont jeden Satz, bedächtig. Kein Huster entweicht in der Kirche, während der Bischof spricht. (eb)
Schlanders/Oberstaufen
Schriebe man die vielen Erinnerungen und Anekdoten nieder, sie würden wohl ein ganzes Buch füllen. Denn in über 40 Jahren Freundschaft zwischen Oberstaufen im Allgäu und Schlanders da gibt’s allerhand, was sich zugetragen hat und was verbindet. Mit Gebs Eigler starb vor fünf Jahren einer der Initiatoren dieser innigen Freundschaft. Ihm zu Ehren hat eine 30-köpfige Gruppe kürzlich keine Strapazen gescheut und ist von Oberstaufen nach Schlanders gereist, um einen Ausflug samt Gedenkgottesdienst in der zweiten Heimat zu machen.
Mit dabei auch Günther Lösch, der mit Eigler im fernen Jahr 1967 Schlanders entdeckte oder besser gesagt, darauf aufmerksam gemacht wurde. Auf der Suche nach einem netten Ort in der Nähe von Meran habe ihn in Cattolica ein Kellner auf Schlanders aufmerksam gemacht. Nachdem es ihm gelang, den kleinen Orts ausfindig zu machen, „war er sofort Feuer und Flamme dafür.“
Zwei Mal im Jahr ist man dann regelmäßig über Jahrzehnte hinweg mit über 200 Leuten angereist, hat die Sternfahrt am 1. Mai und die Bergfahrt - ein Autorennen ins Martelltal - im Herbst organisiert. Deshalb durfte natürlich bei der jüngsten Reise am vorvergangenen Wochenende ein Ausflug ins Martelltal nicht fehlen. Abschluss der dreitägigen Reise war der Gedenkgottesdienst am Sonntag, bei dem auch den langjährigen Freunden Karl Gunsch, Günter Kolleritsch, Luis Schuster, Kai Vill und Irmgard und Klaus Wielander gedacht wurde. (ap)
Matsch/Vinschgau/Marienberg
Mehr als 50 Mitglieder waren es heuer, die sich zur traditionellen Herbstwanderung ins Matschertal aufgemacht hatten. Wenn der Vorstand des Freundeskreises Marienberg unter Präsident Andreas Folie ruft, dann wird der Widerhall von Jahr zu Jahr größer. Zwei Ziele waren an jenem prächtigen Sonntag, den 2. Oktober 2011vorgegeben, um dem vereinsinternen Wander-Motto „Kultur und Kulinarium“ gerecht zu werden. Bei den Ruinen der Schlösser der Matscher Vögte führte der Latscher Historiker Hermann Theiner in die Geschichte der Freuden und Fehden der Matscher Vögte ein, die dem Kloster Marienberg nicht immer freundschaftlich verbunden waren.
Beim Patzleidhof an der orografisch linken Seite des Saldurbaches empfing Hubert Kofler, selbst Altmarienberger und Mitglied des Freundeskreises, die Wanderer mit hofeigenen Köstlichkeiten.
Auch gehört es zu den Gepflogenheiten des Vereines, jenen Erinnerung und Ehre zuteil werden zu lassen, die vor 50 Jahren in die erste Klasse der Klosterschule eingeschult sind. Mit einer Neuigkeit wartete Präsident Folie auf: Durch das Vereinsmitglied Hans Aondio ist es gelungen, eine eigene Webseite zu erstellen. Freunde Marienbergs können ab sofort auf www.freundeskreis-marienberg.org auf Statuten und Vereinstätigkeit zugreifen. Und dass die Begrüßung im weltweiten Netz auch in Latein erfolgt, ist dem ehemaligen Direktor des Gymnasiums „Beda Weber“, Hermann Raffeiner, zu verdanken. (eb)
Trafoi
Den Rothirsch mit seinen Eigenheiten, seinen Lebensgewohnheiten und seiner Schönheit dem Besucher näher zu bringen, war diesjähriger Schwerpunkt des engagierten Teams um Parkhausleiterin Ilona Ortler. So wurde man der am 30. September denn auch ins Nationalparkhaus naturatrafoi rufenden „Stimme des Rothirsches” gerecht und zahlreiche Interessierte übten sich beim Workshop mit Markus Lanthaler am Imitieren der imposanten Brunftrufe. Großen Anklang fand auch der Vortrag des Rothirschexperten Ulrich Wotschikowsky, welcher Lebensweise, internationale Situation und Management anschaulich behandelte. Abgerundet wurde dieser naturatrafoi-Rothirschtag durch eine abendliche Brunftwanderung: Kurt Schöpf (ver)führte das hörbegierige Publikum in die Weiten des Trafoitales zum Live-Brunftkonzert der rivalisierenden männlichen Rothirsche. „Vor allem waren es aber die Schulklassen, welche Führungen durch diese sehenswerte Rothirschausstellung fleißig in Anspruch genommen haben“, so die Parkhausleiterin. Eine weitere Gelegenheit diesen prächtigen Waldbewohner näher kennen zu lernen bzw. zu bewundern bietet sich noch am 23. Oktober: Das Trafoier Parkhaus lädt nämlich von 16.00 – 18.00 Uhr zum Tag der offenen Tür! Bei einer Gratisführung, Geschichten um den Geweihträger, sowie einem spannenden Suchspiel wird der Rothirsch neuerlich zu faszinieren wissen… (re)
Stilfs
Der „Vinschgerwind“ hat bei BM Hartwig Tschenett wegen des Gemeindearztwechsels nachgefragt: Bereits seit der letzten Woche ist das Arztambulatorium in Stilfs wie verwaist. Die langjährige Ärztin Raffaela Stocker hat eine neue Herausforderung angenommen und ist nach Mals übersiedelt. Die Stilfser Bürgerinnen und Bürger müssten nun nach Mals fahren, um vertrauensärztliche Behandlung in Anspruch nehmen zu können. Wie lange wird Ihrer Meinung dieser problematische Zustand anhalten? Wäre die Nachbesetzung der Stelle nicht besser bzw. patientenfreundlicher zu bewerkstelligen gewesen?
BM Hartwig Tschenett: „Die Gemeinde- und die Sanitätsverwaltung haben ihr Möglichstes getan. Vorausschicken möchte ich, dass ich mich bereits im Juni mit LR Richard Theiner, Andreas Fabi (Generaldirektor des Sanitätsbetriebs der Autonomen Provinz Bozen), Hugo Minach (Direktor der Abteilung für Territorium und Verwaltung der Gesundheitsleistungen) und BM Ulrich Veith getroffen habe, um diesen Gemeindearztwechsel für alle Beteiligten so reibungslos als möglich zu gestalten. Leider ist die provisorische Ausschreibung der Stelle im August ohne Bewerbung geblieben und hat die Nachbesetzung unerwartet verzögert.
Gott sei Dank haben sich dann aber bei der nachfolgenden Ausschreibung gleich zwei Kandidaten gemeldet und seit dem 13. Oktober steht für die Gemeinde Stilfs der neue Amtsarzt fest. Mir ist es aber sehr wichtig, so wie ich kürzlich auch Hugo Minach darlegte, dass der Gewinner des Wettbewerbs seine Stelle so bald wie möglich antritt und die Bevölkerung wieder bestens hausärztlich versorgt ist. Sollte dies wider Erwarten nicht möglich sein, müsste man Übergangslösungen in Erwägung ziehen, z.B. einen Kleinbus, welcher die Bürger nach Mals zur Arztpraxis befördern würde, da einerseits eine Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht immer gewährleistet ist und andererseits beileibe nicht jeder über ein Privatauto verfügt. In Sulden ist die Situation etwas schwieriger, da zurzeit kein geeignetes Arztambulatorium zur Verfügung steht. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir auch für dieses Problem in absehbarer Zukunft eine für alle zufriedenstellende Lösung finden werden.“ (re)
Schnalstal/Ötztal
Vielfach in Vergessenheit geraten ist, dass Vent, die älteste Siedlung im Ötztal – im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt – von Südtirol aus besiedelt wurde. Die ersten Siedler waren Schafhirten aus dem Schnalstal. Anlässlich des Jubiläums des Fundes von „Ötzi – dem Mann aus dem Eis“ vor 20 Jahren wurden diese uralten Bindungen wieder intensiviert. Etwa 50 Touristiker aus Nordtirol besuchten jetzt den Südtiroler Nachbarn und stellten fest, dass es auch heute noch viele Gemeinsamkeiten gibt: Beide hochalpinen Talschaften sprechen ein Berg begeistertes Publikum mit den Themen „Wandern und Bergsteigen zwischen Almen und Gletscher“ sowie „Ski & Snowboard“ an.
Wirtschaftlich sieht es im Ötztal rosiger aus: Der TVB beschäftigt insgesamt 110 Mitarbeiter, verteilt auf sechs Büros, eines davon nur für russische Gäste. „Wir bringen es auf 3,5 Millionen Nächtigungen pro Jahr und dementsprechend sind wir mit 12 Mio. Euro Jahresbudget finanziell bestens ausgestattet. Die Finanzmittel stammen aus Kurtaxe, finanzieller Beteiligung aller Wirtschaftstreibenden und Finanzierung durch die Gemeinde Sölden,“ berichtet Direktor Oliver Schwarz. Das kann Manfred Waldner – Tourismusdirektor Schnals – nicht sagen: „Das ist bei uns nicht der Fall, ein solides Finanzierungssystem ist in Südtirol in Ausarbeitung oder immer noch ausständig. Es ist eine Notwendigkeit für die Zukunft, um endlich sichere Planungen in der Produktentwicklung zu haben und um ein starkes Tal-Marketing voranzutreiben.“
Alexander Rainer, Präsident des TV Schnalstales, bestätigt: „Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Talschaften anlässlich „Ötzi 20“ war so menschlich und betriebswirtschaftlich erfolgreich, dass für die Zukunft Projekte gemeinsam umgesetzt werden. Wir als „kleines“ Schnalstal können uns überaus glücklich schätzen, wenn wir von so einem Big Player im Tourismus wie dem Ötztal mitgetragen werden.“ (ew)
Taufers/Mals
Der Rambach ist in dieser Größenordnung der einzige Fluss Südtirols, der noch nicht von der Energiewirtschaft genutzt wird. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach den kämpferischen Promotoren von der Initiative „Pro Rambach“ geht. Dass es nun einen Rambach-Dialog geben wird, werten diese als ihren Erfolg. Doch auch die Bürgermeister Hermann Fliri und Ulrich Veith schneiden sich ihre Häppchen ab. Sie zeigten sich bei der Bürgerversammlung am vergangenen Freitag betont demokratisch. „Die Bevölkerung wird einbezogen, ich kann nur noch nicht sagen in welcher Form“, so Fliri. Veith findet es richtig „einen demokratischen Prozess zu starten und dann erst zu entscheiden“. Die zwei Ansuchen um den Bau von Großableitungen sind kürzlich durch einen einstimmigen Beschluss der Landschaftsschutzkommission bis Juli 2012 auf Eis gelegt worden. Bis dahin soll der Rambach-Dialog abgeschlossen sein und die Ergebnisse vorliegen, die Vertreter aller Rambach-Interessensgruppen ausgearbeitet haben. Koordiniert wird das Ganze von Peter Kasal und Flavio Ruffini vom Amt für Landschaftsökologie. Klaus Michor von Revital-Osttirol wird als externer Berater mitwirken und seine Erfahrungen an der Drau einbringen. Der Dialog zum Thema „Rambach zwischen Schutz und Nutzung“ soll, laut Kasal, von den Interessensgruppen der drei Rambach-Gemeinden Taufers i. M. Mals und Glurns ohne vorgefertigte Meinung angegangen werden. Ruffini unterstrich die „volle Ergebnisoffenheit“ des Rambach-Dialogs. Ob der Rambach auch weiterhin unberührt bleibt, wird dann entschieden. Jedenfalls ist durch den RambachDialog Zeit gewonnen. (mds)
Menschen - Karl Kuppelwieser, Jg 1929, Prad
Im vergangenen August erreichte Karl zusammen mit dem Bergführer Ernst Reinstadler von Gomagoi aus über die Payerhütte den Gipfel des Ortlers. Es war für den 82-Jährigen ein erhebendes Gefühl. „Miar gfollt dr Ortler bsunders, unt i honn nou amol aui gwellt“, betont Karl. Wie oft er schon oben war, weiß er nicht mehr so genau. Er schätzt so an die dreißig Mal. Das Bergsteigen zählt seit seiner Jugend in Nordtirol zu seinen Leidenschaften. Im Kreise der wagemutigen „Gipfelstürmer“ um den legendären Erstbesteiger des Nanga Parbat, Hermann Buhl und Kuno Rainer bezwang er Gipfel im Karwendel, im Wilden Kaiser und am Mont Blanc. Erstbesteigungen waren einige dabei. „Selm hon i s‘ Bergsteign glearnt“, erklärt er.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Die schönsten Melodien aus der Filmwelt werden gepaart mit den beeindruckensten Szenen auf der Leinwand. Die musikalische Botschaft ist originell, tiefgründig, ein eindrucksvoller Ausdruck der Leidenschaften und Dramen, der möglichen und unmöglichen Lieben. Das Ensemble ist ein hochkarätiges. Günther Sanin, Geigenvirtuose aus Pfatten, ist Preisträger von mehreren internationalen Wettbewerben. In diesem Musikprogramm der Filmwelt ergänzen sich der verspielte Klang des Geigers (G.Sanin) mit dem virtuosen Harmonicaspieler (Fabio Rossato – Weltmeis-ter in Akkordeon), die Klangphantasien des Pianisten (Ivan Tibolla) mit dem spritzig-lebendigen Ton des Kontrabassisten (Ivan Avesani) und werden zu einem Erlebnis der Sonderklasse. Das Konzert mit dem Klassik Swing Italian Quartett findet im Kulturhaus Karl Schönherr Schlanders statt.
Tag: Donnerstag, 27.10.2011 - 20 Uhr
Karten: über Athesia-Ticket und an der Abendkasse ab 19 Uhr.
Val Müstair
Am 21. September 2011 waren es 20 Jahre seit dem Tod von Alfred (Fredy) Oswald. Der aus dem Müns-tertal stammende Oswald verbrachte viele Jahre in Samedan als Zugführer bei der RhB. Er war Volksmusikant (Akkordeonist in der Kapelle „Engadiner Ländlerfründa”), dann aber auch Blasmusikdirigent (Müstair, S-chanf, Susch und Zuoz), Chordirigent (Kirchenchöre Samedan und Pontresina) und Dorforganist.
Fredy war auch Komponist. Er hat ein 50 Nummern umfassendes Werk hinterlassen; Lieder für gemischten Chor, zwei Messen, eine Passion, Werke für Blasmusik und einige Titel für Ländlerformation. Seine Chorlieder werden heute noch sehr gerne gesungen.
Heuer möchten die Münstertaler den vor zwanzig Jahren verstorbenen Komponisten in Erinnerung rufen. Der Kirchenchor von Müstair tut dies mit zwei Konzerten, eines am 22. Oktober in Müstair und eines am 29. Oktober in Samedan, jeweils um 20.00 Uhr. Es wirken mit: Cor da baselgia Müstair unter der Leitung von Gernot Niederfriniger, Musica Concordia Müstair unter Roberto Donchi und die Engadiner Ländlerfründa, bei denen Fredy bis zu seinem Tode Mitglied war. Eine CD „La perla zoppada“ soll einen repräsentativen Auszug des musikalischen Werkes von Fredy zeigen. Zudem hat der Kirchenchor von Müstair alle Lieder von Oswald druckreif abschreiben lassen und sie in einem Buch publiziert. CD und Buch werden anlässlich der Konzerte vorgestellt und verkauft. (bg)
Leider mussten die obervinschger Unternehmer und Privathaushalte zur Kenntnis nehmen, dass die Glasfasernetze, welche eine schnelle Datenübertragungsmöglichkeit auf Kabelbasis ermöglichen, vor ihren Firmen- bzw. Haustüren Halt machen. Dabei ist die Verfügbarkeit breitbandiger Kommunikationsnetze eines der Schlüsselkriterien bei der Bewertung der Standortqualität einer Region. Die Kommunikationsgesellschaften scheuten aus Kostengründen die Verlegung des Glasfaserkabels auf der sogenannten „letzten Meile“ und nutzten dafür bestehende langsamere Kupfer oder Koaxialkabellösungen. Aufwendige individuelle Funk-Datenübertragungen konnten diesen kommunikationstechnischen Standortnachteil bisher nur teilweise beheben. Das landesweite, politische Versprechen, jeden Haushalt in Südtirol mit schnellem Breitbandinternet zu versorgen, stärkte die Hoffnung auf eine rasche Behebung dieses Standortnachteiles. Die technische und strukturelle Umsetzung der „letzten Meile“ blieb aber an den Gemeinden vor Ort hängen und stellt größere Probleme dar. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat sich nun dieser Problematik angenommen und beauftragte das Regionalentwicklungszentrum in Spondinig mit der Umsetzung eines Projektes, welches die Problematik der „letzten Meile“ zum Inhalt hat. Dieses sieht eine Ist-Analyse und die Erstellung von Umsetzungsmöglichkeiten vor. Finanziert wird dieses Projekt mit Mitteln aus dem Kleinprojektefonds des INTERREG IV Italien-Österreich Programmes 2007-2013, da auch für die EU die Versorgung ländlicher Gebiete mit leistungsfähigen Bandbreiten ein wichtiges Anliegen ist. Außerdem stellt sich die Problematik der „letzten Meile“ ähnlich in Nordtirol und so war ein Partner schnell gefunden. Dort setzt sich eine Arbeitsgemeinschaft Glasfaser für das Tiroler Oberland und dem Außerfern dafür ein, dass mit der sogenannten „Fibre To The Home Technologie“ das Verlegen von Lichtwellenleitern direkt bis in die Wohnung/Betrieb des Endverbrauchers über bestehende Röhren oder Kanäle ermöglicht wird. Und genau da will man auch im Vinschgau ansetzen. Eine unabhängige Analyse soll jede Gemeinde beraten, wie sie bereits bestehenden Leitungen (Fernheizungen u.ä.) nutzen kann. Dazu wurde der Fachmann Siegfried Warger beauftragt, welcher seit 2006 das Projekt „Glasfaser für Taufers i.M.“ über die Energiegenossenschaft SEG koordiniert und gemeinsam mit Lieferanten, Kommunikationsgesellschaften und Endverbraucher über praktische Erfahrungen verfügt. Warger hat eine telefonische Umfrage in 240 Vinschger Betrieben über den Istzustand und die Zufriedenheit mit bestehenden Internetverbindungen durchgeführt. In den nächsten Wochen wird er mit den Befragungen in allen Gemeinden des Tales beginnen, um Informationen zur aktuellen Situation und zu vorhandenen und geplanten Infrastrukturen zu erhalten. Daraus wird dann ein Umsetzungsvorschlag pro Gemeinde erarbeitet, der noch innerhalb 2011 im Bezirksausschuss präsentiert wird. Diese Vorarbeit soll den Gemeinden bei der Erstellung eines Masterplanes, der möglicherweise im Rahmen eines INTERREG-Projekts für den gesamten Bezirk ausgearbeitet wird, behilflich sein. (lu)
Terra Raetica - Zitat
Andreas Tappeiner – Bezirksgemeinschaft Vinschgau
„Wir haben die Absicht, zeitgleich wie das Land innerhalb 2013 die Versorgung der Haushalte mit leistungsfähigen Bandbreiten zu gewährleisten. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die bestehenden Leitungen des Fernwärmenetzes bzw. andere bereits bestehende Infrastrukturen wie Stromleitung dafür genutzt werden können.“
Terra Raetica - Stichwort
In Taufers im Münstertal verfügen seit heurigen Sommer über 70 Betriebe und Haushalte über ein stabiles und schnelles Internet. Diese Möglichkeit wurde beim Bau der Fernheizungsleitungen von der SEG-Energiegenossenschaft berücksichtigt und von Siegfried Warger technisch betreut. Dieses Beispiel soll nun auch im restlichen Vinschgau Schule machen.
INTERREG-Beratung
Die Beratungsmöglichkeit für Informationen und Projektumsetzungen im Rahmen der EU-INTERREG-Programme Italien Österreich und Italien-Schweiz kann im Regionalentwicklungszentrum am Bahnhof in Spondinig weiterhin und bis Ende der laufenden Programmperiode 2014 jeden Montag ganztägig kostenlos in Anspruch genommen werden. Vormerkung unter Tel. 0473 618116 oder info@gwr.it erbeten.
Terra Raetica - Kontakt
für Vinschgau: GWR-Spondinig
+39 (0) 473-618166
für Tirol: regioL-Landeck
+43 (0) 5442-67804
für Graubünden:
Wirtschaftsforum
Nationalpark Region
+41 (0) 81 860 01 36
Kastelbell/Vinschgau. Der Bezirkschronist Erwin Altstätter lädt alle interessierten Chronisten des Vinschgaus zur Fortbildung über das Chronikwesen ein.
Vor allem sind auch Chronistenanfänger, Neueinsteiger, willkommen. Am Samstag, den 29. Oktober 2011
um 14.30 Uhr im Rathaussaal von Kastelbell.
Programm:
-Die Chronistenarbeit im Dorf; -Robert Ruepp: „Wie mache ich die Chronik von Schluderns?“; -Emil Kerschbaumer, Bezirkschronist des Eisacktales: „Digitale Chronik mit praktischen Beispielen“. -Allgemeine Information und Diskussion; -Tag der Chronisten am 11.11.2011 in Bozen und dessen Schwerpunkte.
Vinschgau. Der Skorpion-Club Venustàs lädt am Samstag, den 12. November alle Skorpione zum Skorpiontreffen. Los geht’s um 19 Uhr im Nörders Musikantenstadel in Marling. Wer mit dem Zug fahren möchte, kann um 17:48 Uhr von Schlanders abfahren und um 22:52 Uhr zurückfahren. Der Shuttle fährt um 1:30 Uhr zurück. 20 Euro (ohne Getränke) kostet das Abendmenü. Voranmeldung (bis 7. November) bei Peter Giongo 335 7040996.
Partschins. „Haben wir heute Mittwoch oder August?“ - Demenz - wie erkennen und behandeln? Fachvortrag mit Dr. Michael aus Lorrain, Neurologe aus Düsseldorf, mit anschließender Diskussion und offener Fragenrunde. Die Bibliothek bietet zudem eine interessante Buchausstellung mit Romanen und Erfahrungsberichten sowie Ratgebern und anderen leicht verständlichen Sachbüchern rund um das Thema Demenz.
Am Donnerstag, den 27. Oktober 2011, um 20 Uhr, Bibliothek Partschins.
Naturns. Der Kirchenchor St. Zeno und der Kirchenchor Dorf Tirol laden zur Aufführung des Oratoriums „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr ein, welches am Samstag, 22.10.2011 um 20.30 Uhr in der Pfarrkirche Tirol und am Sonntag, 23.10.2011 um 20.30 Uhr in der Pfarrkirche Naturns unter der Leitung von Stefan Gstrein aufgeführt wird.
Tomberg. Karl Lösch vom Kühstein-Hof in Tomberg hat diesen Pilz (4,5 kg) gefunden. Der Bovist wird, wenn er nicht vorher gegessen wird, nach seiner Sporenreife zum landläufigen „Tuifl Tabagg“.
Mals/Frankfurt. Auch heuer ist der PROVINZ VERLAG www.provinz-verlag.com aus Südtirol auf der FRANKFURTER BUCHMESSE mit seinen letzten Werken vertreten (siehe Verlagskatalog im Anhang), und wiederum auf dem Gemeinschafts-Stand der IG Autorinnen & Autoren in Halle 4.1, Stand-B, N° 155.
Vinschgau. 50. Althandwerkertreffen Corvara - Am 17.07.2011 fand das alljährliche Althandwerkertreffen zum 50. Mal, diesmal in Corvara, statt. Der Bezirk Untervinschgau hat wiederum Busse organisiert und es gab eine rege Teinahme von 53 Althandwerkern und Althandwerkerinnen. Zudem war auch Naturns mit 10 Teilnehmern dabei.
Die Fahrt ging mit Beginn um 5.30 Uhr ab Eyrs, mit Zusteigemöglichkeiten in den jeweiligen Ortschaften über Bozen, Brixen, St. Lorenzen nach Corvara mit einem kurzen Zwischenstopp. Nach einem Aperitiv ging es in Begleitung der Musikkapelle zur Messe in die Pfarrkirche. Anschließend ging es zum Eisstadion zu den Festlichkeiten und zum gemeinsamen Mittagessen.
Um 15 Uhr ging es dann übers Grödner Joch mit einem kurzen Aufenthalt in St. Ulrich nach Hause.
Lärchen auf der Soyalm
gerne waer ich eine laerche/mueßte nicht trinken/nix rauchen/nicht mich brauchen/zu bewegen/nur bewegen lassen/gerne waer ich eine laerche/ im schnee/ohne gewand/&saeh uebers land/im fruehjahr/laerchengruen/nur bewegen lassen/ von boden regen hagel/(eller)/wind/gerne auch aelter/wuerd ich werrn/denn/sie. Norbert C. Kaser
Foto: Gianni Bodini
Servus Italien!
Eine bekannte Lebensweisheit sagt Folgendes: „Mit Verwandtschaft trink und lach, aber keine Geschäfte mach“. Diese Aussage bringt einen zum Nachdenken, wenn man berücksichtigt, dass die EU sich selbst als große Staatenfamilie sieht. Insbesondere, da Italien seit jeher zu den Sorgenkindern gezählt werden kann, vor allem in Bezug auf seine Finanzen. Als ein interressantes Wagnis auf Schultern des kleinen Bürgers kann man wohl auch deshalb den EU-Rettungsschirm deuten, insofern Italien in seinen 150 Jahren des Daseins vehement mehrmals unter Beweis gestellt hat, sich wenig um die Einhaltung von Verträgen zu kümmern. Mehrmals kann obgenannte Ansicht auch auf das Verhältnis Südtirols mit der römischen Regierung herangezogen werden. Für eine logisch denkende Person entsteht dadurch nur eine einfache Schlussfolgerung; Servus Italien, willkommen Eigenstaatlichkeit!
Dietmar Weithaler, Partschins
Kleine Herzen danken
„Kinderherz. Verein für herzkranke Kinder“ dankt den Betrieben von Schlanders für die wunderbare Organisation des Kinderfestes am 22. Juli in Schlanders. Mit dem Erlös aus dem Glückstopf können wir Familien mit herzkranken Kindern ganz konkret unterstützen. In Südtirol werden jährlich zwischen 50 und 60 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler geboren. „Kinderherz. Verein für herzkranke Kinder“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sprachrohr für diese betroffenen Familien zu sein und sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Eure Spende ist deshalb ein wertvoller Beitrag in diesem Auftrag. Herzlichen Dank dafür!
Martina Ladurner, Präsidentin von „Kinderherz. Verein für herzkranke Kinder“
Lei a guats Weirtl!
Selbscht dr hertigscht Mensch
braucht amol a guats Weirtl
aa di zaachigscht Haut
hatt gearn a worms Eirtl!
Warum sein dia guat Weirtlan
lei olm assou dinn gseit?
Bedenkt liabe Leit
soulongma nou lepp,
war fir „guate Weirtlan“ nou Zeit!
Rosina Spiess
Erschließung mit Straßen geht weiter:
Vorschlag zur Schadensbegrenzung
Zwei weitere Straßenprojekte zur Erschließung von Almen wurden im Juli 2011 von der Schnalser Baukommission genehmigt, die der Alpenverein, Sektion Untervinschgau ,und der Heimatpflegeverband besorgt zur Kenntnis nehmen müssen. Aber zumindest einen Vorschlag zur Schadensbegrenzung haben sie.
Die „Obermairalm - Moaralm“ am Fuchsberg zählt zu den ältesten und baugeschichtlich interessantesten Almen in Südtirol. Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Alm Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet wurde, also über 500 Jahre alt ist. Der „Schlern“ schreibt im Heft 4/2006: „Auf der Obermairalm im Schnalstal konnten sich über Jahrhunderte hinweg bestehende Almgebäude in bisher kaum veränderter Form bis heute erhalten, wohl als Folge fehlender Zufahrtsmöglichkeiten.“ Die Alm liegt zwar auf Naturnser Gemeindegebiet, aber jetzt wurde ein Straßenprojekt von der Baukommission Schnals genehmigt, da die vorgesehene Straße für „nachhaltige Waldbrandbekämpfung und Wasserversorgung“ auf Schnalser Gemeindegebiet verläuft. Die bestehende Forststraße soll von Katharinaberg aus über den „Schrofler Sattel“ zur Alm führen, ganze 2.300 Meter lang durch vorwiegend steiles und unwegsames Gelände, zudem stark lawinen- und steinschlaggefährdet im Natura 2000-Gebiet. Michael Langes von der Ortsgruppe Schnals im AVS bemängelt hier die Politik: „Was sollen die Bezeichnungen Naturpark und Natura 2000-Gebiete heute noch, wenn hier fast mehr gebuddelt wird als außerhalb? Zwar wurde die Genehmigung zum Straßenbau nur unter der Bedingung genehmigt, dass die Trasse von ursprünglich 3,50 Meter auf 2,50 Meter reduziert wurde, aber wertvolles Bergland wird unwiederbringlich zerstört und die Folgekosten in diesem Gelände werden erheblich sein. Unverständlich ist es für uns auch, dass die Besitzer den Vorschlag des Naturparks nicht angenommen haben, dass dieser die Alm auf Kosten des Naturparks komplett sanieren würde, sofern die Besitzer auf die Errichtung der Straße verzichten.“ Gemeinsam mit dem AVS Untervinschgau und dem Heimatpflegeverband macht man deshalb nun den Vorschlag einer Erschließung von der Naturnser Dickeralm aus, um die Schäden für die Landschaft und die Kosten für die öffentliche Hand möglichst gering zu halten: Diese Straße ist bereits teilweise gebaut sowie genehmigt und eine Fortführung zur „Moaralm“ war eigentlich in der ursprünglichen Planung auch vorgesehen. „Die Trasse würde sich auf nur ca. 600 Meter belaufen und zudem durch wesentlich besser geeignetes Gelände führen, was neben den Bau- auch die Folgekosten reduzieren würde.“ erklärt Helmut Weiss, 1. Vorsitzender der Sektion Untervinschgau im AVS.
Straße versus Wanderweg – die Zweite
Auch die nächste Straße im Schnalstal befindet sich bereits in Bau, denn nach mehrfach abgelehnten Anträgen seit 1986 wurde nun auch die Zufahrtsstraße vom „Gurschlhof“ zur „Gurschlalm“ in der Baukommission genehmigt. Da die 2.400 Meter lange Trasse mehrfach den bestehenden Wanderweg schneidet, verliert das Schnalstal hiermit noch ein weiteres Stück Ursprünglichkeit.
AVS, Ortsstelle Schnals
Land Südtirol wird freier und autonomer:
Am 8.10.2011 ist die neue Durchführungsbestimmung über die Aufgaben des Rechnungshofs im Amtsblatt der Republik veröffentlicht worden, die nun am 24.10.2011 in Kraft treten wird und wichtige Neuerungen für Südtirol enthält.
Die Durchführungsverordnungen zu Landesgesetzen sowie zur Umsetzung von EU-Recht, die bisher vom Rechnungshof geprüft und registriert werden mussten, können nun sofort im Amtsblatt der Region veröffentlicht werden und unterliegen also ab dem 24.10.2011 nicht mehr der Gesetzmäßigkeitskontrolle des Rechnungshofes.
Eine weitere wesentliche Neuerung besteht darin, dass die Kontrolle der Finanzgebarung, einschließlich der Einhaltung des Stabilitätspaktes durch die Gemeinden, Landeskörperschaften, Handelskammer, Universität Bozen sowie den Sanitätsbetrieb nicht mehr vom Rechnungshof vorgenommen werden darf, sondern durch das Land Südtirol selbst erfolgt.
Die Kontrollsektionen des Rechnungshofes können mit einem zusätzlichen Mitglied, das vom Landtag designiert und vom Staatspräsidenten ernannt wird, ergänzt werden.
Es ist festzuhalten, dass die Befugnisse des Rechnungshofes in Bezug auf die Landesverwaltung sowie jene der rechtsprechenden Sektionen in Bezug auf allfällige Klagen gegen Verwalter wegen Verschwendung öffentlicher Gelder aufrecht bleiben.
„Durch diese neue Durchführungsbestimmung, um die wir jahrelang in der 12-er-Kommission gekämpft haben, wird die längst fällige Angleichung an die Verfassungsreformen 2001 und an das Mailander Abkommen von 2009 vorgenommen. Südtirol wird dadurch freier und autonomer. Doppelgleisigkeiten in der Kontrolle werden abgeschafft und Landesbestimmungen können schneller in Kraft treten“, freuen sich Karl Zeller und Siegfried Brugger.
Karl Zeller, SVP-Kammerabgeordneter
von Don Mario Pinggera
Nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern mittlerweile auch in unserer Diözese sind sie zum Thema geworden: die Seelsorgeeinheiten. Auch aufgrund der derzeitigen Zulassungsbedingungen zum Priesteramt hat sich die Zahl der Priester, welche den Pfarreien als Pfarrer zur Verfügung stehen, stark reduziert. Unter dem Druck dieser Umstände versucht man, durch die Einrichtung der Seelsorgeeinheiten die Seelsorge wenigstens einigermaßen zu gewährleisten. So sehr die Nutzung der Synergien im Bereich Pfarreiverwaltung (EDV, Finanzen, Räte usw.) begrüßenswert ist, so prekär ist der Eingriff in funktionierende Strukturen. Vor kurzem beklagte sich eine Mutter bei mir, dass in ihrer Pfarrei dieses Jahr keine Erstkommunion stattfindet und ihr Kind deshalb ein weiteres Jahr warten muss. Grund ist offensichtlich, dass der verantwortliche Pfarrer mehrere Pfarreien „verwaltet“ und deshalb entschied, die Erstkommunion im Wechsel durchzuführen: ein Jahr in dieser, das andere Jahr in der anderen Pfarrei. Ehrlich gesagt, ist mir dieses System nicht ganz einleuchtend, denn die Messe wird ja sonntäglich (noch) in allen Pfarreien zelebriert. So ließe sich auch problemlos die Erstkommunion in allen Pfarreien ansetzen.
Die Erstkommunion gehört grundsätzlich zum Pflichtprogramm einer Pfarrei. Sie ist ein Muss! Wenn damit begonnen wird, in solche Grundstrukturen einzugreifen, wird ein Erfolg von Seelsorgeeinheiten doch sehr eingeschränkt bleiben. Selbstverständlich ist eine Erstkommunion auch gemeinsam mit allen Pfarreien der Seelsorgeeinheit denkbar (vorausgesetzt, die Kirche ist groß genug).
Demgegenüber kann es Sinn machen, einen Pfarrgemeinderat auf Ebene der Seelsorgeeinheit zu errichten. Einigermaßen klug angegangen, könnte das heißen: weniger Sitzungen und das sinnvolle Nutzen von Infrastruktur, Synergien etc.
Die Seelsorgeeinheiten sind etwas Neues. Und Neuem begegnet man mit Skepsis. Wenn es gelingt aufzuzeigen, dass Seelsorgeeinheiten dazu beitragen, die Begegnung der Pfarreimitglieder untereinander zu fördern, die Verwaltungsarbeit zu koordinieren und zu vereinfachen, und den Priester wirklich nur für die priesterlichen Dienste einzusetzen (für die er ja geweiht ist), dann sind diese Seelsorgeeinheiten eine wirkliche Chance.
Und als Hinweis für die kirchliche Obrigkeit: Dass ein Pfarrer plötzlich drei oder mehr Pfarreien betreut (für den gleichen niedrigen Lohn!), heißt nicht, dass die eingesparten Gehälter einfach einbehalten werden dürfen. So kann damit zum Beispiel ein ständiger Diakon vergütet, der die Pfarrei vor Ort leitet und/oder aber ein Sekretariat eingerichtet werden, das die Verwaltung der Seelsorgeeinheit koordiniert.
Forum Psychologie
Im letzten Forum Psychologie zeigten wir Regeln zur Schlafhygiene auf. Genügt das Einhalten der Regeln für einen erholsamen Schlaf nicht und erstrecken sich die Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum, ist es empfehlenswert, sich an Experten zu wenden. Auf längere Sicht bewährt haben sich in der Behandlung von Schlafstörungen psychologische Therapieansätze. Der körperlichen Anspannung, die bei Schlafstörungen gegeben ist, wird durch Entspannungstechniken entgegengewirkt. Üblicherweise werden die progressive Muskelrelaxation, gedankliche Entspannung (Ruhebilder, Phantasiereisen) und das Autogene Training angewandt. Die bewusst herbeigeführte Entspannung auf körperlicher Ebene führt zur Ablenkung der Gedanken über das Nichtschlafenkönnen und somit zur Unterbrechung des für Schlafprobleme typischen Grübelns. Es werden Gelassenheit und Wohlbefinden gefördert, die Voraussetzungen fürs (Ein-)schlafen sind. Zusätzlich wird in der Therapie daran gearbeitet, die Gedanken, die den Schlaf beeinträchtigen, zu erkennen und zu verändern. Dadurch wird der Teufelskreis „Denken an die Alltagsprobleme → Angst → Herzklopfen, körperliche Unruhe → Gedanke „Ich werde wieder stundenlang wachliegen, grübeln, mich quälen“ → mehr Angst → mehr Herzklopfen, körperliche Unruhe → Wachheit“ durchbrochen. Da es kein Patentrezept gegen Schlafstörungen gibt, ist es notwendig, die Situation jedes einzelnen zu betrachten und dementsprechend die passende Behandlung auszuwählen.
Daniela Nagl und Christiane Pircher, Psychologinnen
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Schluderns
Mit Freude und Stolz wurde vor knapp vierzehn Tagen in Schluderns eine Besonderheit eingeweiht: eine Hubbrücke. Die Brücke, die beim Vintschger Museum über den Saldurbach führt, kann bei Bedarf um einen knappen Meter gehoben werden. Damit wird der Querschnitt für den Bach erheblich vergrößert, so dass ein Abfluss der Wasser- und Geröllmassen bei einem Unwetter gewährleistet sein kann. Dies dient vor allem der Sicherheit.
Vinschgau
Hochmotiviert sei er, sagte Lucas Gianordoli Anfang September zum „Wind“. Geworden ist daraus die Bronze-Medaille bei den World skills, der Berufsweltmeisterschaft 2011. Gianordoli, Fliesenlehrling im elterlichen Betrieb „Fliesen 3000“ in Mals, hat sich die Sommermonate über in der Landesberufsschule Schlanders intensiv vorbereitet. Mit Tutor Roland Strimmer, der Laaser Wurzeln hat, ist er von einem Fachexperten und „einem alten Hasen“, was Weltmeisterschaften anbelangt, vorbereitet worden. Zum elften Mal fuhr Strimmer heuer zu einer Berufs-WM. Die Aufgaben, unter harten Bedingungen gestellt, hat Gianordoli an allen vier Tagen souverän gemeistert und eine Wand mit englischer Flagge und Big Ben sauber und nach Maß umgesetzt. Dazu gehörte auch, einen Unterboden genau in der Waage zu mauern, um in einem zweiten Moment die Fliesen verlegen zu können. Insgesamt nahmen an der Berufs-WM fast 1.000 Lehrlinge aus 51 Nationen teil. Gianordoli ist einer von drei Südtirolern, die ganz vorn mit dabei waren. Keine Medaille, aber wichtige und vor allem einmalige Erfahrungen gesammelt, hat auch der zweite Vinschger Teilnehmer und Schützling von Fachexperte Bruno Giongo: der Malerlehrling Dominik Gruber. (ap)
Schlanders/Vinschgau
Pünktlich zum Schulbeginn durften die Maurerlehrlinge der Landesberufsschule Schlanders ein nagelneues Schulbuch in Empfang nehmen. Die Firma Röfix und der Landesverband der Handwerker haben gemeinsam ein Handbuch zum Thema ‚Beton‘ verfasst. Röfix Vertriebsleiter Benno Pamer und Produktmanager Thomas Schönweger präsentierten das informative Werk im September in der Mediathek der Schule. Anschließend überreichten Maurerfachgruppenleiter Thomas Mair und Thomas Schönweger den Schülern ihre Bücher. Thomas Mair bedankte sich im Namen des Maurerlehrerkollegiums, der Schüler und der Schule beim LVH und der Firma Röfix für die kostenlos zur Verfügung gestellten Exemplare und sprach den Verfassern ein Lob aus: „Alle wesentlichen Informationen bezüglich Betontechnologien sind übersichtlich und verbraucherorientiert strukturiert.“ Dies mache die Publikation zu einer praxisnahen Grundlage für den Unterricht. Das neue Betonhandbuch soll in Zukunft zum Standardwerk der Maurerausbildung werden.
Wirtschafts-Info
Es kommt sicherlich öfters vor, dass Betriebsgüter wie Fahrzeuge, Mobiltelefone, Garagen, etc., die im Unternehmen steuerlich in Abzug gebracht werden, auch zum Teil für private Zwecke verwendet werden. Dem Gesetzgeber scheint dies jedenfalls zu oft der Fall zu sein und somit enthält die Ferragosto-Verordnung auch einen Absatz, um diesen privaten Gebrauch in bare Münze umzuwandeln.
Mit Artikel 2, Absatz 36-terdecies bis 36-duedevicies GD 138/2011 wurde daher ein neuer Steuertatbestand eingeführt, der besagt:
• Für die Überlassung von Betriebsgütern an die Gesellschafter (bei Kapital- und Personengesellschaften), oder Familienangehörige des Betriebsinhabers (bei Einzelfirmen), ist die Differenz zwischen dem Marktwert und dem jeweilig dafür entrichteten Betrag, der persönlichen Einkommenssteuer zu unterwerfen.
Mit anderen Worten, wird z. B. eine Garage dem Gesellschafter (auch nur zeitweise) „kostenlos“ überlassen, dann muss dieser den Marktwert (d. h. die marktübliche Miete) in seiner Steuererklärung als Einkommen erklären und besteuern.
Zusätzlich sieht die neue Gesetzesbestimmung Folgendes vor:
• Werden Betriebsgüter gegen einen geringeren als dem entsprechenden Marktwert, den o.g. Personen überlassen, dann sind die dafür im Betrieb angesetzten Kosten (z. B. Abschreibung, Instandhaltungen, etc.) zu 100% nicht absetzbar!
Hierzu erwartet man sich jedoch noch eine Richtigstellung, welche voraussichtlich darin besteht, dass die Kosten bis zum jeweiligen Betrag, der an den Begünstigten weiterbelastet wird, absetzbar sind.
Damit der Bestimmung entsprechende Beachtung zuteil wird, ist eine eigene Meldepflicht vorgesehen. Fristen und Vorgaben dieser Meldung müssen noch per Durchführungsverordnung festgelegt werden. Bei Missachtungen, fehlerhaften- oder unvollständigen Angaben usw. drohen gepfefferte Strafen.
Undefiniert, aber sicherlich notwendig, ist aus heutiger Sicht zudem eine Abstimmung mit bereits bestehenden Abzugsbeschränkungen, wie z. B. bei PKW’s, Wohnungen oder Mobiltelefonen. Die Neuerung tritt ab 2012 in Kraft und die dafür zu leistenden Akontozahlungen müssen der höheren Steuergrundlage bereits Rechnung tragen.
Lorin Wallnöfer, Wirtschaftsberater
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Ein Interview mit dem Geschäftsführer der Lechner Marmor AG und der Laaser Marmorindustrie, wie die Lasa Marmo seit kurzem heißt, ist ganz einfach nicht. Just zum Interviewtermin muss Georg Lechner dringend in den Weißwasserbruch - zwei Schwersägen klemmen. In der „Cantina“, hoch über Laas, dort wo die Brüchler ihr Mittagsmahl zu sich nehmen, steht Lechner den Fragen des „Vinschgerwind“ Rede und Antwort.
„Vinschgerwind“: In Laas läuten demnächst die Hochzeitsglocken. Haben Sie Ihr privates Glück gefunden?
Georg Lechner: Ja, das ist so.
Und Hochzeitsglocken von Seiten der Lasa Marmo in Richtung Göflaner Marmor?
Ich hoffe, dass diese auch bald läuten werden. Das wäre eine sehr gute Lösung, wenn es da eine Verschmelzung geben könnte.
Vor drei Jahren hat die Lechner Marmor AG die Lasa aufgekauft. Ist die frühere Besitzerin Elisabetta Sonzogno seither Kunde der Lasa?
WINDMAGAZINE
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