Das Handwerk des Zusammenlebens

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Claudia Bodini vom Bildungsausschuss, Gianni  Bodini als Moderator, Aldo Mazza, Raimund  Rechenmacher, der Bibliotheksleiter und Lucio Giudiceandrea Claudia Bodini vom Bildungsausschuss, Gianni Bodini als Moderator, Aldo Mazza, Raimund Rechenmacher, der Bibliotheksleiter und Lucio Giudiceandrea

Schlanders/Buchvorstellung - Zusammenleben ist ein schwieriges Handwerk, eine Kunst, die nie endet und die man üben muss. So steht es auf der Rückseite des Buches „Das Handwerk des Zusammenlebens“ von Lucio Giudiceandrea und Aldo Mazza. Auf Einladung des Bildungsausschusses Schlanders haben die beiden Autoren am 14. Jänner in der Bibliothek Schlandersburg ihr Buch vorgestellt. Mit den rund 40 Teilnehmern deutscher und italienischer Muttersprache wurde eine lebendige Diskussion über die Schwierigkeiten und den Reichtum des Zusammenlebens mit mehreren Sprachgruppen geführt. Der Rai Journalist Lucio Giudiceandrea ist in Brixen geboren und aufgewachsen, seine Eltern stammen aus Kalabrien. Aldo Mazza ist in Salerno aufgewachsen und zog mit 22 Jahren nach Meran. 1987 gründete er die Sprachschule s27 handwerk zusammenlAlpha Beta. Im Buch geht es um Alltagsgeschichten und die Geschichte des Landes, um Gemeinschaft und Identität, das Erlernen einer fremden Sprache, die Situation von Minderheiten und die Kultur des Zusammenlebens. Mazza meinte, dass wir von einem Gegeneinander der Sprachgruppen zu einem Nebeneinander gekommen sind, aber noch weit von einem Miteinander entfernt sind. Jede Sprachgruppe hat ihre Vereine, ihre Schulen. Für die Italiener ist es besonders schwierig, weil sie neben der Standardsprache auch den Dialekt erlernen müssen. Alte Vorurteile, die Geschichte und die Erfahrungen unter dem Faschismus belasten das Zusammenleben. Eine Sprache erlernen bedeutet auch, die Kultur des anderen zu verstehen. Deshalb funktioniert es nur, wenn man auch Lust auf das Zusammenleben und die Kultur der anderen hat. Gesprochen wurde über den Sprachunterricht, zweisprachige Schulen, zweisprachige Familien, die Sprachgruppenzugehörigkeit, die Ausländer und den abgeschafften Militärdienst. Am Ende der Diskussion meinte eine Zuhörerin, dass Parallelgesellschaften nicht das Ziel, vielfach aber Normalität sind und ein friedliches Nebeneinander einen großen Fortschritt gegenüber dem Gegeneinander früherer Zeiten bedeutet. (hzg)

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